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Di., 10.09.2024, 07:52
Der Sinn des Lebens ist es aber ganz sicher auch nicht, die gesamte Verantwortung für das eigene Glück einem Partner aufzubürden.
Mir scheint, dass Du vielleicht zuviel von einer Partnerschaft erwartest. Es stimmt schon, dass der Mensch grundsätzlich nach Bindung strebt, aber diese kann man auch in anderen, freundschaftlichen Beziehungen finden.
Dass Dein Partner gegangen ist, ist traurig. Dass Du keine Antworten erhälst, auch. Aber Deine Wut sollte sich nicht gegen Dich, sondern gegen ihn wenden.
So lange Du Deinen Selbstwert von einem anderen Menschen abhängig machst, so lange bleibst Du bedürftig.
Es geht nicht darum, stundenlang vor dem Spiegel zu stehen und sich irgendeinen Quatsch einzureden.
Es geht darum, zu lernen, sich anzunehmen und zu verinnerlichen, dass man auch ohne Partnerschaft liebenswert ist.
Du boykottierst Dich gerade. Im Grunde redest Du Dir ein, dass ER für Dein Glück, aber auch Dein Unglück verantwortlich ist.
Damit hat er die "Schuld". Und Du kannst ja nichts dafür.
Aber das ist zuviel für andere. Man kann nicht zusätzlich dauerhaft Verantwortung für andere tragen. Das löst permanenten Druck aus. Es nimmt einem die Luft zum atmen.
Doch, wenn man eine gute Partnerschaft hat, dann kann das schön sein. Aber es ist nur "nice to have", kein "must have".
Mit dem richtigen Mindset (und Du hast hier viele gute Vorschläge bekommen) ist man quasi eine Einladung für den anderen, bleiben zu können. Aber er "muss" eben nicht. Er darf bleiben, er muss es aber nicht.
Wer alleine nicht glücklich ist, der ist es auch nicht in Beziehungen.
Vielleicht darfst Du das jetzt lernen. Jeder Situation kann auch die Möglichkeiten sein, sich weiter zu entwickeln, weil es manchmal die eigenen Schatten aufdeckt.
Du bist dem Leben oft nicht hilflos ausgeliefert. Die Frage nach dem WARUM wird sich so schnell nicht klären, vielleicht nie. Was hilft, ist radikale Akzeptanz des "Jetzt".
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero