Er war für die analytische Psychotherapie, was ich erstmal so hinnahm, da ich keine Präferenz hatte. Dann traf mich aber der Schlag als er sagte, die fände ja gewöhnlicherweise im Liegen statt. Ich sah dann das "Monstrum" von Couch neben ihm stehen und mich überkam schlagartig eine große Angst. Es fühlte sich wirklich an, als sei ich in einem Horrorfilm angekommen. Mir kam direkt der Gedanke einer "Behandlungsliege" beim Arzt oder der "Behandlungsliege" beim Physiotherapeuten,- was für mich immer so verkappte Horrorszenarien sind, die ich dann zwar ertrage, aber bei denen ich innerlich wirklich in einen Krisenmodus rutsche. Ich komme nicht weg von dem Gedanken des "Ausgeliefertseins" und gleichzeitig ist da die Angst, dass das irgendwie zu nah ist, zu nah für beide Seiten. Ich finde den Gedanken, dass er nah am Kopfende sitzt (im Moment sitzen wir uns gegenüber und wegen Corona auch weit auseinander) ganz beängstigend. Während unseres Abwägungsgesprächs habe ich dann plötzlich nach ganz vielen positiven Gründen für die tiefenpsychologisch fundierte Therapie gesucht. Aber eigentlich gefällt mir die Frequenz und Tiefe der psychoanalytischen doch besser.
Ich überlege meine Ängste beim nächsten Termin anzusprechen, denn eine probatorische Sitzung haben wir noch, bevor es dann richtig losgeht. Aber was soll ich sagen? Soll ich echt sagen "ich habe Angst vor einer Couch?" Wobei ich nicht mal weiß ob es die Couch an sich ist, ich glaube es ist eher das Liegen. Allerdings ist mir sogar der Gedanke sowas anzusprechen äußerst unangenehm und auch Angst behaftet.

Oder sollte ich tatsächlich die tiefenpsychologisch fundierte Form wählen weil das nichts für mich ist?
Gruß,
mimikry