NLP (Neurolinguistisches Programmieren)

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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littlebuddha
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NLP (Neurolinguistisches Programmieren)

Beitrag So., 05.04.2009, 04:43

Hallo,
ich habe heute ein Anwendungsbuch für NLP gesehen und fast gekauft. Hat irgendwer Erfahrungen mit NLP? Ist es eine gute Methode, wirksam, kann man sie selbst auf sich anwenden? Was kann man damit erwirken, also wozu kann man das anwenden? Um sich zu verändern? In welchen Bereichen wirkt es (wenn überhaupt)? Kann man damit andere wirklich beeinflussen, sogar manipulieren?

Vielen Dank!
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
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Beitrag So., 05.04.2009, 08:55

Hallo !

Also es ist das beste was mir im letzten Jahrzent untergekommen ist.
Ich hab den Practioner vor Jahren gemacht und somit mit der Therapie nach Jahren augehört. Damit natürlich eine Menge Geld gespart und bin so stark wie noch nie.
Wir hatten ein Begleitbuch das nehme ich mir immer noch zur Hand.
Ich wär wahrscheinlich billiger gekommen ohne Therapien.

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Miss_Understood
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Beitrag So., 05.04.2009, 09:00

Jetzt habe ich einen (zu) langen Artikel verfasst und ausgerechnet beim kürzen stürzt mein Browser ab! Grosser Mist. Und gerade jetzt hatte ich mal wiedre gedacht, ach, kopieren und vorschreiben ist egal.

Also später mehr - bin NLP Practitioner und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Es ist ein praxisorientiertes Modell exzellenter Kommunikation und am ehesten erlebst du NLP in einem Workshop (muss ja nicht gleich die gesamte Ausbildung sein) - VHS oder so.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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gompert
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Beitrag So., 05.04.2009, 09:23

Ich kann nicht behaupten dass die beiden Practitioners hier oben uns nun toll über NLP informiert haben mit ihrer exzellenten Kommunikation...
Staunend liest's der anbetroffne Chef......

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Miss_Understood
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Beitrag So., 05.04.2009, 16:55

... nur mal langsam Gompert - da komme ich gerade zurück und schreibe nun nochmal das was ich eigentlich heut morgen schreiben wollte neu, alsoooo:

NLP, also neurolingustisches Programmieren ist als modularer Methodenbaukasten - und so wird er am besten verstanden - er ist flexibel, erweiterbar und auch dynamisch und offen - in seinen Grundsätzen entstanden an einer amerikanischen Universität Ende der 60er Jahre. Als Richard Bandler (studierte Mathe, Informationswissenschaften, Psychologie) und John Grinder (Professor für Linguistik) sich fragten, weshalb bestimmte Menschen in bestimmten Fähigkeiten "besser" und nachhaltigere Erfolge haben als andere und ob es möglich ist diese Bestleistungen (Exzellenz) in Prinzipien zu fassen bzw. deren kleinsten gemeinsamen Nennen herauszufiltern (das sogenannte "modellieren"), um dies dann anderen Menschen weitergeben zu können.

Um dies herauszufinden arbeiteten sie mit der wissenschaftlichen Methode der Beobachtung und analysierten die Kommunikation dreier sehr bekannter und erfolgreicher Therapeuten zu dieser Zeit. Sie wählten diese, weil es denen eben schneller und besser gelang als anderen ihre Klienten anzuspornen sich selber zu verändern. Dies waren

Milton Erickson - Hypnotherapeut
Virginia Satir - Familientherapeutin, die auch mit der Methode "Aufstellungen" gearbeitet hat
Fritz Perls - Begründer der Gestalttherapie

NLP ist demnach ein Werkzeugkasten mit verschiedenen Werkzeugen (sogenannte "Formate") darinnen, um sich und andere Wege zu eröffnen, z.B.sich selbst einschränkende Glaubenssätze zu identifizieren und zu verändern. Diese Glaubenssätze spielen sich auf verschiedenen Ebenen ab und sind entsprechend tief oder weniger tief verwurzelt. Es gibt eine Reihe von sogenannten Grundannahmen im NLP - NLP hat insgesamt ein Menschenbild was davon ausgeht, dass du das, was du brauchst bereits mitbringst -ein Beispiel für einen dieser Grundannahmen: "Jedes Verhalten hat eine positive Absicht". Das klingt erst mal banal, aber wenn man das wirklich verinnerlicht und auch auf sein ach so gemeines Gegenüber anzuwenden lernt, kann das in der täglichen Kommunikation schon enorm hilfreich sein. Dabei geht es dann recht systematisiert zu, man kann sich von einer zur nächsten "logischen Ebene" durchfragen - "Was will ICH (oder xyz) denn eigentlich"? Und die nächste Frage dann: welche Wege gibt es das was ich brauch auf weniger schmerzhaftem Wege zu finden? Das ist nur ein kleines Beispiel, es kann in jedem Fall noch viel tiefer gehen.

NLP greift auf wissenschaftliche Theorien wie Kybernetik und Konstruktivismus zurück, man muss diese einfliessenden Bereiche nicht unbedingt komplett studiert haben, um es anzuwenden, aber es hilft zu verstehen, weshalb man das was man anwendet genau so anwendet.

NLP ist sehr sprachorientiert und schult nicht nur deine Wahrnehmung, sondern auch deine bewusste Ausdrucksweise und lehrt wie du damit schneller Zugang zu deinen Mitmenschen finden kannst. Und lehrt dich in allererster Linie viel über dich selbst: wer bin ich und wie ticke ich? Und wie kann ich das anders machen, denn eine der Prämissen des NLP: es erweitert deinen Handlungsspielraum. Wenn du zb als Voraussetzung eine gute Beobachtungsgabe mitbringst oder bereits mal Schauspielunterricht hattest (das "magische als ob" gibt es im NLP auch) oder Tiefenentspannung oder Visulisieren beherrschst oder weisst wie es ist in Trance zu sein (zb durch Hypnose-CDs), das ist alles sehr hilfreich. (Fortsetzung dahinter folgt)
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag So., 05.04.2009, 16:56

(Fortsetzung)

Dass NLP dann auch besonders gern im Verkauf eingesetzt wird, ist kein Geheimnis. Und deshalb ist NLP auch in Verruf geraten eine "manipulative Verkäufertechnik" zu sein. Ja, es funktioniert tatsächlich - ich nebenjobbte bereis öfter im Telefonmarketing und kann das ziemlich konkret bestätigen. Manche Methoden des NLP sind vergleichbar mit Messer - man es dazu verwenden sich Marmelade aufs Brot zu schmieren und jemanden oder sich selber zu verletzten. Auch gerade letzter Satz ist angewandetes NLP - denn dabei lernt man mit Metaphern zu arbeiten, da dadurch angeblich der Weg zum Unterbewusstsein schneller erreicht wird als anders. Dennoch und gerade: wer dabei an der Oberfläche bleibt erzielt eben auch nur oberflächliche Resultate. Was hilft einem ein neuer Kunde, der erst mal "Ja" sagt, weil man sprachlich so toll war und dann doch wieder den Kaufvertrag storniert und sich manipuliert fühlt?

Weitere sogenannte Formate können sogar leichte Phobien beseitigen - und es hat mich unglaublich erstaunt selber eine seit Kindheit bestehende Angst vor großen Hunden innerhalb von Minuten dauerhaft zu besiegen. Dennoch glaube ich nicht, dass NLP für alles und jedes ein Zaubermittel ist und ein guter NLP-Coach - die meisten haben übrigens auch noch weitere Ausbildungen, auch psychotherapeutische sind dabei - verweist in hartnäckigeren Fällen an den Fachmann/die Fachfrau.

NLP zu lernen ist - da es sich um eine kommunikative Methode handelt und eigentlich nahezu ausschliesslich im Zweiersetting oder in einer Gruppe angewendet werden kann auch entsprechend am besten in einer solchen zu lernen. Man muss ja nicht gleich die gesamte erste Stufe der Ausbildung durchlaufen, die ist nicht ganz günstig, aber durchaus bezahlbar (Stichwort Bildungsgutschein oder Coachinggeld für Selbständige etc.) - es gibt oft auch bei der VHS Basiswochenenden, wo man entdecken kann, ob das überhaupt etwas für einen ist. Für den Practitioner muss man dann schon auch ein bischen lernen und üben - am besten in einer Lerngruppe. Im der zweiten Stufe, dem sog. NLP-Master-Practitioner geht es darum auch selber Formate entwickeln zu lernen und noch tiefer speziell in die "Veränderungsarbeit" einzusteigen. In so einer Ausbildung lernst du eben aber auch immer das mit, was dein Lehrer mitbringt - meine hat zb auch ein bischen Aufstellungsarbeit integriert, andere nehmen EFT o.ä. mit rein. Genau diese Vielfalt wird dem NLP (was es so nicht wirklich gibt) - oft kritisch angemerkt - es sei oberflächlich und damit nutzlos, da ja auch nicht mittels Studien bewiesen. In dieser Diskussion Tiefe vs. Breite könnte man auch noch viel sagen.

Ich würde sagen, man kann zwar über Bücher sehr viel ÜBER NLP erfahren - Einsteigertipp: Alexa Mohl: Der Zauberlehrling - und auch wenn man gewisse Basics hat, so sind die tiefergehenden Bücher speziell von Bandler direkt sehr hilfreich. Aber da NLP auch ein sehr eigenes und spezielles Vokabular mitbringt und man als Anfänger in den Fortgeschrittenen-Büchern, die selten als solche zu erkennen sind oft nur Bahnhof versteht, wenn von Pacing, Leading, Ankern etc. die Rede ist - und man viele Übungen erst verinnerlicht, wenn man sie wirklich mal gemacht hat und man den tatsächlichen AHA-Effekt mal erlebt hat, ist ein Einsteigerkurs doch gewinnbringender.

Beinflussen kann man sich damit sicherlich und das ist ja auch die Absicht dabei - inwieweit man das manipulieren nennen müsste, ist sicherlich eine ganze Diskussion wert. Denn: NLP legt großen Wert auf den sogenannten Öko-Check als Basis jeder gewünschten Veränderungsarbeit, der bedeutet, dass du dich in jedem Fall (oder deinen Coachee) fragst, was du aufgeben musst um dein Ziel zu erreichen und ob - so wenn du dich in dein vorher mental konstruiertes Zielbild begibst, es stimmig ist für dich. Ausserdem: wenn dir die "Mechanik" einer gelungenen "Manipulation" mal erklärt wird und offen gelegt wird, dann kannst du sie auch früh genug erkennen!

Mir gefällt an der Werkzeugkiste insbesondere die Offenheit und die Pragmatik - es ist eben - wenn man von den zwei oft kontrovers diskutierenden zwei NLP-Verbänden in Deutschland mal absieht - keinerlei sektiererisches Gehabe zu erwarten.

Wenn du noch Fragen hast, gerne. Denn das da oben ist, auch wenns lang geworden ist nur ein kleiner Abriss.

Es grüßt dankend mich wieder mal dran erinnernd, meine NLP-Bücher in die Hand zu nehmen,

Miss.Understood
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littlebuddha
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Beitrag So., 05.04.2009, 20:16

Hallo missunderstood,
danke schon mal für die Einführung.

Mir geht es speziell darum, ob NLP mir helfen könnte, meine Beziehungsängst und -schwierigkeiten zu besiegen. Meine Selbstunsicherheit gegenüber Frauen, Vorgesetzten, und allgemein mehr Selbstvertrauen geben könnte. Ja, ich weiß, ganz spezielle Probleme...

Ist NLP eigentlich irgendwie gefährlich (Meditation sollte zB nicht von psychotischen Menschen betrieben werden, glaube ich)? Also wenn man schon mal in psychiatrischer Behandlung war? Kann es was "kaputt machen"? Das ist mir eine sehr wichtige Frage, weil es mir schon irgendwie unheimlich wäre und schon fast sektenhaft anmutet.
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Miss_Understood
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Beitrag So., 05.04.2009, 21:04

Hi Littlebuddha,

erst mal - es ist in keinster Weise sektenhaft. Eben gerade weil es eine sehr offene Methodik ist und ausdrücklich ja bei allen anderen Therapien abguckt. Manche Formate haben durchaus mit Trancezuständen zu tun; inwieweit man das als psychotisch erfahrener Mensch machen oder nicht machen sollte, weiss ich nicht, da frage jemand erfahrenen bzw. wenn du dir selber nicht sicher bist, ob das was für dich ist (wenn du zb mal eine Psychose hattest), dann frage deinen Therapeuten.

Es geht davon aus, dass du selbstbestimmt auch sagen kannst: nein, das oder das geht mir zu nahe, das will ich nicht. Kein Thema. Auch während einer Übung herrscht kein Zwang. Du wirst nicht hypnotisiert im klassischen Sinne, auch wenn mit sogenannten "hypnotischen Sprachmustern" in manchen Formaten gearbeitet werden kann.

Beziehungsängste und -schwierigkeiten - oh ja, ein Thema, bestimmt auch für NLP. Und "zu wenig Selbstbewusstsein", ich glaube das ist sooo speziell gar nicht , das haben viele. Also im Gegenteil, es ist wichtig genau präzise zu ergründen welche Glaubenssätze bei dir dahinterstecken und wie du das machst, dass du dich weniger selbstbewusst fühlst. Damit es dir dann gelingen kann quasi deinen persönlichen Spiess umzudrehen.

Ich habe selber durchaus auch bereits mit manchen Übungen, allerdings eben angeleitet durch meine Ausbildungsleiterin, die auch Erfahrung hat mit anderen Therapien das ein oder andere Detail bearbeiten können. Alleine hätte ich das nicht gekonnt. Ich würde auch gerne selber noch mehr in Übung bleiben, durch Umzug kann ich ja leider auch nicht mehr zu meiner damaligen Übungsgruppe, den Kurskollegen, gehen. Zu der Zeit war ich in Therapie und meine Therapeutin hat das sehr befürwortet, sie hatte auch mal Basiskurse in NLP besucht, so dass mir das dort erfahrene wirklich ausgesprochen nützlich war, es in der Therapie zu vertiefen. Dann hatte ich beides: die pragmatisch-praktische "Technik" des NLP und den Rückblick und das Betrachten der Vergangenheit, die im NLP nur als Fakt aufgesucht wird.

Unheimlich braucht einem NLP nicht zu sein. Alles ist ganz offen und transparent, auch im Netz gibt es etliche Seiten dazu. Und es gibt immer Menschen, die dir Fragen beantworten. Ich würde jetzt mal sagen, dass wenn dir nach der Lektüre eines Buches keine Zweifel mehr bleiben, dass es dir SCHADEN könnte (wegen PSychose oder was auch immer), dass du es einfach mal ausprobierst in nem Tagesseminar.

Grüße von der Miss
Zuletzt geändert von Miss_Understood am So., 05.04.2009, 21:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 05.04.2009, 21:07

Sicher sieht manches in der Praxis nicht immer alles aus wie in der Theorie, das angemerkt.

Zu meiner (Lese-)Erfahrung bzgl. NLP (Darstellung in zwei Bänden der maßgeblichen Begründer Bandler/Grinder) gehört, wie diese beiden darauf gekommenn sind. Nur ein wenig schärfer formuliert, weil sie keine Lust hatten, stundenlang dem Gesülze von Klienten/Patienten zuzuhören und das ihnen schlicht auf die Nerven ging. Lustig, die Herren. M. E. als "reine Methode" ein hochmanipulatives Verfahren. Wer sich dem aussetzen oder sich in in Eigenarbeit zum Objekt machen möchte, bitte schön.

Grüße
Anastasius

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gompert
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 08:04

Anastasius hat geschrieben: Wer sich dem aussetzen oder sich in in Eigenarbeit zum Objekt machen möchte, bitte schön.
NLP verspricht ja, dass ich DICH dem aussetzen und MICH zum Subjekt machen kann.
Staunend liest's der anbetroffne Chef......

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Grit_45
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 08:07

Aus meiner Sicht ist NLP, zumindest auf andere angewandt, eine Manipulationsmethode, die nur dann fair im Einsatz ist, wenn das auch meinem Gegenüber bekannt und bewusst ist.
NLP ohne dessen Wissen angewandt, halte ich beinahe für unzulässig. Das ganze Brimborium drumherum versucht nur, die Tatsache des Manipulativen zu verschleiern. Insgesamt ist mir NLP schon deshalb nicht sympathisch.
Gruß von Grit Bild

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 09:46

Grit_45 hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist NLP, zumindest auf andere angewandt, eine Manipulationsmethode, die nur dann fair im Einsatz ist, wenn das auch meinem Gegenüber bekannt und bewusst ist.
NLP ohne dessen Wissen angewandt, halte ich beinahe für unzulässig.
NLP als Coachingmethode, in der Anwendung bestimmter Coaching oder Change-Formate, da stimme ich dir und jeder seriöse NLP-Trainer zu. In meiner Ausbildung wurde dies als ethisches Prinzip auch ausdrücklich mitgelehrt. Nun würdest du ohnehin vermutlich erst einmal ein weit fortgeschrittener NLP-ler sein müssen, um überhaupt eben jene Coaching-Formate an jemandem "anzuwenden" ohne, dass dein Gegenüber das merkt. Sie sind oft ritualisiert und man muss das gegenüber bitten dies und jenes zu tun etc.

Etwas anderes ist es bei den Basis-Konzepten, nehmen wir die sogenannten Sleight of mouth-Pattern oder hypnotische Sprachmuster. Wenn du dies bewusst machst und anwenden kannst, gelingt es dir besser, mit deinen Mitmenschen zu kommunizieren. Mir passiert es oft, dass dann jemand aufmerksam wird und meint "Oh - das ist aber eine interessante Rückfrage. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht." Und statt zu streiten, tauscht man sich über die Hintergründe aus. Dann erläutere ich auch gerne, was dahintersteckt. Manchmal mit, manchmal ohne den Terminus "NLP" zu erwähnen. Weil ich weiss, dass insbesondere durch erlesenes NLP-Wissen und vor mehreren Jahren einige Artikel in Zeitungen "NLP" als eben "manipulative Verkäufertechnik" abgestempelt wurde. Meistens aber doch - und dann kann auch das Erstaunen groß sein - "ach - DAS ist auch NLP"?

Oder schlicht die Frage: wie genau funktioniert es, dass ich einen guten Kontakt (NLP-Jargon: "Rapport") zu jemandem aufbaue? Genau das wiederum tut jeder Therapeut - und oft auch (intuitiv, ohne NLP gelernt zu haben) jeder Verkäufer. (Ausserdem und nebenbei: wenn du "gut" mit dir selber umgehst, wendest du genau diese Prinzipien an.) Ist nun der Therapeut nicht "manipulativ" und der Verkäufer sehr wohl? Wenn ich flirte und darum weiss, ab wann beginnt dann die Manipulation? Worin liegt der Unterschied? Dass der Therapeut dir gutes will und das beim Verkäufer nicht ganz klar ist, weil er Geld verdienen will? Dass du dich selber ja bewusst zum Therapeuten, nicht aber immer freiwillig in eine Verkaufssituation begibst? Beim Flirt gibt es ja eine sehr schräge Community, die sich ja auch auf NLP bezieht, nämlich die sogenannten "Speed Seducer" und da würde ich zb in jedem Fall die Grenze zur Manipulation ziehen. Man lese - und man mag es nun erschreckend oder erheiternd finden zb Neil Strauss' Die perfekte Masche: Bekenntnisse eines Aufreissers

Und gerade wenn man Angst vor der unspezifischen "Manipulation" in ihren vielfältigen nützlichen und womöglich gefährlichen Facetten hat - wäre es ja gerade von Nutzen, diese Mechanik durchschauen zu lernen, zu kontern etc. Auch zb was Werbung anbelangt. Es hilft ungemein, diese Mechaniken präzise zu durchschauen. (Interessanterweise funktioniert es dann eben manchmal trotzdem.) Wobei ich dazu sagen muss, nichts ist so schlauchend wie ein Disput unter NLPler. Wahrscheinlich wie ein schneidender Streit unter Therapeuten, vermute ich jetzt mal *hüstel

Wenn ich ein scharfes Werkzeug habe, dann sehe ich mich in der Pflicht, mich damit durch meinen Dschungel zu schlagen, böse Tiere und Hindernisse aus dem Weg zu räumen, den Schaden an Natur und Umwelt dabei so gering wie möglich zu halten und auch achtsam mit dem Werkzeug umzugehen.

Ich selbst - als "nur" Practitioner habe das für mich selber gelernt bis jetzt, ich möchte nicht missionieren - wem das Prinzip nicht zusagt, dann findet man bestimmt auch andere Wege, die einem mehr zusagen. Und eben weil NLP sich ja auch als eine Art Meta-Methode versteht, da es ja an sich überall das Beste abguckt, wirst du auch in vielen anderen Methoden NLP finden - genauergesagt ist es nämlich umgekehrt, NLP tut nichts weiter als das "Best of" dieser Methoden fassbar zu machen. Ich schätze daran in jedem Fall tatsächlich, dass es damit möglich ist mit anderen besser zurechtzukommen.

Frühlingshafter Gruß, die Miss.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Affenzahn
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 10:03

Miss_Understood hat geschrieben:Beziehungsängste und -schwierigkeiten - oh ja, ein Thema, bestimmt auch für NLP. Und "zu wenig Selbstbewusstsein", ich glaube das ist sooo speziell gar nicht , das haben viele. Also im Gegenteil, es ist wichtig genau präzise zu ergründen welche Glaubenssätze bei dir dahinterstecken und wie du das machst, dass du dich weniger selbstbewusst fühlst. Damit es dir dann gelingen kann quasi deinen persönlichen Spiess umzudrehen.
Kannst du dazu ein Beispiel machen, also zur Frage, wie man NLP in diesem Fall anwenden könnte? Also vielleicht ein Beispiel für einen Glaubenssatz und entsprechende Massnahmen, um den Spiess umzudrehen ... (Ich kenne NLP nicht.)

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 11:45

vorerst kurze Antwort - ich muss gleich weg und habe die nächsten Tage sehr sehr wenig Zeit: auf die Gefahr hin, dass es wie eine Ausrede klingt: mir selber ist die Beantwortung deiner Frage (ein Beispiel) nicht in knapper Form möglich. Sei es dass ich zu wenig Erfahrung habe, dass ich mich nicht kurz fassen kann oder dass die Vorgehensweise zu individuell wäre oder auch, dass ich dir das nicht geben könnte, was du suchst - nämlich eine Sache, die man in 1000 Zeichen beschreiben kann. Die Frage ist gut, aber ich weiss nicht wie ich hier schriftlich - ohne Interaktion mit dir direkt - das demonstrieren könnte. Im Chat vielleicht schon eher.

Es ist ein bischen wie Fahrradfahren. Du kannst das zwar schriftlich schreiben worauf es ankommt etc. aber wenn du dann mit einem Kind übst, dann siehst du halt auch was es genau tut und kannst dann sagen "noch ein bischen mehr den Oberkörper nach links lehnen, dann gehts besser".

Also kurz gefasst: da ich diese Antwort nicht aus der Hand schütteln kann und nicht weiss ob ich die nächsten Tage Zeit habe mich näher damit zu befassen, werd ich höchstens mal durch meine Bücher blättern und dir dann ggf. ein Buch empfehlen können, wo es eventuell ein Transkript einer NLP Sitzung gibt. Oder du konsultierst mal deine örtliche Bibliothek.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Affenzahn
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Beitrag Mo., 06.04.2009, 12:04

Von der Psychotherapie kenne ich ähnliche "Ausreden", daher sei dir schon mal verziehen, Miss_Understood. Wenn du es trotzdem noch einmal versuchst, umso besser.
Miss_Understood hat geschrieben:wo es eventuell ein Transkript einer NLP Sitzung gibt.
Ja, das wäre vielleicht auch interessant.

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