Schwangerschaftsphobie

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Kirchenmaus
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Beitrag Sa., 19.03.2022, 17:31

Hallo Toko,

ich hab seit deinem ersten Post gedacht, dass du eigentlich gar kein Kind willst. Ich hab das Gefühl, du willst dich mit aller Macht davon überzeugen – aber wirklich wollen tust du es nicht.

Ich habe keine Kinder, und das ist gut so.
Es gibt Momente, die ich bedaure: Nicht zu wissen, wie sich Schwangerschaft und Geburt anfühlen. Nie die Liebe zu einem eigenen Kind erfahren etc. Aber, wie gesagt, das sind Momente. Den tiefen Wunsch nach einem Kind hatte ich nie. (Ich hätte auch gar nicht gewusst, wie ich ein Kind aufziehen sollte, weil meine Kindheit desolat war.)

Naja, und irgendwie erinnert mich das, was du schreibst, ein bisschen an meine eigenen Versuche, eine "normale" Frau zu sein und Kinder zu wollen – weil das halt so dazugehört.

Vielleicht liege ich daneben, aber ich wollte es dir zumindest mal als Gedanken anbieten.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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*Romana*
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Beitrag So., 20.03.2022, 16:37

Ich danke dir! Du hast mir wirklich gute Gründe genannt.

Nur so als kleiner Tipp: Wenn man etwas von ganzem Herzen will, sollte man auch bereit sein, Opfer dafür zu bringen.

Deine Ängste kenne ich nur zu gut. Vor Schwangerschaft und vor allem der Geburt eines Kindes hat mir immer gegraust. Aber hätte ich mir aus tiefster Seele ein Kind gewünscht, hätte ich die Strapazen in Kauf genommen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 20.03.2022, 18:47

Toko22 hat geschrieben: Sa., 19.03.2022, 15:09
Ja, der Kontrollverlust über meinen Körper... Du hast mit deinem Post ziemlich ins Schwarze getroffen. Ich komme nicht so gut damit klar, fremdgesteuert zu sein und mehr oder weniger hilflos ausgeliefert zu sein (falls z.B. der Muttermund zu früh aufgeht, Frühgeburt). Auch nichts gegen die normalen Beschwerden machen zu können und eventuellen Fressattacken ausgeliefert zu sein auf Grund von Übelkeit...

Aber das bereits geborene Kind fremdbestimmt dich ja auch. ZB wenn es dich monate bis jahrelang jede Nacht nicht durchschlafen lässt

Ich sehe da nicht so den Unterschied zwischen Kind im Körper und Kind ausserhalb des Körpers (vor allem beim Säugling)

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chrysokoll
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Beitrag So., 20.03.2022, 19:43

münchnerkindl hat geschrieben: So., 20.03.2022, 18:47
Ich sehe da nicht so den Unterschied zwischen Kind im Körper und Kind ausserhalb des Körpers (vor allem beim Säugling)
du siehst da wirklich keinen Unterschied?
Ok, du hast glaub ich keine Kinder, aber auch ohne ist es doch offensichtlich:

Danach gehört der Körper wieder viel mehr, im Zweifel ganz dir, auch in Bezug z.B. auf Medikamente oder auch nur einen Schluck Wein. Du bist wieder "allein" mit dir und bei Bedarf kann eben auch jemand anders den Säugling versorgen, wickeln, füttern, spazieren fahren - alles.
Damals war ich ja noch mit dem Kindsvater zusammen und wir haben uns schon abgewechselt, so dass ich auch Schlaf bekam, frei hatte und bald schlicht stundenweise wieder arbeiten konnte. Das ist doch ein Riesenunterschied.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 20.03.2022, 20:00

chrysokoll hat geschrieben: So., 20.03.2022, 19:43
Danach gehört der Körper wieder viel mehr,
Hm, Schlafentzug ist ein ziemlicher Horrortrip....

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chrysokoll
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Beitrag So., 20.03.2022, 20:09

ja sicher ist Schlafentzug heftig, aber sobald der Säugling geboren ist kann ihn eben auch jemand anders versorgen und man selber kann schlafen (man kann sogar wenn man stillt Milch abpumpen dafür)
Ich habe das so gemacht, warum sollte der Vater das Kind nicht versorgen können. Wir haben uns da Nächte durchaus geteilt, damit jeder zu ein wenig Schlaf kommt.
Es gibt auch Freunde, Babysitter etc.
Das ist doch ein Riesenunterschied zu einem Baby im Bauch

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Thread-EröffnerIn
Toko22
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Beitrag Di., 22.03.2022, 16:25

Hallo ihr Lieben!

Ich danke euch von Herzen für den regen Austausch. Ich könnte ewig zu diesem Thema schreiben, aber werde es fürs Erste ruhen lassen.

Ihr seid wirklich ganz liebe und reife Menschen, die es sogar bei Tanuthemen schaffen, Ruhe zu bewahren. Ich habe sehr viele Antworten von euch bekommen, die mich weiterbringen.

Ich hab gerade großen beruflichen Stress und bin gerade etwas überfordert mit diesem Threadthema. Ich könnte gefühlt noch mind. 1 weiteren eröffnen, werde das aber natürlich nicht tun, sondern mich zurückziehen.

Ich habe schon vor vielen Jahren hier still mitgelesen, habe mir dann eine Weile verboten, dieses Forum zu nutzen, weil es mich damals irgendwie doch getriggert hat. Aber vielleicht werde ich mal hier updaten, wenn das OK ist. Ich glaube, dass viele stille Mitlesende auch sehr von diesem Forum profitieren. Man fragt sich dann immer, was aus den Leuten geworden ist, die das selbe Problem wie man selbst hatten! Daher hoffe ich, dass ich es schaffe, dieser Plattform insofern etwas zurückzugeben. Vielleicht bleibe ich eh aktiv und schreibe in anderen Threads mit, sofern ich meine Anmeldedaten nicht vergessen sollte.

Liebe Grüße

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