Therapeut oder Heilpraktiker?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
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Marilu2999
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Therapeut oder Heilpraktiker?

Beitrag Mo., 16.05.2022, 21:00

Da es ja momentan sehr schwierig ist, Termine bei einem Psychotherapeuten zu bekommen, denke ich über Termine bei einem Heilpraktiker mit psychotherapeutischer Ausbildung nach.

Ist die Qualität wirklich so unterschiedlich? Es gibt ja auch nicht nur gute Psychotherapeuten...gibt bei den Methoden wirklich große Unterschiede?

Leider muss man die Stunden beim Heilpraktiker selbst zahlen, obwohl man bei dieser Terminknappheit Patienten lieber Monate auf Therapieplätze ohne Hilfe warten lässt, anstatt Heilpraktiker zumindest zu bezuschussen...wo ist da die Logik?

Ich habe gerade eine Anfrage bei meiner BKK gestellt, ob man Zuschüsse erhalten kann. Wer hat hier Erfahrungen mit Heilpraktikern gemacht oder auch mit Kostenübernahme durch die gesetzliche KV?

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 21:09

Bei psychologischen Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung sollte es einfacher sein als bei welchen mit. Ein Freund von mir der privat zahlt hatte keine Probleme einen zu finden letztes Jahr.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 21:17

Marilu2999 hat geschrieben: Mo., 16.05.2022, 21:00 Da es ja momentan sehr schwierig ist, Termine bei einem Psychotherapeuten zu bekommen, denke ich über Termine bei einem Heilpraktiker mit psychotherapeutischer Ausbildung nach.

Ist die Qualität wirklich so unterschiedlich?
natürlich ist die Qualität so unterschiedlich. Heilpraktiker haben keine "psychotherapeutische Ausbildung" und ich kann dich nur davor warnen zu solchen Schmalspur- und Möchtgern- Therapeuten zu gehen.

Schau die einfach mal die Ausbildungen an, das kann man gar nicht vergleichen.

Was du versuchen kannst ist wie schon genannt bei Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung, da kann man u.U. eine Kostenübernahme erreichen.
Wo man leichter und schneller Plätze bekommt ist noch bei Ausbildungsinstituten

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 21:33

Ich sehe es so: Auch Heilpraktiker ( allgemeine als auch die HP Psych's), haben (fast immer) jede Menge Zusatzqualifikation ( und nicht nur die HP bzw. HPP-Erlaubnis) . Finde das sogar in vielen Fällen besser, weil die HP-Psych nicht nur auf die drei Verfahren die (zumindest in Deutschland) zugelassen sind.

Menschlich muss es ja auch passen.

Auch mit kassenzugelassenen Psychotherapeuten kann man so richtig reinschlittern.
Ist mir zumindest passiert, mit meiner Migräne konnte mir dauerhaft nur ein Heilpraktiker helfen.
(Aber das ist ein anderes Thema.)

Heilpraktiker und Heilpraktiker für Psychotherapie sind doch nicht alle "Schmalspur - und Möchtegern-Therapeuten"!

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 21:43

natürlich sind sie maximal Schmalspur Psychotherapeuten, die Ausbildung, wenn man sie denn so nennen mag, ist im besten Fall ein Bruchteil der Ausbildung die Psychotherapeuten NACH einem entsprechenden Studium absolvieren.
Das ist für mich keine Voraussetzung um jemand zu behandeln.

Selbstverständlich muss es menschlich stimmen, nur ist das nicht das einzige Kriterium.
Menschlich stimmt es auch mit einer Freundin, die kann mich aber auch nicht behandeln. Ich halte sowas für wirklich sinnfrei und gefährlich

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 21:48

Das habe ich auch nicht gesagt, dass es "nur " menschlich passen muss!!

Aber fast alle HP haben umfangreiche Zusatzqualifikationen und sind durchaus in vielen Fällen mindestens genauso kompetent wie die "psychologischen Psychotherapeuten".

Schmalspur- und Möchtegern-Therapeuten sind es sicher nicht (alle) bzw. gibt es die genauso bei den psychologischen Psychotherapeuten
!
@ Mariluu: Ich würde Dich durchaus ermutigen, es mit einem HP für Psychotherapie zu probieren, wenn Du es Dir leisten kannst.
Denn leider übernehmen die Krankenkassen die Kosten beim Heilpraktiker nicht. (Logik gibt es da keine, leider !)
Zuletzt geändert von Noenergetik am Mo., 16.05.2022, 22:09, insgesamt 4-mal geändert.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 21:57

da werden wir nicht auf einen Nenner kommen, das sehe ich komplett anders.
Die Ausbildungen sind nicht zu vergleichen und auch die "Zusatzausbildungen" die da manche haben sind lachhaft.
Ich würde mich niemals in solch unqualifizierte Hände begeben und ich halte die in keiner Weise auch nur für annhähernd so kompetent wie psychologische Psychotherapeuten, die ein Studium und eine mehrjährige qualifizierte Ausbildung mit Praxis haben.

Die menschliche Psyche ist nun nichts wo man mit ein bisschen Schmalspur Ausbildung rumfuhrwerken sollte

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Noenergetik
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 22:01

Da werden wir nicht zusammen kommen, da gebe ich Dir Recht.

Aber hier alle HPs abzuwerten finde ich nicht gut,
Und ganz bestimmt sind es nicht nur unqualifizierte Schmalspur Therapeuten.🙄

Die Zusatzqualifikationen sind doch nicht lachhaft!
Oder kennst Du alle?
Es sind im übrigen auch nicht nur Zusatzqualifikationen, (da habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt), sondern langjährige Ausbildungen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, Du hast Dich da nicht wirklich informiert.
(Dann wäre es schön nicht alle über einen Kamm zu scheren.)

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 16.05.2022, 22:39

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 16.05.2022, 21:43 natürlich sind sie maximal Schmalspur Psychotherapeuten, die Ausbildung, wenn man sie denn so nennen mag, ist im besten Fall ein Bruchteil der Ausbildung die Psychotherapeuten NACH einem entsprechenden Studium absolvieren.
Das Studium von Medizin oder Psychologie hat nur wenige für den Beruf des Psychotherapeuten qualifzierende Anteile. Das einzige was die als Psychotherapeut qualifizeirt ist die Therapieausbildung nach dem Studium.

Wenn man zu einem Heilpraktiker gehen will muss man sich halt genau erkundigen welche Psychotherapieverfahren derjenige wo und wie lange gelernt hat. Da gibt es extrem gut ausgebildete die für ihre Psychotherapieausbildung den selben Aufwand betreiben wie die mit Kassenzulassung, und welche mit mangelhafter Ausbildung.

Ich denke gerade wenn man eine körperbezogene Psychotherapie machen will kann man da fündig werden.

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alatan
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Beitrag Di., 17.05.2022, 05:25

Für "Befindlichkeitsstörungen" (sorry, ich weiß, dass das auch Leiden bedeutet) können HP durchaus hilfreich sein. Ganz früher wurden viele psychische "Sorgen" ja auch durch Laien in Freundeskreisen, Kirchen, Vereinen, Sozialfürsorge etc. aufgefangen - was vielen Menschen heutzutage fehlt.

Zur Behandlung schwerwiegender psychischer Störungen sind sie nicht geeignet oder nur als Begleitung neben einer Therapie bei einem standardmäßig Ausgebildeten, wobei letzteres keineswegs eine Garantie für eine gute Therapie und schon gar nicht für ein gutes zwischenmenschliches Verhältnis ist. Und außerdem gibt es häufig unzureichende oder Fehldiagnosen (und entsprechende Fehlbehandlungen) durch "hochqualifizierte" Akademiker (aka Ärzte und Psychologen) - so jedenfalls meine Erfahrung.

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lisbeth
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Beitrag Di., 17.05.2022, 05:55

Es gibt unterirdisch schlecht psychologische (oder ärztliche) Psychotherapeuten. Und es gibt unterirdisch schlechte HP für Psychotherapie, die noch nicht mal klar auf dem Schirm haben, wann sie besser jemande weiteres hinzuziehen sollten.

Aber mir sind auch schon sehr sehr gute HP für Psychotherapie begegnet, die (gasp!!) ein Psychologie-Studium abgeschlossen hatten. Die sich halt in einer "nicht zugelassenen" Therapierichtung wie systemische Therapie (bis vor kurzem, jetzt ist es anerkannt) oder Gestalttherapie wohler fühlten. Das hat ja zT auch politische Gründe, was damals im Rahmen des Psychotherapiegesetzes als Therapieform anerkannt wurde und was nicht. Die das mit Weiterbildung und Supervision viel viel ernster nehmen als ihre Kolleg*innen mit Kassensitz und Richtlinienpsychotherapie-Ausbildung.

Man muss halt genau hinschauen. Aber ich würde da sowieso genau hinschauen, wenn das mein eigenes Geld ist, das ich dann für die Therapie bezahle.

Man könnte ja auch mal über die (sozialen) Hürden sprechen, die dazu führen, dass derzeit überwiegend ganz bestimmte Menschen mit einem ganz bestimmten sozialen Hintergrund Psychotherapeut*innen werden. Da braucht es zunächst einen Abischnitt von 1,0 um überhaupt einen Studienplatz zu bekommen. Die anschließende psychotherapeutische Ausbildung ist so teuer und beinhaltete (bisher) so viel unbezahlte Arbeit in Form von Pflichtstunden in einer Klinik, dass sich das fast nur Menschen leisten konnten, die wohlhabende Eltern im Rücken haben die das mitfinanzieren. Die machen das dann aber idR direkt nach dem Studium. Also wenn sie ca. 23 oder 24 Jahre alt sind. Was dann dazu führt, dass die Jungpsycholog*innen die mir in sämtlichen Kliniken begegnet sind alle aussehen wie kleine Klone und z.T. vom "echten" Leben wenig bis keine Ahnung haben. Das ist dann sicher auch ein Qualitätsmerkmal [/ironie off]

Edit wegen Tippfehler
Zuletzt geändert von lisbeth am Di., 17.05.2022, 06:26, insgesamt 1-mal geändert.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Noenergetik
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Beitrag Di., 17.05.2022, 06:23

Also, ich halte HP durchaus für geeignet auch schwere psychische Probleme zu behandeln, kommt halt drauf an was sie für Ausbildungen haben (und andere Faktoren kommen ja auch noch dazu), man kann sich ja im Vorfeld informieren wer welche Ausbildungen hat.

Aber nur weil jemand psychologischer Psychotherapeut ist (oder ärztlicher) ist das noch lange kein Qualitätsmerkmal, ich habe damit so schlechte Erfahrungen gemacht und einer Freundin hat ein psychologischer Psychotherapeut so geschadet, dass ich jetzt sagen müsste: Ich kann nur abraten.
Aber auch da sind natürlich nicht alle gleich.

Migräne ist sicher keine Befindlichkeitsstörung, trotzdem konnte mir da auch dauerhaft nur ein HP helfen. Es gibt sicher auch irgendwo Ärzte die da dauerhaft hilfreich sein können aber die zu finden ist wie die Nadel im Heuhaufen.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 17.05.2022, 07:42

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 16.05.2022, 22:39
Das Studium von Medizin oder Psychologie hat nur wenige für den Beruf des Psychotherapeuten qualifzierende Anteile. Das einzige was die als Psychotherapeut qualifizeirt ist die Therapieausbildung nach dem Studium.
beim Medizinstudium stimme ich dir zu, aber beim Psychologiestudium stimmt das spätestens ab Master und Schwerpunkt klinische Psychologie einfach nicht mehr, dazu kommt ja noch die lange Therapieausbildung

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Noenergetik
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Beitrag Di., 17.05.2022, 07:57

Eine lange Therapieausbildung haben wie schon oft erwähnt auch viele HP.

Leider ist dies weder bei HP noch bei psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten eine Garantie für eine gelungene Therapie. (Schaden können beide den Patienten.)

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chrysokoll
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Beitrag Di., 17.05.2022, 07:58

eine "Garantie" für eine gelungene Therapie gibt es nie, die kann es gar nicht geben.
Aber eine qualifizierte Ausbildung ist für mich (!) absolute Grundvoraussetzung, daher würde ich Heilpraktiker von vorneherein ausschliessen. Da kann natürlich hingehen wer mag, mir wäre es zu riskant

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