Körperliche Beschwerden im Integrationsprozess

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pustefix
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Körperliche Beschwerden im Integrationsprozess

Beitrag So., 06.04.2025, 13:19

Liebe Forumsmenschen,

mich würde interessieren, mit welchen körperlichen Beschwerden eine Traumabehandlung/ Integration von Erlebtem, Fusion von Anteilen einhergeht/ gehen kann.

Von Zeit zu Zeit habe ich einen sehr starken " Ganzmuskelkater" der sich durch körperliche Aktivität nicht erklären lässt. Dazu eine Art "Grippegefühl",
es fühlt sich fiebrig an, habe aber keins. Dazu Kopfschmerzen, manchmal Halsschmerzen. Oft 3 bis 4xTage, dann ist es wieder weg.

Von Zeit zu Zeit habe ich auch sehr schwere Migräneanfälle, ich meine es ist die Folge wenn einige Anteile gleichzeitig rumspinnen und ich quasi " nicht mehr Herr im eigenen Haus bin." Da helfen dann auch keine Medikamente. NACH dieser Tortour geht es mir immer sehr gut, es ist Ruhe im Kopf, als hätte jemand die " Resettaste" gedrückt.

Ab und zu war ich deshalb schon beim HA,
aber die Befunde sind immer o.k und dann vergesse ich das auch wieder sodass ich es seither beim Therapeuten ( noch) nicht angesprochen habe, weil ich immer dachte, war halt ein Infekt.

Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen, speziell Befinden NACH Traumakonfrontation und Fusion von kindlichen Anteilen.

Allen einen schönen Sonntag wünscht euch
Pustefx

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lisbeth
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Beitrag So., 06.04.2025, 16:56

Hallo Pustefix,
bin kPTBS-betroffen, Fusion/Integration von Anteilen spielt bei mir allerdings keine Rolle.

Zunächst mal eine Rückfrage: Tritt das denn vor allem im Zusammenhang mit dem auf, was therapeutisch /traumaintegrations-mäßig bei dir gerade so passiert? Kannst du da einen Zusammenhang erkennen? Ist das neu, dh das gab es früher nicht?

Ich kenne im Zusammenhang mit emotional anstrengenden Therapiestunden/phasen vor allem eine extreme Müdigkeit/Erschöpfung, dh ich habe dann ein unendlich großes Schlafbedürfnis und dem folge ich dann meistens auch, wenn es irgendwie möglich ist. Und bei immer wiederkehrender Erschöpfung spielt ja auch chronischer Stress ganz sicher eine Rolle, was ja bei Trauma praktisch gegeben ist.

Inzwischen denke ich, dass mein Immunsystem und auch mein Nervensystem anders arbeitet als die "Norm" es vorsieht. Ich weiß inzwischen auch, dass ich neurodivergent bin, dh ich verarbeite viele Innen- und Außenreize anders. Da sind bei mir solche Krankheitsgefühle (ohne "wirklich" krank zu sein) oft auch das erste Warnsignal, dass gerade zu viel los ist und zu viel auf mich einstürzt. Dann versuche ich inzwischen, zu verlangsamen, für innere und äußere Ruhe zu sorgen. Früher habe ich das nicht gemacht und das hat mir ganz eindeutig nicht gut getan. Diese Krankheitsgefühle kenne ich aber schon "immer", auch in der Kindheit schon.

Körperlich kriege ich ganz selten Fieber, meine Normaltemperatur ist weit unter Durchschnitt (35,5 - 35,8). Dh ich fühle mich bei 36,8° schon so wie andere mit richtig Fieber, weil mein Immunsystem arbeitet ja, auch wenn die Temperatur noch nicht die Grenze zum "offiziellen" Fieber überschritten hat. Das ist ja auch nur ein Durchschnitts/Normwert, der irgendwann mal festgelegt wurde, weil das die "Normalverteilung" irgendwie abbildet. Was ich dann mache, ob ich mich wirklich krank ins Bett lege oder einfach ein wenig verlangsame, hängt von der Gesamtsituation ab.

Und, nicht zu vergessen, es gibt auch körperliche Dinge, die sich so auswirken können. Allergien z.B. und die Wechseljahre haben bei mir nochmal ganz neue Dimensionen von komischen, unerklärlichen Schmerzen (die aber dann auch wieder weg sind nach ein paar Tagen) oder Mich-körperlich-nicht-gut-fühlen hervorgerufen... ::? Kann das auch bei dir eine Rolle spielen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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pustefix
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Beitrag Mo., 07.04.2025, 12:00

Liebe Lisbeth,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich werde etwas später antworten.

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