Könnt ihr noch ein Instrument spielen?
Könnt ihr noch ein Instrument spielen?
Hallo liebes Forum,
ich habe das Thema mal hier rein gesetzt, weil ich es sonst nirgends wirklich passend fand.
Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch dieses Phänomen kennt: ich kann seit einigen Jahren kein Klavier mehr spielen beziehungsweise ist das Danach unangenehm. Ich kann gewohnt gut spielen und mir zügig neue Sequenzen aneignen aber im Anschluss bin ich völlig von der Rolle. Mir ist schwindlig, ich habe Sehschwäche und ich könnte direkt ins Bett gehen. Die Auswirkungen sind extrem obwohl ich maximal 15min übe (weil ich’s ja schon weiß und je länger desto wilder nachher). Es fühlt sich an als wäre mein Gehirn überlastet. Klavier spielen erfordert natürlich schon Koordination und ein Instrument spielen ist wohl wie Sport für den Kopf. Kennt das jemand von euch?
Es ist kein großes Problem in meinem Leben, ich mache das ja nur hobbymäßig, aber schade finde ich es schon. Ich habe das ähnlich bei anderen geistigen Aktivitäten, allerdings nicht so stark. Ich möchte wieder mehr ruhige Freizeitbeschäftigung wie z.B. Klavier spielen in meinen Alltag integrieren, aber so macht das nicht wirklich Spaß. Meint ihr, man muss das Gehirn erst wieder antrainieren? VG Scars
ich habe das Thema mal hier rein gesetzt, weil ich es sonst nirgends wirklich passend fand.
Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch dieses Phänomen kennt: ich kann seit einigen Jahren kein Klavier mehr spielen beziehungsweise ist das Danach unangenehm. Ich kann gewohnt gut spielen und mir zügig neue Sequenzen aneignen aber im Anschluss bin ich völlig von der Rolle. Mir ist schwindlig, ich habe Sehschwäche und ich könnte direkt ins Bett gehen. Die Auswirkungen sind extrem obwohl ich maximal 15min übe (weil ich’s ja schon weiß und je länger desto wilder nachher). Es fühlt sich an als wäre mein Gehirn überlastet. Klavier spielen erfordert natürlich schon Koordination und ein Instrument spielen ist wohl wie Sport für den Kopf. Kennt das jemand von euch?
Es ist kein großes Problem in meinem Leben, ich mache das ja nur hobbymäßig, aber schade finde ich es schon. Ich habe das ähnlich bei anderen geistigen Aktivitäten, allerdings nicht so stark. Ich möchte wieder mehr ruhige Freizeitbeschäftigung wie z.B. Klavier spielen in meinen Alltag integrieren, aber so macht das nicht wirklich Spaß. Meint ihr, man muss das Gehirn erst wieder antrainieren? VG Scars
Remember to leave pawprints on hearts.
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Klar, Musizieren ist ein bisschen wie Sport, für Körper und Geist. Vom Klavierspielen kenne ich das nicht, das wirkt positiv-anregend. Aber nach dem Baßgeigen, da bin ich auch kaputt, wenn ich es längere Zeit nicht getan habe.
Wichtig: sich keinen Leistungsdruck machen, sondern die Freude bewahren, auch mit Fehlern beim Spielen.
Wichtig: sich keinen Leistungsdruck machen, sondern die Freude bewahren, auch mit Fehlern beim Spielen.
Stimmt das Alter von deinem Profil ungefähr? Also ungewöhnlich find ich es dann schon, dass es sich so stark auswirkt, wenn das Alter stimmt.
Seit wann spielst du denn und war das früher anders? Vielleicht ja auch ein Sehproblem eigentlich und deine Augen überlastet? Mit solchen Dingen fing an, sich meine Weitsichtigkeit bemerkbar zu machen...
Andererseits ist Klavier spielen auch echt anspruchsvoll fürs Gehirn, in jedem Fall würde ich dann auch dazu raten, dann eben noch kürzer oder leichtere Stücke zu spielen und dann zu schauen, wo die Grenze liegt und Schritt für Schritt steigern, wenn das dann geht. Und wenns nur erstmal 3 Minuten sind. Wie beim Joggen o.ä.!
Bei mir wirkt es eher umgekehrt, habe allerdings beim längeren Schauen auf Tasten/Stücke auch kurz Probleme mit dem Sehen (Nah/Ferneinstellung), das aber auch bei anderen Instrumenten.
Seit wann spielst du denn und war das früher anders? Vielleicht ja auch ein Sehproblem eigentlich und deine Augen überlastet? Mit solchen Dingen fing an, sich meine Weitsichtigkeit bemerkbar zu machen...
Andererseits ist Klavier spielen auch echt anspruchsvoll fürs Gehirn, in jedem Fall würde ich dann auch dazu raten, dann eben noch kürzer oder leichtere Stücke zu spielen und dann zu schauen, wo die Grenze liegt und Schritt für Schritt steigern, wenn das dann geht. Und wenns nur erstmal 3 Minuten sind. Wie beim Joggen o.ä.!
Bei mir wirkt es eher umgekehrt, habe allerdings beim längeren Schauen auf Tasten/Stücke auch kurz Probleme mit dem Sehen (Nah/Ferneinstellung), das aber auch bei anderen Instrumenten.
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Ja kenne ich so und noch schlimmer als "unangenehm", in meinem Fall ein Thema mit dissoziativen Strukturen.
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Technisch Klavierspielen würde ich irgendwie hinbekommen, auch wenn es inzwischen stark eingerostet ist, aber der emotionale Fallout danach ist übel. Hängt für mich damit zusammen, dass das Klavierspielen inhaltlich zu sehr mit den traumatisierenden Systemen verknüpft ist.
Und, das war lange bei mir ein Faktor, inzwischen aber weniger: Über Musik zeigst du dein Innerstes und kehrst es nach außen. Wenn du (aus Gründen) lieber unter dem Radar fliegst, kann dein inneres System das als absolute Bedrohung wahrnehmen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Nun bin ich (wenn Dein Alter stimmen sollte) ein gutes Stück älter als Du..... ich spiele Trompete, habe aber den Eindruck, dass es mir schwerer (als früher) fällt Ansatz aufzubauen, komplexere Stücke zu üben und am "anstrengendsten" ist es für mich, wenn ich beim Spielen noch gehen muss.
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "
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yes genau das.lisbeth hat geschrieben: ↑Mo., 01.07.2024, 15:45 Hängt für mich damit zusammen, dass das Klavierspielen inhaltlich zu sehr mit den traumatisierenden Systemen verknüpft ist.
Und, das war lange bei mir ein Faktor, inzwischen aber weniger: Über Musik zeigst du dein Innerstes und kehrst es nach außen. Wenn du (aus Gründen) lieber unter dem Radar fliegst, kann dein inneres System das als absolute Bedrohung wahrnehmen.
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Brille habe ich schon…
Spannend, dann bin ich ja schonmal nicht die Einzige, der das so geht. „Fallout“ wie du lisbeth es beschreibst, finde ich ganz treffend!
Könnte ich mir vorstellen, dass es unbewusst mit Kindheitserinnerungen verknüpft ist. Emotionen fühlen und ausdrücken fällt mir auch schwer und dann werden vielleicht so körperliche Symptome draus.
Ich möchte ein neues Instrument lernen und bin sehr gespannt, wie es mir damit ergehen wird.
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Da bin ich schon ziemlich aufgeregt, weil ich es „schon immer“ mal ausprobieren wollte und ich hoffe sehr, dass es mir liegt. Ich hätte die Hoffnung darüber dann auch endlich ein Medium für meine Emotionen zu finden. Ins Klavier war ich nie verliebt, oder habe das irgendwann verloren, jedenfalls mögen wir uns aber mehr nicht. Das wäre toll, wenn mein Plan aufgeht.
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Ich glaube es ist bei mir auch so, dass das Klavierspielen irgendwelche Kindheitserinnerungen aufwühlt… ich hab jetzt zwei andere Instrumente getestet und hatte das beschriebene Problem nicht. Obwohl ein neues Instrument ja kognitiv noch stärker herausfordert.
Manchmal finde ich das echt gruselig, was die Psyche einem so beschwert. Allerdings ist es auch praktisch, jetzt mal mit euch darüber gesprochen zu haben, weil ich Ähnliches auch noch an anderen Stellen erlebe. Das hätte ich alleine nicht ernsthaft in Betracht gezogen, dass es mit einer „Vorbelastung“ zu tun haben könnte. Vielleicht habe ich dann mal einen Ansatzpunkt. LG
Manchmal finde ich das echt gruselig, was die Psyche einem so beschwert. Allerdings ist es auch praktisch, jetzt mal mit euch darüber gesprochen zu haben, weil ich Ähnliches auch noch an anderen Stellen erlebe. Das hätte ich alleine nicht ernsthaft in Betracht gezogen, dass es mit einer „Vorbelastung“ zu tun haben könnte. Vielleicht habe ich dann mal einen Ansatzpunkt. LG
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Ich kenne das auch, Stars.
In meiner Kindheit habe ich Klavier gespielt, was ich nie wirklich gemocht habe. Wenn ich es heute manchmal noch tue, dann geht es mir gar nicht gut damit und ich bin schnell "raus" und komme nicht wieder rein.
Vor ein paar Jahren habe ich mir Gitarre spielen selber bei gebracht und ich liebe es einfach. Dabei kann ich abschalten und wenn ich manchmal am Lagerfeuer sitze mit den Kindern und die dann dazu singen, ist das Musik für meine Ohren.
Gitarre wollte ich selbst, Klavier nie wirklich.
Ja, die Psyche ist oftmals nicht zu unterschätzen.
Wenn es Dir bei den neuen Instrumenten besser geht und Du Freude daran hast, dann bleib ruhig dabei. Das kann heilsam sein.
In meiner Kindheit habe ich Klavier gespielt, was ich nie wirklich gemocht habe. Wenn ich es heute manchmal noch tue, dann geht es mir gar nicht gut damit und ich bin schnell "raus" und komme nicht wieder rein.
Vor ein paar Jahren habe ich mir Gitarre spielen selber bei gebracht und ich liebe es einfach. Dabei kann ich abschalten und wenn ich manchmal am Lagerfeuer sitze mit den Kindern und die dann dazu singen, ist das Musik für meine Ohren.
Gitarre wollte ich selbst, Klavier nie wirklich.
Ja, die Psyche ist oftmals nicht zu unterschätzen.
Wenn es Dir bei den neuen Instrumenten besser geht und Du Freude daran hast, dann bleib ruhig dabei. Das kann heilsam sein.
Ich habe sehr viel Spaß momentan, auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist es eine emotionale Herausforderung. Dieses „sich zeigen“, was lisbeth geschrieben hatte, das blockiert mich sehr. Besonders im Unterricht, wenn die Musiklehrerin dabei ist. Aber nunja, wird schon.
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