Trauriges Leben

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
reinsch
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 23
Beiträge: 3

Trauriges Leben

Beitrag So., 05.10.2008, 20:19

Hallo

Ich habe ein rießiges Problem, dass eigentlich drei Große sind.

Ich hatte immer ein ruhiges, und unzufriedenes Leben, als Kind übergewichtig, keine Freunde nur bekannt, Einzelkind wenige soziale Kontakte.
Mit der Zeit wurde ich dann älter begann zu arbeiten und es war die Hölle für mich, ich will nicht näher darauf eingehen, aber ich war an der Grenze zum Wahnsinn um es milde auszudrücken. Also meine Lehrzeit war de Hölle. Es musste sich etwas ändern und so wechselte ich den Job es wurde kaum besser, und nach einem weiteren Jobwechsel begann dann tatsächlich sich mein Leben zu ändern. Ich hatte Kontakt zu jungen Leuten, verdiente nicht schlecht und hatte sogar soetwas wie Feunde, mit denen ich einiges unternahm. Nicht allzuviel, da ich schlimme arbeitszeiten hatte (nachtschicht) doch es war eine neue Erfahrung für mich und ich begann wirklich die positiven Dinge des Lebens zu sehen.

Ich weiß nicht warum, aber wenn es mir gut geht muss es mit besser gehen, ich beschloss mehr von der Welt zu sehen, und so ging ich von eienm Job um Nächsten (Tourismusbrange) ich durfte in großen Häusern arbeiten, hatte viele hochrangige Persönlichkeiten getroffen und es war eine Spannenede Zeit, doch es war dann wieder so, dass auf meine "Freunde" immer mehr zutraf Aus den Augen aus dem Sinn, dass heißt entweder hatte ich keine Zeit, oder wollte nichts unternehmen, oder es war schon mit jemandem anderen etwas geplant und man nahm mich nicht mit.

Es wurde immer schlimmer, in den neuen Jobs konnte ich keine Freunde finden, es war einfach nicht möglich, einerseits hatten sich die Herrschaften dort schon lange gekannt und andererseits wurde ich nicht so richtig akzeptiert.

Auf jeden Fall sah ich wieder vor meinem inneren Auge die Vergangenheit und hatte Panik wieder ohne Bekannte und Freunde dazustehen und das war unakzeptabel. Ich begann an meinen "Freunden" zu klammern, schrieb oft SMS oder rief an, das schien den Leuten nicht zu passen und der Kontakt wurde noch weniger.
Dazu kommt, dass ich zwar dringend Kontakte suchte, doch nicht mit allen Dingen die meine "Freunde" taten einverstanden war.
es wurde nächtelang getrunken und dann noch mit dem Auto gefahren, generell konnten und können die Leute nur feiern wenn viel Alkohol im Spiel ist und sonst konnte man nichts mit ihnen unternehmen. Ich habe dann gesagt, dass mich das stört, dazu ,muss man sagen, ich bin recht "eingeschnappt" und scheine eine Art zu haben, die eben nicht ankommt.
Ich habe es eben dann hervorgebracht, dass mich das stört und so wurde der Kontakt dann VON MIR komplett abgebrochen.

einige Wochen und sogar Monate vergingen und nach einiger Zeit tat mir das dann irrsinnig leid, und ich wolllte wieder Kontakt zu "meinen" Leuten.
Es ging eine Zeit wieder gut, doch es war nicht mehr so wie früher.

Momentan habe ich zu NIEMANDEM Kontakt (es waren ca 20 Leute, und drei sehr gute Freunde)
Man kann von mir alles haben, ich habe mich wirklich mit einem dieser Leute sehr gut verstanden, doch auch er hat von heute auf morgen es vorgezogen nichts mehr mit mir zutun haben wollen.

Ich bin verzweifelt, es kommen noch so "Kleinigkeiten" wie meine Spielsucht oder "Gewichtsprobleme" dazu auf die ich nicht eingehen möchte, da sich sonst dieser Beitrag in eine riesige Länge zieht.

Ich hoffe, dieser Beitrag kommt so rüber wie ich mich fühle, ich möchte Tipps und Ratschläge von euch.

Also dann...

Werbung

Benutzeravatar

Her
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 31
Beiträge: 5

Beitrag Mi., 08.10.2008, 19:31

Was ist denn mit deiner Familie?
Vater? Mutter? Geschwister? Können die dir nicht ein wenig Rückhalt geben??

Ansonsten finde ich es sehr schwierig hierauf zu antworten.
Du schreibst von Spielsucht, Gewichtsproblemen und und und.
Hast du mal an eine Psychotherapie gedacht?

Grüße,
Her
solange ich atme, hoffe ich

Benutzeravatar

leomic
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 28
Beiträge: 43

Beitrag Fr., 17.10.2008, 10:52

Dein Leben ist traurig? Alter Fuchs, ich hab in meinem Leben zusammengezählt wohl nicht mehr als 20 Bekannte welche mich nebenbei nie als vollwertig gesehen oder ernst genommen haben gehabt. Nie mehr als 1 oder 2 zur gleichen Zeit.

Lass den Scheiß hinter dir, vielleicht bist du nicht dafür gemacht gesellig zu sein? Ich bin es nicht. Die Leute nehmen Abstand von mir, nicht mal beruflich klappts mehr mit einer Gesprächsbasis. Denke ich strahle schon irgendwas ekelhaftes aus. Wahrscheinlich würd ich nicht aufhören mir selbst in die Fresse zu hauen wenn ich ein Video sehen würde wo mich eine Kamera einen Tag lang verfolgt!

Da denkt man sich halt oft was das alles für eine Verschwendung ist. Wäre interessant wenn man alles hinschmeißt, vielleicht tun sich dann endlich Türen auf welche man nicht gesehen hat weil man dauernd versucht hat irgendetwas auf die Reihe zu kriegen dass eigentlich nicht zu einem passt.

Weißt du was für mich das schwerste ist? Positive Einstellung(en) dauerhaft weiterzuverfolgen. JEDESMAL, ich wiederhole, JEDES verdammte mal wenn ich mich aufraffe allem positiv gegenüberzustehen kommt einige Tage darauf eine Watschn die ordentlich kracht. Da soll man noch Humor haben dass man das immer wieder probiert. Mich wunderts dass ich mich noch nicht gekillt hab. Ehrlich. Obwohl ich es nicht vorhabe, aber ein schönes Leben stell ich mir anders vor.

Jo, es geht wohl alles oder das allermeiste von einem selbst aus. Nur wenn das Selbst zum Kotzen ist kann man schon erahnen wohin die Reise geht...
Nicht wirklich hilfreich ich weiß, hoffe du verträgst diese Antwort. Ich musste das jetzt schreiben.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
reinsch
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 23
Beiträge: 3

Beitrag Sa., 01.06.2024, 22:35

Unfassbar, nach 15 Jahren habe ich meine Meldung neu gelesen und kann diese 1zu1 weiter unterschreiben, es belastet mich aktuell wieder AKUT und ich denke, dass ich das Ganze noch einmal nicht durchhalten kann...

Werbung

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4032

Beitrag So., 02.06.2024, 08:42

Vielleicht solltest du dir Hilfe suchen und nicht immer wieder alleine versuchen, aus dem Sumpf heraus zu kommen?
Hast du es schon mal mit einer Psychotherapie versucht? Eventuell auch eine Gruppentherapie, wenn für dich die sozialen Themen so schwierig sind? Oder, wenn die Suchtproblematik im Vordergrund steht, könnte eine Suchtberatungsstelle eine gute erste Anlaufstelle sein. Süchte sind ja eine Kompensationsstrategie, als eine Art "Selbstmedikation" die dann aber nach hinten losgeht. Gewichtsprobleme können auch damit zusammenhängen, dass man über das Essen emotional kompensiert, was man anders nicht verarbeitet bekommt.
Ich weiß, der erste Schritt fällt schwer, aber ich denke, es wäre höchste Zeit, dass du dir professionelle Unterstützung suchst.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Benutzeravatar

Gespensterkind
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 1454

Beitrag Mo., 03.06.2024, 06:25

Wenn Du das nach 15 Jahren liest und immer noch genau die gleichen Probleme hast - was hast Du 15 Jahre gemacht? Und wie hast Du gelebt? Du scheinst ja schon auch mit Problemen durchs Leben zu kommen.
Möchtest Du etwas verändern? Oder brauchst Du die Probleme für Dein Leben?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
reinsch
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 23
Beiträge: 3

Beitrag Mo., 03.06.2024, 19:08

Danke für die Antworten und Tipps...

Um auf die Frage zu antworten mit den 15 Jahren...
Ich habe mir EXAKT die Selbe Frage gestellt und bin zur Antwort gekommen: ich habe exestiert, nicht gelebt... Ja es kann und wird schon so sein, dass ich Probleme brauche... So fühlt man wenigstens ETWAS... Aber kurz ins Detail: ich habe diese 15 Jahre gearbeitet, sehr viel und sehr hart... Habe das Geld dann in diversen Casinos verspielt, kaum etwas weggelegt und versucht zeitgleich mehr und härter zu Arbeiten, weil ich das Geld zum Abdecken der Schulden und Lebenskosten brauchte... Jetzt ist es momentan so, dass ich Wohnungswechsel und Jobwechsel hinter mir habe, näher zur Arbeit habe und eine Spielenthaltsamkeit praktiziere... Ich habe mich in sozialen Kontakten versucht, bin massiv daran gescheitert, naiverweise auch Geld verborgt etc, dass ich nie wieder sehe, von Anderen Leuten wieder wurde mir sogar Aufdringlichkeit vorgeworfen, weil ich mich zu oft melde etc... Daraufhin wurde auch dieser anfangs TOP Kontakt abgebrochen... Weder ein Umzug noch der Jobwechsel brachten mir irgendwas Positives, da hatte ich mir mehr erwartet. Top Aktuell bin ich in zwei Arbeitsstellen, versuche über die Runden zu kommen und kann dabei zusehen wie das nähere Umfeld verreist, heiratet, Haus baut, Autos kauft, sozial TOP aufgestellt ist ( Vereine etc) und ich lebe nebenher als wäre ich aus WEITESTER Ferne hier gelandet und würde ein Paralleldasein führen...Für das Finanzielle MUSS ich die Fehlentscheidungen zu 100% mir zuschreiben aber mit dem Sozialen... Irgendwann kommt auch der Hund, der immer NUR geschlagen und beschimpft wird nicht mehr zum Herrn... wenn man das so vergleichen will... Im selben Moment fehlt es mir, nach diesen vielen Arbeiten und Dingen, des täglichen Lebens, die zu tun sind einfach auch nur mit jemandem zu sprechen, viel mehr erwarte ich gar nicht. Das sich von sich heraus wer melden würde, oder gebraucht zu werden oder mit Freude eingeladen zu werden kenne ich nur vom hörensagen... Ich lade gerne ein und bin dann so, wie ich gerne hätte, das man zu mir wäre, ich decke den Tisch gerne und reichlich und fühle mich dann wohl, gratuliere zum Geburtstag etc... DAS verschreckt viele Menschen anscheinend und wird als zu viel oder abnormal empfunden...NEIN, auch Familie gibt es keine, Mutter ist vor ca. 9 Jahren sehr jung verstorben und Vater ist, um es kurz zu beschreiben ich in 30 Jahren älter, ohne Kontakte, er behauptet allerdings, es wäre perfekt so... Zum Thema Therapie... Ja, ABER, diese Therapie bringt mir k e i n e verloren Jahre wieder, kein Geld, das ich verloren habe und selbst w e n n es " anschlägt" fürchte ich mich vor den Tabletten oder Ähnlichem, die einfach NUR ruhig stellen, das kann man mir glauben, das es so wäre, denn in meinem nächsten Umfeld, mit s e h r ähnlichen Problemen war es genau so... in stationärer Behandlung... Der Job war dann weg und dad kommt NICHT in Frage für mich, ich muss bis zum bitteren Ende arbeiten und zurückzahlen... Positiver Nebeneffekt, bei 18 Stunden Doppelschichten denkt NIEMAND MEHR DARAN, wie schrecklich sein Leben ist... Danke fürs Lesen!!!

Benutzeravatar

Gespensterkind
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 33
Beiträge: 1454

Beitrag Di., 04.06.2024, 05:57

Tut mir echt leid für Dich, dass Du so frustriert bist.
Ja, die "verlorenen" Jahre gibt Dir keiner zurück. Hilft allerdings auch nichts, um die verlorenen Jahre zu trauern. Das tut "man" menschlicherweise eine ganze Zeit lang - aber es hilft Dir nicht weiter, um etwas zu ändern.
Nochmals hab ich nicht so recht verstanden: was möchtest Du ändern? Möchtest Du etwas ändern oder zunächst mal hauptsächlich darum trauern, was Du alles nicht hast, was andere haben und wie schlecht Du behandelt wirst, obwohl Du es nur gut meinst?
Psychotherapie hat nun erst mal auch nichts mit Medikamenten und "ruhig stellen" zu tun, sondern mit "offen reden können" und vielleicht auch Diagnostik.
Es wäre halt Deine persönliche und aktive Entscheidung, was Du vielleicht in die Hand nehmen könntest, um etwas an Deiner Lage zu verbessern?
Ansonsten schaust Du eben weiter zu, wie alle anderen ein tolles Leben führen und Du nicht und Du arbeitest und in 15 Jahren stellst Du fest, dass sich nichts geändert hat. Wie gesagt: es ist Deine Entscheidung.

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4032

Beitrag Di., 04.06.2024, 06:10

reinsch hat geschrieben: Mo., 03.06.2024, 19:08 Zum Thema Therapie... Ja, ABER, diese Therapie bringt mir k e i n e verloren Jahre wieder, kein Geld, das ich verloren habe und selbst w e n n es " anschlägt" fürchte ich mich vor den Tabletten oder Ähnlichem, die einfach NUR ruhig stellen, das kann man mir glauben, das es so wäre, denn in meinem nächsten Umfeld, mit s e h r ähnlichen Problemen war es genau so... in stationärer Behandlung... Der Job war dann weg und dad kommt NICHT in Frage für mich, ich muss bis zum bitteren Ende arbeiten und zurückzahlen... Positiver Nebeneffekt, bei 18 Stunden Doppelschichten denkt NIEMAND MEHR DARAN, wie schrecklich sein Leben ist... Danke fürs Lesen!!!
Du hast anscheinend ein sehr verzerrtes Bild - von Therapie, von dir selbst, von der Welt um dich herum.
Da könnte es schon mal hilfreich sein, mit einem Profi zusammen drauf zu schauen und schrittweise anfangen das zu verändern. Du sitzt am Steuer - zu Medikamenten und/oder Klinik kann dich niemand zwingen (solange du nicht selbst/fremgefährdend unterwegs bist). Verlorene Jahre oder Geld kriegst du nicht zurück, das ganz sicher nicht. Zeigt aber auch deine verzerrte Wahrnehmung, dass du so auf die Vergangenheit fixiert bist und das nicht loslassen kannst oder willst. Aber Therapie kann dir helfen aus den Jahren die du noch vor dir hast etwas zu machen, mit dem zu zufriedener sein kannst. Ist deine Entscheidung ob du so weiter machen willst wie bisher und in 15 Jahren wieder hier aufschlägst. Oder ob du Hilfe von außen annimmst und anfängst, dein Leben umzukrempeln. Das wird dir niemand abnehmen, da musst du dich schon selbst in Bewegung setzen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Benutzeravatar

SinnIch
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 45
Beiträge: 480

Beitrag Di., 04.06.2024, 07:21

Das Bild ist echt verzerrt... ich kenne so einige in Therapie und niemand hat seinen Job verloren (ich kenne es sogar eher schon so, dass es fast "normal" ist, dass man mal in eine Klinik muss und danach Wiedereingliederungsmaßnahmen um wieder in den Job zu kommen).
Und was spricht z.B. gegen eine amublante Psychotherapie? Und was soll ruhig gestellt heißen? Klingt ja wie aus einem schlechten Film...
Und stimmt, 15 Jahre bringt keiner zurück, aber vielleicht die Chance, dass die nächsten 15 nicht wieder genauso werden, weil man unbewusst in einem Muster versteckt, was sich unablässig wiederholt. Und das aufzudecken und es anders zu machen, dabei kann eine Therapie helfen.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag