Kann geschehenes nicht vergessen / verarbeiten

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Sunshine72
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Kann geschehenes nicht vergessen / verarbeiten

Beitrag Di., 05.11.2024, 21:00

Hallo liebes Forum,

mich quält seit vielen Jahren ein Vorfall bei dem ich als noch recht kleines Kind einen Schaden angerichtet habe, der leider auch Spuren bei jemandem hinterlassen hat.
Ich wollte nicht schädigen. Niemand außer mir weiss es. Es sah aus wie ein Unfall.

Es ist inzwischen Jahrzehnte her, und ich müsste endlich darüber hinweg kommen, aber ich kann mir einfach nicht verzeihen.

Egal was ich mir sage:
"du warst ein dummes Kind"
"du konntest es nicht abschätzen und wolltest nicht das es so kommt"
"du bist heute an anderer Mensch der das niemals so tun würde"
fast täglich blitzt die Erinnerung daran auf, und es quält mich wirklich.

Ich glaube ich habe eine Art Trauma. Nur das ich nicht Opfer, sondern Täter bin.
Gibt es Erfahrungen oder Vorgehen wie man so etwas überwinden kann?

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SinnIch
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Beitrag Di., 05.11.2024, 22:20

Mir hat bei sowas Therapie in Verbindung mit EMDR sehr geholfen. Dadurch kam Abstand dazu rein. Vor allen Dingen mal mit jemandem drüber reden, würde dich vielleicht auch schon erleichtern, wenn es niemand weiß. Das ist ja eine riesige Last, die du da alleine rumschleppst.


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Sunshine72
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Beitrag Di., 05.11.2024, 22:48

Danke für Deine Nachricht.
Ich bin absolut unerfahren in Therapien, musste EMDR erst mal googlen.
Darüber sprechen möchte ich eigentlich nicht.
Ein Teil in mir sagt auch "geschieht dir recht, das ist die Strafe".

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caduta
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Beitrag Mi., 06.11.2024, 08:44

Hallo sunshine
Du schreibst, dass niemand etwas weiß und es wie ein Unfall aussah. Vielleicht ist genau das der Punkt? Vielleicht würde es dir ja helfen mit der betroffenen Person zu sprechen und es zu erzählen?
caduta

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Candykills
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Beitrag Mi., 06.11.2024, 08:49

Vielleicht würde es einfach helfen es einer außenstehenden Person anzuvertrauen und dann mal zu schauen, ob das hilft. Eine Person, die dich nicht verurteilt, die das für sich behält, die aber vielleicht auch einschätzen kann, was du zur Verarbeitung brauchen könntest und dich darin unterstützen kann.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


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Sunshine72
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Beitrag Mi., 06.11.2024, 17:35

Jemandem davon erzählen möchte ich eigentlich nicht.
Muss man bei einer Therapie den konkreten Sachverhalt schildern oder abstrakt im Sinne von "es gibt da etwas"? Ich schäme mich da doch zu sehr.

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wind of change
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Beitrag Mi., 06.11.2024, 19:40

Hallo liebe Sunshine,
Nein du musst nichts davon in der Therapie erzählen, es ist alles freiwillig.
Vielleicht kannst du mal davon in der Therapie erzählen wenn es dir wirklich ein Bedürfnis ist und das Vertrauen da ist zwischen euch, vielleicht könnte es dann helfen. Aber es ist freiwillig, es besteht kein "muss"! :)
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

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Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 06.11.2024, 20:01

Du könntest auch mit der Telefonseelsorge chatten oder deren Mailberatung nutzen. Da bist du komplett anonym. Wäre das evtl. eine Möglichkeit?
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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SinnIch
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Beitrag Mi., 06.11.2024, 20:46

Ich glaube ohne Hilfe von außen kommst du da wirklich schwer raus. Bestraf dich nicht selber durch dein Schweigen. Öffnen in Therapie kann man sich ja nach und nach. Ich deute auch vieles oft erst an und sag später mal mehr.
Du könntest ja z.B erstmal nur ähnliches wie hier im Forum schildern.

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