Atypische Anorexie

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Physioline
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Atypische Anorexie

Beitrag Di., 16.08.2022, 22:22

Hallo zusammen,
ich bin erst seit heute hier und wundere mich....dass ich doch nicht ganz so alleine mit meinem Problem bin.
Um das alles mal abzukürzen:
Ich bin schon alt ...an die 40. und habe wahrscheinlich seit meiner Jugend eine Essstörung. Seit einem Jahr bin ich in ambulanter Therapie und mein Umfeld weiß nichts davon. Kinder habe ich auch aber ich versuche, das so gut es geht....zu verstecken. Ich denke... da sind esssgestörte Menschen sehr gut drinnen.

Na ja... und nun geht es in meiner Therapie einfach nicht weiter, weil ich die Zielvereinbarung mit 3 Mahlzeiten (ganz kleine) einfach nicht schaffe. Das ärgert mich so und ich habe Angst, .... nach meiner Therapie "alleine" dazustehen, weil die Stunden aufgebraucht sind. Ich will aber auch um keinen Preis zunehmen. Muss ich auch nicht, weil ich einen BMI von 18,4 habe und der ist völlig ausreichend.

Habt ihr ein paar Tipps? Es muss doch zu schaffen sein!!!

Danke und schöne Grüße an euch :)

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Sun_Shine
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Beitrag Di., 16.08.2022, 23:10

Hallo und herzlich willkommen,
Da fällt mir gleich ins Auge: wer gibt denn vor, dass du 3 Mahlzeiten am Tag zu essen hast? Dann erst gibt es ein Vorankommen? Beim Lesen fühlt es sich ein wenig an wie ein (Macht)Kampf zwischen zwei Menschen.
Ich finde es nicht hilfreich Bzw sehr schade, dass du dich unter Druck gesetzt fühlst!
Mein Ziel oder meine Wunschvorstellung ist für die Zukunft, mich gut und sehr genussvoll zu versorgen mit allem, was mein Körper braucht, ohne das ständig zu hinterfragen oder zu bereuen. Und wenn es 5 Mahlzeiten am Tag sind oder nur zwei, dann ist es gut, solange alle Entscheidungen die damit verbunden sind, gesunden Ursprungs sind.
Was das vorankommen in der Therapie anbelangt: da habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich ohne Druck und durch eigenverantwortliche Entscheidungen die wichtigsten Schritte bis jetzt gemacht habe. Und erst ein Weiterkommen in der Therapie, also neues Erleben und neue Erfahrungen in positivem Sinn, es möglich gemacht haben, dass ich auch mein Essverhalten ändern konnte. Mit sehr sehr kleinen Schritten haben wir uns da weiter bewegt! Zuerst eine winzige Speise vor Nachmittag, irgendein paar Löffel Joghurt oder so. Dann wurde aus dieser Speise etwas Gehaltvolles, aber immer noch klein. Dann eine Portion die ein bisschen größer ist. Lebensmittel gekauft die qualitativ hochwertig und wirklich nährend sind,….
Bis heute hat das drei Jahre lang gedauert! So etwas ist nicht in kurzer Zeit abzuhandeln, vor allem wenn schon so viele Jahr bestimmte Verhaltensmuster gelebt wurden.
Heute gelingt mir, oft ausreichend und gerne zu essen. Ich habe noch nicht geschafft, meinen Körper zu akzeptieren und die Veränderungen gut auszuhalten.Und falle dann tageweise in alte Muster zurück. Und bin verzweifelt, etc.
Ich habe übrigens auch Kinder. Ich war mir immer sehr sicher: ich verstecke alles sehr gut! Es war nicht so. Meine Familie hat zum Teil sehr gelitten, vor allem!!! die Kinder.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 06:30

Physioline hat geschrieben: Di., 16.08.2022, 22:22 Ich will aber auch um keinen Preis zunehmen.
das ist denke ich der entscheidende Satz und der klingt bei dir sehr bestimmt und sogar trotzig.
Das ist zwar klar Teil der Krankheit, aber letztlich trotzdem immer deine Entscheidung.

Ohne den wirklich festen Willen etwas verändern zu wollen wirst du nicht weiter kommen.
Was du möchtest ist "wasch mich aber mach mich nicht nass". Das ist wie gesagt ganz normal und verständlich, aber nicht zielführend.

Was genau möchtest du denn erreichen? Was soll die Therapie "machen", bewirken? Und was kannst und willst du dazu tun?
Was sagt die Therapeutin dass du die Zielvorgaben nicht schaffst?

Die Angst ohne Therapie dazustehen möchte ich dir nehmen: Es gibt immer weitere Möglichkeiten, eine neue, andere Therapie zu machen

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Physioline
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 07:47

Ich danke euch vielmals für die Beiträge. Es ist ganz "komisch", dass ich hier darüber sprechen darf/kann.

Leider weiß ich noch nicht, wie diese Antwortfunktion geht, deswegen versuche ich es so....und hoffe, dass es okay ist ;)

Meine Therapeutin sagte, dass wir nicht weitermachen, bevor ich es nicht schaffe, diese 3 kleinen Mahlzeiten regelmäßig zu mir zu nehmen. Manchmal gelingen mir 5 Tage hintereinander und dann bekomme ich wieder "Angst", dass es zu viel wird....und dann lasse ich es wieder aus. Es ist jetzt soweit, dass ich noch eine Sitzung haben werde, mit ihr die Regeln nochmals bespreche und dann erst weitermachen kann/soll, wenn ich das Ziel erreicht habe. Wahrscheinlich damit nicht noch mehr Std. flöten gehen.

Den Spruch mit dem Waschen...., den hat meine Therapeutin mir auch schon gesagt. Ich will auch nichts dagegen sagen, ...aber wenn ich ein normales Gewicht habe, dann weiß ich nicht, wozu es gut ist, zuzunehmen. Ich fühle mich ja jetzt noch nicht einmal wohl und möchte am liebsten 2 oder 3 KG weniger wiegen. Allerdings nur ....um dann wirklich mit dem regelmäßigen Essen anzufangen. Damit eine Basis da ist.

Ich will gerne erreichen, dass ich mal wieder frei in meinen Gedanken und Tun bin. Die ES endlich begraben. Ich dachte immer...wenn ich das und das erreicht habe, dann....wird sich das Problem auflösen. Ganz im Gegenteil.

Ich habe schon 1/3 der Therapie "aufgebraucht" .... und wenn die Zuende ist, muss man 2 Jahre warten, bis man eine neue bekommt. Was passiert, wenn man wieder rückfällig wird? Kann man das überhaupt schaffen?
Ehrlich.... manchmal ist das zum Verzweifeln:(

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DiemitdemHundgeht
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 10:54

Du musst nicht zwei Jahre warten, du kannst das Verfahren wechseln, dann darfst du gleich wieder eine Therapie beantragen. Ist dann nur Gutachter pflichtig.

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Physioline
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 11:45

Ja, das war mir bekannt..... aber tiefenpsychologisch .....,??? Das glaube ich, ist noch einmal eine andere Herausforderung, oder?
Trotzdem, vielen Dank für die Antwort :)

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Pinguin Pit
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 12:00

Wieviele Mahlzeiten isst Du denn normalerweise? Kannst Du nicht die Menge an Essen, die Du Dir zugestehst um das Gewicht zu halten, auf drei Mahlzeiten verteilen? Der Stoffwechsel wird durch regelmäßiges essen angeregt und normalisiert sich wieder.
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 12:03

ob das jetzt eine Herausforderung ist sei mal dahin gestellt. Therapie ist immer eine Herausforderung wenn man ernsthaft an sich arbeitet, und tiefenpsychologisch ist sicher auch anders, aber nicht "herausfordernder"

Im Moment scheinst du ja mit den Anforderungen der Verhaltenstherapie nicht klarzukommen bzw. kannst und willst die Vorgaben nicht erfüllen
Dir ist sicher selber klar dass "ich will erst Mal abnehmen und DANN mal geregelt zu essen" Selbstbetrug darstellt.

Also was konkret möchtest du erreichhen?
Was brauchst du von der Therapeutin wenn dieses Vorgehen mit den Vorgaben nichts für dich ist?
Was soll bearbeitet werden, was willst du ändern?

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Physioline
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 12:56

Pinguin Pit hat geschrieben: Mi., 17.08.2022, 12:00 Wieviele Mahlzeiten isst Du denn normalerweise? Kannst Du nicht die Menge an Essen, die Du Dir zugestehst um das Gewicht zu halten, auf drei Mahlzeiten verteilen? Der Stoffwechsel wird durch regelmäßiges essen angeregt und normalisiert sich wieder.
Jetzt versuche ich "Frühstück, Mittag und Abendessen". Wobei das Mittagessen gerne herausfliegt. Ansonsten habe ich sonst immer erst mittags/nachmittags gegessen und dann abends wieder. Das Protokoll hat ergeben, dass ich meistens zwischen 700 bis 800 kcal zu mir nehme....aber auch mal knapp über 1000 an einigen Tagen. Das ist der Th. aber zu wenig, obwohl mein Gewicht ja ausreichend ist. Es gab aber auch mal "Ausreißer" mit 1500.

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Physioline
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 13:08

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 17.08.2022, 12:03 ob das jetzt eine Herausforderung ist sei mal dahin gestellt. Therapie ist immer eine Herausforderung wenn man ernsthaft an sich arbeitet, und tiefenpsychologisch ist sicher auch anders, aber nicht "herausfordernder"
............
Okay, ich merke gerade ... ich kann hier nichts schön reden...! (Ist wahrscheinlich auch genau richtig so). Meine Idee war ganz einfach bis 50 KG abzunehmen, damit ich 2 KG "Puffer" habe. So eine Art "Sicherheit".

Dein Satz mit dem Selbstbetrug, erinnerte mich an das, was meine Th. letztes Mal sagte....
Ich boykottiere den Therapieverlauf. Als ich das hörte, wurde mir auch anders. Na ja, wahrscheinlich ist es nichts anderes.

Wenn ich nur eine Antwort auf deine Fragen wüsste?? 😞 Die Th. fragte mich, wie sie mich unterstützen könnte? Wie soll das in einer Std. funktionieren? Letztendlich bin ich es, die das machen muss. Das weiß ich!

Es kann doch eigentlich nicht so schwer sein. Einfach essen!!!! Ich mache mir sooo viele Gedanken darüber... bzw .... es gehört einfach dazu aber ich will es nicht mehr! Ein Jahr bin ich jetzt in Therapie und ich bekomme die einfachsten Sachen nicht hin. Der Witz ist ja, das sonst alles funktioniert und jeder sagt, ich sei zielstrebig usw.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 20.08.2022, 05:05, insgesamt 1-mal geändert.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 13:16

warum bist du in Therapie gegangen?
Was möchtest du verändern, was soll anders werden?
Denn wenn "eigentlich" alles in Ordnung ist könntest du es ja auch lassen. Das meine ich jetzt auch durchaus provokativ

Dir ist sicher selber klar: "Ich nehm erst mal sicherheitshalber zwei Kilo ab als Puffer, aber DANN fang ich an zu essen..." ist sehr typisch essgestört. Und diese zwei Kilo werden dann nicht reichen, da braucht es dann weitere Puffer und es gibt tausend Gründe nicht zuzunehmen, das Essverhalten nicht zu ändern. Ich weiss wovon ich rede, ich war früher auch betroffen!
Du sagst ja selbst du möchtest nicht zunehmen.
Nun, was möchtest du dann? WAS soll sich ändern, was soll passieren?
Möchtest du diese Therapie weiter machen? Warum?

Die anderen, also ominöse "jeder" sagen du wärst zielstrebig.
Bist du das, stimmt das? Ist es das was du sein willst? Was ist hinter der zielstrebigen Person? Was ist hinter der Esstörung?

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Physioline
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 15:34

chrysokoll hat geschrieben: Mi., 17.08.2022, 13:16 warum bist du in Therapie gegangen?
........
Ich bin in Therapie gegangen, weil ich das Thema weg haben will. Es nervt und ich bin gar nicht mehr ich.
Auch diesen Satz ....wenn eigentlich alles in Ordnung ist, dann..... höre ich jedes Mal bei der Th. Und ja... man kann auch gut mit der ES leben. Das weiß ich 😕 aber vielleicht liegt es auch an dieser komischen Diagnose! Atypisch! Ich meine, was soll man dabei denken? Mit 52/53 KG solche Diagnose.... das hört sich schon merkwürdig an.

Du warst selbst betroffen? Ja, vielleicht hast du da einen ganz anderen Durchblick. Der klar und gesund ist.

Ich will weitermachen, weil ich wirklich etwas ändern will, bis auf mein Gewicht... weil es doch völlig ausreichend ist. Entschuldige aber ich sehe keinen Zusammenhang. Vielleicht hat das ja was mit dem dysfunktionalen Anteil zutun.

Ich stelle mir auch ernsthaft die Frage, ob die Pause so gut ist. Vielleicht steige ich wieder auf die Waage.... und dann geht's richtig los!

Wie bist du da rausgekommen und wie lange dauert so etwas?

Es wird ja immer gesagt, dass die ES eine Lösungsfunktion hat. Ich weiß absolut nichts damit anzufangen.... bzw für was die bei mir steht!!! Dachte, dass bekomme ich in den Sitzungen raus aber es geht ja nicht weiter.
Zuletzt geändert von Pauline am Sa., 20.08.2022, 05:05, insgesamt 1-mal geändert.
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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 17:36

du willst das Thema weg haben aber nichts dafür tun
Du willst dass sich alles ändert, aber nicht das Gewicht ändern.
Klar kann das in Ordnung sein, aber offenbar kannst du es doch nur unter größter Anstrengung und um den Preis einer Essstörung halten. Es funktioniert so also nicht
Du willst das Gewicht so halten, weil es passt ja, du willst die Essstörung weg haben, bist aber nicht bereit und in der Lage einmal etwas neues auszuprobieren. Das wird so dann nichts.
Was schlägt denn deine Therapeutin vor?
Was willst DU ? Klar kann man alles so lassen, so rein theoretisch.
Ist dein Leben gut so? Was lebst du deinen Kindern vor? Ist es schön mit der Essstörung?

Und ja vielleicht wäre dann eine andere Therapie besser, eine Gruppe, eine Tagesklinik oder oder

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 18:04

Was genau soll eine atypische Anorexie eigentlich genau sein?

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 17.08.2022, 18:15

ich habs auch gerade gegoogeld - Essstörung mit vielen Symptomen einer klassischen Anorexie, aber mit "Normalgewicht"
Wobei die TE ja eher kein Normalgewicht hat

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