'Drogenentzugs-Symptome' nach Trennung

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Strudel
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"Drogenentzugs-Symptome" nach Trennung

Beitrag Mi., 12.06.2024, 07:42

Liebes Forum,

Nach meiner Trennung von meiner Freundin gehe ich durch viele verschiedenen Phasen - wie man das auch erwarten würde.
Allerdings brauch ich die Hilfe des Forums, um über die Nächste Woche zu kommen.....

Meine Freundin lebt in einer anderen Stadt, jedoch weiss ich, dass sie am Samstag in meine Stadt kommt, um hier bei einem Kunden eine Woche zu arbeiten. Sie weiss auch, dass ich es weiss.
Dies ist mein einziger (und letzter) Termin von dem ich weiss. Sie wird zwar auch in Zukunft in meine Stadt kommen, allerdings kenne ich die Termine nicht - was auch gut ist!

Nun ist es jedoch so, dass ich so stark am Boden bin (immer noch nach fast einem Monat!) das mich dieser Besuch sehr zu schaffen macht.
Bislang war ich stark genug keine texte zu schicken, oder anderweitig Kontakt aufzunehmen. Wir hatten nur einen kurzen und sachlichen Austausch wo wir uns gegenseitig versprochen haben unsere Sachen zu schicken.

Sie wird zwar nicht in meiner Nähe sein, dennoch ist das Wissen sie "nahe" zu haben sehr energiegeladen.
Ich habe die Befürchtung, dass ich in meinem Zustand etwas dummes mache und versuchen werde sie zu treffen, oder ihr über den Weg zu laufen....

Dieser Wunsch ist auf der einen Seite sehr dominant, auf der anderen seite weiss mein Kopf, dass das keine gute Idee ist.
Meine Freunde sagen mir sehr vernünftige Dinge. ZB: "Es ist ein weit grösseres Zeichen von Dir gegenüber ihr, wenn du nicht an den Flughafen gehst...." oder "sie hat dich so miess behandelt, warum würde jemandem diese Idee sie zu treffen überhaupt einfallen!", usw.

Ich verstehe zwar all diese Ratschläge, dennoch ist das Gefühl in mir so wahnsinnig gross, sie noch einmal sehen zu wollen.

Ich weiss auch gar nicht, was das errreichen soll, oder was ich ihr sagen würde falls es überhaupt zu einem Gespräch käme. Trotzdem kommt mir dieser Gedanke hoch und zwar die ganze Zeit.
Mein Therapist sagte mir mal, dass Entzugserscheinungen nach einer Trennung grosse Ähnlichkeiten mit einem Drogensüchtigen haben: man gibt/versucht alles, um ein Stück der Droge zu bekommen, um sich zumindest für eine kurze Zeit wohl zu fühlen.

Was kann ich tun, damit ich NICHT zum Flughafen fahre und ihr NICHT irgendwann in einem schwachen Moment in der nächsten Woche "nachstelle"?

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Fairness
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 08:10

Hallo Strudel,

so wie bei anderen starken Gefühlen... geduldig mit sich selbst sein und aushalten. Gefühle werden irgendwann schwächer und treten nach und nach in den Hintergrund. Ich kann mir vorstellen, dass wenn diese Zeit vorbei ist, in welcher sie in Deiner Stadt ist, und Du ihr fernbliebst, wird das schon schrittweise zu einem Nachlassen dieser Gefühle führen.

Ja, (un)erwiderte Verliebtheit und die (fehlende) Perspektive der Zukunft mit ihr, können wie Droge sein. Mach Dir bewusst, Deine eigenen Hormone lösen diese Gefühle aus, und das hat wiederum mit ihr wenig zu tun - vielmehr gehört es zu Dir.

Es kann hilfreich sein, zu verstehen, dass das, was innerhalb von Dir entsteht, auch innerhalb von Dir 'geregelt' werden kann.

Sie hat für Dich nichts mehr zu geben, was Du Dir wünschen würdest, das gute Gefühl, welches Du Dir erhoffst, hat keine Grundlage in der Realität. Es würde ganz anders kommen, als Du das von ihr bräuchtest.

Also ist es besser für Dich, ihr fern zu bleiben. Probiere vielleicht, Dich in der Zeit mit etwas abzulenken, damit Du an sie weniger denkst.
Man sieht, was man am besten aus sich sehen kann. (C.G.Jung)

Grief is just love with no place to go. (Jamie Anderson)

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caduta
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 08:23

Strudel hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 07:42 Was kann ich tun, damit ich NICHT zum Flughafen fahre und ihr NICHT irgendwann in einem schwachen Moment in der nächsten Woche "nachstelle"?
Wenn es für dich möglich ist, Urlaub nehmen und die ganze Woche (möglichst schon vor ihrer Ankunft) ganz weit weg fahren. Bei mir wäre am besten irgendwo ans Meer, aber das hängt davon ab, wo es dir besser geht. Ich glaube sonst wirst du immer mit dem Gedanken spielen, ihr zufällig (oder nicht so zufällig) über den Weg zu laufen...

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candle.
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 09:55

Hallo Strudel!

Schön dich zu lesen und auch wieder nicht, denn es ist schon traurig zu lesen, dass du an dieser Frau festhälst.
Strudel hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 07:42 Mein Therapist sagte mir mal, dass Entzugserscheinungen nach einer Trennung grosse Ähnlichkeiten mit einem Drogensüchtigen haben: man gibt/versucht alles, um ein Stück der Droge zu bekommen, um sich zumindest für eine kurze Zeit wohl zu fühlen.
Ich denke, dass nicht jeder Therapeut auch recht hat mit dem was er sagt. Das mit der Droge ist schon sehr allgemein plakativ dargestellt.

Die Frage ist doch hinter was du da wirklich hinterher jagst, denn so viel Verbindung bzw. Verbundenheit und Liebe zu dieser Frau habe ich nie herausgelesen. Auch damals wolltest du dazu nichts sagen, das mußt du auch nicht, aber letztlich schien es mir doch mehr um den Sex zu gehen, weniger um Gemeinsamkeiten- ähnlich deiner Ex wie mir scheint.
Es wird ja einen Grund haben warum du keine Partnerin findest mit der du gemeinsam dein Leben bestreiten kannst.

Ich denke da führt dein Weg hin und solange du nicht darüber beginnst nachzudenken, wird dir das immer wieder vor die Füße fallen, deshalb habe ich auch keinen Tipp wie du dich von einer Nachstellung abhalten kannst.
Ob das Forum das kann? Nein, so viel Einfluß haben wir nicht. Du wirst wieder tun was DU tun willst. Den Kontakt hast du auf Anraten ja auch nicht gesperrt, gelöscht oder sonstwas.

Viel Erfolg mit dem was du tust! ;)

candle
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Strudel
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 10:59

Hallo Candle,
Ja, es ist traurig. Das verstehe ich auch selber. Leider ist mein Selbstwertgefuehl schon seit langem am Boden....

Ich habe in meinem vorhergehenden Thread nicht alles offengelegt. Dachte, einiges waere nicht von Wichtigkeit.
Ich erinnere mich aber auch, dass du eine falsche Vorstellung von unserer Beziehung hattest (Frau sucht reichen Mann der sie aushaelt, usw.) Wie damals geschrieben, hat deine Wahrnehmung auch nicht ganz gestimmt.
Ich kann dir vergewissern, dass es mehr gab als den 'Sex' und das wir beide (so kam es mir vor) uns diese Beziehung weiter in die Zukunft ausbauen werden.
Zwar habe ich ihre nummer nicht gesperrt oder geloescht (dies habe ich nicht getan, da wir beide einen Kanal offenhalten mussten, um unsere Gegenstaende zu besprechen), allerdings habe ich sie NIE in den 4 wochen angerufen oder mehr als 2 texte insgesamt zur Anfangszeit geschickt.

Ja, am Ende macht jeder was er will. Ich versuche allerdings mein Gefuehl zu unterdruecken sie am Flughafen "abzufangen". Die Beitraege im Forum helfen mir da schon sehr.

Lieben Dank an alle, die mir schreiben :-)

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Strudel
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 11:21

caduta hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 08:23
Strudel hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 07:42 Was kann ich tun, damit ich NICHT zum Flughafen fahre und ihr NICHT irgendwann in einem schwachen Moment in der nächsten Woche "nachstelle"?
Wenn es für dich möglich ist, Urlaub nehmen und die ganze Woche (möglichst schon vor ihrer Ankunft) ganz weit weg fahren. Bei mir wäre am besten irgendwo ans Meer, aber das hängt davon ab, wo es dir besser geht. Ich glaube sonst wirst du immer mit dem Gedanken spielen, ihr zufällig (oder nicht so zufällig) über den Weg zu laufen...
Leider kann ich das nicht tun. So sehr ich das auch moechte. Habe meine Verantwortung in der Firma ein wenig vernachlaessigt in den letzten Wochen, daher kann ich nicht weg.

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Strudel
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 11:31

Fairness hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 08:10 Es kann hilfreich sein, zu verstehen, dass das, was innerhalb von Dir entsteht, auch innerhalb von Dir 'geregelt' werden kann.

Sie hat für Dich nichts mehr zu geben, was Du Dir wünschen würdest, das gute Gefühl, welches Du Dir erhoffst, hat keine Grundlage in der Realität. Es würde ganz anders kommen, als Du das von ihr bräuchtest.

Also ist es besser für Dich, ihr fern zu bleiben.
Hallo Fairness,

Danke fuer Deinen Beitrag. Es ist schon so, dass meine Gefuehle mich leiten und ich es schwer finde in diesen Momenten eine andere Ansicht zu haben, die diese Gefuehle dann auch "ueberschreibt" und die "Fuehrung" uebernimmt.

Waere gut mir das tiefer in's Gewissen zu schreiben, dass diese Gefuehle keine Grundlage in der Realitaet haben. Wenn ich das bis Samstag schaffe, glaube ich von einem Flughafen-Besuch abzusehen...

Ich weiss auch garnicht wie ich mich am Flughafen verhalten wuerde. Wuerde ich ihr winken? Zurufen? Einfach vorbeigehen lassen und mit Abstand sie nochmals sehen? Nichts von dem wuerde mir gut tun wie es hier auf dem Papier steht.

Trotzdem sagt mir eine innere Stimme: Geh zum Flughafen!!! Das muss ich irgendwie stilllegen!!

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candle.
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 11:33

Würde dich gedanklich eine Gefährderansprache von der Polizei abschrecken?

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Strudel
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 11:49

candle. hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 11:33 Würde dich gedanklich eine Gefährderansprache von der Polizei abschrecken?

candle
??? Dafuer wuerde ich nie die Veranlassung geben. Wenn ich sage, "ich weiss nicht was ich tun wuerde" bezieht sich das uneingeschraenkt auf nicht-gewalt in ihrgendwelcher form (verbal oder anders).

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candle.
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 11:54

Das hat mit Gewalt nichts zu tun, wenn sie dich wegen Stalking anzeigt. Das geht mittlerweile recht schnell.

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Strudel
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 11:59

“Unter dem Begriff "Stalking" werden wiederholte Verfolgungshandlungen gegen eine Person verstanden, die deren Lebensführung unzumutbar beeinträchtigen.“

Nichts von dem trifft zu. Und so “verhasst” sind wir beide nicht.

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Beitrag Mi., 12.06.2024, 12:08

Dann weiß ich auch nicht wie ich das bei dir verhindern könnte, was du nicht tun willst. :lol: Es verlängert letztlich nur dein Elend.

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Beitrag Mi., 12.06.2024, 13:50

Strudel hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 11:31 Waere gut mir das tiefer in's Gewissen zu schreiben, dass diese Gefuehle keine Grundlage in der Realitaet haben. Wenn ich das bis Samstag schaffe, glaube ich von einem Flughafen-Besuch abzusehen...
Deine Entscheidung nicht hinzugehen, würde die Frage, ob Du Dich bis Samstag distanzieren schaffst, irrelevant machen.
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Strudel
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 15:47

Fairness hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 13:50
Strudel hat geschrieben: Mi., 12.06.2024, 11:31 Waere gut mir das tiefer in's Gewissen zu schreiben, dass diese Gefuehle keine Grundlage in der Realitaet haben. Wenn ich das bis Samstag schaffe, glaube ich von einem Flughafen-Besuch abzusehen...
Deine Entscheidung nicht hinzugehen, würde die Frage, ob Du Dich bis Samstag distanzieren schaffst, irrelevant machen.
Hallo Fairness,
Ich verstehe was Du meinst, allerdings geht in meinem Koerper in letzter Zeit folgendes vor:
Ich rede mit Freunden und lese in dem Forum und was ich lerne macht grossen Sinn.
Allerdings straeubt sich mein Koerper unermesslich dagegen an!
Sobald mein Verstand die Anregungen und Punkte annimmt und versteht, meldet sich mein Koerper in sehr gravierender Weise zu gehoer. Ich werde innerlich/aeusserlich nervoes, bekomme Herzrasen und ueberhaupt fange mich an so zu fuehlen, als ob eine Panikattacke bevorsteht. Diese Koerperliche Reaktion ist so stark, dass mein Verstand sich dann sozusagen "zurueckzieht" und die Welt dem Koerper "ueberlaesst".
Weil diese Reaktion so intensive (schlecht) ist, ist es fuer mich sehr schwierig dem zu widerstehen.
Es ist so, als ob ich nur "Heilung" verschaffen kann, wenn ich auf diese Koerperliche Reaktion in "dessen Sinne" handel.
Daher wuerde ich jetzt gerne sagen: Ich moechte am Samstag nicht zum Flughafen. Entscheidung getroffen. Doch ich habe Angst, dass falls ich meinem Koerper bis dahin diese Entscheidung nicht "einreden" kann, dann uebernimmt wieder "mein Koerper" und ich fahre los....

Danke.

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Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 12.06.2024, 17:08

Dann fahr doch einfach hin und schau, was passiert.
Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte? Und was das Beste?
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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