Die Gefühle anderer Menschen fühlen
Die Gefühle anderer Menschen fühlen
Ich fühle Gefühle anderer Menschen.
Das macht auf eine gewisse Weise wohl jeder nicht-Soziopath. Es ist schließlich überlebenswichtig mitzubekommen, ob der andere einen gleich was an die Mappe haut oder doch eher Angst vor einem hat etc.
Ich mein aber den obigen Satz ziemlich wörtlich. Ich kann (manchmal) tatsächlich fühlen, was jemand anders eigentlich fühlt. Das war schon immer so und schon immer auch anstrengend und ich hab recht lange gebraucht, gefühlsblinder/tauber zu werden.
Aktuell hats mich aber mal wieder voll erwischt. Wir bekamen Besuch von einer flüchtigen Bekannten und es "schwappte" zu mir rüber, ich war voll mit Traurigkeit und Angst und Wut (während ICH vorher völlig in Ordnung war!).
Ich wusste plötzlich Dinge über diese Frau, zB dass sie Gewalt ausgesetzt ist und sich nicht traut sich zu wehren.
Ich habe diese Gefühle nicht ausgehalten und bin irgendwann damit rausgeplatzt und ganz böse geworden (das war wieder mehr ICH). Tatsächlich hatte ich mit allem, was ich da so sagte, recht und sie weinte ganz doll.
Nach meinem Ausbruch ging es MIR besser, weil ich ihr ihre Gefühle quasi zurückgegeben hab. Gleichzeitig hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihr Dinge an den Kopf knalle, die sie nicht hören will und wobei ich sie auch nicht auffangen kann/konnte (ich kann ja nicht ihr Leben leben und alles anders machen!).
Tja puh, hängt mir nach.
Ich schrieb im alten Forum schon mal über dieses besondere/andere Wahrnehmen. Es gibt einige Erlebnisse solcherart in meinem Leben. Manchmal gut und sogar ausgesprochen lustig (Schwangerschaftstest? Nicht nötig, ich weiss das auch so - also bei anderen Frauen versteht sich), meistens unheimlich anstrengend und sehr belastend für mich.
Meine Strategie in den letzten Jahren sowas nicht aushalten zu müssen war, dass ich sobald mein Bauch mir gesagt hat, dass xy für mich anstrengend wird, ich den Kontakt gemieden hab, ich insgesamt weniger und ausgewählte Kontakte habe und ich mir vorallem versuche klar zu machen, auch wenns mich emotional trifft, dass ich nichts ändern muss, weil ichs nicht kann.
Warum schreibe ich Euch?
Vielleicht will ich nochmal eine Außenbestätigung, dass ich wirklich keine Verantwortung tragen muss.
Vielleicht kann mir auch jemand, der ähnliches erlebt, seine Erfahrungen/Umgang berichten?
Irrlicht
Das macht auf eine gewisse Weise wohl jeder nicht-Soziopath. Es ist schließlich überlebenswichtig mitzubekommen, ob der andere einen gleich was an die Mappe haut oder doch eher Angst vor einem hat etc.
Ich mein aber den obigen Satz ziemlich wörtlich. Ich kann (manchmal) tatsächlich fühlen, was jemand anders eigentlich fühlt. Das war schon immer so und schon immer auch anstrengend und ich hab recht lange gebraucht, gefühlsblinder/tauber zu werden.
Aktuell hats mich aber mal wieder voll erwischt. Wir bekamen Besuch von einer flüchtigen Bekannten und es "schwappte" zu mir rüber, ich war voll mit Traurigkeit und Angst und Wut (während ICH vorher völlig in Ordnung war!).
Ich wusste plötzlich Dinge über diese Frau, zB dass sie Gewalt ausgesetzt ist und sich nicht traut sich zu wehren.
Ich habe diese Gefühle nicht ausgehalten und bin irgendwann damit rausgeplatzt und ganz böse geworden (das war wieder mehr ICH). Tatsächlich hatte ich mit allem, was ich da so sagte, recht und sie weinte ganz doll.
Nach meinem Ausbruch ging es MIR besser, weil ich ihr ihre Gefühle quasi zurückgegeben hab. Gleichzeitig hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihr Dinge an den Kopf knalle, die sie nicht hören will und wobei ich sie auch nicht auffangen kann/konnte (ich kann ja nicht ihr Leben leben und alles anders machen!).
Tja puh, hängt mir nach.
Ich schrieb im alten Forum schon mal über dieses besondere/andere Wahrnehmen. Es gibt einige Erlebnisse solcherart in meinem Leben. Manchmal gut und sogar ausgesprochen lustig (Schwangerschaftstest? Nicht nötig, ich weiss das auch so - also bei anderen Frauen versteht sich), meistens unheimlich anstrengend und sehr belastend für mich.
Meine Strategie in den letzten Jahren sowas nicht aushalten zu müssen war, dass ich sobald mein Bauch mir gesagt hat, dass xy für mich anstrengend wird, ich den Kontakt gemieden hab, ich insgesamt weniger und ausgewählte Kontakte habe und ich mir vorallem versuche klar zu machen, auch wenns mich emotional trifft, dass ich nichts ändern muss, weil ichs nicht kann.
Warum schreibe ich Euch?
Vielleicht will ich nochmal eine Außenbestätigung, dass ich wirklich keine Verantwortung tragen muss.
Vielleicht kann mir auch jemand, der ähnliches erlebt, seine Erfahrungen/Umgang berichten?
Irrlicht
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Deine Geschichte ist erstaunlich. Ich habe aber auch schon erlebt, dass ich meine, in die anderen Leute hineinsehen zu können. Ich habe dann aber auch gesehen, dass ich keine Verantwortung tragen muss. In diesen Minuten war übrigens meine meist mehr oder weniger vorhandene Schüchternheit völlig abwesend. Vielleicht habe ich darum auch überhaupt genau sehen können. Vielleicht weiss ich, dass ich mir zu viel Verantwortung aufladen würde, wenn ich nicht selbstbewusst bin und trotzdem genau (zu den anderen) hinschauen würde. So dass ich, wenn meine Schüchternheit da ist, mir selbst Sand in die Augen streue. Vielleicht musst du das auch noch lernen.
Das deutlichste solche Erlebnis hatte ich im Alter von ca. 18 Jahren und war nach einer Meditations-Sitzung. (Nein, es waren keine Halluzinationen - wacher und lebendiger als ich es damals war, kann man gar nicht sein.)
Das deutlichste solche Erlebnis hatte ich im Alter von ca. 18 Jahren und war nach einer Meditations-Sitzung. (Nein, es waren keine Halluzinationen - wacher und lebendiger als ich es damals war, kann man gar nicht sein.)
Hallo Irrlicht,
ich (früher Williams) finde das ein sehr schwieriges und beklemmendes Thema.
Wie geht frau damit um, wenn sie soviel von einer anderen Person spürt und
vor allem wenn es sich um Leid handelt?
Ignorieren geht nicht, weil Du ja schon fühlst...
Ich kann mir vorstellen wie belastend das ist. Ich kenne das zwar nicht in diesem Ausmaß,
aber ich habe Probleme damit, bei mir zu bleiben, wenn jemand spürbar leidet in meinem Umfeld.
Ich würde sagen, solange Du nicht konkret um Hilfe gebeten wirst, ist es nicht Deine Aufgabe.
Wenn Dich jemand konkret bittet, ist es trotzdem nicht Deine Verantwortung, außer Du willst sie gezielt in einigen Bereichen übernehmen.
Du hast wohl den "siebten Sinn", was ich für ein Geschenk halte, auch wenn es Nachteile mit sich bringt.
Lieben Gruß
Esther
ich (früher Williams) finde das ein sehr schwieriges und beklemmendes Thema.
Wie geht frau damit um, wenn sie soviel von einer anderen Person spürt und
vor allem wenn es sich um Leid handelt?
Ignorieren geht nicht, weil Du ja schon fühlst...
Ich kann mir vorstellen wie belastend das ist. Ich kenne das zwar nicht in diesem Ausmaß,
aber ich habe Probleme damit, bei mir zu bleiben, wenn jemand spürbar leidet in meinem Umfeld.
Ich würde sagen, solange Du nicht konkret um Hilfe gebeten wirst, ist es nicht Deine Aufgabe.
Wenn Dich jemand konkret bittet, ist es trotzdem nicht Deine Verantwortung, außer Du willst sie gezielt in einigen Bereichen übernehmen.
Du hast wohl den "siebten Sinn", was ich für ein Geschenk halte, auch wenn es Nachteile mit sich bringt.
Lieben Gruß
Esther
„Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
-
- Forums-Gruftie
- , 33
- Beiträge: 775
hallo irrlicht,
schön von dir wieder zu lesen!
zu deinem thema fällt mir eine frage ein:
ist es nicht so, daß ein extrem intensives einspüren (ich finde so wie du es beschreibst ist es so), bzw übernehmen anderer menschen gefühle dazu führt, daß du dich von deinen eigenen gefühlen einstweilen entfernst? somit nicht bei dir bleibst?
denn wärest du bei dir und in deiner gefühlswelt, dürfte das "mitfühlen" mit einem anderen menschen im üblichen sinne eigentlich keine belastung darstellen.
denkst du, daß es so ist?
bin auf deine überlegungen gespannt, da es mir auch gelegentlich passiert was du beschreibst. ich von mir weiß aber, wenn ich nicht gut bei mir bin kommt es häufiger vor, bin also als phasenweise nicht sehr stabile persönlichkeit eher in gefahr aus mir rauszukippen und somit "opfer" solcher übertragungskaskaden.
lg lichtstrahl
schön von dir wieder zu lesen!
zu deinem thema fällt mir eine frage ein:
ist es nicht so, daß ein extrem intensives einspüren (ich finde so wie du es beschreibst ist es so), bzw übernehmen anderer menschen gefühle dazu führt, daß du dich von deinen eigenen gefühlen einstweilen entfernst? somit nicht bei dir bleibst?
denn wärest du bei dir und in deiner gefühlswelt, dürfte das "mitfühlen" mit einem anderen menschen im üblichen sinne eigentlich keine belastung darstellen.
denkst du, daß es so ist?
bin auf deine überlegungen gespannt, da es mir auch gelegentlich passiert was du beschreibst. ich von mir weiß aber, wenn ich nicht gut bei mir bin kommt es häufiger vor, bin also als phasenweise nicht sehr stabile persönlichkeit eher in gefahr aus mir rauszukippen und somit "opfer" solcher übertragungskaskaden.
lg lichtstrahl
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Hallo Ihr,
Danke für Eure Antworten.
Angeregt durch eine PM bin ich auf eine bereits von mir gestellte Frage wieder aufmerksam geworden. Und ich habe versucht, mein Erleben vor mir selbst besser zu beschreiben.
Ich schreib mal drauf los und schau, was bei rum kommt
Es gibt zwei verschiedene Erlebensweisen, die in diese Richtung gehen. Einmal habe ich "Wissensanflüge". Mir schießt ein Gedanke, eben ein "Wissen" in den Kopf, das ich aber nicht wirklich bewusst greifen kann. Beispiel: abgehetzte Frau mit schwerer Tasche im Zug. Ich frag, ob sie ihre Küche dabei hat (wie beknackt ist diese Frage???) und sie bejaht, sie sei grad beim Umzug zu ihrem neuen Freund, der keine vernünftige Küche habe, so habe sie alles notwendige dabei. Sowas ist lustig, ganz oft auch sehr hilfreich und wie Affenzahn schreibt "erstaunlich". Nicht anstrengend.
Das andere Erleben ist dieses Fühlen. Das "Wissen" und das "Fühlen" sind nicht immer zusammen. Meistens aber wenn ich "Fühle", "weiss" ich auch. Ich hatte vor gar nicht so langer Zeit einen Thread hier, wo ich mich ua fragte, was ich mit meinem weinenden Baby erlebt habe bzw wie ich (vor mir) damit umgehen soll/muss. Ich habe sie gefühlt und war völlig verwirrt, ob ich mich denn da fühle und wem mein Trost dann gilt, gelten darf. Die Frage danach, WEN fühle ich denn da möchte ich genauer ansehen.
Normalzustand: ich fühl mich irgendwie und andere Menschen nehme ich mehr oder weniger oberflächlich wahr/zur Kenntnis. Gefühle anderer deute ich anhand von Verhalten und co. Sie berühren mich nur, wenn sie mich ansprechen (sei es nun fröhlich stimmen oder auch verletzten). Da ist ganz klar DU und ICH.
Dieses Fühlen: Die Anwesenheit der anderen Person bringt irgendwas diffus in mir zum schwingen. Hinter MEINEN Gefühlszustand schiebt sich etwas anderes, was ich aber nicht rational greifen kann. Im aktuellen Erleben wurde ich nervös und fühlte mich unbehaglich, wollte am liebsten weglaufen (wir saßen auf meiner Terrasse und ich war vorher völlig entspannt und sie war freundlich). Während eines smalltalks wurde das "fremde" Gefühl immer heftiger, bis es eben alles in mir dominierte und es wurde vielfältiger, da war eben Angst und später dann so viel Wut. Dann schoß mir dieses "Wissen" in den Kopf (hier eben Gewalt und Mißhandlung, ihre Sehnsüchte, ihr Selbstbetrug).
Ich war sehr wütend. Sie unterdrückt ihre Wut, lebt sie nicht (ne, sie hält ja aus).
Diese Wut war also meine, die sie mit gesundem Menschenverstand zwar fühlen sollte, aber eben (noch) nicht empfindet. Auf die Wut bezogen stimmt also mein obiger Satz nicht, dass ich manchmal Gefühle andere fühle. Eher habe ich sehr intensiv wahrgenommen, was sie nicht bewusst zulässt.
Und ich habe mich das ja auch schon beim Weinen meines Babys gefragt. Habe ich ihre Verzweiflung so heftig gespürt oder war das meine eigene (also quasi eine Gefühlserinnerung).
Und: inwiefern habe ich das Recht, dieses Gefühl der anderen Person "zurückzugeben"? Bei meinem Kind stellt sich diese Frage natürlich nicht, aber bei erwachsenen Menschen, wie eben aktuell erlebt. Jemand sagte mir, dass ich nicht das Recht habe, ungaufgefordert, den anderen so mit sich zu konfrontrieren. Ich müsse/solle viel behutsamer mit diesem Erleben des anderen umgehen.
Ich trage nicht die Verantwortung für das Leben des anderen, aber ich muss verantwortungsvoller mit meinem "Wissen" umgehen.
Ich stimme dem zu. Ich weiss aber nicht, ob ich das kann, wenn das so heftig in mir ist. Und ich weiss nicht, inwiefern ein "Erkennen" dem anderen eben doch hilft.
@Affenzahn, Du schreibst von Deinem Selbstbewusstsein/Abwesenheit von Schüchternheit in "Erkennenssituationen". Meine Ambivalenz, ob und wie ich mit dem "gefühlten Wissen" umgehe, hat bei mir auch mit Macht zu tun. In dem Moment, wo es aus mir heraussprudelte, war das wie ein Hype. So als hätte ich ein bisschen viel Koka intus (nur zur Klarstellung: ich war absolut nüchtern und konsumiere keine härteren Drogen). Als ich dann alles gesagt hatte, kam auch prompt der Kater "was hast Du denn jetzt angerichtet?".
Ich brauche eine neue These, was ich lernen muss - Selbstbewusstsein jedenfalls nicht
Es ist sehr anstrengend für mich, weil ich quasi ohne dass der andere mich fragt, so einen Gefühlswust wahrnehme, den ich mitunter ja gar nicht wahrnehmen will. Das wirklich anstrengende ist aber danach: was mache ich damit? Ich habe es einige male erlebt, dass ich versucht habe, der Person zu helfen. Das geht aber nur ganz bedingt und das ist keine Freundschaft sondern ein Therapeutenverhältnis. Da ich kein Thera bin, kann ich mich schlecht abgrenzen und diese "Problem-Kontakte" saugen mich aus. Rauben mir meine Energie.
Soweit.
Irrlicht
Danke für Eure Antworten.
Angeregt durch eine PM bin ich auf eine bereits von mir gestellte Frage wieder aufmerksam geworden. Und ich habe versucht, mein Erleben vor mir selbst besser zu beschreiben.
Ich schreib mal drauf los und schau, was bei rum kommt
Es gibt zwei verschiedene Erlebensweisen, die in diese Richtung gehen. Einmal habe ich "Wissensanflüge". Mir schießt ein Gedanke, eben ein "Wissen" in den Kopf, das ich aber nicht wirklich bewusst greifen kann. Beispiel: abgehetzte Frau mit schwerer Tasche im Zug. Ich frag, ob sie ihre Küche dabei hat (wie beknackt ist diese Frage???) und sie bejaht, sie sei grad beim Umzug zu ihrem neuen Freund, der keine vernünftige Küche habe, so habe sie alles notwendige dabei. Sowas ist lustig, ganz oft auch sehr hilfreich und wie Affenzahn schreibt "erstaunlich". Nicht anstrengend.
Das andere Erleben ist dieses Fühlen. Das "Wissen" und das "Fühlen" sind nicht immer zusammen. Meistens aber wenn ich "Fühle", "weiss" ich auch. Ich hatte vor gar nicht so langer Zeit einen Thread hier, wo ich mich ua fragte, was ich mit meinem weinenden Baby erlebt habe bzw wie ich (vor mir) damit umgehen soll/muss. Ich habe sie gefühlt und war völlig verwirrt, ob ich mich denn da fühle und wem mein Trost dann gilt, gelten darf. Die Frage danach, WEN fühle ich denn da möchte ich genauer ansehen.
Normalzustand: ich fühl mich irgendwie und andere Menschen nehme ich mehr oder weniger oberflächlich wahr/zur Kenntnis. Gefühle anderer deute ich anhand von Verhalten und co. Sie berühren mich nur, wenn sie mich ansprechen (sei es nun fröhlich stimmen oder auch verletzten). Da ist ganz klar DU und ICH.
Dieses Fühlen: Die Anwesenheit der anderen Person bringt irgendwas diffus in mir zum schwingen. Hinter MEINEN Gefühlszustand schiebt sich etwas anderes, was ich aber nicht rational greifen kann. Im aktuellen Erleben wurde ich nervös und fühlte mich unbehaglich, wollte am liebsten weglaufen (wir saßen auf meiner Terrasse und ich war vorher völlig entspannt und sie war freundlich). Während eines smalltalks wurde das "fremde" Gefühl immer heftiger, bis es eben alles in mir dominierte und es wurde vielfältiger, da war eben Angst und später dann so viel Wut. Dann schoß mir dieses "Wissen" in den Kopf (hier eben Gewalt und Mißhandlung, ihre Sehnsüchte, ihr Selbstbetrug).
Ich war sehr wütend. Sie unterdrückt ihre Wut, lebt sie nicht (ne, sie hält ja aus).
Diese Wut war also meine, die sie mit gesundem Menschenverstand zwar fühlen sollte, aber eben (noch) nicht empfindet. Auf die Wut bezogen stimmt also mein obiger Satz nicht, dass ich manchmal Gefühle andere fühle. Eher habe ich sehr intensiv wahrgenommen, was sie nicht bewusst zulässt.
Und ich habe mich das ja auch schon beim Weinen meines Babys gefragt. Habe ich ihre Verzweiflung so heftig gespürt oder war das meine eigene (also quasi eine Gefühlserinnerung).
Und: inwiefern habe ich das Recht, dieses Gefühl der anderen Person "zurückzugeben"? Bei meinem Kind stellt sich diese Frage natürlich nicht, aber bei erwachsenen Menschen, wie eben aktuell erlebt. Jemand sagte mir, dass ich nicht das Recht habe, ungaufgefordert, den anderen so mit sich zu konfrontrieren. Ich müsse/solle viel behutsamer mit diesem Erleben des anderen umgehen.
Ich trage nicht die Verantwortung für das Leben des anderen, aber ich muss verantwortungsvoller mit meinem "Wissen" umgehen.
Ich stimme dem zu. Ich weiss aber nicht, ob ich das kann, wenn das so heftig in mir ist. Und ich weiss nicht, inwiefern ein "Erkennen" dem anderen eben doch hilft.
@Affenzahn, Du schreibst von Deinem Selbstbewusstsein/Abwesenheit von Schüchternheit in "Erkennenssituationen". Meine Ambivalenz, ob und wie ich mit dem "gefühlten Wissen" umgehe, hat bei mir auch mit Macht zu tun. In dem Moment, wo es aus mir heraussprudelte, war das wie ein Hype. So als hätte ich ein bisschen viel Koka intus (nur zur Klarstellung: ich war absolut nüchtern und konsumiere keine härteren Drogen). Als ich dann alles gesagt hatte, kam auch prompt der Kater "was hast Du denn jetzt angerichtet?".
Ich brauche eine neue These, was ich lernen muss - Selbstbewusstsein jedenfalls nicht
Ja, ich entferne mich da von mir. Vielleicht bin ich aber auch doppelt intensiv auf mich zurück geworfen?lichtstrahl hat geschrieben:ist es nicht so, daß ein extrem intensives einspüren (ich finde so wie du es beschreibst ist es so), bzw übernehmen anderer menschen gefühle dazu führt, daß du dich von deinen eigenen gefühlen einstweilen entfernst? somit nicht bei dir bleibst?
denn wärest du bei dir und in deiner gefühlswelt, dürfte das "mitfühlen" mit einem anderen menschen im üblichen sinne eigentlich keine belastung darstellen.
Es ist sehr anstrengend für mich, weil ich quasi ohne dass der andere mich fragt, so einen Gefühlswust wahrnehme, den ich mitunter ja gar nicht wahrnehmen will. Das wirklich anstrengende ist aber danach: was mache ich damit? Ich habe es einige male erlebt, dass ich versucht habe, der Person zu helfen. Das geht aber nur ganz bedingt und das ist keine Freundschaft sondern ein Therapeutenverhältnis. Da ich kein Thera bin, kann ich mich schlecht abgrenzen und diese "Problem-Kontakte" saugen mich aus. Rauben mir meine Energie.
Gute Frage, weiss ich nicht. Ich kann das nicht kontrollieren, an- oder ausstellen. Ich fühlte mich jetzt eig. gut stabil, gestresst zwar, aber ansonsten völlig ok. Hm. Eher andersrum glaub ich: wenn ich mich um mich drehe (instabil bin) habe ich dieses Erleben nicht.ich von mir weiß aber, wenn ich nicht gut bei mir bin kommt es häufiger vor, bin also als phasenweise nicht sehr stabile persönlichkeit eher in gefahr aus mir rauszukippen und somit "opfer" solcher übertragungskaskaden.
Ja. Es ist ja schon ein Stück weit meins. Dann müsste ich mich ignorieren.Esther hat geschrieben:Ignorieren geht nicht, weil Du ja schon fühlst...
Soweit.
Irrlicht
Das sieht aber nicht nach Selbstbewusstsein aus.Irrlicht hat geschrieben:Ich brauche eine neue These, was ich lernen muss - Selbstbewusstsein jedenfalls nicht
[...]
Da ich kein Thera bin, kann ich mich schlecht abgrenzen
Du müsstest vermutlich entweder lernen, schüchtern zu werden (dir selbst Sand in die Augen streuen, d.h. konkret z.B. einfach wegschauen, dich ablenken, dissoziieren, ...) oder selbstbewusster zu werden (wissen und fühlen, was du willst und was du nicht willst). Oder am besten beides. Beides dient doch dazu, sich abzugrenzen.
Hallo Irrlicht,
ich weiß nicht, ob du dich schon einmal mit dem Energiefeld des Menschen beschäftigt hast (Aura, Chakren und dergleichen). Ich habe ein Buch darüber, eine Anleitung zum energetischen Selbstschutz, wo es darum geht, wie man sich auf Energieebene gegen solche "Gefühlsübernahmen" wehren kann. Ich weiß nicht, was du von solchen Dingen hältst - viele Menschen tun es als esoterisch ab - , aber es stehen auch sonst viele interessante psychologische Dinge drin. Ich fand es ziemlich spannend, aber in der Praxis hat es mir weniger gebracht, weil es bei mir ganz andere Dinge sind, die mich in menschlicher Gegenwart belasten. Und denen gehe ich anders aus dem Weg. Wenn du magst, kannst das das Buch haben. Ich bin sowieso gerade am Bücher aussortieren. PN an mich reicht.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
ich weiß nicht, ob du dich schon einmal mit dem Energiefeld des Menschen beschäftigt hast (Aura, Chakren und dergleichen). Ich habe ein Buch darüber, eine Anleitung zum energetischen Selbstschutz, wo es darum geht, wie man sich auf Energieebene gegen solche "Gefühlsübernahmen" wehren kann. Ich weiß nicht, was du von solchen Dingen hältst - viele Menschen tun es als esoterisch ab - , aber es stehen auch sonst viele interessante psychologische Dinge drin. Ich fand es ziemlich spannend, aber in der Praxis hat es mir weniger gebracht, weil es bei mir ganz andere Dinge sind, die mich in menschlicher Gegenwart belasten. Und denen gehe ich anders aus dem Weg. Wenn du magst, kannst das das Buch haben. Ich bin sowieso gerade am Bücher aussortieren. PN an mich reicht.
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Hallo Affenzahn,
wie verbindest Du Selbstbewusstsein mit diesem Abgrenzen?
Ich bin weder schüchtern noch ängstlich im Umgang mit anderen. Ich kann meine Meinung vertreten und ich weiss auch, was ich will und was nicht. Daher würde ich mich durchaus als selbstbewusst bezeichnen.
Abgrenzen ggü. den Wünschen/Appellen anderer kann ich mich auch, d.h. ich kann "nein" sagen, wenn ich "nein" sagen will.
Hier geht es mir aber um ein anderes Abgrenzen. Um ein "ich will mich damit nicht beschäftigen müssen". Ich will das mitunter nicht fühlen und ich will erst recht nicht schlaflos im Bett liegen und mir Gedanken machen, in welcher Situation die andere Person steckt. Ich kann mich mittlerweile davor abgrenzen, handeln zu müssen - aber nicht vor meinem Kopfkino. Theras müssen das wohl, nehme ich an, denn wenn die privat ständig an die Lebensumstände ihrer Klienten denken müssten, könnten sie den Job nicht lange machen.
Ignorieren des anderen (also ignorieren dessen, was vom andern in mir ist) geht kaum. Vielleicht ist das auch immanent, denn wenn ich ignorant (egozentrisch) gestimmt bin, kommt bei mir ja auch nix an.
Aber während ich das hier so schreib, wird mir bewusst, wieviel weiter ich in meinem Selbstschutz schon bin. Früher musste ich handeln, helfen. Diesen "Zwang" hab ich nicht mehr, es beschäftigt mich, ich mal mir Szenarien aus, aber ich kann das Handeln bei der anderen Person lassen.
Was brauche ich also... Einen bewussteren, kontrollierteren Zugang zu mir in dem aktuellen Moment dieser Gefühlsüberflutung. Ein Unterscheiden-Können, was ist dabei meins (hier die Wut), was ist dem anderen und was kann ich er-öffnen. Pandorabüchsen will ich ja gar nicht aufmachen.
Und gäbe es eine Möglichkeit, mich nicht so doll überfluten zu lassen, wär das einfacher für mich. Denn es ist, wie gesagt, nicht immer faszinierend, sondern manchmal will ich das einfach nicht.
Ich schreibe Dich, liebe Gärtnerin, diesbezüglich per PM an.
Lg,
Irrlicht
wie verbindest Du Selbstbewusstsein mit diesem Abgrenzen?
Ich bin weder schüchtern noch ängstlich im Umgang mit anderen. Ich kann meine Meinung vertreten und ich weiss auch, was ich will und was nicht. Daher würde ich mich durchaus als selbstbewusst bezeichnen.
Abgrenzen ggü. den Wünschen/Appellen anderer kann ich mich auch, d.h. ich kann "nein" sagen, wenn ich "nein" sagen will.
Hier geht es mir aber um ein anderes Abgrenzen. Um ein "ich will mich damit nicht beschäftigen müssen". Ich will das mitunter nicht fühlen und ich will erst recht nicht schlaflos im Bett liegen und mir Gedanken machen, in welcher Situation die andere Person steckt. Ich kann mich mittlerweile davor abgrenzen, handeln zu müssen - aber nicht vor meinem Kopfkino. Theras müssen das wohl, nehme ich an, denn wenn die privat ständig an die Lebensumstände ihrer Klienten denken müssten, könnten sie den Job nicht lange machen.
Ignorieren des anderen (also ignorieren dessen, was vom andern in mir ist) geht kaum. Vielleicht ist das auch immanent, denn wenn ich ignorant (egozentrisch) gestimmt bin, kommt bei mir ja auch nix an.
Aber während ich das hier so schreib, wird mir bewusst, wieviel weiter ich in meinem Selbstschutz schon bin. Früher musste ich handeln, helfen. Diesen "Zwang" hab ich nicht mehr, es beschäftigt mich, ich mal mir Szenarien aus, aber ich kann das Handeln bei der anderen Person lassen.
Was brauche ich also... Einen bewussteren, kontrollierteren Zugang zu mir in dem aktuellen Moment dieser Gefühlsüberflutung. Ein Unterscheiden-Können, was ist dabei meins (hier die Wut), was ist dem anderen und was kann ich er-öffnen. Pandorabüchsen will ich ja gar nicht aufmachen.
Und gäbe es eine Möglichkeit, mich nicht so doll überfluten zu lassen, wär das einfacher für mich. Denn es ist, wie gesagt, nicht immer faszinierend, sondern manchmal will ich das einfach nicht.
Ich schreibe Dich, liebe Gärtnerin, diesbezüglich per PM an.
Lg,
Irrlicht
Ja, ich kenne das. Sehr intensiv sogar. Ich liebe es, möchte es nicht missen. Wenn ich dieses starke, nahezu übersinnliche (weil nicht rational erklärbare) Empathie nicht spüren kann, weiß ich, dass ich krank bin. Dann bin ich nicht ich.
Aber ich weiß auch, wie sehr es einen belasten kann. Vor allem dann wenn "Fühlen" und "Wissen" sehr gegenläufig sind. Nimm z.b. dein Anfangsbeispiel von der Frau, der Gewalt ausgesetzt sind. Was, wenn sie nicht "gestanden" hätte? Alles geleugnet? Du fühlst es, aber die Realität sagt was ganz anderes? Dann glaubt man erst recht "verrückt" zu sein!
Zunächst einmal hat dies nichts mit Übernahme zu tun. Ja, es gibt Bücher, die zu Unrecht als "esotherisch" bezeichnet werden, die einem helfen können. Aber ich bin sicher, es geht nicht darum sich davor zu "schützen" wie vor einem bösen Energievampir, sondern darum zu lernen mit dieser Gabe sinnvoll umzugehen. Sinnvoll heißt vor allem weder zu verdrängen, noch sich zu sehr hineinzustürzen oder sich Verantwortung aufhalsen zu lassen. Es kann ein Fluch sein. Aber auch ein Segen. Es liegt daran, was man daraus macht.
Diese Besonderheit ist ein Teil von Dir. Wenn Du ihn immer verdrängst und vermeidest, verdrängst Du ein Teil von Dir selbst statt Dich so zu akzeptieren, wie Du bist.
Ich habe zwei konkrete Tipps für Dich:
1. Die Affirmation "ICH BIN ICH. UND DU BIST DU!" . Wirkt Wunder, um so mehr je mehr es verinnerlicht hat.
2. Das, was man allgemeinhin als "Erdung und Zentralisierung" in den eher "esotherischen Welten" bezeichnet, was im Grunde nichts anderes ist als eine Mediation zur Besinnung auf das eigene Selbst. Kein Hocusposkus, den man fürchten müßte, sondern stinknormale Meditation. Und diese findet sich haufenweise im Netz, in allen möglichen Varianten.
Risiken und Nebenwirkungen? Selbstbesinnung!!! Gut, wenn man ohnehin an sich selbst arbeiten möchte, sich selbst kennenlernen möchte etc. Aber wenn man irgendein grundlegendes Ich-Problem hat, könnte das diese Schwierigkeiten an die Oberfläche ziehen, was bekannterweise zwar ein Heilungsprozeß ist wenn man nicht zwischendurch aufgibt, aber eben ebenso bekannterweise stets sehr unangenehme Erkenntnisse sind.
LG,
Gothika
Aber ich weiß auch, wie sehr es einen belasten kann. Vor allem dann wenn "Fühlen" und "Wissen" sehr gegenläufig sind. Nimm z.b. dein Anfangsbeispiel von der Frau, der Gewalt ausgesetzt sind. Was, wenn sie nicht "gestanden" hätte? Alles geleugnet? Du fühlst es, aber die Realität sagt was ganz anderes? Dann glaubt man erst recht "verrückt" zu sein!
Zunächst einmal hat dies nichts mit Übernahme zu tun. Ja, es gibt Bücher, die zu Unrecht als "esotherisch" bezeichnet werden, die einem helfen können. Aber ich bin sicher, es geht nicht darum sich davor zu "schützen" wie vor einem bösen Energievampir, sondern darum zu lernen mit dieser Gabe sinnvoll umzugehen. Sinnvoll heißt vor allem weder zu verdrängen, noch sich zu sehr hineinzustürzen oder sich Verantwortung aufhalsen zu lassen. Es kann ein Fluch sein. Aber auch ein Segen. Es liegt daran, was man daraus macht.
Diese Besonderheit ist ein Teil von Dir. Wenn Du ihn immer verdrängst und vermeidest, verdrängst Du ein Teil von Dir selbst statt Dich so zu akzeptieren, wie Du bist.
Ich habe zwei konkrete Tipps für Dich:
1. Die Affirmation "ICH BIN ICH. UND DU BIST DU!" . Wirkt Wunder, um so mehr je mehr es verinnerlicht hat.
2. Das, was man allgemeinhin als "Erdung und Zentralisierung" in den eher "esotherischen Welten" bezeichnet, was im Grunde nichts anderes ist als eine Mediation zur Besinnung auf das eigene Selbst. Kein Hocusposkus, den man fürchten müßte, sondern stinknormale Meditation. Und diese findet sich haufenweise im Netz, in allen möglichen Varianten.
Risiken und Nebenwirkungen? Selbstbesinnung!!! Gut, wenn man ohnehin an sich selbst arbeiten möchte, sich selbst kennenlernen möchte etc. Aber wenn man irgendein grundlegendes Ich-Problem hat, könnte das diese Schwierigkeiten an die Oberfläche ziehen, was bekannterweise zwar ein Heilungsprozeß ist wenn man nicht zwischendurch aufgibt, aber eben ebenso bekannterweise stets sehr unangenehme Erkenntnisse sind.
LG,
Gothika
Hm, bei mir mag das etwas anders sein als bei dir... ich kenne jedoch folgendes Phänomen der "Gefühlsübertragung", die insbes. eine best. Person ganz gut auszulösen vermag:
Stern ist normal bis gut drauf (sagen wir zumindest nicht schlecht). Mir erzählt jemand, wie (schlecht) sich jemand fühlt. Dass ich die Befindlichkeit intuitiv erspüre muss also nicht sein... kann aber (letzteres merke ich dann z.B. an der Stimme, Gesichtsausdruck o.ä., also Anhaltspkt. gibt es dann schon auch, so dass ich mich außerhalb telepathischer Fähigkeiten bewege ).
Boa... und plötzlich kann es sein, dass ich in dem Schlamassel hänge, dass ich plötzlich die Gefühle selbst FÜHLE, die der andere (auch) fühlt... z.B. Gefühle der Angst, Panik, Traurigkeit, etc. (eben je nach dem).
Was ich an deiner Sichtweise interessant finde, WENN ich dich richtig verstanden habe: Du unterscheidest dann zwischen deinen Gefühlen und den Gefühlen der anderen à la "das war wieder mehr ICH". Diese Unterscheidung ist mir dann meist nicht möglich bzw. ich bin bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen, diese Gefühle -wenn ich sie bereits fühle- als nicht-zu-mir-zugehörig zu beachten (muss ich mal beobachten). Sondern ich sah dass dann schon als meine Gefühle an, mit denen ich dann plötzlich mächtig heftig vertrickt bin.
Verstrickung heißt für mich, dass ich mit diesen Gefühlen dann nicht umgehen kann, d.h. neben einen Gefühls-Wahrnehmungsproblemen habe ich (und das ist vielleicht der zentrale Punkt) auch (oder ursächlich?) Gefühlsregulationsschwierigkeiten. D.h. solche Gefühle sind dann mächtig intensiv und es dauert regelmäßig recht lange bis diese Gefühle wieder abklingen. Hinzu kommen dann oft noch zusätzliche Gefühlszustände (wie z.B. der Hilflosigkeit, Verantwortungsgefühle, Schuldgefühle), die für mich - anders wie die auf mich übertragenen Gefühle dann zumindest retrospektiv (und aus meiner Lebensgeschichte heraus) erklärbar sind.
Das Paradoxe daran: Oft beobachte ich dann auch noch, dass im weiteren Verlauf solcher Verstrickungskonstellationen einen Rollenumkehr eintrat , sprich: Je mehr ich mich in den Gefühlsschlamassel ziehen lies und die Gefühle aufnahm, desto besser ging es meinem Gegenüber ... und die Rollen tauschten sich förmlich.
Wenn's gut läuft, dann erlebe ich im folgenden auch Ärger, weil ich es etwa wie folgt erlebe: Nicht nur, dass ich mir (netterweise) deine Leidensgeschichte anhöre, nein... du schaffst es auch noch, mir die dazugehörigen Gefühle überstülpen .
Wenn's schlecht läuft, erlebe ich es so, dass ich Gefühle stellvertretend für den anderen fühle... und recht gefangen bin. Mit empathischen Mit-Fühlen(-Wollen) hat das für mich jedenfalls nicht mehr viel gemein, weil es sich eher wie nach einem hilflos gegenüberstehenden Mit-Leiden anfühlt. Wenn es bereits so weit gekommen ist, dann ist es für mich schwer bis unmöglich mich wieder daraus zu lösen *grmpf*.
Aber ich glaube, auch Theras sind gegen solchen Phänomen nicht immer gewappnet ... denn mein Thera meinte auch schon ein paar Male, dass sich meine Nervosität (etc. pp.) gar schon auf ihn überträgt . Und ich bin mir sicher: Mit empathischem Mitfühlen hatte auch das nicht viel gemein . Vielleicht haben auch manche Persone mehr "Talent", Gefühle auf andere zu übertragen... keine Ahnung.
Was ich versuche, wenn ich sowas wittere: Ich versuche die Gefühle dem anderen RECHTZEITIG zurückzugeben/-melden... so komme ich dann nicht unbedingt in die Situation, diese (mir z.B. erzählten) Gefühle/Leidensgeschichten mir zu eigen zu machen. Diese Form der emotionalen Distanz klappt manchmal... aber leider nicht immer. Denn rechten Umgang damit habe ich also auch noch nicht gefunden... jedoch sehe ich es als mein (und auch dein) gutes Recht an, übergegebene Gefühlspäckchen nicht anzunehmen.
Edit: Dein letztes Posting hatte ich beim Schreiben noch nicht gelesen.
Stern ist normal bis gut drauf (sagen wir zumindest nicht schlecht). Mir erzählt jemand, wie (schlecht) sich jemand fühlt. Dass ich die Befindlichkeit intuitiv erspüre muss also nicht sein... kann aber (letzteres merke ich dann z.B. an der Stimme, Gesichtsausdruck o.ä., also Anhaltspkt. gibt es dann schon auch, so dass ich mich außerhalb telepathischer Fähigkeiten bewege ).
Boa... und plötzlich kann es sein, dass ich in dem Schlamassel hänge, dass ich plötzlich die Gefühle selbst FÜHLE, die der andere (auch) fühlt... z.B. Gefühle der Angst, Panik, Traurigkeit, etc. (eben je nach dem).
Was ich an deiner Sichtweise interessant finde, WENN ich dich richtig verstanden habe: Du unterscheidest dann zwischen deinen Gefühlen und den Gefühlen der anderen à la "das war wieder mehr ICH". Diese Unterscheidung ist mir dann meist nicht möglich bzw. ich bin bisher noch gar nicht auf die Idee gekommen, diese Gefühle -wenn ich sie bereits fühle- als nicht-zu-mir-zugehörig zu beachten (muss ich mal beobachten). Sondern ich sah dass dann schon als meine Gefühle an, mit denen ich dann plötzlich mächtig heftig vertrickt bin.
Verstrickung heißt für mich, dass ich mit diesen Gefühlen dann nicht umgehen kann, d.h. neben einen Gefühls-Wahrnehmungsproblemen habe ich (und das ist vielleicht der zentrale Punkt) auch (oder ursächlich?) Gefühlsregulationsschwierigkeiten. D.h. solche Gefühle sind dann mächtig intensiv und es dauert regelmäßig recht lange bis diese Gefühle wieder abklingen. Hinzu kommen dann oft noch zusätzliche Gefühlszustände (wie z.B. der Hilflosigkeit, Verantwortungsgefühle, Schuldgefühle), die für mich - anders wie die auf mich übertragenen Gefühle dann zumindest retrospektiv (und aus meiner Lebensgeschichte heraus) erklärbar sind.
Das Paradoxe daran: Oft beobachte ich dann auch noch, dass im weiteren Verlauf solcher Verstrickungskonstellationen einen Rollenumkehr eintrat , sprich: Je mehr ich mich in den Gefühlsschlamassel ziehen lies und die Gefühle aufnahm, desto besser ging es meinem Gegenüber ... und die Rollen tauschten sich förmlich.
Wenn's gut läuft, dann erlebe ich im folgenden auch Ärger, weil ich es etwa wie folgt erlebe: Nicht nur, dass ich mir (netterweise) deine Leidensgeschichte anhöre, nein... du schaffst es auch noch, mir die dazugehörigen Gefühle überstülpen .
Wenn's schlecht läuft, erlebe ich es so, dass ich Gefühle stellvertretend für den anderen fühle... und recht gefangen bin. Mit empathischen Mit-Fühlen(-Wollen) hat das für mich jedenfalls nicht mehr viel gemein, weil es sich eher wie nach einem hilflos gegenüberstehenden Mit-Leiden anfühlt. Wenn es bereits so weit gekommen ist, dann ist es für mich schwer bis unmöglich mich wieder daraus zu lösen *grmpf*.
Aber ich glaube, auch Theras sind gegen solchen Phänomen nicht immer gewappnet ... denn mein Thera meinte auch schon ein paar Male, dass sich meine Nervosität (etc. pp.) gar schon auf ihn überträgt . Und ich bin mir sicher: Mit empathischem Mitfühlen hatte auch das nicht viel gemein . Vielleicht haben auch manche Persone mehr "Talent", Gefühle auf andere zu übertragen... keine Ahnung.
Was ich versuche, wenn ich sowas wittere: Ich versuche die Gefühle dem anderen RECHTZEITIG zurückzugeben/-melden... so komme ich dann nicht unbedingt in die Situation, diese (mir z.B. erzählten) Gefühle/Leidensgeschichten mir zu eigen zu machen. Diese Form der emotionalen Distanz klappt manchmal... aber leider nicht immer. Denn rechten Umgang damit habe ich also auch noch nicht gefunden... jedoch sehe ich es als mein (und auch dein) gutes Recht an, übergegebene Gefühlspäckchen nicht anzunehmen.
Edit: Dein letztes Posting hatte ich beim Schreiben noch nicht gelesen.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hallo Irrlicht,
Das würde Dich dann tatsächlich eher an- oder auffressen.
Man bekommt ja angeblich nur das aufgeladen, was man/frau auch verkraften kann. Hmmm.... wie ist denn Deine durchschnittliche Erfahrung mit der Eröffnung Deines intuitiven(?) Wissens? Ich kann mir vorstellen, das es für manchen auch eine Erlösung sein kann, das Du etwas "ohne Worte" von ihm erfährst, das eher zu seinen dunklen Anteilen gehört und belastend ist und das dann endlich zur Sprache kommt.
Ich könnte mir vorstellen, das Dir ein Mensch in dem jeweiligen Fall etwas zukommen läßt, das er im Grunde dringend Zuwendung/ Unterstützung braucht, aber Probleme hat darüber zu reden.
Daher die Frage, wie der jeweilige Mensch auf das Öffnen der Büchse reagiert?
Wenn dem so ist, das auf einer nonverbalen Ebene Hilfe und Unterstützung bei Dir gesucht werden, die Du nicht leisten kannst/ leisten magst oder bei der Du Dich soagr mißbraucht fühlst, könnte ich mir erklären woher Dein Kick kommt, wenn Du den anderen konfrontierst.
So ungefähr: Wer ungefragt Gefühle an mich überträgt, bekommt dann auch die bittere Medizin, in der Hoffnung das es hilft....oder es dann nicht mehr auf diese Weise passiert.
Grüße
Esther
Das ist für mein Empfinden erfreulich. Schlimm wäre in einer instabilen Phase keine Abwehrkräfte gegen solche Anflüge des Übersinnlichen zu haben.Irrlicht hat geschrieben:Eher andersrum glaub ich: wenn ich mich um mich drehe (instabil bin) habe ich dieses Erleben nicht.
Das würde Dich dann tatsächlich eher an- oder auffressen.
Man bekommt ja angeblich nur das aufgeladen, was man/frau auch verkraften kann. Hmmm.... wie ist denn Deine durchschnittliche Erfahrung mit der Eröffnung Deines intuitiven(?) Wissens? Ich kann mir vorstellen, das es für manchen auch eine Erlösung sein kann, das Du etwas "ohne Worte" von ihm erfährst, das eher zu seinen dunklen Anteilen gehört und belastend ist und das dann endlich zur Sprache kommt.
Ich könnte mir vorstellen, das Dir ein Mensch in dem jeweiligen Fall etwas zukommen läßt, das er im Grunde dringend Zuwendung/ Unterstützung braucht, aber Probleme hat darüber zu reden.
Daher die Frage, wie der jeweilige Mensch auf das Öffnen der Büchse reagiert?
Wenn dem so ist, das auf einer nonverbalen Ebene Hilfe und Unterstützung bei Dir gesucht werden, die Du nicht leisten kannst/ leisten magst oder bei der Du Dich soagr mißbraucht fühlst, könnte ich mir erklären woher Dein Kick kommt, wenn Du den anderen konfrontierst.
So ungefähr: Wer ungefragt Gefühle an mich überträgt, bekommt dann auch die bittere Medizin, in der Hoffnung das es hilft....oder es dann nicht mehr auf diese Weise passiert.
Grüße
Esther
„Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Bei diesen Erlebnissen denkst du ja vor allem darüber nach, was die andere Person braucht - und nicht darüber, was du brauchst. Ausserdem hast du ein für dich unangemessenes Gefühl, verpflichtet zu sein, und möchtest vom Forum die Bestätigung, dass du keine Verantwortung tragen musst. Es ist dir nicht ganz bewusst, dass du dies völlig frei entscheiden darfst. Irgend etwas "von aussen" beeinflusst dich in deiner Entscheidung.Irrlicht hat geschrieben:wie verbindest Du Selbstbewusstsein mit diesem Abgrenzen?
Ja, die Gedanken haben ein Eigenleben, vor allem wenn man schlafen möchte. Da kann ich dir direkt auch keinen Tipp geben.Irrlicht hat geschrieben:Ich kann mich mittlerweile davor abgrenzen, handeln zu müssen - aber nicht vor meinem Kopfkino.
Das scheint vergleichbar mit Lärmbelästigung.Irrlicht hat geschrieben:Und gäbe es eine Möglichkeit, mich nicht so doll überfluten zu lassen, wär das einfacher für mich.
Letzteres, d.h. von einem "bewussteren, kontrollierten Zugang zu mir in dem aktuellen Moment dieser Gefühlsüberflutung" könnte ich auch noch ein paar Portionen gebrauchen - wenngleich in der Klinik mit mir u.a. daran recht intensiv gearbeitet wurde.Hier geht es mir aber um ein anderes Abgrenzen. Um ein "ich will mich damit nicht beschäftigen müssen". Ich will das mitunter nicht fühlen und ich will erst recht nicht schlaflos im Bett liegen und mir Gedanken machen, in welcher Situation die andere Person steckt. Ich kann mich mittlerweile davor abgrenzen, handeln zu müssen - aber nicht vor meinem Kopfkino. ...
Was brauche ich also... Einen bewussteren, kontrollierteren Zugang zu mir in dem aktuellen Moment dieser Gefühlsüberflutung. Ein Unterscheiden-Können, was ist dabei meins (hier die Wut), was ist dem anderen und was kann ich er-öffnen.
Und mich hat mein stat. Thera durchaus öfters daran erinnert, dass eine Möglichkeit - die ich nie vergessen sollte - auch die ist, dass ich mich der Situation erstmal entziehe (z.B. durch Abgrenzung auch in räumlicher Hinsicht)... zumindest solange die Gefühlsüberflutung, die ich gerade nicht regulieren kann, wieder soweit abgeklungen ist bis ich wieder auf einem erträglichen Anspannungs- bzw. Erregungslevel bin. Und das verhindert bei mir u.U. schon, dass ich mich mich etwas zu sehr beschäftige. (Erst) danach habe ich dann meist auch wieder ansatzweisen Zugang zu mir selbst... (z.B. durch differenziertere Gefühlswahrnehmung oder rationalerem kognitiven Zugang, der neue Erklärungen eröffnet). So schlecht finde ich persönlich die (auch bereits praktizierte) Idee (für mich) also gar nicht mal.
Klar kann es schon sein, dass sich im Nachgang ein Kopfkino eröffnet... z.B. auch gepaart mit "Gefühlen" eines schlechten Gewissens. Na ja... die gilt es dann auszuhalten. Und ich meine, in einer Gruppe, erwähnte mein stat. Thera auch, wie man mit einem solchen schlechten Gewissen umgehen kann. Müsste ich aber nachlesen ... iss aber ein eher "normales" Empfinden *find*.
Wenn das schlechte Gewissen jedoch eher stärker ist/wird und Schuldgefühlcharakter bekommt wie "ich muss helfen", dann habe ich für mich erkannt, dass solche Schuld- bzw. Verantwortungsgefühle häufig lebensgeschichtlich erklärbar sind, und es einen Auslöser gibt/geben muss, der diese "früheren" Gefühle aktiviert. Und ich kann dann auch ganz gut zuordnen, dass die Intensität dieser Gefühle, dann häufig der aktuellen Situation unangemessen ist... und es früher vielleicht mal Sinn machte so zu fühlen. Will heißen: Diese Bewusstheit, hilft mir auch, mich aus emotionalen Verstrickungen zu lösen... wie ich jedoch diese (noch ausbaufähige und -nötige) Bewusstheit ohne Thera geschafft hätte, weiß ich leider nicht. Und: Es ermöglicht mir auch, dass ich nich -aus einem oft sogar der Situation unangemessenem Schuldgefühl heraus getrieben- zu Hilfe eile, die MICH überfordern würde...
Boa, aber in Puncto "Gefühlsentschlüsselung" habe ich noch einiges zu tun, so dass ich vermutlich keine allzu große Hilfe bin/sein kann.
Der Punkt Erdung/"Selbstbesinnung" - wie Gothica schreibt - ist in diesem Zusammenhang jedoch auch für mich in diesem Zusammenhang wichtig... und liegt auch jenseits von Hokouspokus und Esoterik (auch in der Klinik wurde in einigen Elementen) mit mir daran gearbeitet. Haken: Ist schwer (wie auch die Theras meinten)... alleine vermutlich noch schwerer bis unmöglich (zumindest für mich)... und (für mich) auch nicht zu jeder Zeit anwendbar, da ich nicht in jeder Situation den Zugang zu mir bewahren kann. Insbes. oft nicht inmitten der Situation... sondern der kommt - wie oben angedeutet - oft erst später, nachdem ich mich zuvor erstmal (aus Selbstschutzgründen) aus der Situation herausgelöst habe.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Hallo!
Ich finde Eure Antworten (auch die per PM) ganz toll. Aus Zeitgründen muss ich mein darauf-eingehen jedoch "stückeln".
Ich habe tatsächlich auch schon einige sehr schöne Erfahrungen damit gemacht, also dass die Personen wirklich etwas geändert haben und froh waren, dass ich xy ausgesprochen habe. Vor schon längerer Zeit zB traf ich jemanden auf einer Feier wieder, an den ich mich dunkel erinnern konnte. Derjenige dankte mir, dass ich ihm vor 10 Jahren (!) bei einer Fete (betrunkenerweise) gesagt habe, was ich so fühle, was er braucht und fühlt, dieses Gespräch sei ein Wendepunkt in seinem Leben gewesen und er hätte dann dies und jenes anders gemacht. Ui! Auch mein grad aktuelles Erlebnis zB - gestern ließ mich die Frau "ganz, ganz lieb" grüßen. Würde sie doch nicht tun, wenn die Pandorabüchse nur unangenehm für sie gewesen wär?
Wieder die Frage: wann ist diese "bittere Medizin" richtig, wichtig, nötig. Wann falsch.
Oder vielleicht wirklich gar nicht falsch, weil ichs nur dann wahrnehme, wenn der andere das zulässt, also "sendebereit" ist?
Ist ja nicht so, dass ich durch die Straße geh und mir zig Traumata entgegenvibrieren und sich in mich einnisten. Ich kann nicht einer beliebigen Person in die Augen sehen und dann wissen und fühlen, was los ist. Das passiert eben "nur" manchmal und auch eben nicht immer so dermaßen intensiv, dass es mich so mitnimmt (sind ja zum Glück auch nicht immer nur Traumata, die ich da wahrnehme).
...
Hab grad mal nachdenken müssen, bei wem ich denn was wahrnehme/fühle.
Ich scheine Adrenalin zu "riechen", also wenn ich einen Raum betrete, in dem vorher Streit o.ä. war, "weiss" ich das. Ebenso bei Personen, die oberflächlich ganz freundlich sind.
Ich nehme wahr, ob jemand "echt" ist oder sich (und mich) belügt. So "erkenne" ich zB unterdrückte Gefühle (wie bei der Frau vor ein paar Tagen), bin sehr zielsicher in meinen Annahmen, was da nicht stimmt (sowas wie Alkoholismus, Trennung, Gewalterfahrungen ... ). "Opfer" von was auch immer "rieche" ich.
Aber auch kurioses, personenunabhängiges. Ich hab mir mal selbst mehr oder weniger das Leben gerettet, als ich mich von einer wahnsinnigen plötzlichen Unruhe angetrieben von A nach B bewegt hab. Auf A ist wenige Sekunden später etwas herabgestürzt.
Oder Schätzungen. Ich rate unheimlich gerne, wie viel wie lang wie oft etwas ist. Praktisch: vor ein paar Tagen brauchte ich eine 86,5 cm lange Stange. In der Garage standen diverse Stangen und Rohre. Ohne Zollstock griff ich mir eine und beschloß, dass die exakt 86,5 cm lang ist. Was soll ich sagen? Sie ists. (und nein, das war nicht das vermisste Original
Oder so praktisches wie ich sitz am Schreibtisch und finde die Nummer von x nicht. Ich wünsch mir, x soll doch einfach mich anrufen. Es klingelt, x musste grade an mich denken. *sehrpraktischfunktioniertabernichtimmer*
Ich glaub ich schweife ab. Aber auch das gehört für mich zu meinem Wahrnehmungsthema. Und ich mag grad viel lieber über sowas praktisches, verblüffendes nachdenken als über das Traurige, wie Suizidahnungen und so.
Hm, muss jetzt los,
auf Eure anderen Beiträge gehe ich später ein,
Irrlicht
Ich finde Eure Antworten (auch die per PM) ganz toll. Aus Zeitgründen muss ich mein darauf-eingehen jedoch "stückeln".
Genau! Das ist die andere Seite meiner Ambivalenz, ob ich das "Recht" habe im anderen etwas auszulösen, indem ichs ausspreche!Man bekommt ja angeblich nur das aufgeladen, was man/frau auch verkraften kann. Hmmm.... wie ist denn Deine durchschnittliche Erfahrung mit der Eröffnung Deines intuitiven(?) Wissens? Ich kann mir vorstellen, das es für manchen auch eine Erlösung sein kann, das Du etwas "ohne Worte" von ihm erfährst, das eher zu seinen dunklen Anteilen gehört und belastend ist und das dann endlich zur Sprache kommt.
Ich habe tatsächlich auch schon einige sehr schöne Erfahrungen damit gemacht, also dass die Personen wirklich etwas geändert haben und froh waren, dass ich xy ausgesprochen habe. Vor schon längerer Zeit zB traf ich jemanden auf einer Feier wieder, an den ich mich dunkel erinnern konnte. Derjenige dankte mir, dass ich ihm vor 10 Jahren (!) bei einer Fete (betrunkenerweise) gesagt habe, was ich so fühle, was er braucht und fühlt, dieses Gespräch sei ein Wendepunkt in seinem Leben gewesen und er hätte dann dies und jenes anders gemacht. Ui! Auch mein grad aktuelles Erlebnis zB - gestern ließ mich die Frau "ganz, ganz lieb" grüßen. Würde sie doch nicht tun, wenn die Pandorabüchse nur unangenehm für sie gewesen wär?
Ja, klingt gut. Der andere belügt sich selbst. Ich seh, dass sich nix ändert, wenn derjenige sich weiterbelügt, das will ich in dem Moment aufbrechen. (Und damit ja auch nicht mehr wahrnehmen).Wenn dem so ist, das auf einer nonverbalen Ebene Hilfe und Unterstützung bei Dir gesucht werden, die Du nicht leisten kannst/ leisten magst oder bei der Du Dich soagr mißbraucht fühlst, könnte ich mir erklären woher Dein Kick kommt, wenn Du den anderen konfrontierst.
So ungefähr: Wer ungefragt Gefühle an mich überträgt, bekommt dann auch die bittere Medizin, in der Hoffnung das es hilft....oder es dann nicht mehr auf diese Weise passiert.
Wieder die Frage: wann ist diese "bittere Medizin" richtig, wichtig, nötig. Wann falsch.
Oder vielleicht wirklich gar nicht falsch, weil ichs nur dann wahrnehme, wenn der andere das zulässt, also "sendebereit" ist?
Ist ja nicht so, dass ich durch die Straße geh und mir zig Traumata entgegenvibrieren und sich in mich einnisten. Ich kann nicht einer beliebigen Person in die Augen sehen und dann wissen und fühlen, was los ist. Das passiert eben "nur" manchmal und auch eben nicht immer so dermaßen intensiv, dass es mich so mitnimmt (sind ja zum Glück auch nicht immer nur Traumata, die ich da wahrnehme).
...
Hab grad mal nachdenken müssen, bei wem ich denn was wahrnehme/fühle.
Ich scheine Adrenalin zu "riechen", also wenn ich einen Raum betrete, in dem vorher Streit o.ä. war, "weiss" ich das. Ebenso bei Personen, die oberflächlich ganz freundlich sind.
Ich nehme wahr, ob jemand "echt" ist oder sich (und mich) belügt. So "erkenne" ich zB unterdrückte Gefühle (wie bei der Frau vor ein paar Tagen), bin sehr zielsicher in meinen Annahmen, was da nicht stimmt (sowas wie Alkoholismus, Trennung, Gewalterfahrungen ... ). "Opfer" von was auch immer "rieche" ich.
Aber auch kurioses, personenunabhängiges. Ich hab mir mal selbst mehr oder weniger das Leben gerettet, als ich mich von einer wahnsinnigen plötzlichen Unruhe angetrieben von A nach B bewegt hab. Auf A ist wenige Sekunden später etwas herabgestürzt.
Oder Schätzungen. Ich rate unheimlich gerne, wie viel wie lang wie oft etwas ist. Praktisch: vor ein paar Tagen brauchte ich eine 86,5 cm lange Stange. In der Garage standen diverse Stangen und Rohre. Ohne Zollstock griff ich mir eine und beschloß, dass die exakt 86,5 cm lang ist. Was soll ich sagen? Sie ists. (und nein, das war nicht das vermisste Original
Oder so praktisches wie ich sitz am Schreibtisch und finde die Nummer von x nicht. Ich wünsch mir, x soll doch einfach mich anrufen. Es klingelt, x musste grade an mich denken. *sehrpraktischfunktioniertabernichtimmer*
Ich glaub ich schweife ab. Aber auch das gehört für mich zu meinem Wahrnehmungsthema. Und ich mag grad viel lieber über sowas praktisches, verblüffendes nachdenken als über das Traurige, wie Suizidahnungen und so.
Hm, muss jetzt los,
auf Eure anderen Beiträge gehe ich später ein,
Irrlicht
Hallo Irrlicht,
schon mal vorab eine Entschuldigung, denn mit dieser Antwort werde ich dir wahrscheinlich etwas zu Nahe treten.
Aber mir kommt das Ganze wie eine Form der Selbsterhöhung über andere Menschen vor.
Nachdem dir viele wegen deiner besonderen (übersinnlichen ?) "Fähigkeiten" gratuliert haben, äußere ich mich mal kritisch und für dich vielleicht weniger schmeichelhaft.
Aber kann es nicht sein, dass du dieses Gefühl etwas-besonderes-zu-können nötig hast? Die Fähigkeit anderen seine Gefühle zurück zugeben (hört sich ja fast schon göttlich an )) ,
ihre wahren Lebenslügen und -verdrängungen zu "erfühlen", "erspüren", "ersehen" von irgendwoher zu "erwissen".
Deine "Gewissenplage",welch enorme Verantwortung du dadurch doch trägst. Die Dankbarkeit von Menschen, die mit deiner "Fähigkeit" auf den Rechten Weg geführt worden sind....etcetc
Kommt dir das selber nicht etwas absurd vor? Kompensierst du damit vielleicht das Wissen, dass du nichts anderes bist als andere Menschen auch? Das du nicht mit einer "Fähigkeit" ausgestattet worden bist, die es dir ermöglicht mehr zu "sehen" als andere Menschen?
Halt nicht anders, als ein empathisch Einfühlungsvermögen, wie sie jeder andere ebenso,mehr oder weniger, besitzt?
lg
MinaM
(die sich dieser kritischem Beitrag durchaus bewusst ist und dich damit nicht beleidigend wollte, nur zum Denken anregen....)
schon mal vorab eine Entschuldigung, denn mit dieser Antwort werde ich dir wahrscheinlich etwas zu Nahe treten.
Aber mir kommt das Ganze wie eine Form der Selbsterhöhung über andere Menschen vor.
Nachdem dir viele wegen deiner besonderen (übersinnlichen ?) "Fähigkeiten" gratuliert haben, äußere ich mich mal kritisch und für dich vielleicht weniger schmeichelhaft.
Aber kann es nicht sein, dass du dieses Gefühl etwas-besonderes-zu-können nötig hast? Die Fähigkeit anderen seine Gefühle zurück zugeben (hört sich ja fast schon göttlich an )) ,
ihre wahren Lebenslügen und -verdrängungen zu "erfühlen", "erspüren", "ersehen" von irgendwoher zu "erwissen".
Deine "Gewissenplage",welch enorme Verantwortung du dadurch doch trägst. Die Dankbarkeit von Menschen, die mit deiner "Fähigkeit" auf den Rechten Weg geführt worden sind....etcetc
Kommt dir das selber nicht etwas absurd vor? Kompensierst du damit vielleicht das Wissen, dass du nichts anderes bist als andere Menschen auch? Das du nicht mit einer "Fähigkeit" ausgestattet worden bist, die es dir ermöglicht mehr zu "sehen" als andere Menschen?
Halt nicht anders, als ein empathisch Einfühlungsvermögen, wie sie jeder andere ebenso,mehr oder weniger, besitzt?
lg
MinaM
(die sich dieser kritischem Beitrag durchaus bewusst ist und dich damit nicht beleidigend wollte, nur zum Denken anregen....)
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
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