Guten Abend,
ich habe mich mit der Erstattung von Therapien durch die gesetzlichen Krankenkassen, konkret mit der OAK Bayern, bei einem privaten Therapeuten beschäftigt. Zum einen ist mir unklar, wie Therapeuten mit Kassenzulassung die Kosten erstattet bekommen und ob sie auch bestimmte Stunden in der Woche für privat bezahlte Sitzungen abrechnen können. Ich hatte den Eindruck, dass ein Therapeut, der qualifiziert ist, sowohl private als auch öffentliche Sitzungen anzubieten, meine Erstattung beschleunigen könnte, da er möglicherweise mit Versicherern wie der OAK zusammenarbeitet. Gibt es ein spezielles Portal für die Einreichung des PTV-11-Formulars, um meinen Zustand zu überprüfen? Könnten Sie die Verantwortlichkeiten des Therapeuten in Bezug auf private und öffentliche Therapiesitzungen erläutern? Mein Verständnis des gesamten Prozesses basiert in erster Linie auf den Informationen auf der Website therapie.de.
Ich danke Ihnen,
nebelgeist
öffentliche und private Erstattungsbemühungen für Therapeuten
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Hallo nebelgeist,
ich bin mir nicht so ganz sicher, worauf die Frage abzielt. Ich versuche mal aufzudröseln:
Es gibt Therapeuten mit Kassenzulassung. Die direkt mit der Krankenkasse (zB AOK) abrechnen. Da wird über ein Formular, eine Therapie bei der Kasse beantragt und dann lesen die jedes Quartal deine Versichertenkarte ein und rechnen die Stunden, die du dort hattest, direkt mit der Krankenkasse ab. Ob diese Kassentherapeuten auch Privatzahlerstunden (die stellen Dir deine Stunden in Rechnung und du zahlst selbst) anbieten, liegt wahrscheinlich im Ermessen des Einzelnen.
Kostenerstattungsverfahren geht bei diesen Therapeuten nicht, da sie ja direkt mit der Krankenkasse abrechnen dürfen.
Das Formular PVT-11 erhältst du, wenn du bei einem Kassenpsychotherapeuten in der sog. "Sprechstunde" warst. Das ist der Erstkontakt und einen Sprechstundentermin kriegt man idR ziemlich schnell. Das heißt aber nicht, dass du einen Therapieplatz hast. In der Sprechstunde wird geschaut, was deine Probleme sind und ob eine Psychotherapie notwendig ist. Das wird in diesem Formular festgehalten. Auch eine "Dringlichkeit" kann darauf bescheinigt werden Das Formular brauchst du auch, wenn du eine Therapie im Kostenerstattungsverfahren machst. Wie man das dann einreicht, dazu kann ich dir leider nix sagen.
Dann gibt es Therapeuten ohne Kassenzulassung, aber mit Approbation und abgeschlossener psychotherapeutischer Ausbildung. Bei denen kannst du entweder privat bezahlen (= aus eigener Tasche) oder ihr stellt bei der Krankenkasse einen Antrag auf Kostenerstattung. Für diesen Antrag gibt es kein Formular, dh du schreibst einen Brief an die Krankenkasse und stellst damit den Antrag, dass du bei Herrn oder Frau XY Therapie machen willst. Der Therapeut (oder Therapeutin) müssen den Antrag begründen, auch die Anzahl der Stunden muss begründet werden. Und du musst nachweisen, dass du trotz intensiver Suche keinen Kassentherapieplatz finden konntest. Ob der Antrag bewilligt wird oder nicht liegt im Ermessen der Krankenkasse. Wie das genau geht und wie die Aussichten sind, dass das bewilligt wird, dazu kann dir ein Therapeut, der so arbeitet besser die Einzelheiten erklären, ich weiß nur den groben Rahmen.
Hier ist ein Ratgeber von der Bundespsychotherapeutenkammer zur Kostenerstattung, vielleicht bringt das auch nochmal Klarheit: https://www.lpk-bw.de/sites/default/fil ... attung.pdf
ich bin mir nicht so ganz sicher, worauf die Frage abzielt. Ich versuche mal aufzudröseln:
Es gibt Therapeuten mit Kassenzulassung. Die direkt mit der Krankenkasse (zB AOK) abrechnen. Da wird über ein Formular, eine Therapie bei der Kasse beantragt und dann lesen die jedes Quartal deine Versichertenkarte ein und rechnen die Stunden, die du dort hattest, direkt mit der Krankenkasse ab. Ob diese Kassentherapeuten auch Privatzahlerstunden (die stellen Dir deine Stunden in Rechnung und du zahlst selbst) anbieten, liegt wahrscheinlich im Ermessen des Einzelnen.
Kostenerstattungsverfahren geht bei diesen Therapeuten nicht, da sie ja direkt mit der Krankenkasse abrechnen dürfen.
Das Formular PVT-11 erhältst du, wenn du bei einem Kassenpsychotherapeuten in der sog. "Sprechstunde" warst. Das ist der Erstkontakt und einen Sprechstundentermin kriegt man idR ziemlich schnell. Das heißt aber nicht, dass du einen Therapieplatz hast. In der Sprechstunde wird geschaut, was deine Probleme sind und ob eine Psychotherapie notwendig ist. Das wird in diesem Formular festgehalten. Auch eine "Dringlichkeit" kann darauf bescheinigt werden Das Formular brauchst du auch, wenn du eine Therapie im Kostenerstattungsverfahren machst. Wie man das dann einreicht, dazu kann ich dir leider nix sagen.
Dann gibt es Therapeuten ohne Kassenzulassung, aber mit Approbation und abgeschlossener psychotherapeutischer Ausbildung. Bei denen kannst du entweder privat bezahlen (= aus eigener Tasche) oder ihr stellt bei der Krankenkasse einen Antrag auf Kostenerstattung. Für diesen Antrag gibt es kein Formular, dh du schreibst einen Brief an die Krankenkasse und stellst damit den Antrag, dass du bei Herrn oder Frau XY Therapie machen willst. Der Therapeut (oder Therapeutin) müssen den Antrag begründen, auch die Anzahl der Stunden muss begründet werden. Und du musst nachweisen, dass du trotz intensiver Suche keinen Kassentherapieplatz finden konntest. Ob der Antrag bewilligt wird oder nicht liegt im Ermessen der Krankenkasse. Wie das genau geht und wie die Aussichten sind, dass das bewilligt wird, dazu kann dir ein Therapeut, der so arbeitet besser die Einzelheiten erklären, ich weiß nur den groben Rahmen.
Hier ist ein Ratgeber von der Bundespsychotherapeutenkammer zur Kostenerstattung, vielleicht bringt das auch nochmal Klarheit: https://www.lpk-bw.de/sites/default/fil ... attung.pdf
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― Anne Lamott
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Liebe Lisbeth,
vielen Dank für Ihre frühere Antwort. Ich bin nicht wirklich an dieses Forum gewöhnt, daher entschuldige ich mich für die doppelte Nachrichtenübermittlung. Ausgehend von dem, was du mir mitgeteilt hast, scheinst du viel Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben, und ich habe noch ein paar Fragen zu den gängigen Instrumenten, die Therapeuten heute verwenden.
Ich untersuche derzeit die Möglichkeiten, mit einem öffentlichen Therapeuten in Kontakt zu treten, und habe zwei beliebte Methoden ausgemacht. Erstens gibt es den direkten Telefonanruf, um einen ersten Termin zu vereinbaren. Allerdings erhalte ich oft Sprachnachrichten mit der Aufforderung, zu bestimmten Zeiten zurückzurufen, und wenn ich das tue, ist die Leitung ständig besetzt. Die zweite Methode ist der Dienst 116117, der eine telefonische Erreichbarkeit (obwohl die Leitungen ständig besetzt sind) und eine Online-Buchungsfunktion bietet. Ich habe jedoch festgestellt, dass nur wenige Zeitfenster für Online-Buchungen verfügbar sind.
Könnten Sie uns mitteilen, welche Methode Patienten am häufigsten verwenden, um Therapeuten zu kontaktieren? Verwenden die Therapeuten im Allgemeinen digitale Kalender oder spezielle Online-Buchungssysteme? Und wie integriert oder beliebt ist das Online-Buchungssystem 116117 bei den Therapeuten?
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns zu helfen. Wir wissen Ihre Erkenntnisse sehr zu schätzen.
Mit freundlichen Grüßen,
nebelgeist
vielen Dank für Ihre frühere Antwort. Ich bin nicht wirklich an dieses Forum gewöhnt, daher entschuldige ich mich für die doppelte Nachrichtenübermittlung. Ausgehend von dem, was du mir mitgeteilt hast, scheinst du viel Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben, und ich habe noch ein paar Fragen zu den gängigen Instrumenten, die Therapeuten heute verwenden.
Ich untersuche derzeit die Möglichkeiten, mit einem öffentlichen Therapeuten in Kontakt zu treten, und habe zwei beliebte Methoden ausgemacht. Erstens gibt es den direkten Telefonanruf, um einen ersten Termin zu vereinbaren. Allerdings erhalte ich oft Sprachnachrichten mit der Aufforderung, zu bestimmten Zeiten zurückzurufen, und wenn ich das tue, ist die Leitung ständig besetzt. Die zweite Methode ist der Dienst 116117, der eine telefonische Erreichbarkeit (obwohl die Leitungen ständig besetzt sind) und eine Online-Buchungsfunktion bietet. Ich habe jedoch festgestellt, dass nur wenige Zeitfenster für Online-Buchungen verfügbar sind.
Könnten Sie uns mitteilen, welche Methode Patienten am häufigsten verwenden, um Therapeuten zu kontaktieren? Verwenden die Therapeuten im Allgemeinen digitale Kalender oder spezielle Online-Buchungssysteme? Und wie integriert oder beliebt ist das Online-Buchungssystem 116117 bei den Therapeuten?
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns zu helfen. Wir wissen Ihre Erkenntnisse sehr zu schätzen.
Mit freundlichen Grüßen,
nebelgeist
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Therapeuten müssen Telefonsprechzeiten anbieten und sind eigentlich auch nur dann erreichbar.
Und ja, es kann sein dass da oft belegt ist, das muss man dann zu diesen Zeiten immer wieder probieren, eventuell auch eine Nachricht hinterlassen. Manche rufen dann zurück.
Idealerweise legt man sich eine Tabelle an mit den genauen Telefonsprechzeiten und wann und wie oft man da angerufen hat
Die allerwenigsten Therapeuten bieten Online-Buchungskalender an, da sie sowieso alle komplett überlaufen sind und anders als bei einem niedergelassenen Arzt eine Therapiestunde ja immer gleich eine ganze Stunde blockiert und nicht nur einen kurzen Termin beinhaltet. Zudem wollen Therapeuten in der Regel Patienten erst einmal kurz am Telefon sprechen und etwas abklären.
Die 116 117 vermittelt nur Termine zu Sprechstunden bei irgendeinem Therapeuten im Ort oder Umkreis. Das ist KEIN !!! Therapieplatz! Das ist nur eine erste Sprechstunde, die Therapeuten ebenfalls anbieten müssen.
Man kann theoretisch so viele dieser Sprechstunden besuchen wie man will. Sie sind eigentlich dazu da erst einmal den Therapiebedarf festzustellen. Sehr häufig haben Therapeuten dann aber keinen Platz frei, schon gar nicht zeitnah. Es lohnt sich, hier ebenfalls genau Liste zu führen. Und auch einige Sprechstunden wahrzunehmen um ein Gefühl zu bekommen was man braucht und will und auch um weitere Tipps zu bekommen wohin man sich wenden kann. Oft kann man sich dann auch nur auf eine Warteliste beim jeweiligen Therapeuten setzen lassen. Auch das empfiehlt sich, wenn man das Gefühl hat der Therapeut käme grundsätzlich in Frage.
Und ja, es kann sein dass da oft belegt ist, das muss man dann zu diesen Zeiten immer wieder probieren, eventuell auch eine Nachricht hinterlassen. Manche rufen dann zurück.
Idealerweise legt man sich eine Tabelle an mit den genauen Telefonsprechzeiten und wann und wie oft man da angerufen hat
Die allerwenigsten Therapeuten bieten Online-Buchungskalender an, da sie sowieso alle komplett überlaufen sind und anders als bei einem niedergelassenen Arzt eine Therapiestunde ja immer gleich eine ganze Stunde blockiert und nicht nur einen kurzen Termin beinhaltet. Zudem wollen Therapeuten in der Regel Patienten erst einmal kurz am Telefon sprechen und etwas abklären.
Die 116 117 vermittelt nur Termine zu Sprechstunden bei irgendeinem Therapeuten im Ort oder Umkreis. Das ist KEIN !!! Therapieplatz! Das ist nur eine erste Sprechstunde, die Therapeuten ebenfalls anbieten müssen.
Man kann theoretisch so viele dieser Sprechstunden besuchen wie man will. Sie sind eigentlich dazu da erst einmal den Therapiebedarf festzustellen. Sehr häufig haben Therapeuten dann aber keinen Platz frei, schon gar nicht zeitnah. Es lohnt sich, hier ebenfalls genau Liste zu führen. Und auch einige Sprechstunden wahrzunehmen um ein Gefühl zu bekommen was man braucht und will und auch um weitere Tipps zu bekommen wohin man sich wenden kann. Oft kann man sich dann auch nur auf eine Warteliste beim jeweiligen Therapeuten setzen lassen. Auch das empfiehlt sich, wenn man das Gefühl hat der Therapeut käme grundsätzlich in Frage.
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Hallo nebelgeist,
chrysokoll hat das schon super zusammengefasst. Online-Buchung ist eher unüblich. Die Suche ist leider ein Dschungel und sehr mühsam. Trotzdem nicht aussichtslos, aber man muss wirklich konsequent suchen und sich eine Zeit lang wirklich darauf konzentrieren.
Wenn besetzt ist, auf der Liste mit Datum/Uhrzeit vermerken und einfach immer wieder versuchen.
Ich weiß, das ist total mühsam und anstrengend.
Mit E-Mail habe ich keine gute Erfahrung gemacht. Die meisten antworten nicht persönlich, oft kommt eine automatische Antwort, dass gerade keine Therapieplätze frei sind.
Über die 116117 kriegt man einfach irgendeinen Therapeuten in einem gewissen Radius zugewiesen, meistens auch nur für die Sprechstunde (=Erstkontakt, noch kein Therapieplatz). Man kann sich den nicht aussuchen. Die Therapeuten müssen eine bestimmte Anzahl an Stunden für die Sprechstunde freihalten und an die Hotline melden. Aber wie chrysokoll schon sagt, das bedeutet NICHT, dass da ein Therapieplatz frei ist. Das ist eher eine kleines Pflaster, dass das Systemversagen überdecken soll. Aber es ist vielleicht eine Möglichkeit, um sich verschiedene Therapeuten anzuschauen und erstmal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie solche Therapiegespräche ablaufen und was man als hilfreich empfindet und was weniger.
Sprechstunden kann man unbegrenzt wahrnehmen, da gibt es keine Obergrenze. Aber bitte nicht die Sprechstunden mit Therapie verwechseln. Das ist nur der Erstkontakt, wo geschaut wird: Gibt es psychische Probleme, die eine Therapie erforderlich machen? Wenn ja, welche Therapie könnte die passende sein?
Andere Ideen für die Suche:
- Hausarzt fragen, manche haben ein paar Adressen oder kennen jemanden persönlich, und da kann es helfen wenn man sagen kann, ich komme von Herrn XY.
- Ausbildungsinstitute für Psychotherapie: Dort hat man Therapie bei den Ausbildungskandidaten, die engmaschig betreut werden. Die rechnen auch mit der Krankenkasse ab. Man kriegt meistens schneller einen Platz. Falls die Ortsangabe München im Profil stimmt, wäre das ein Beispiel für ein Institut in München: https://www.vfkv.de/therapie/
Ansonsten einfach mal "Psychotherapie Ausbildung [eigener Wohnort]" googlen und sich die einzelnen Institute anschauen. Meistens gibt es auf der Webseite einen Bereich für Patienten.
- Wenn man studiert, dann gibt es die Möglichkeit, an der Uni zur psychologischen Beratung zu gehen. Einfach mal auf der Webseite der Universität nachschauen. Manche psychologischen Beratungsstellen an der Uni bieten auch Therapie an.
Ich wünsche viel Erfolg bei der weiteren Suche!
chrysokoll hat das schon super zusammengefasst. Online-Buchung ist eher unüblich. Die Suche ist leider ein Dschungel und sehr mühsam. Trotzdem nicht aussichtslos, aber man muss wirklich konsequent suchen und sich eine Zeit lang wirklich darauf konzentrieren.
ich kann da nur von mir reden. Ich hab mir bei der Suche eine Liste mit Namen und Telefonnummern gemacht, und zwar die von der Seite der kassenärztlichen Vereinigung im eigenen Bundesland. Viele Psychotherapeuten haben gar keine Internetseite, weil die Leute auch so Schlange stehen. Diese Liste hab ich systematisch abtelefoniert. Die meisten haben AB dran, stimmt. Dort werden meistens die telefonischen Sprechstunden angesagt. Die hab ich mir dann auf meiner Liste notiert und dann zur Sprechzeit angerufen, weil ich dachte, dass ich lieber gleich direkt fragen möchte, ob ein Platz frei ist, und nicht lange Telefon-Ping-Pong spielen möchte. Auch finde ich, dass so ein Telefongespräch, auch wenn es kurz ist, mir schon mal einen ersten Eindruck vermittelt (z.B die Stimme, sind sie freundlich oder barsch usw.?) Wenn sie keinen Platz frei haben, dann kann man, wenn man schon persönlich spricht, nachfragen, ob sie vielleicht einen Kollegen oder Kollegin wissen, bei denen bald ein Platz frei wird. Viele arbeiten auch in Gemeinschaftspraxen, da wissen die Kollegen oft auch untereinander, ob der andere gerade einen Platz zu vergeben hat. Ich hab mir alles auf meiner Liste notiert, damit ich nicht durcheinander komme.nebelgeist hat geschrieben: ↑Do., 28.09.2023, 10:38 Könnten Sie uns mitteilen, welche Methode Patienten am häufigsten verwenden, um Therapeuten zu kontaktieren? Verwenden die Therapeuten im Allgemeinen digitale Kalender oder spezielle Online-Buchungssysteme? Und wie integriert oder beliebt ist das Online-Buchungssystem 116117 bei den Therapeuten?
Wenn besetzt ist, auf der Liste mit Datum/Uhrzeit vermerken und einfach immer wieder versuchen.
Ich weiß, das ist total mühsam und anstrengend.
Mit E-Mail habe ich keine gute Erfahrung gemacht. Die meisten antworten nicht persönlich, oft kommt eine automatische Antwort, dass gerade keine Therapieplätze frei sind.
Über die 116117 kriegt man einfach irgendeinen Therapeuten in einem gewissen Radius zugewiesen, meistens auch nur für die Sprechstunde (=Erstkontakt, noch kein Therapieplatz). Man kann sich den nicht aussuchen. Die Therapeuten müssen eine bestimmte Anzahl an Stunden für die Sprechstunde freihalten und an die Hotline melden. Aber wie chrysokoll schon sagt, das bedeutet NICHT, dass da ein Therapieplatz frei ist. Das ist eher eine kleines Pflaster, dass das Systemversagen überdecken soll. Aber es ist vielleicht eine Möglichkeit, um sich verschiedene Therapeuten anzuschauen und erstmal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie solche Therapiegespräche ablaufen und was man als hilfreich empfindet und was weniger.
Sprechstunden kann man unbegrenzt wahrnehmen, da gibt es keine Obergrenze. Aber bitte nicht die Sprechstunden mit Therapie verwechseln. Das ist nur der Erstkontakt, wo geschaut wird: Gibt es psychische Probleme, die eine Therapie erforderlich machen? Wenn ja, welche Therapie könnte die passende sein?
Andere Ideen für die Suche:
- Hausarzt fragen, manche haben ein paar Adressen oder kennen jemanden persönlich, und da kann es helfen wenn man sagen kann, ich komme von Herrn XY.
- Ausbildungsinstitute für Psychotherapie: Dort hat man Therapie bei den Ausbildungskandidaten, die engmaschig betreut werden. Die rechnen auch mit der Krankenkasse ab. Man kriegt meistens schneller einen Platz. Falls die Ortsangabe München im Profil stimmt, wäre das ein Beispiel für ein Institut in München: https://www.vfkv.de/therapie/
Ansonsten einfach mal "Psychotherapie Ausbildung [eigener Wohnort]" googlen und sich die einzelnen Institute anschauen. Meistens gibt es auf der Webseite einen Bereich für Patienten.
- Wenn man studiert, dann gibt es die Möglichkeit, an der Uni zur psychologischen Beratung zu gehen. Einfach mal auf der Webseite der Universität nachschauen. Manche psychologischen Beratungsstellen an der Uni bieten auch Therapie an.
Ich wünsche viel Erfolg bei der weiteren Suche!
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