Rache Gewalt am Täter
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Rache Gewalt am Täter
Hallo zusammen,
ich muss das mal fragen: Habt ihr Rachegefühle gegenüber eurem früheren Peiniger? Also, zb. dass ihr ihm mal eine drüber zieht (oder drüber ziehen lassen)
Nicht, dass ihr jetzt denk, dass ich das wirklich tun werde, aber die Gedanken kommen in meinen Kopf. Oder ihn irgendwie materiell zu schädigen (Reifenaufstechen, Haus beschmieren...)
Bitte sagt mir jetzt nicht, dass das niedere Triebe sind, noch keine Entwicklung von mir stattgefunden hat...
Mich würde es nur interessieren, ob das in euren Köpfen auch schon mal vorgekommen ist.
Lg
ich muss das mal fragen: Habt ihr Rachegefühle gegenüber eurem früheren Peiniger? Also, zb. dass ihr ihm mal eine drüber zieht (oder drüber ziehen lassen)
Nicht, dass ihr jetzt denk, dass ich das wirklich tun werde, aber die Gedanken kommen in meinen Kopf. Oder ihn irgendwie materiell zu schädigen (Reifenaufstechen, Haus beschmieren...)
Bitte sagt mir jetzt nicht, dass das niedere Triebe sind, noch keine Entwicklung von mir stattgefunden hat...
Mich würde es nur interessieren, ob das in euren Köpfen auch schon mal vorgekommen ist.
Lg
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Hallo Lavendelblüte!
Ja, ich habe sowas sicher auch schon gedacht, könnte aber nie irgendwas tun jemanden absichtlich zu beschädigen.
Nun ist ja die Frage wie es mit dir aussieht?
LG candle
Ja, ich habe sowas sicher auch schon gedacht, könnte aber nie irgendwas tun jemanden absichtlich zu beschädigen.
Nun ist ja die Frage wie es mit dir aussieht?
LG candle
Now I know how the bunny runs! 

So ungewöhnlich ist das nicht. In einer Zeit, in der wir alle zum Heiligenschein neigen, nur weil wir einem Obdachlosen eine Mark gegeben und ein Plastiktrinkhälmchen und ein Wurstbrot vermieden haben, mögen deine Gedanken verpönt sein, realistisch ist es jedoch nicht, menschliche Regungen abzulehnen. Wenn Wut durch ungerechte Behandlung entsteht oder Beleidigung und Herabwürdigung oder schlimmeres... dazu führt, etwas ausdrücken zu müssen und ggfls. es demjenigen heimzuzahlen, naja. Ist es gut oder schlecht, wenn es ab und an mal regnet, wenn sich ein Gewitter entläd? Mögen tun wir´s meist nicht.
Wenn du Wege suchst, etwas auszudrücken oder loszuwerden, würde ich Wege gehen, die mich tendenziell eher weniger an den Täter binden, mich also befreien. Wenn du Wege gehst, die dich immer weiter darinnen verstricken, evtl. dich durch Gerichtsverfahren über weitere Zeit an ihn binden, wo du dich evtl. noch rechtfertigen müsstest, hmmm... , müsstest du selber entscheiden, ob das was für dich ist oder du es eher ablehnst. Sicher, man könnte einen Täter öffentlich erkennbar machen. Man könnte sich rächen, man könnte ihn auch verachten, wegschieben und sein eigenes Ding machen. Du kannst dir auch eine Art Aussprache und Abrechnung gedanklich vorstellen und das einige Male wiederholen und es dann dabei bewenden lassen, dich dann auf deins konzentrieren, denn der Sinn kann m.E. nur darinnen bestehen, dass es dir künftig besser geht. Jemandem etwas schlechtes zu wünschen, kann tatsächlich wirken, aber auch das fordert möglicherweise seinen Preis. Von diesen emotionalen, energerischen, juristischen Verstrickungen würde ich mich dann wieder lösen.
Wenn du Wege suchst, etwas auszudrücken oder loszuwerden, würde ich Wege gehen, die mich tendenziell eher weniger an den Täter binden, mich also befreien. Wenn du Wege gehst, die dich immer weiter darinnen verstricken, evtl. dich durch Gerichtsverfahren über weitere Zeit an ihn binden, wo du dich evtl. noch rechtfertigen müsstest, hmmm... , müsstest du selber entscheiden, ob das was für dich ist oder du es eher ablehnst. Sicher, man könnte einen Täter öffentlich erkennbar machen. Man könnte sich rächen, man könnte ihn auch verachten, wegschieben und sein eigenes Ding machen. Du kannst dir auch eine Art Aussprache und Abrechnung gedanklich vorstellen und das einige Male wiederholen und es dann dabei bewenden lassen, dich dann auf deins konzentrieren, denn der Sinn kann m.E. nur darinnen bestehen, dass es dir künftig besser geht. Jemandem etwas schlechtes zu wünschen, kann tatsächlich wirken, aber auch das fordert möglicherweise seinen Preis. Von diesen emotionalen, energerischen, juristischen Verstrickungen würde ich mich dann wieder lösen.
Oh Mann Hiob spricht wiedermal für die gesamte Menschheit…Hiob hat geschrieben: Di., 01.11.2022, 18:26 So ungewöhnlich ist das nicht. In einer Zeit, in der wir alle zum Heiligenschein neigen,……..



Ja Phantasien hatte ich in diese Richtung auch schon, muss aber sagen dass es mir eindeutig besser ging als ich die über Bord geworfen habe und nix davon umgesetzt habe.
Und zwar nicht weil ich mich etwa nicht getraut hätte, sondern weil ich festgestellt habe dass das nicht meinem Niveau entsprechen würde.
Ganz ohne Heiligenschein

Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich 

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Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass die Täterin in meinem Fall zumindest mal mit negativen Konsequenzen ihres ekelhaften Sozialverhaltens konfrontiert werden sollte. Also dass es aufhört dass sie stets jemanden findet auf dem sie ihren Dreck abladen oder den sie ausnutzen kann und ihre Strategie endlich mal scheitert und sie die Verantwortung für ihr Verhalten tragen muss.
Aktiv schaden wollen würde ich nicht.
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Ja. Besonders schlimm war es vor ein paar Jahren, als ich keine Chance mehr gesehen habe, dass es mir besser gehen könnte.
Ich würde das aber nicht machen, weil man 1. sofort auf mich kommen würde und es 2. negative Konsequenzen für mich hätte (eine Verschlimmerung wäre also noch möglich gewesen), und das ist nun wirklich nicht das Ziel.
Ich würde das aber nicht machen, weil man 1. sofort auf mich kommen würde und es 2. negative Konsequenzen für mich hätte (eine Verschlimmerung wäre also noch möglich gewesen), und das ist nun wirklich nicht das Ziel.
"Charakter zeigt sich in der Krise."
(Helmut Schmidt)
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Und wie!!! Und diese Gedanken sind vollkommen legitim. Auch die Gefühle. Und beide wollen ihren Ausdruck finden. Die Gedanken habe ich mehrmals schriftlich formuliert und um sie zu verstärken, in meiner Selbsthilfegruppe und Therapie laut vorgelesen. Hat noch mal eine ganz andere Wirkung. Die Gefühle habe ich während Autofahrten rausgeschrien bis ich heiser war.Lawendelblüte hat geschrieben: Di., 01.11.2022, 17:55 Mich würde es nur interessieren, ob das in euren Köpfen auch schon mal vorgekommen ist.
Lg
Bei der schriftlichen Aufarbeitung habe ich mich an diesen drei Fragen orientiert:
Was ist vorgefallen?
Was hat es mit mir gemacht?
Was wünsche ich mir?
Mein Täter war schon längst tod, als ich mich mit diesen Fragen beschäftigt habe. Ich habe festgestellt, dass dieser Umstand unerheblich ist.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling
Ich will damit sagen, es darf raus aus dir. Es soll raus. In einem angemessenen Rahmen. Man, wie viel Selbsthass, wie viel Suizidgedanken, wie viel körperliche Beschwerden habe ich jahrelang mit mir herumgeschleppt.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling
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Danke für eure Antworten,
da bin ich ja froh, dass das im Prinzip jeder/e von euch kennt. Es ist ja nicht wirklich so, dass ich die Täter gerne verletzt sehen würde, aber es ist einfach nicht so leicht. Es besteht schon ein Hass. Ein Hass, dass mein Leben durch ihn nicht die "Qaulität" hat, die ich gerne hätte. Jahrelang war das schön verdrängt und das Leben lief eigentlich ganz gut. Rückblickend schäme ich mich für die eine oder andere Verhaltensart von mit gegenüber meinen Mitmenschen. Erst jetzt komme ich drauf, wodurch ich so geworden bin. Und dafür hasse ich sie. Und auch dafür, dass ich nicht weiß, wie es weiter geht, werde ich jemals dieses erwünschte Leben leben können?
Interessant finde ich die Feststellung von Sebi, dass der Tod da keinen Unterschied macht. Bei der Vorstellung die Täter wären tod, empfinde ich ein erleichterndes Gefühl. Wenn ich mir vorstelle, sie wüden zufällig bei einem Unfall ums Leben kommen, denke ich nicht "das geschieht ihnen recht" sondern eher, jetzt können sie mir niemals mehr begegnen oder was tun, quasi nie mehr ihre Macht über mich ausleben.
Und ans Karma glaub ich auch, allerdings nevern mich die esoterischen Aussagen wie "man muss verzeihen, loslassen" Das mag schon sein, dass das helfen kann, für mich ist die Nummer zu groß.
Lg
da bin ich ja froh, dass das im Prinzip jeder/e von euch kennt. Es ist ja nicht wirklich so, dass ich die Täter gerne verletzt sehen würde, aber es ist einfach nicht so leicht. Es besteht schon ein Hass. Ein Hass, dass mein Leben durch ihn nicht die "Qaulität" hat, die ich gerne hätte. Jahrelang war das schön verdrängt und das Leben lief eigentlich ganz gut. Rückblickend schäme ich mich für die eine oder andere Verhaltensart von mit gegenüber meinen Mitmenschen. Erst jetzt komme ich drauf, wodurch ich so geworden bin. Und dafür hasse ich sie. Und auch dafür, dass ich nicht weiß, wie es weiter geht, werde ich jemals dieses erwünschte Leben leben können?
Interessant finde ich die Feststellung von Sebi, dass der Tod da keinen Unterschied macht. Bei der Vorstellung die Täter wären tod, empfinde ich ein erleichterndes Gefühl. Wenn ich mir vorstelle, sie wüden zufällig bei einem Unfall ums Leben kommen, denke ich nicht "das geschieht ihnen recht" sondern eher, jetzt können sie mir niemals mehr begegnen oder was tun, quasi nie mehr ihre Macht über mich ausleben.
Und ans Karma glaub ich auch, allerdings nevern mich die esoterischen Aussagen wie "man muss verzeihen, loslassen" Das mag schon sein, dass das helfen kann, für mich ist die Nummer zu groß.
Lg
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für mich macht der Tod des Täters sehr wohl einen Unterschied. Mein Vater ist seit vielen Jahren tot und das macht für mich sehr vieles einfacher.Lawendelblüte hat geschrieben: Di., 01.11.2022, 22:18
Interessant finde ich die Feststellung von Sebi, dass der Tod da keinen Unterschied macht.
Zum einen muss ich nichts mehr befürchten, egal wie real und unrealistisch das gewesen wäre, er ist tot, er ist weg, das gibt mir Sicherheit. Und es ist eine Genugtuung, ich lebe. Er nicht !
Und ja, es ist einfacher, weil ich mir zwar alle Rache vorstellen kann, sie aber nunmal nicht mehr zur Ausführung kommen kann.
Ich arbeite das auf, ich versuche es, und es ist leichter weil er nicht mehr da ist, weil sich manche Fragen (in konfrontieren, anzeigen...) auch einfach nicht stellen. Es geht nur noch um mich.
Das können sie wohl leider doch über den Tod hinaus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir besser geht durch den Tod von denen. Und.... oh je.... die Menschen werden immer älter...
candle
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doch, mir ging es besser mit dem Tod des Täters. Sehr viel besser. So schlimm das klingt.
Aber ich war nun endgültig in Sicherheit, ich konnte nur für mich nach vorne blicken - falls das irgendwie verständlich ist
Aber ich war nun endgültig in Sicherheit, ich konnte nur für mich nach vorne blicken - falls das irgendwie verständlich ist
Wo ist die innere Belastung abgeblieben, die man über Jahrzehnte aufgebaut hat?chrysokoll hat geschrieben: Di., 01.11.2022, 22:47 doch, mir ging es besser mit dem Tod des Täters. Sehr viel besser. So schlimm das klingt.
Aber ich war nun endgültig in Sicherheit, ich konnte nur für mich nach vorne blicken - falls das irgendwie verständlich ist
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die innere Belastung ist natürlich nicht weg, wie auch.
Aber für mich (!) war und ist es leichter seit dem Tod des Täters, ich fühle mich sicherer, es stellen sich viele Fragen nicht mehr.
Aber für mich (!) war und ist es leichter seit dem Tod des Täters, ich fühle mich sicherer, es stellen sich viele Fragen nicht mehr.
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