Hallo Lisbeth,
ich möchte Dir nochmal für Deinen ausführlichen Beitrag danken
"Blauäugig" wie ich bin, war ich einfach beim Arbeitsamt aufgekreuzt und wollte so einen Antrag auf ALG1 einfach mal mitnehmen. Die Mitarbeiterin dort war zwar sehr nett aber fragte mich Dinge, auf die ich nicht vorbereitet war.
Denn schließlich dachte ich, ich könne den Antrag einfach mitnehmen und zuhause in Ruhe ausfüllen.
Dem war leider nicht so, sondern mir wurde ein telefonischer Termin aufgedrückt,
wo ich dann auch wieder unvorbereitet auf Fragen antworten musste.
Diese Mitarbeiterin war auch sehr nett, aber ich mag so etwas gar nicht.
Diese Befürchtung im Nacken ggf. etwas falsches zu sagen, weil man nicht wirklich Zeit hat darüber in Ruhe nachzudenken.
Nach 2 Tagen erhielt ich dann den Antrag per Post zum Ausfüllen.
Mich traf der Schlag als ich sah wieviele Blätter da kamen und was die alles wissen wollen.
Zusätzlich noch zahlreiche vorgefertigte Schweigepflichtsendbindungen.
Da kann einem echt alles vergehen, wenn man den Wust an Papieren sieht.
Die Bescheinigung, den die Krankenkasse ausfüllen muss, habe ich schon erledigt.
Auch die Arbeitsbescheinigung vom Arbeitgeber habe ich schon bei dessen Steuerberater in Auftrag gegeben.
Bei dem Antrag selbst bin ich mir noch unsicher, aber vor allem beim Fragebogen für den ärztlichen Dienst.
Auf Grund meiner persönlichen Vorgeschichte möchte ich dort nicht alles an Diagnosen angeben, die ich habe...
sondern nur auf das Nötigste beschränken. Also nur das was durch die aktuelle Krankmeldung (Psyche) bekannt ist.
Ich möchte auf Grund meiner Vorgeschichte eine körperliche Untersuchung damit vermeiden.
Ich ertrage es nicht von mir unbekannten Menschen angefasst und untersucht zu werden.
Auch macht es mir Angst das ich zu einer Reha gezwungen werden kann, vor allem wenn sie stationär erfolgen soll.
Durch meine Vorgeschichte und damit verbundenen Ängsten, kann ich mir absolut nicht vorstellen in einer mir fremden Umgebung mit mir fremden Menschen zu übernachten.
Mein Therapeut hält mich deshalb zumindest aktuell auch nicht für Rehafähig.
Ich hoffe, daß die mich damit noch in Ruhe lassen.
Bei den ganzen Problemen und Ängsten die dieser Antrag in mir auslöst, würde ich am liebsten alles hinschmeissen.
Leider geht das nicht, da ich darauf angewiesen bin.
Dabei die "Ruhe" zu behalten fällt mir echt schwer.
Dennoch bin ich sehr dankbar für die Hilfe.
Wer nun die zukünftigen AU´s bekommen soll, da bin ich mir ebenfalls unschlüssig.
Als estes natürlich weiterhin der Arbeitgeber und das Arbeitsamt braucht diese ja auch.
Aber bei der Krankenkasse bin ich mir unsicher, vor allem weil es ja die s.g. Blockfristen gibt.
D.h. wenn ich nach Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit innerhalb der Blockfrist wieder AU werde,
mit einer Diagnose die im Zusammenhang mit den jetzigen steht, bekomme ich dann kein Krankengeld mehr.
Sondern rutsche dann direkt in ALG 1 oder gar Harz IV.
Ich überlege ob ich das irgendwie verkürzen kann oder ob ich da jetzt einen Denkfehler habe.
Ach man ist das alles kompliziert

Was man alles bachten muss, obwohl man sich dafür momentan gar nicht im Stande fühlt.
L.G. Tobe