Allein glücklich sein...

Liebeskummer und Liebessorgen aller Art, sowie Eifersucht und Trennungen sind die zentralen Themen in diesem Forumsbereich (Beitrags-Haltedauer: 1 Jahr).
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Sekhmet
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Allein glücklich sein...

Beitrag Di., 03.09.2024, 10:47

.... das versuche ich gerade. Ich habe eine Trennung hinter mir, die aus heiterem Himmel kam und die ich bis jetzt nicht verstehen kann, aber das tut wohl nicht sehr viel zur Sache. Die Beziehung war lang und immer wunderschön, kein Streit, keine Probleme, nix.

Ich versuche aktuell alles, um alleine glücklich zu sein. Was ich nicht verstehe: Früher, als ich noch in der Beziehung war, habe ich das Alleinsein regelrecht gefeiert! Ich habe es mir so schön wie möglich gemacht, besonderes Essen gekocht, das er nie mochte, Filme geschaut, die er hasste, meinen Tagesablauf total geändert, Hausarbeit links liegen gelassen etc. Er war oft auf Dienstreise, und wenn seine Abwesenheit nicht zu lange dauerte, war ich sehr glücklich und zufrieden, auch alleine...

Also, warum gelingt mir das jetzt nicht?! Ich hocke in einem dunklen Loch und komme nicht raus, obwohl ich es seit Monaten versuche. Ich mache all die Dinge, die ich gerne tue, Hobbies, Sport, Ausflüge, Reisen. Aber nichts hilft mir wirklich, nichts fühlt sich wirklich gut an. Warum konnte ich das Alleinsein früher so genießen? Vielleicht, weil es etwas Besonderes war und nur zeitlich begrenzt? Was meint ihr?

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Louna
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 10:32

Hallo Sekhmet,

es könnte tatsächlich so sein wie Du vermutest. Das Du das Allein sein in der Partnerschaft so sehr genießen konntest war eventuell das es zeitlich begrenzt war. Ist ja auch irgendwie für mich logisch, dass Du dann die Alleinheitszeit sehr genossen hast.
Gib Dir Zeit. Wenn ich es richtig verstehe, passierte die Trennung ja ganz plötzlich sodass Du es nicht verarbeitet bekommst. Wenn Du in ein Loch fällst jetzt, dann ist das verständlich.

Du tust schon viel und das ist echt gut. Es wird dauern bis Du das alles verstehst.
Hast Du in Deinem nahen Umfeld Menschen denen Du Dich anvertrauen kannst? Freunde, die mal mit Dir weg gehen oder jemanden zum Reden?

Ich selbst wohne schon immer alleine und mache zu 99 % alles alleine. Neuer Sportverein, neue Hobbys, Reisen, draußen grillen, in der Natur sein usw.
Und das verstehen viele Menschen nicht, aber es ist das Beste was es gibt für mich.

Ich wünsche Dir dass Du zur Ruhe kommst und dass es Dir schnellstmöglich gut geht, mit dem Allein sein.
Es gibt ja das Alleine sein und die Einsamkeit, das sind zwei unterschiedliche Dinge.
Ich bin allein aber nicht einsam. Das wünsche ich Dir auch!

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Sekhmet
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 11:12

Hallo Louna,

vielen Dank für deine Antwort! Ja, es ist wohl so, wie ich es schon vermutet habe. Die Alleinzeit in der Partnerschaft hat sich wunderbar angefühlt, weil sie zeitlich begrenzt war, manchmal zwar 3 Wochen oder mehr, aber es war trotzdem sehr schön. Ich hatte keinerlei Probleme damit, mit die Zeit mit mir selbst zu vertreiben. Habe ich jetzt auch nicht, aber es erfüllt mich leider nicht :(

Ich rede manchmal mit Kollegen und Sportsfreunden, aber das gibt mir nicht wirklich was. Man hört dann nur Sachen wie "vergiss den Ar***", *andere Mütter haben auch schöne Söhne*, *du findest schon wieder einen*, *wieso bist du eigentlich Single, so wie du aussiehst?* Alles nur oberflächliche Floskeln, die mir nicht weiterhelfen.

Ja, die Trennung erwischte mich eiskalt, er war plötzlich total anders, wie nach einer Gehirnwäsche. Ich kann nur vermuten, dass da mehrere Faktoren zusammengekommen sind: Überforderung auf Arbeit, Midlife Crisis (Angst was zu verpassen!), evtl. auch Corona-Spätfolgen (er hatte die Krankheit zweimal). Ich habe lange nach den Gründen geforscht, oder wann die Veränderung bei ihm anfing. Ich konnte aber keinen Beginn ausmachen, habe alle seine Nachrichten nochmal gelesen, alle waren so liebevoll wie immer. Keine Ahnung, wahrscheinlich wurde er von Aliens entführt und gegen einen Klon ausgetauscht...

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Louna
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 11:22

Gib Dir Zeit!
Oder probiere verschiedene Hobbys aus, wenn es irgendwie möglich ist?!
Von Jetzt auf Gleich ganz Allein zu sein ist anstrengend und Du bist es nicht gewohnt, auch wenn es mal ein paar kurze Wochen so war.
Nun ist es endgültig, das ist ein großer Unterschied.
Und das Wichtigste: Setz Dich bitte nicht unter Druck. Das bringt nichts, absolut nichts.
Wenn Dir jetzt danach ist...zu weinen, zu schreien oder was es alles noch so gibt...dann tue das. Du solltest jetzt schauen, was Dir gut tut und das ist nicht leicht heraus zu finden.
Manchmal auch ganz ganz was Anderes was man selbst denkt oder erwartet.

Aber darüber zu grübeln...warum wieso weshalb die Trennung war, ist auch nicht erfüllend.

Schau auf Dich, such Dir bitte Hilfe wenn es nicht allein geht (das ist keine Schande) und achte auf Dich und Deine Grenzen!

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Sekhmet
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 12:57

Ich habe schon drei neue Hobbies, das vierte steht in den Startlöchern. Aber ist das alles nicht nur eine Flucht? Vor dem Alleinsein, der Einsamkeit, der Leere, dem schwarzen Loch, in das ich gefallen bin? Seit Monaten renne ich ruhelos herum wie ferngesteuert, kann nicht daheim sein, weil daheim sich nicht wie daheim anfühlt. Ich fühle mich wie jemand, der im Krieg alles verloren hat... meinen Liebsten, meine Sicherheit, mein Zuhause, meine Schwiegereltern, eine meiner Katzen...

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56er
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 13:05

Hm, ich als alter Junggeselle kann das zwar nicht nachvollziehen,
aber ich würde die Vergangenheit "schlafen legen".

Also das Leben neu beginnen - jeden Tag. Und Jetztsein trainieren
und sich das Nachdenken bewusst abgewöhnen (üben).

ICH bin ein Teil der Natur, der Welt! jeden Augenblick ... :-)
L(i)ebensquelle: (Ich) Mach' es wie die Sonnenuhr, zähl' die schönen Stunden nur ... :)

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Sekhmet
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 13:40

Tjaaaaaa, die Vergangenheit schlafen legen... nee, dann ist ja gar nix Schönes von meinem Leben mehr übrig! Leben neu beginnen.... wozu denn? Für mich fehlt der Sinn, alles, wofür ich gelebt habe, ist weg. Nachdenken abgewöhnen, ich lach mich gleich tot, dann muss ich mich wohl unter Drogen setzen und das will ich nicht. Solche oder ähnliche Sachen höre ich auch von Bekannten, und das hilft mir tatsächlich kein Stück weiter, sorry.

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56er
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 18:24

Hallo, ja "alte Routinen" können auch Halt geben. "Ewiggestrig" wär nix für mich.

Jedenfalls, viel Glück in deiner Vergangenheitssehnsucht
- vielleicht ergibt sich ja mit der Zeit Platz für Neues. :flower:
L(i)ebensquelle: (Ich) Mach' es wie die Sonnenuhr, zähl' die schönen Stunden nur ... :)

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[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 04.09.2024, 18:37

Wie lange ward ihr denn zusammen und wie lange ist die Trennung her?

Ich meine eine Trauerphase nach einer Trennung kann ja 1 Jahr (oder bei sehr langen Beziehungen noch länger) andauern.

Ich finde, es kann einem dann auch einfach mal richtig schei*e gehen - auch über längere Zeit. Das ist doch ganz normal. Das dauert doch, dass überhaupt zu verarbeiten.

Ich finde, du machst das schon richtig. Du isoliserst dich nicht völlig, hast dir neue Hobbies gesucht etc. pp. Ein bisschen Flucht zwischemdurch zur Erholung braucht das Gehirn.
Also wenn die Beziehung jetzt nicht 2 jahre lief und du 5 Jahren später immer noch trauerst (übertrieben gesagt) - gib dir doch einfach die Zeit.

Finde unsere Gesellschaft schrecklich, die einem ganz normale Gefühle absprechen will :roll:
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Sekhmet
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Beitrag Do., 05.09.2024, 07:56

Hi, ja, die Gesellschaft ist schrecklich.... man soll immer nur funktionieren, Gefühle sind nicht erwünscht :(

Wir waren über 10 Jahre zusammen, die Trennung ist 8 Monate her und ich fühle mich meistens richtig schrecklich. Wie eine Pflanze aus der Erde gerissen und zum Sterben weggeworfen. Ich habe so gut wie alles verloren, was mir wichtig war, das hinterlässt ein riesengroßes Loch.

Noch dazu passierte die Trennung ohne für mich ersichtlichen Grund. Wir hatten nie Probleme, es gab und gibt auch keine andere Frau, keine Ahnung, was da passiert ist. Wahrscheinlich doch von Aliens entführt worden.


Sehn-Sucht
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Beitrag Do., 05.09.2024, 08:14

10 Jahre Beziehung und...
Sekhmet hat geschrieben: Di., 03.09.2024, 10:47 Die Beziehung war lang und immer wunderschön, kein Streit, keine Probleme, nix.
Find ich irritierend.

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Sekhmet
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Beitrag Do., 05.09.2024, 08:23

wieso?


Sehn-Sucht
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Beitrag Do., 05.09.2024, 09:28

Zu einer gesunden Beziehung gehören auch Konflikte, Streit, Auseinandersetzungen. Fehlt das, spricht einiges dafür, dass das unterdrückt wird. Nicht gesund, auch nicht für die Partnerschaft.

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Sekhmet
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Beitrag Do., 05.09.2024, 09:37

Aber wieso soll man sich streiten, wenn es doch keinen Grund gibt? Es gab wirklich keine Gründe, klar ab und zu Unstimmigkeiten, aber wirklich krasse Sachen gab es nich!

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chrysokoll
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Beitrag Do., 05.09.2024, 12:06

Sekhmet hat geschrieben: Mi., 04.09.2024, 13:40 Nachdenken abgewöhnen, ich lach mich gleich tot, dann muss ich mich wohl unter Drogen setzen und das will ich nicht. Solche oder ähnliche Sachen höre ich auch von Bekannten, und das hilft mir tatsächlich kein Stück weiter, sorry.
Nun, es gibt Techniken zum Gedankenstopp, die man durchaus lernen und anwenden kann. Aber das muss man wollen und üben und nicht verächtlich abtun.
Eventuell benötigst du dafür Hilfe, auch das ist dann eine Möglichkeit.

Natürlich braucht es Zeit so eine Trennung zu verdauen. Da ist nicht schnell alles wieder "gut".
Aber es erfordert auch den Willen sich auf die Zukunft einzulassen, den Schock der Trennung zu überwinden.

Habt ihr denn noch gesprochen? Niemand trennt sich einfach so wenn es überhaupt keinen Grund dafür gibt. Und damit meine ich nicht Schuld, aber es hilft doch sehr die Situation zu bewältigen wenn man Gründe kennt.

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