Verständnisfragen zum Thema Psychose und verwandten Erkrankungen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Verständnisfragen zum Thema Psychose und verwandten Erkrankungen

Beitrag Mi., 26.07.2023, 20:01

Guten Tag,


Ich habe ein paar Verständnisfragen zu Psychosen/ Ich-störung und verwandten Diagnosen.

Freue mich auch auf Antworten die versuchen wenigstens eine dieser Fragen zu beantworten!
Es sind ja sehr viele Fragen.

Wenn ein Arzt Psychose Wahn oder ähnliches diagnostiziert, gibt es die Möglichkeit die Diagnose durch das Aufsuchen einer Zweitmeinung zu entkräften?

Sind Psychosen Ichstörungen und Verwandtes häufig ein Hinweis auf eine Basis-Fremd-oder-Eigengefährdung?
Also kann die Tatsache dass jemand Symptome hat, die auf eines der Störungsbilder hinweist, bereits als Risikofaktor für Fremd oder Eigengefährdung genommen werden, auch wenn derjenige bisher keine fremd- oder eigengefährdenden Verhaltensweisen gezeigt oder -drohungen geäußert hat?

Eine Psychose muss nicht mit Halluzinationen, Stimmenhören, Dinge sehen die nicht da sind einhergehen, richtig?


Gibt es Studien die versuchen abzubilden wie viel Prozent der PatientInnen mit Psychose (oder ähnlichen Erkrankungen) KEINE visuellen oder akustischen Halluzinationen haben?


Kann man auch Gerüche oder Schmerzen halluzinieren?

Wenn man Schmerzen halluzinieren kann, was ist dann der Unterschied zwischen einer psychosomatischen Erkrankung und einer "Schmerzhalluzination"?


Stimmt es, dass "paranoides Denken" auch ein akutes Stresssymptom sein kann?

Heißt das, man kann auch paranoid denken ohne ein solches Krankheitsbild zu erfüllen?


Stimmt mein Vorurteil, dass bei Psychosen, Ich-Störung etc. fast immer Neuroleptika empfohlen werden?


Gibt es Studien oder (häufig) von ÄrtztInnen vertretene Meinungen zum Thema Medienkonsum und Psychosen, Ich-Störung etc.?
Medienkonsum wird oft vorgeworfen, Impulsivität, Emotionalität und Konzentrationsprobleme, Schlaflosigkeit zu begünstigen.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 20:13

Magst du noch dazu erklären, warum du das alles wissen willst?
..:..

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alatan
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 20:26

Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Wenn ein Arzt Psychose Wahn oder ähnliches diagnostiziert, gibt es die Möglichkeit die Diagnose durch das Aufsuchen einer Zweitmeinung zu entkräften?
Selbstverständlich, die Diagnose wird entkräftet, wenn keine entsprechende Symptome vorliegen. Eine Zweitmeinung ist wie in anderen medizinischen Fächern möglich.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Sind Psychosen Ichstörungen und Verwandtes häufig ein Hinweis auf eine Basis-Fremd-oder-Eigengefährdung?
Also kann die Tatsache dass jemand Symptome hat, die auf eines der Störungsbilder hinweist, bereits als Risikofaktor für Fremd oder Eigengefährdung genommen werden, auch wenn derjenige bisher keine fremd- oder eigengefährdenden Verhaltensweisen gezeigt oder -drohungen geäußert hat?
Ganz einfach ausgedrückt: Eine Gefährdung liegt nur dann vor, wenn gefährdende Äußerungen oder Verhaltensweisen vorliegen, nicht aufgrund einer Psychose oder anderen Erkrankung an sich.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Eine Psychose muss nicht mit Halluzinationen, Stimmenhören, Dinge sehen die nicht da sind einhergehen, richtig?
Eine Psychose generell ist definiert als Realitätsverkennung, also Halluzination und/oder Wahn. Eine Schizophrenie als Unterform einer Psychose muss jedoch diese Symptome nicht zwingend beinhalten.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Gibt es Studien die versuchen abzubilden wie viel Prozent der PatientInnen mit Psychose (oder ähnlichen Erkrankungen) KEINE visuellen oder akustischen Halluzinationen haben?
Mir nicht bekannt. Man muss aber, wie oben erwähnt unterscheiden, ob man von Psychosen spricht, die bei degenerativen, intoxikativen, neurologischen, stoffwechselstörungsbedingten, schizophrenen und affektiven Erkrankungen sowie Persönlichkeitsstörungen vorkommen können oder von der Schizophrenie als einer Form der Psychose.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Kann man auch Gerüche oder Schmerzen halluzinieren?
Gerüche ja (olfaktorische Halluzination. Schmerzen nicht, sehr wohl aber gibt es Leibhalluzinationen, Zoenästhesien.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Wenn man Schmerzen halluzinieren kann, was ist dann der Unterschied zwischen einer psychosomatischen Erkrankung und einer "Schmerzhalluzination"?
Schmerzen sind immer real, egal ob sie ein organisches Korrelat haben oder nicht.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Stimmt es, dass "paranoides Denken" auch ein akutes Stresssymptom sein kann? Heißt das, man kann auch paranoid denken ohne ein solches Krankheitsbild zu erfüllen?
Ja. Je nach Stärke/Schwäche der Persönlichkeitsstruktur kann es unter mehr oder weniger Stress zu paranoidem Denken kommen, was nicht direkt einer paranoiden Persönlichkeit oder Wahn gleichzusetzen ist.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Stimmt mein Vorurteil, dass bei Psychosen, Ich-Störung etc. fast immer Neuroleptika empfohlen werden?
Das ist gängige Praxis.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Medienkonsum wird oft vorgeworfen, Impulsivität, Emotionalität und Konzentrationsprobleme, Schlaflosigkeit zu begünstigen.
Wenn das exzessiv betrieben wird, ist das sicher richtig. Je früher der Konsum beginnt und je schwächer die Persönlichkeitsstruktur, umso größere Schäden können angerichtet werden. Leider ja, es ist in gewisser Weise ein Nervengift.

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Beitrag Mi., 26.07.2023, 20:36

Sinarellas hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:13 Magst du noch dazu erklären, warum du das alles wissen willst?
Aus Interesse an der Thematik.

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Beitrag Mi., 26.07.2023, 20:41

..........
Wenn ich richtig verstanden habe, kann man Schizophrenie also auch OHNE Wahnvorstellungen UND ohne Halluzinationen haben?
(Teilweise lese ich "motorische störungen" als Symptom. Zum Beispiel auf netdoktor. Keine Ahnung ob das eine seriöse Quelle ist).
Was bleibt denn dann noch symptomatisch übrig?
Mir scheint als seien die Diagnosekriterien der Schizophrenie nicht sehr trennscharf. Kann aber sein dass ich Sie falsch verstanden oder schlecht gelesen habe...
Zuletzt geändert von Pauline am Do., 27.07.2023, 05:02, insgesamt 1-mal geändert.
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alatan
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 21:11

Hallo Rolexfüralle,
ja, eine Schizophrenie ohne Wahn und Halluzinationen ist möglich, wenn auch untypisch. Die entscheidenden Kriterien sind schwere Störungen des Denkens, des Affektes, des Willens und der zwischenmenschlichen Interaktion sowie mehr oder weniger schwere Desorganisation im Handeln. Motorische Störungen können auch vorliegen, z. B. als sogenannte katatone Symptome.
Schizophrene Symptome sind schon recht trennscharf, aber nur mit sehr viel fachärztlichem Wissen und Erfahrung und manchmal nur im längeren Zeitverlauf sicher zu unterscheiden von anderen Störungen. In der Praxis werden sie oft verwechselt mit vielen anderen Störungen, z. B. Persönlichkeitsstörungen, PTBS, Autismus, auch ADHS, Depression, Angststörungen. Das ist sehr fatal, weil es jeweils ganz anderen Herangehensweisen für die jeweilige Problematik braucht.

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Beitrag Mi., 26.07.2023, 21:41

.........................
Von den charakteristischen Positivsymptomen habe ich definitiv nicht die Sinnestäuschungen.
Ich habe auch nicht Gedankeneingebung oder Gedankenentzug.
Die Symptomatik des Wahns kann ich nicht widerlegen... ich habe starke Schmerzen und fühle mich nicht gesund.
Bin mitte zwanzig und habe ein paar MRTs und Skelettsyntigraphie die Arthrose zeigen außerdem einen Befund für nervenschädigung durch eine bestimmte Form der sthenose.
Meine tagesschläfrigkeit ließ sich aber über eine Polysomnographie feststellen. Hypersomnie.
Dadurch ist deren Ursache natürlich nicht geklärt.

Allerdings bin ich schon häufig bei Ärzten wegen Dingen gewesen die in Untersuchungen nixht gefunden wurden.
In sofern passt das leider zum Wahn.
Ichstörung als Begriff verstehe ich nicht. Könnte ich also nicht ausschließen.

Depersonalisation und Derealisation verstehe ich nicht so ganz, kann ich also auch nicht 100%ig ausschließen.

Negstivsymptome müsste ich genau gucken. Aber meine Symptome kamen nicjt plötzlich und manche kann ich bestimmten Faktoren zuordnen die bekannt und dokumentiert sind.

Kognitive Symptome habe ich, gibt da aber glaube ich etliche Überschneidungen mit anderen Krankheiten.

Meine Güte das ist echt unheimlich.

Habe gerade die folgende Idee, mag aber total übertrieben sein. Ich kann das nixjt beurteilen. (Es kommt sicher u.Anderem auf den Arzt an):

Wenn man so eine Diagnose bekommt, befürchte ich dass meine GESAMTE Wahrnehmung in Frage gestellt wird.
Wenn ich dann Schmerzen habe oder andere Symptome wird die KEINER mehr ernst nehmen.
Und ich werde auch nicjt mehr aus der Nummer rauskommen indem ich einfach weniger über mich spreche denn selbst das könnte ja ein Symptom der Krankheit sein ...

Störung des willens kann ich auch nicjt ganz ausschließen.
Ich meine ich arbeite gerade mal 4h in einer Werkstatt und kriege die saunerkeit der Wohnung zwar auf die Reihe (das pitolisant und das elvanse helfen), diabetes typ 1 auch ganz gut werte könnten zwar noch besser sein aber mein schneller stoffwechsel erschwert es auch(habe ich als jugendlicher bekommen), aber ich arbeite schon SEHR viel mit dem Beschriften von Regalen mit kleinen Zetteln damit ich noch weiß wo was hingehört, mit Automatismen und festen Orten für wichtige Hilfsmittel, mit Putzplänen usw...
Normal ist das nicht...
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Candykills
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 21:46

Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Sind Psychosen Ichstörungen und Verwandtes häufig ein Hinweis auf eine Basis-Fremd-oder-Eigengefährdung?
Ein Hinweis nicht. Aber sie können dazu führen, auch bei eine Menschen, der im gesunden Zustand völlig harmlos ist. Das liegt meistens daran, dass eine Psychose dazu führen kann, dass man sich extrem bedroht oder in die Enge getrieben fühlt von anderen Menschen oder auch Stimmen, die man hört. Und jeder Mensch hat grundsätzlich das Recht auf Selbstverteidigung, dieses Verständnis hat man auch während man sich in einer Psychose befindet. Das Problem an der Sache ist nur, dass das alles in der eigenen Welt/Realität stattfindet, man das wiederum aber ja nicht mehr erkennt.

Dementsprechend kann es dann zu einer Fremd- oder Eigengefährdung kommen, die für Außenstehende in keinster Weise nachvollziehbar ist und die am Ende auch strafrechtlich verfolgt werden muss, wenn sie ausagiert wird. (der Weg führt dann aber eher nichts ins Gefängnis, sondern in die forensische Psychiatrie.)
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Kann man auch Gerüche oder Schmerzen halluzinieren?
Man kann wohl so ziemlich alles halluzinieren, warum sollte das auch nicht möglich sein?
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Wenn man Schmerzen halluzinieren kann, was ist dann der Unterschied zwischen einer psychosomatischen Erkrankung und einer "Schmerzhalluzination"?
Am Ende vielleicht die eigene Überzeugung des Patienten bezüglich des Schmerzes und der Ursache. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ein Arzt sowas wirklich unterscheiden könnte, wenn nicht zusätzlich andere Symptome vorliegen, die auf irgendeine Richtung schließen lassen.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Stimmt es, dass "paranoides Denken" auch ein akutes Stresssymptom sein kann?
Sowieso.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Heißt das, man kann auch paranoid denken ohne ein solches Krankheitsbild zu erfüllen?
Klar.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Stimmt mein Vorurteil, dass bei Psychosen, Ich-Störung etc. fast immer Neuroleptika empfohlen werden?
Exakt....
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 20:01 Gibt es Studien oder (häufig) von ÄrtztInnen vertretene Meinungen zum Thema Medienkonsum und Psychosen, Ich-Störung etc.?
Ich habe noch nie von einem eindeutigen Zusammenhang zwischen Medienkonsum und Ausbruch einer Psychose gehört.
Was ich aber sagen kann, ist dass bestimmte Filme bei mir die Psychose antriggern können, weil sie vielleicht genau mit den Themen/Fragen spielen, die mich irgendwie beschäftigen, für die ich vulnerabel bin. Aber ich bin mir sicher, dass immer noch andere Faktoren dann miteinspielen, wenn eine akute Psychose ausbricht und nicht nur ein Film das verursacht hat.

Und ich kann mir vorstellen, dass der chronische Stress, den zum Beispiel grenzenloses Zocken auslöst, auch ein Trigger-Faktor sein kann. Aber halt nur ein Faktor, nicht die Ursache.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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alatan
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 21:47

@Rolexfüralle: Du solltest keine Selbstdiagnose mithilfe des Internets betreiben. So etwas gehört in eine gute fachärztliche Untersuchung. Fachbegriffe kann man nicht einfach nachschlagen, um sie zu verstehen, dass braucht eine sehr umfassendes Studium/Weiterbildung.

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Beitrag Mi., 26.07.2023, 22:02

Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 21:41 Wenn man so eine Diagnose bekommt, befürchte ich dass meine GESAMTE Wahrnehmung in Frage gestellt wird.
Wenn ich dann Schmerzen habe oder andere Symptome wird die KEINER mehr ernst nehmen.
Und ich werde auch nicjt mehr aus der Nummer rauskommen indem ich einfach weniger über mich spreche denn selbst das könnte ja ein Symptom der Krankheit sein ...
Ich kann die Befürchtung verstehen und meine Erfahrung ist so, dass Ärzte Menschen aus ihrer jeweiligen professionellen Brille betrachten.
Ein Psychiater, der in einer Ambulanz arbeitet und dort 75% mit Psychotikern und Schizophrenen zu tun hat, der schaut immer mehr durch die "Psychose"-Brille, als ein Psychiater, der in einer Traumaklinik arbeitet und dort überwiegend Menschen behandelt, die in erster Linie Traumastörungen und Persönlichkeitsstörungen zeigen und wo es eben ab und zu zu psychotischen Entgleisungen kommt.

Deswegen kannst du letztendlich zu 5 verschiedenen Ärzten gehen und hast vielleicht mehrere verschiedene Diagnosen.

Das sollte so nicht sein, aber kein Arzt ist eben völlig objektiv, was sich dadurch erklärt, dass jeder Arzt eben unterschiedliche Krankheitsbilder unterschiedlich häufig sieht. Das gilt für alle medizinischen Bereiche.

Grundsätzlich empfinde ich es aber schon so, dass Ärzte und andere Professionelle mit sich sprechen lassen, solang keine akute Gefahr besteht. Du machst jetzt hier auch nicht den Eindruck, als müsste jemand zu deiner oder anderer Leute Sicherheit über deinen Kopf hinweg entscheiden. So leicht geht das nicht, auch wenn es sicher auch immer noch solche Ärzte gibt.
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 22:04

alatan hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 21:47 Du solltest keine Selbstdiagnose mithilfe des Internets betreiben. So etwas gehört in eine gute fachärztliche Untersuchung. Fachbegriffe kann man nicht einfach nachschlagen, um sie zu verstehen, dass braucht eine sehr umfassendes Studium/Weiterbildung.
Eigentlich weiß ich das. Ich habe aber eine solche Angst vor dieser Art von Diagnose dass ich es heute trotzdem versucht habe.

Meine Psychiaterin macht auf mich einen sehr kooperativen Eindruck.
Sie glaubt nicht dass ich Neuroleptika nehmen sollte.
Diagnostik hatte ADS und Kombinierte Persönlichkeitsstörung sowie atypischer Autismus ergeben.
Das sind natürlich Krankheitsbilder mit angenehmeren Behandlungs- bzw. gesellschaftlichen Umganhsmöglichkeitdn als bei Schizophrenie.

Aber wenn die Ärztin irgendwann mal weg sein (praxisschließung)sollte oder meine Ausraster im Bus etc. doch noch mehrfach auftreten sollten wird mich vllt noch ein Arzt mit diesem Krankheitsbild konfrontieren.
Ich will das verhindern.

Am meisten hilft mir dabei das Planen und Überdenken von möglichen alltagsproblemen (zum Beispiel kann der busfahrer m7t dem lesegerät die Deutschlandtickets nicht auslesen, deshalb habe ich immer Gelder die selbst für Taxifahrt reichen würden mit, Kontoauszug mit deutschöandticketzahlung drauf und einige weitere Dinge mit).
Bei Diabetes auch sehr die schultertaschen mit etlichen Hilfsmitteln.
Sehr entspannend.
Hätte nie gedacht dass man mit einigen Hilfsmitteln soviel unabhängiger leben kann.
Selbst der Diabetologe hat mittlerweile eine positivere Sicht auf meine diabeteseinstellung als ich selbst.

2017 zum Beispiel habe ich mich mal so verlaufen dass ich stundenlang nachts unterwegs war ohne Traubenzucker und ich glaube sogar ohne Insulin.
Sowas gefährliches mache ich zum Glück nicht mehr.
Habe offenbar tatsächlich den Dreh raus. Weil es ist aucj vergleichsweise sehr einfach geworden.
Auch einige banale Verhaltensänderungen wie dad kaufen von mehr Traubenzucker als früher haben geholfen.
Oder das aufkleben der diabeteseinstellung auf die Rückseite des messgeräts.
Es gibt echt viele "Tricks"

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alatan
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 22:14

Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 22:04 Meine Psychiaterin macht auf mich einen sehr kooperativen Eindruck.
Kooperative Psychiater sind von großem Vorteil :lol:

Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 22:04 meine Ausraster im Bus etc. doch noch mehrfach auftreten
So etwas tritt nicht einfach so auf, sondern du rastest aus. Du kannst dich entscheiden, dass weiterhin zu tun oder psychotherapeutisch daran zu arbeiten. Anderenfalls würdest du dich zum Opfer deiner Störungen machen.
Rolexfüralle hat geschrieben: Mi., 26.07.2023, 22:04 Selbst der Diabetologe hat mittlerweile eine positivere Sicht auf meine diabeteseinstellung als ich selbst.
Dann kannst du dir doch auch eine positivere Sicht auf dich selbst erlauben?

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Beitrag Mi., 26.07.2023, 22:33

..........
Leider kann icj mich zu progressiver muskelentspannung nicjt durchringen. Dafür muss ich meine motorische Unruhe unterdrücken was für stress sorgt.
Unkoordiniertes rumwackeln mit dem Arm sollte man nicjt während einer PME. Sonst ist es keine PME...

Mein Psychotherapeut hält es für eine hirnstörung ein wenig vergleichbar mit tourette. Ich glaube dass das eine reduzierte Sichtweise sein könnte.
Ich bin häufig neidisch und empfinde Missgunst. Und ja die meisten Dinge im Alltag empfinde ich als viel zu anstrengend.
Es gibt ständig eine disbalance zwischen Input und Nutzen. Gefühlt der Großteil meiner Anstrengungen verpufft einfach.
Allerdings gefällt es mir in den letzten zwei, eher drei Jahren gut, "Sicherheitsmaßnahmen " zu treffen um leere Kühlschränke, verpasstes aufwachen oder unterzuckern ohne Traubenzucker in Reichweite zu verhindern.
Was funktioniert. Zum Glück...

Aber an gesteigerter Aufmerksamkeit liegt es nicjt.
Es ist eher organisation.
Zuletzt geändert von Pauline am Do., 27.07.2023, 05:13, insgesamt 1-mal geändert.
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