Rege ich mich zurecht auf oder einfach nur kindisch?

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Steffi83
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Rege ich mich zurecht auf oder einfach nur kindisch?

Beitrag Mi., 16.11.2022, 09:18

Guten Morgen euch allen,

das wünsche ich euch, auch wenn ich zum wiederholten Male und immer wieder, auch in anderen Beziehungen früher, in was drinhänge.

Meine Therapeutin war/ist die letzten Tage ein paar Tage in Richtung Fortbildung beschäftigt, klar war wann unser nächster Termin ist, nämlich Donnerstag statt wie sonst Montag. Bzw. Sie sagte mir dass mein Termin eben erst da sein kann. Am Wochenende ginge es mir nicht gut, ausserdem hätte ich ihr gerne von meinen letzten Tagen erzählt (ich hab Freunde ja und habe da auch viel gesprochen, aber gerade will ich hauptsächlich sie, dass sie mich erlebt, wahrnimmt) dem Bewusstsein, dass sie mir wohl nicht helfen kann, wobei mir nicht ganz klar war, ab wann sie die Fortbildung hat, schrieb ich ihr eine Mail.

Ich schrieb, es sei ja wohl so, dass sie nicht da ist und auch nicht mit mir sprechen könne, telefonisch oder in der Praxis, dass ich es mir wohl sparen könne zu fragen?

Es kam schnell kurz zurück: Ja, denn sie sei ja unterwegs und dann auf Fortbildung.

Zuerst war die Antwort okay, dann regte ich mich auf, schimpfte über sie, heulte rum, konnte die halbe Nacht nicht schlafen und mein Tiefpunkt war zu sagen, dass ich scheissegal bin, ihr einfach scheissegal bin. Ich bin egal.

Das alles spielte sie bei mir ab, also davon weiss sie nix.

Ich denke mir noch immer, sie hätte wenigstens fragen können ob es dringend sei, zumindest kurz ein Satz noch dazu schreiben, irgendwas. Nein, kurz und knapp. Selbst nach Gesprächen mit einer Freundin über mein Gefühl,.ein sehen mit Distanz, dass ich ihr egal bin, das hört sich für.mich vollkommen logisch an. Ich konnte schon gute Erfahrungen mit ihr machen in einer kurzen Zeit, aber das jetzt überwiegt so dermaßen. Letzte Woche ging ich da gut raus bei ihr, sie hatte sie sogar für was entschuldigt was überhaupt nicht notwendig war. Und nun komme ich da nicht raus.

Ist das einfach nur kindisch? Einfach nur mein kindliches Problem von früher? Schließlich hat sie so reagiert oder ist das nur Übertragung?

Danke.

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stern
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 09:34

Ich würde nicht alles als Übetragung abtun. Du hast dich halt geärgert, dass sie dich nicht sprechen konnte oder wollte. Ärger ist einvollkommen legitimes Gefühl. Dennoch gilt zu akzeptieren, dass nicht alles so kommt, wie man es sich wünscht.

Ich würde zudem eine akute Krise unterscheiden bzw. ob es keine Krisensituation war bzw. was eben mit dem Therapeuten vereinbart ist, was Kontakte außerhalb der Sitzung angeht. Dein Anliegen zu formulieren, obliegt dir. Auf das, was du geschrieben hast, hat sie ja sogar passend reagiert.

Sowas gehört meiner Meinung eher in die Therapie:
ausserdem hätte ich ihr gerne von meinen letzten Tagen erzählt (ich hab Freunde ja und habe da auch viel gesprochen, aber gerade will ich hauptsächlich sie, dass sie mich erlebt, wahrnimmt)
Zuletzt geändert von stern am Mi., 16.11.2022, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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alatan
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 10:05

Steffi83 hat geschrieben: Mi., 16.11.2022, 09:18 Ist das einfach nur kindisch? Einfach nur mein kindliches Problem von früher?
Ja, ist es ganz sicher. Bei solchen Sachen hilft oft ein Realitätsabgleich: Was an der Reaktion oder Nichtreaktion der Therapeutin (außerhalb der Therapiestunde, nur für eine termintechnische Frage!) war nicht korrekt?

Eine Therapie ist u. a. dafür da, zu lernen, erwachsen mit sich und anderen umzugehen und nicht mit jeder Befindlichkeitsschwankung zwischen den Sitzungen "zur Mama" zu rennen. Wenn darauf eingegangen würde, wäre es keine Therapie sondern gefährliche Verstrickung, die keine Störung lösen, sondern verschlimmern würde. Aber das alles zu reflektieren, einschließlich der ausgelösten Gefühle, gehört in die Therapiestunde.

"Rumheulen", schimpfen, Sich-selbst-nachts-nicht-schlafen-lassen sind eine Form von destruktivem Umgang mit sich selbst, quasi Selbstbestrafung - wofür auch immer. Warum solltest du dir selbst egal sein?

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Shukria
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 10:08

Weißt du, das Thema emotionale Abhängigkeit zieht sich doch durch deine Beiträge/Threads daher denke ich du solltest deine emotionale Reaktion und die Gedanken in die du dich vorher dazu reindrehst (ich bin nicht wichtig) definitiv mit ihr besprechen.

Klar darfst du dich ärgern oder eher traurig sein! das sie aktuell nicht verfügbar ist und du warten musst auf Kontakt. Aber was du draus strickst nämlich diese Selbstabwertung und die emotionale Krise danach ist ungesund.

Du hättest die Grenze bis Donnerstag kein direkter Kontakt auch akzeptieren können und das was du mitteilen willst kurz in die Mail schreiben statt indirekt nach Kontakt zu fragen.

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Nutriaa
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 10:31

Hallo Steffi,
klar war wann unser nächster Termin ist, nämlich Donnerstag statt wie sonst Montag. Bzw. Sie sagte mir dass mein Termin eben erst da sein kann.
Ich schrieb, es sei ja wohl so, dass sie nicht da ist und auch nicht mit mir sprechen könne...
Die Ausgangslage war klar, sie verschiebt, weil keine Zeit, und du versuchst dennoch, ihre Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen. Du hast damit die Zurückweisung geradezu herausgefordert.
aber gerade will ich hauptsächlich sie, dass sie mich erlebt, wahrnimmt
Das wollen kleine Kinder auch, müssen aber lernen, dass sich eben nicht alles und zu jederzeit um sie dreht.
Zudem kann sie dich ja am Donnerstag erleben. Welchen Unterschied machen da 4 Tage?
ihr einfach scheissegal bin. Ich bin egal.
Dein Schmerz und deine Wut richten sich eigentlich gegen deine früheren Bezugspersonen, die sich nicht adäquat um dich gekümmert haben, von denen du das Gefühl vermittelt bekommen hast, ihnen egal zu sein. Deine Therapeutin hat sich in menschlicher als auch therapeutischer Hinsicht abgegrenzt, was nicht nur für den Therapieprozess wichtig ist, sondern diese Fähigkeit ist generell wichtig für eine stabile seelische Gesundheit. Dieser Schmerz von damals wurde hier reaktiviert, und deine Therapeutin als "Auslöserin" bekommt jetzt durch die Übertragung die volle Packung von dir ab.
Aber auch das ist ok, es ist ein wichtiges Anliegen, das ihr in der Sitzung besprechen könnt/müsst.
"A slave is one who waits for someone to come and free him." Ezra Pound

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traeumend
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 10:38

Mir fällt auf, dass du sagst, du siehst logisch ein, dass du ihr egal bist. Das ist aber ja gar nicht gesagt. Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß, egal oder sie lässt alles stehen und liegen, damit du ihr unbedingt gleich von deinen letzten Tagen erzählen kannst, obwohl du keinen Termin hast. Sie kann dich ja durchaus sympathisch finden und wertschätzen und trotzdem so reagieren. Für mich hört sich das, was du erzählst, jetzt nicht nach akutem Notfall an (falls doch, wäre es wichtig gewesen, das ihr gegenüber klar zu formulieren). Mit Notfall meine ich jetzt nicht, sich schlecht fühlen, sondern eben wirklich eine Krise wo z.B. klar ist, dass du dich ohne akute Hilfe krank schreiben lassen müsstest/den Alltag wirklich gar nicht mehr bewältigen könntest. Eine Ausnahmesituation, nicht die Art von schlecht gehen, die du regelmäßig erlebst und wegen der du überhaupt in Therapie bist.

Als Therapeutin ist es wichtig und gesund, dass sie nicht gleich überbesorgt reagiert und alles Eigene stehen und liegen lässt auf die Andeutung hin, dass es dir gerade nicht so gut geht.Bei ihrem Job wird es jedes Wochenende mindestens eine(n) wenn nicht gar mehrere Patienten geben, denen es schlecht geht. Da kann sie einfach nicht immer für alle bereit stehen, die sie gern sprechen würden, ohne selbst krank zu werden.

Vielleicht hilft es dir zum Vergleich, mal zu hören, wie andere Theras das handhaben: bei meinem Therapeuten darf ich schreiben, wenn ich es anders nicht aushalte. Ich mache das aber wirklich nur in Ausnahmefällen, also bisher vielleicht so dreimal oder viermal innerhalb eines Jahres, nicht einfach nur, weil es mir gerade nicht gut geht, was deutlich öfter vorkommt, als viermal im Jahr, sonst bräuchte ich ja keine Therapie. Eine ausführliche Antwort bekomme ich darauf, wenn ich dann mal maile, nicht, sondern einen beruhigenden Ein- bis Zweizeiler der im Wesentlichen besagt, dass er die Mail bekommen hat und wir in der nächsten Stunde darüber sprechen. Die 'Regeln' sind, dass ich innerhalb von 24 Stunden eine Antwort bekomme, also kann das schon mal erst am Tag, nachdem ich geschrieben habe, sein, und so lange muss ich das Warten dann auch aushalten. Zu einem Telefongespräch zwischen Stunden kam es bisher einmal, und das war eine komplette Krise bei der ich auch klar in meiner Mail gesagt habe, dass es ein Notfall ist und ich nicht weiß, was ich sonst machen soll. Ich finde also nicht, dass deine Thera da ungewöhnlich unzugänglich ist. Und natürlich gibt es auch bei mir den Wunsch, mein Thera sollte immer für mich da sein und die schlechten Gefühle wegmachen. Gleichzeitig habe ich aber eingesehen, dass mir das auf Dauer einfach gar nichts bringen würde; ich würde ja nichts lernen. So, wie es ist, finde ich es letztlich ganz gut; gar keine Kontakterlaubnis fände ich persönlich sehr hart, aber wenn er mir ausführlicher antworten würde, würde es meine Tiefs, in denen es mir richtig schlecht geht, durch Extrakontakt noch 'belohnen'; damit wären dann Anreize da, nicht gesünder werden zu wollen. Häufig reicht mir inzwischen die Erlaubnis, dass ich ja im Notfall immer noch mailen könnte, dafür aus, längere Pausen zu überstehen, ohne wirklich zu mailen - also indem ich mir sage, wenn es gar nicht mehr anders geht kann ich ja immer noch mailen, das macht den Schmerz dann erträglicher und gibt mir das Gefühl, nicht ganz ausgeliefert zu sein. Also ich denke das Aushalten wird mit der Zeit auch leichter, wenn du es 'übst'.

Obwohl das für mich auch nicht immer einfach ist, habe ich insgesamt nicht das Gefühl, dem Therapeuten egal zu sein, nur weil er nicht dauerhaft verfügbar ist. Na ja, manchmal schon, aber das ist dann bei mir wirklich Übertragung. Aber wenn ich gerade nicht in der Übertragung stecke, kann ich schon merken, dass er z.B. auf die Dinge, die ich ihm erzähle, empathisch reagiert, auch mal besorgt ist etc... was ja Leuten gegenüber, die einem völlig schnuppe sind, eher nicht so passiert. Dass das im Wesentlichen in den Stunden bleibt und nicht in seinen Alltag übergreift, ist doch letztlich auch richtig so.

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 12:10

Steffi83 hat geschrieben: Mi., 16.11.2022, 09:18


Ich schrieb, es sei ja wohl so, dass sie nicht da ist und auch nicht mit mir sprechen könne, telefonisch oder in der Praxis, dass ich es mir wohl sparen könne zu fragen?

Es kam schnell kurz zurück: Ja, denn sie sei ja unterwegs und dann auf Fortbildung.





Ich denke mir noch immer, sie hätte wenigstens fragen können ob es dringend sei, zumindest kurz ein Satz noch dazu schreiben, irgendwas. Nein, kurz und knapp.



Deine Therapeutin war also unterwegs und anschließend gleich auf Fortbildung.
Wenn sie dich nun gefragt hätte, ob es dringend sei, was hättest du dann erwartet?
Zeit hatte sie doch trotzdem keine für dich.

Weil, eine Erwartungshaltung hattest du ja in diesem Moment.

Ich denke, egal wie ihre Antwort ausgesehen hätte, es hätte dich nicht zufrieden gestellt.

Nutze die Gelegenheit am Donnerstag, um über deine Gefühle zu sprechen, was ihr kurzer Satz alles bei dir ausgelöst hat.
Ich denke, dies wäre viel wichtiger, als über deine Freunde zu sprechen.

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Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 12:15

Ehrlich gesagt finde ich es schon richtig viel, dass sie überhaupt geantwortet hat.
Auf solchen Veranstaltungen ist u. U. so viel los, dass man kaum zu einer kurzen SMS kommt. Da finde ich es eigentlich wahnsinnig lieb und fürsorglich von ihr, dass sie rückmeldet, wo sie ist und dass sie keine Zeit hat.

Der Ursprung deiner Wut liegt bei deinen Eltern. Es ist gut, wenn du das zusammen mit deiner Therapeutin anschauen kannst.
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Lilien
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 12:30

Hallo Steffi,

hier ist ja schon einiges geschrieben worden. Du scheinst von ihr die Erwartung zu haben, dass sie instinktiv "erfühlt", wann es Dir so schlecht geht, dass ein Gespräch dringend nötig zu sein scheint und das dann bitteschön auch noch per E-Mail, ohne Gestik, Mimik und Tonlage. Das ist aber doch gar nicht ihre Aufgabe an sich.

Wenn es Dir so schlecht geht (das kann ich jetzt aus Deinem Text tatsächlich auch nicht herauslesen, da es Dir ja primär darum zu gehen schien, dass sie Dich "erlebt" und "wahrnimmt") dann bist Du tatsächlich in der Verantwortung, ihr das zu kommunizieren und dann hat sie auch die Möglichkeit, mit Dir gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden.

Vielleicht hat Dich auch eher die Verschiebung des Termins ein wenig geärgert, Du wolltest Dich bemerkbar machen und hattest gehofft, sie würde sofort darauf anspringen, als eine Art Rückversicherung für ihre vermeintliche Fürsorge für Dich und Deine Bedürfnisse. Nun ist sie nicht so auf Dich eingegangen, wie Du es Dir erhofft hättest und nun ärgerst Du Dich, denn sie sollte Dich ja wahrnehmen? Kann es nicht eher etwas in die Richtung sein?

Ich finde es übrigens nicht "kindisch", aber es wirkt als Außenstehender tatsächlich kindlich und trotzig.

Ich bin auch der Meinung, dass man als Therapeut/-in sehr genau abwägen muss, wann und wie man auf einen Patienten zwischen den Stunden eingeht. Ich denke, man gerät da ganz schnell auch in eine Beziehungsfalle, in der der Patient immer mehr und mehr Aufmerksamkeit zwischen den Stunden fordert und irgendwann schmerzlich damit konfrontiert werden muss, dass er - außerhalb seiner Therapiestunde - eben nicht Lebensmittelpunkt des Therapeuten bzw. der Therapeutin ist.

Das kann ja auf Dauer auch nicht Sinn der Sache sein, oder?

Ich finde es übrigens super, dass Du Deine Reaktion da selbst hinterfragst!

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Steffi83
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 12:55

Ihr Lieben nur mal kurz Danke für eure Rückmeldungen, mir tut das sehr gut. Euer Verständnis und alles, auch alles kritische, das hilft mir gut zum hinterfragen und ja für mich lernen was da so abläuft in mir, welcher Film, welches Drama sich abspielt....das ich so in der Form doch auch schon gut kenne. Ich glaube auch das irritiert mich so als die reflektierte Person die ich bin, dass ich hier und in ähnlichen Situationen mich so gar nicht im Griff habe.

Verschiedene Versionen ihrer Antwort bin ich auch für mich durchgegangen, wenn sie z.b. gefragt hätte ob es dringend ist, hätte ich nein gesagt, auch wenn es gefühlt dringend war, aber allein zu wissen, ja ich kann das aushalten bzw es ist kein Notfall, ich hätte nein gesagt. Das ich nicht alles immer aushalten muss hat sie mir schon gesagt. Auch das ich mich melden kann und sie je nachdem auch schaut, ob und wie sie antworten kann. Im September habe ich mal eine Mail geschrieben, einen Nachtrag zur Sitzung, da hatte sie sich bedankt, geschrieben dass sie es versteht und wir dann beim nächsten Mal es besprechen können.

Ja, über mein abhängig sein, dass das immer wieder eine Gefahr ist habe ich gleich in den ersten Sitzungen gesprochen, ich wollte das sie das weiß.

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Schwertschluckerin
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 14:03

Welche Therapieform machst du?
Ganz ehrlich? Ich sehe das anders. Ich finde es toll, dass du dich bei ihr gemeldet hast. Ich habe das bei meiner auch lernen "dürfen", dass es nicht gestillt wurde zum Teil, ist eine andere Geschichte. Patienten dürfen auch nervig sein, da ich oft frage, ob ich sie denn genervt habe. Ich darf das. Ist ihre Sache wie sie dann damit umgeht.
Du hast auf dein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit wahrgenommen, vielleicht musst du beim nächsten mal gar nicht so schnell handeln und kannst die Tage aussitzen. Oft erledigt sich das Gefühl dann von selbst. Ich finde auch deine Wut dahinter überhaupt nicht kindisch. Werte dich nicht ab, sondern nimm es an so wie es war.
Es ist total in Ordnung!
Alles Liebe

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Sindy
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 14:36

Also wenn ich mir was wünschen dürfte, dann hätte ich gerne eine 24 Stunden Rundumversorgung von meinem Therapeuten. Leider geht das nicht. Ich kann das jetzt akzeptieren oder mich aufregen.

Aber egal wie meine Reaktion ist, Fakt ist, dass es das nicht geben wird.

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Steffi83
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 16:23

Ja, in der Tat wünschen darf ich mir alles, aber so läuft es eben nicht und ja wahrscheinlich geht es auch irgendwann so gut oder besser ud braucht halt seine Zeit, meine Ungeduld bekommt sie auch zu spüren. Das ist Verhaltenstherapie mit Schematherapie bzw. stark Schematherapeutisch geprägt und ja sie sagt mir ja auch zu und zeigt es dass sie da ist. Ganz ehrlich, wenn sie zu lieb und nett und sonst was sein würde, würde ich es ihr auch nicht abnehmen bzw. mit der Zeit auch genug haben. Auch Grenzen und klare Antworten zeigen schließlich liebevolles und Aufmerksamkeit eben weil jemand schaut wie ich wachsen kann, auch so dass es nicht nur bei ihr läuft. Ich erkenn das schon irgendwie, gleichzeitig lässt sie mich ja auch, aber wir sind am arbeiten, geht ja auch noch nicht so lang.

Ich war ja schonmal sehr verärgert und wütend und traurig, bei ihr drin sitze ich dann aber höchstens etwas traurig und lächle blöd vor mich her, weil ich nervös bin, weil ich mich freue sie zu sehen, weil ich mich wohl bei ihr fühle.

Ich finde an meinem melden ja auch nichts falsch, so grundsätzlich. Immerhin hab ich da keine Angst, kein mich ducken, bloß still sein. Es erscheint in Ordnung zu sein und ich kann meine Bedürftigkeit zeigen.

Okay das war ein guter Moment, ein Lichtblick heute. Manchmal ändert sich das ja ständig. Mal sehen wie es morgen wird.

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Steffi83
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Beitrag Mi., 16.11.2022, 16:25

Danke euch!

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sebi
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Beiträge: 631

Beitrag Mi., 16.11.2022, 20:43

Hallo Steffi, du hast dein Thema ja bereits im Titel des Threads treffend formuliert: Rege i c h m i c h auf? Es liegt also in d e i n e r Hand, dich aufzuregen oder dich nicht aufzuregen. Du regst d i c h auf, und sonst niemand. Steige ich in diesen Zug ein, oder steige ich nicht ein. D a s ist allein deine Entscheidung.
Und ich denke, der erwachsene Teil in dir, regt sich zurecht über dein Verhalten auf und das verletzte Kind in dir, also der Teil in dir, der als Kind nicht wahrgenommen und gesehen wurde, muss jetzt, um gehört zu werden, deine Bedürftigkeit als kindisch bezeichnen, weil er meint, nicht anders damit fertig zu werden.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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