Komme mit Jobverlust nicht klar
Komme mit Jobverlust nicht klar
Liebe Community,
ich habe im Jänner 2019 den Job bekommen, von dem ich ein Leben lang geträumt habe. Der Job hat mir am Anfang wirklich unglaublich viel Freude bereitet, ich habe 100% von mir gegegeben und immer ein gutes Feedback bekommen. Auch mit dem Team bin ich wunderbar zurechtgekommen und habe mich besonders mit meiner Vorgesetzten sehr gut verstanden. Wir gingen immer wieder abends nach der Arbeit auf ein Getränk. Kurz zusammengefasst: Es war einfach mein Traumjob! Da ich als Berufseinsteiger eingestuft wurde, war mein Vertrag auf ein Jahr befristet, wobei mir schon nach wenigen Monaten aufgrund meiner guten Leistungen eine Vertragsverlängerung in Aussicht gestellt wurde.
Doch im Juni 2019 bekamen wir einen neuen stellvertretenden Hauptabteilungsleiter (er war früher ein Studienkollege von mir). Schon nach wenigen Wochen begann er mich zu „sticheln“, indem er meine Arbeit ständig kritisierte und bei meinen Präsentationen sehr komische Fragen stellte. Als im August 2019 eine Ferialpraktikantin zu uns kam, meinte er, dass diese meinen Platz bis Ende September braucht und ich deshalb „vorübergehend“ einen Platz an einem anderen Firmenstandort bekomme. Es handelte sich um ein Lager am äußersten Stadtrand Wiens, wo ein kleiner Abstellraum zu einem Büro umfunktioniert wurde. Ich saß dort ganz alleine und völlig isoliert von der restlichen Abteilung, weshalb die Zusammenarbeit mit dem restlichen Team sehr schwierig war.
Anfang Oktober kehrte ich unaufgefordert wieder an meinen alten Arbeitsplatz zurück. Doch meine KollegInnen verhielten sich mir gegenüber sehr komisch, sie ignorierten mich den ganzen Tag und verließen zur Mittagszeit ohne ein Wort zu sagen das Büro und gingen ohne mich in die Betriebskantine. Als ich am vierten Tag ins Büro kam, war sogar mein PC „verschwunden“ und auf meinem Schreibtisch lag irgendein Gerümpel. Als ich meine KollegInnen fragte, was das jetzt soll, meinten sie mit einem frechen Grinsen im Gesicht, dass ich mal die Chefsekretärin fragen soll. Doch sie war äußerst unfreundlich, schrie mich an, fragte mich, was ich hier mache und forderte mich auf, sofort meine Sachen zu packen und an den anderen Standort zu fahren. Mir wurde erklärt, dass ich bis zu meinem Vertragsende am anderen Standort bleiben muss, da es „vielleicht sein könnte“, dass demnächst wieder ein/e Praktikant/in kommt, der/die meinen Platz benötigt.
Danach war ich richtig unmotiviert und auch meine Leistungen ließen mit der Zeit nach. Ein weiteres Problem war, dass ich auch viele arbeitsrelevante Informationen gar nicht mehr bekam. Meine Arbeit wurde ständig nur kritisiert, angeblich hat gar nichts mehr gepasst. Mir war klar, dass irgendetwas nicht in Ordnung war und ich wollte auch schon zum Betriebsrat gehen. Doch ich hatte Angst, dass mein Vertrag nicht verlängert wird, wenn ich mich beim Betriebsrat über die Zustände in meiner Abteilung beschwere. Ich habe aber das Gespräch mit meiner Vorgesetzten gesucht und sie gefragt, ob vielleicht irgendjemand ein Problem mit mir hat, und dass wir das Problem bestimmt aus der Welt schaffen können. Doch das verneinte sie und meinte, dass ich nicht so ein Drama wegen einer „kleinen Sitzplatzänderung“ machen soll.
In den folgenden Monaten verschlechterte sich auch das Verhältnis zu meiner Vorgesetzten. Auch sie war mir gegenüber plötzlich total distanziert und beschränkte den Kontakt auf das Nötigste. Im Dezember 2019 teilte sie mir schließlich mit, dass mein Vertrag nicht mehr verlängert wird, da angeblich „kein Bedarf“ mehr besteht. Doch unmittelbar nach meinem Abgang war meine Stelle im Internet ausgeschrieben. Im Nachhinein betrachtet war sie einfach nur eine falsche Schlange!
Auch vier Monate nach meinem Jobverlust fällt es mir total schwer, damit abzuschließen. Ich grüble, grüble und grüble ständig, doch ich finde keine Antwort auf all meine Fragen: Was habe ich falsch gemacht? Hat mich vielleicht der stellvertretende Hauptabteilungsleiter als potenziellen Konkurrenten gesehen? Habe ich meine Arbeit nicht gut genug gemacht oder bin ich mit meinem Verhalten den Leuten auf die Nerven gegangen? Oder habe ich einfach nicht ins Team gepasst? Was kann ich tun, um so etwas im nächsten Job zu vermeiden?
Eigentlich würde es mir viel leichter fallen, damit abzuschließen, wenn ich jetzt einen anderen Job hätte, weil dann hätte ich gar nicht so viel Zeit, um darüber nachzudenken. Von Mitte Jänner bis Anfang/Mitte März habe ich mich auch intensiv beworben, aber leider immer nur Absagen bekommen. Seit Mitte März habe ich mich aufgrund der Coronavirus-Situation gar nicht mehr beworben, und jetzt fällt mir zu Hause fast schon die Decke auf den Kopf...
ich habe im Jänner 2019 den Job bekommen, von dem ich ein Leben lang geträumt habe. Der Job hat mir am Anfang wirklich unglaublich viel Freude bereitet, ich habe 100% von mir gegegeben und immer ein gutes Feedback bekommen. Auch mit dem Team bin ich wunderbar zurechtgekommen und habe mich besonders mit meiner Vorgesetzten sehr gut verstanden. Wir gingen immer wieder abends nach der Arbeit auf ein Getränk. Kurz zusammengefasst: Es war einfach mein Traumjob! Da ich als Berufseinsteiger eingestuft wurde, war mein Vertrag auf ein Jahr befristet, wobei mir schon nach wenigen Monaten aufgrund meiner guten Leistungen eine Vertragsverlängerung in Aussicht gestellt wurde.
Doch im Juni 2019 bekamen wir einen neuen stellvertretenden Hauptabteilungsleiter (er war früher ein Studienkollege von mir). Schon nach wenigen Wochen begann er mich zu „sticheln“, indem er meine Arbeit ständig kritisierte und bei meinen Präsentationen sehr komische Fragen stellte. Als im August 2019 eine Ferialpraktikantin zu uns kam, meinte er, dass diese meinen Platz bis Ende September braucht und ich deshalb „vorübergehend“ einen Platz an einem anderen Firmenstandort bekomme. Es handelte sich um ein Lager am äußersten Stadtrand Wiens, wo ein kleiner Abstellraum zu einem Büro umfunktioniert wurde. Ich saß dort ganz alleine und völlig isoliert von der restlichen Abteilung, weshalb die Zusammenarbeit mit dem restlichen Team sehr schwierig war.
Anfang Oktober kehrte ich unaufgefordert wieder an meinen alten Arbeitsplatz zurück. Doch meine KollegInnen verhielten sich mir gegenüber sehr komisch, sie ignorierten mich den ganzen Tag und verließen zur Mittagszeit ohne ein Wort zu sagen das Büro und gingen ohne mich in die Betriebskantine. Als ich am vierten Tag ins Büro kam, war sogar mein PC „verschwunden“ und auf meinem Schreibtisch lag irgendein Gerümpel. Als ich meine KollegInnen fragte, was das jetzt soll, meinten sie mit einem frechen Grinsen im Gesicht, dass ich mal die Chefsekretärin fragen soll. Doch sie war äußerst unfreundlich, schrie mich an, fragte mich, was ich hier mache und forderte mich auf, sofort meine Sachen zu packen und an den anderen Standort zu fahren. Mir wurde erklärt, dass ich bis zu meinem Vertragsende am anderen Standort bleiben muss, da es „vielleicht sein könnte“, dass demnächst wieder ein/e Praktikant/in kommt, der/die meinen Platz benötigt.
Danach war ich richtig unmotiviert und auch meine Leistungen ließen mit der Zeit nach. Ein weiteres Problem war, dass ich auch viele arbeitsrelevante Informationen gar nicht mehr bekam. Meine Arbeit wurde ständig nur kritisiert, angeblich hat gar nichts mehr gepasst. Mir war klar, dass irgendetwas nicht in Ordnung war und ich wollte auch schon zum Betriebsrat gehen. Doch ich hatte Angst, dass mein Vertrag nicht verlängert wird, wenn ich mich beim Betriebsrat über die Zustände in meiner Abteilung beschwere. Ich habe aber das Gespräch mit meiner Vorgesetzten gesucht und sie gefragt, ob vielleicht irgendjemand ein Problem mit mir hat, und dass wir das Problem bestimmt aus der Welt schaffen können. Doch das verneinte sie und meinte, dass ich nicht so ein Drama wegen einer „kleinen Sitzplatzänderung“ machen soll.
In den folgenden Monaten verschlechterte sich auch das Verhältnis zu meiner Vorgesetzten. Auch sie war mir gegenüber plötzlich total distanziert und beschränkte den Kontakt auf das Nötigste. Im Dezember 2019 teilte sie mir schließlich mit, dass mein Vertrag nicht mehr verlängert wird, da angeblich „kein Bedarf“ mehr besteht. Doch unmittelbar nach meinem Abgang war meine Stelle im Internet ausgeschrieben. Im Nachhinein betrachtet war sie einfach nur eine falsche Schlange!
Auch vier Monate nach meinem Jobverlust fällt es mir total schwer, damit abzuschließen. Ich grüble, grüble und grüble ständig, doch ich finde keine Antwort auf all meine Fragen: Was habe ich falsch gemacht? Hat mich vielleicht der stellvertretende Hauptabteilungsleiter als potenziellen Konkurrenten gesehen? Habe ich meine Arbeit nicht gut genug gemacht oder bin ich mit meinem Verhalten den Leuten auf die Nerven gegangen? Oder habe ich einfach nicht ins Team gepasst? Was kann ich tun, um so etwas im nächsten Job zu vermeiden?
Eigentlich würde es mir viel leichter fallen, damit abzuschließen, wenn ich jetzt einen anderen Job hätte, weil dann hätte ich gar nicht so viel Zeit, um darüber nachzudenken. Von Mitte Jänner bis Anfang/Mitte März habe ich mich auch intensiv beworben, aber leider immer nur Absagen bekommen. Seit Mitte März habe ich mich aufgrund der Coronavirus-Situation gar nicht mehr beworben, und jetzt fällt mir zu Hause fast schon die Decke auf den Kopf...
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Hey Nerd,
das klingt nach keiner schönen Erfahrung. Ist dir denn eine ähnliche Situation schon öfter passiert?
Warst du schonmal bei einer Beratung?
Hast du das Gespräch mit dem "Konkurrenten" direkt gesucht, um zu klären was abgeht?
Alles Gute
das klingt nach keiner schönen Erfahrung. Ist dir denn eine ähnliche Situation schon öfter passiert?
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Hast du das Gespräch mit dem "Konkurrenten" direkt gesucht, um zu klären was abgeht?
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Danke für deine Antwort!
Aber im Unterschied zu meinem letzten Job habe ich damals selbst gekündigt (allerdings nicht wegen ihm, sondern weil ich nach fünf Jahren einfach mal eine berufliche Veränderung wollte) und danach hat mich das Ganze eigentlich auch gar nicht mehr beschäftigt.
Aber das, was mir jetzt passiert ist, habe ich bisher wirklich noch nie erlebt. Und ich hätte mir nie gedacht, dass aus einem Traumjob von heute auf morgen ein Horrorjob werden kann.
Ich hatte schon vor vielen Jahren mal ein kleines Problem mit einem "Konkurrenten", aber damals war das eine ganz andere Situation. Kurz zusammengefasst: Ich habe mich damals mit einer Arbeitskollegin sehr gut verstanden, und ein anderer Kollege (der später mit ihr in einer Beziehung war) hatte ein Problem damit. Wir gingen uns jahrelang aus dem Weg, doch als er zu einem späteren Zeitpunkt Abteilungsleiter wurde, schikanierte er mich immer wieder.theweirdeffekt hat geschrieben: ↑Do., 07.05.2020, 08:08 das klingt nach keiner schönen Erfahrung. Ist dir denn eine ähnliche Situation schon öfter passiert?
Aber im Unterschied zu meinem letzten Job habe ich damals selbst gekündigt (allerdings nicht wegen ihm, sondern weil ich nach fünf Jahren einfach mal eine berufliche Veränderung wollte) und danach hat mich das Ganze eigentlich auch gar nicht mehr beschäftigt.
Aber das, was mir jetzt passiert ist, habe ich bisher wirklich noch nie erlebt. Und ich hätte mir nie gedacht, dass aus einem Traumjob von heute auf morgen ein Horrorjob werden kann.
Ja, aber jedes Mal als ich zu ihm ins Büro kam, wirkte er total gestresst und meinte, er hätte für solche "Kleinigkeiten" keine Zeit und ersuchte mich, mich an meine direkte Vorgesetzte zu wenden.theweirdeffekt hat geschrieben: ↑Do., 07.05.2020, 08:08Hast du das Gespräch mit dem "Konkurrenten" direkt gesucht, um zu klären was abgeht?
Um ehrlich zu sein, noch nicht. Aber vielleicht sollte ich das nach Corona mal machen...
Es ist Dir zu empfehlen, zukünftig mit Privatkontakten auf der Arbeit und nach der Arbeit mit Vorgesetzen / Kollegen vorsichtiger und besonner zu sein.
Vielleicht wurde es Deiner Vorgesetzten auch too much und sie hat ihren neuen Vize beauftragt.
Der hat das vielleicht vor allem mitgemacht, weil er selbst neu war. Darauf deutet auch seine Reaktion hin, als Du mit ihm das direkte Gespräch gesucht hast ...
Lieber bei der Arbeit darauf konzentrieren, zu zeigen, was man kann und sich nicht durch private Anbahnungen angreifbar oder loswerdbar machen.
Vielleicht wurde es Deiner Vorgesetzten auch too much und sie hat ihren neuen Vize beauftragt.
Der hat das vielleicht vor allem mitgemacht, weil er selbst neu war. Darauf deutet auch seine Reaktion hin, als Du mit ihm das direkte Gespräch gesucht hast ...
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"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Und der hat dir auch nicht geholfen?
Ich denke, wenn sich alle so leicht von dem "Blender" überzeugen lassen haben, kannst du froh sein, dort weg zu sein. Dann haben sie dich nicht genug gekannt. Wenn du die Situation immer wieder im Leben hättest, wär eventuell ein Muster dahinter.
Bei diesem einen Mal seh ichs eher als "shit happens". Das hilft dir jetzt wahrscheinlich wenig, aber solche Situationen kenn ich auch. Und ich vermute auch viele Andere. Man fühlt sich in der Arbeit wohl und zack ist warumauchimmer von einem Tag auf den anderen alles anders. Weil, neuer Chef, doofe Trulla die in Karenz war, super Arbeitskollegen die wechseln, neuer Aufgabenbereich der kacke ist etc.
Was ich dadurch gelernt habe (weiß auch nicht ob dir das was hilft): Arbeit ist (für mich) Mittel zum Zweck. Sicher man soll sich nicht mobben lassen. Aber: man muss sich auch nicht nur über die Arbeit definieren, oder seinen Selbstwert darüber aufbauen. Muss bei dir natürlich nicht so sein. Mich hats jedenfalls immer furchtbar geärgert, wenn ich mir dachte: toll, ich machs allen recht, alles perfekt, buttel wie doof und das ist der Dank dafür.
Möglicherweise hat dich der Arbeitskollege als Konkurrent gesehen. Ginge es dir besser wenn es so wäre? Manchmal bekommt man im Leben keine Antwort auf das Warum. Dann stellt sich die Frage: was brauchst du um auch ohne Antwort weiterzukommen?
Wenn es dich sehr belastet würd ich nach Corona eine Beratung in Anspruch nehmen.
Alles Gute
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Hallo!
Weshalb bist Du unaufgefordert an Deinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt?
lG Tipi
Weshalb bist Du unaufgefordert an Deinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt?
lG Tipi
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)
(Afrikanisches Sprichwort)
Ja, vielleicht war's wirklich nur "shit happens". Ein Freund, der mich sehr gut kennt, meinte: "Vielleicht bist du nicht komplett unschuldig und hast auch deinen Teil dazu beigetragen, aber das ändert nichts daran, dass deine KollegInnen aus meiner Sicht A.... waren. Ich würde sagen, es war einfach eine 'Verkettung von unglücklichen Umständen', die dazu geführt hat, dass dein Vertrag nicht verlängert wurde. Wenn du deine Arbeit schlecht gemacht hättest, dann hätte man deine 'Werke' wohl kaum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht."theweirdeffekt hat geschrieben: ↑Do., 07.05.2020, 13:15 Bei diesem einen Mal seh ichs eher als "shit happens". Das hilft dir jetzt wahrscheinlich wenig, aber solche Situationen kenn ich auch. Und ich vermute auch viele Andere. Man fühlt sich in der Arbeit wohl und zack ist warumauchimmer von einem Tag auf den anderen alles anders. Weil, neuer Chef, doofe Trulla die in Karenz war, super Arbeitskollegen die wechseln, neuer Aufgabenbereich der kacke ist etc.
Es ginge mir nicht unbedingt besser, wenn ich wüsste, dass mich der Kollege als Konkurrenten gesehen hat. Aber ich versuche einfach nur herauszufinden, ob ich etwas falsch gemacht habe bzw. was ich zukünftig besser machen könnte, damit sich das, was ich zwischen August 2019 und Jänner 2020 durchmachen musste, in einem späteren Job nicht wiederholt.theweirdeffekt hat geschrieben: ↑Do., 07.05.2020, 13:15 Möglicherweise hat dich der Arbeitskollege als Konkurrent gesehen. Ginge es dir besser wenn es so wäre? Manchmal bekommt man im Leben keine Antwort auf das Warum. Dann stellt sich die Frage: was brauchst du um auch ohne Antwort weiterzukommen?
Danke für deine Worte, das hat mich auf jeden Fall mal sehr zum Nachdenken gebracht. Vielleicht sollte ich mal meine Sichtweise überdenken...theweirdeffekt hat geschrieben: ↑Do., 07.05.2020, 13:15Was ich dadurch gelernt habe (weiß auch nicht ob dir das was hilft): Arbeit ist (für mich) Mittel zum Zweck. Sicher man soll sich nicht mobben lassen. Aber: man muss sich auch nicht nur über die Arbeit definieren, oder seinen Selbstwert darüber aufbauen. Muss bei dir natürlich nicht so sein. Mich hats jedenfalls immer furchtbar geärgert, wenn ich mir dachte: toll, ich machs allen recht, alles perfekt, buttel wie doof und das ist der Dank dafür.
Eigentlich nicht, denn meine Vorgesetzte ist nachmittags ständig zu mir ins Büro gekommen und hat sich mit mir ewig (manchmal sogar bis zur 2-3 Stunden!) über Gott und die Welt unterhalten. (Am Nachmittag war ich nämlich oft ganz alleine im Büro, da die Teilzeitkräfte früher Dienstschluss hatten und eine andere Vollzeitkraft oft im Außendienst war.) Dabei war mir das Ganze schon etwas unangenehm und manchmal auch "too much", denn ich wollte mich eigentlich auf's Arbeiten konzentrieren und nicht stundenlang tratschen. Und sie war übrigens auch diejenige, die mich immer wieder gefragt hat, ob wir nach der Arbeit noch etwas trinken gehen wollen.pandas hat geschrieben: ↑Do., 07.05.2020, 12:59 Es ist Dir zu empfehlen, zukünftig mit Privatkontakten auf der Arbeit und nach der Arbeit mit Vorgesetzen / Kollegen vorsichtiger und besonner zu sein.
Vielleicht wurde es Deiner Vorgesetzten auch too much und sie hat ihren neuen Vize beauftragt.
Der hat das vielleicht vor allem mitgemacht, weil er selbst neu war. Darauf deutet auch seine Reaktion hin, als Du mit ihm das direkte Gespräch gesucht hast ...
Lieber bei der Arbeit darauf konzentrieren, zu zeigen, was man kann und sich nicht durch private Anbahnungen angreifbar oder loswerdbar machen.
Meine direkte Vorgesetzte war allerdings "nur" für mich und ein paar andere MitarbeiterInnen zuständig. Der Hauptabteilungsleiter und sein Stellvertreter waren für die komplette Abteilung (ca. 70-80 MitarbeiterInnen) verantwortlich, d.h. wenn der stellvertretende Hauptabteilungsleiter (also der Neue, der mich nicht mochte) etwas entschieden hat, dann konnte auch meine direkte Vorgesetzte nichts dagegen machen. Und er war ja auch derjenige, der beschlossen hat, mich an einen anderen Standort "abzuschieben", meine direkte Vorgesetzte wurde gar nicht gefragt.
Der stellvertretende Hauptabteilungsleiter hat mir Anfang August gesagt, dass die Ferialpraktikantin meinen Platz nur bis Ende September benötigt, deshalb bin ich am 1. Oktober quasi unaufgefordert wieder an meinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt. Es hat mich zwar am 30.09. niemand angerufen und mir gesagt, dass ich ab 01.10. wieder am alten Standort bin, aber ich dachte, dass es aufgrund des freigewordenen Platzes komplett sinnlos wäre, noch länger ganz alleine am anderen Standort zu sitzen.Tipi tipi hoe hat geschrieben: ↑Sa., 09.05.2020, 22:53 Weshalb bist Du unaufgefordert an Deinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt?
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Ich glaube auch, dass es sich oft um ein Konglomerat aus mehreren Faktoren handelt. Und seh das so wie dein Freund.Nerd1988 hat geschrieben: ↑So., 10.05.2020, 12:39 "Vielleicht bist du nicht komplett unschuldig und hast auch deinen Teil dazu beigetragen, aber das ändert nichts daran, dass deine KollegInnen aus meiner Sicht A.... waren. Ich würde sagen, es war einfach eine 'Verkettung von unglücklichen Umständen', die dazu geführt hat, dass dein Vertrag nicht verlängert wurde. Wenn du deine Arbeit schlecht gemacht hättest, dann hätte man deine 'Werke' wohl kaum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht."
Oft kommt es auch auf die Ausstrahlung an. Will sagen, warum passieren solche Unverfrorenheiten manchen Menschen und anderen nicht. Meine Vermutung hierbei ist der Selbstwert. Wieviel bin ich mir selbst-wert? Wenn ich mit mir im Reinen bin, mich schätze unabhängig von Bewertungen anderer bzgl. Leistung oder anderes, dann "muss" ich nicht (unbewusst) "gefallen", wahre meine Grenzen, kann nein sagen (oder der Vorgesetzten höflich zu verstehen geben, dass ich gerade keine Zeit für ihr Gequatsche habe), bin klar und deutlich in meinem Auftreten etc.
Dadurch, glaube ich, werden meine Grenzen usw im Umkehrschluss auch gewahrt. Es geht mMn also ums Auftreten und den Selbstwert. Ich weiß nicht ob du damit was anfangen kannst.
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Tust mir leid, dass du wieder die Bewerberei und Vorstellungsgespräche vor dir hast. Ich hasse es, einem Knackarsch gegenüber zu sitzen und mich ausquetschen zu lassen wie eine Zitrone, wobei am Ende mehr oder weniger alle Bewerber ähnlich sind (logisch, sind ja Anforderungen gestellt, wo man nicht zu weit drunter oder drüber sein darf). Letztendlich entscheidet nicht das Hirn von dem Fettsack, der sich mir als Personaler vorgestellt hat und vom Sesselkleben wahrscheinlich einen Hintern wie eine 10spurige Autobahn hat. Entscheidend ist, ob ich seiner Ex ähnlich sehe, über die er nicht wirklich weg ist, ob ich in das Kindchenschema passe und seine Schützerinstinkte wecke oder gegenteilig abschrecke usw. Vielleicht steht seiner Meinung nach bei mir Jupiter so ungünstig vor der Sonne, wodurch sie sein Oberstübchen nicht mehr erreichen kann und es dort daher etwas unterbeleuchtet ist.
Nur, damit ich nicht missverstanden werde, beim weiblichen Geschlecht siehts nicht besser aus. Auch da gibt es genug irrationale Gründe. Als Frau würde würde ich sogar dann doch den Knacker bevorzugen.
Wenn du genau wissen willst, wie du dich richtig verhältst im Bewerbungsgespräch, in der Probezeit und weiß Gott wo noch, sind Ratgeber unverzichtbar. Sei offen, pass aber auf, was du sagst. Trage Parfum ohne nach Parfum zu riechen. Sei eine moderne Frau, beachte aber unbedingt die konservativen Kleidungs- und Verhaltensvorschriften (Juristen bsp).
Ach, viele solcher widerspruchsfreien Anleitungen kannst du sicher selbst im Netz finden.
Ein Schwarzbuch Personalmanagement ist längst überfällig.
Wünsche dir viel Erfolg.
Nur, damit ich nicht missverstanden werde, beim weiblichen Geschlecht siehts nicht besser aus. Auch da gibt es genug irrationale Gründe. Als Frau würde würde ich sogar dann doch den Knacker bevorzugen.
Wenn du genau wissen willst, wie du dich richtig verhältst im Bewerbungsgespräch, in der Probezeit und weiß Gott wo noch, sind Ratgeber unverzichtbar. Sei offen, pass aber auf, was du sagst. Trage Parfum ohne nach Parfum zu riechen. Sei eine moderne Frau, beachte aber unbedingt die konservativen Kleidungs- und Verhaltensvorschriften (Juristen bsp).
Ach, viele solcher widerspruchsfreien Anleitungen kannst du sicher selbst im Netz finden.
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Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/ ... 61337.htmlBroken Wing hat geschrieben: ↑So., 10.05.2020, 16:34 Ein Schwarzbuch Personalmanagement ist längst überfällig.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Kenne ich, kann ich nur empfehlen. Auf die Bewerbung hätte er ruhig noch eingehen können. Rationalität ist schon bei intelligenten und darum bemühten Menschen schwer einzuhalten und entscheiden werden wohl trotzdem Sympathie und Glauben. Nur gehts oft ziemlich dumm zu, Lotto ist fairer.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
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Hi,
Das hört sich wirklich nach einer schlimmen Erfahrung an, vor allem da du deinen Traumjob gefunden hast. Ich kann mich den anderen im Forum hier nur anschliessen, vielleicht war die enge persönliche Beziehung zu deiner Vorgesetzten, den anderen Teammitgliedern ein Dorn im Auge. Vielleicht wurdest du dafür auch beneidet. Was ich dir auf jeden Fall raten kann, du solltest versuchen damit abzuschliessen und nach vorne schauen. Versuch das Positive mitzunehmen, da es am Anfang ja super geklappt hat und du ein integriertes Teammitglied warst. Wahrscheinlich hat dein neuer Teamleiter (dein Studienkolleg) in deiner Abwesenheit Stimmung gegen dich gemacht. Daher wird es vermutlich nicht an dir oder deinen Charakterzügen / deinem Verhalten gelegen haben. Du solltest dich nicht zu fest damit befassen, was du falsch gemacht haben könntest. Natürlich solltest du dein Verhalten reflektieren, jedoch musst du zu einem Abschluss kommen und wieder nach vorne schauen.
Das hört sich wirklich nach einer schlimmen Erfahrung an, vor allem da du deinen Traumjob gefunden hast. Ich kann mich den anderen im Forum hier nur anschliessen, vielleicht war die enge persönliche Beziehung zu deiner Vorgesetzten, den anderen Teammitgliedern ein Dorn im Auge. Vielleicht wurdest du dafür auch beneidet. Was ich dir auf jeden Fall raten kann, du solltest versuchen damit abzuschliessen und nach vorne schauen. Versuch das Positive mitzunehmen, da es am Anfang ja super geklappt hat und du ein integriertes Teammitglied warst. Wahrscheinlich hat dein neuer Teamleiter (dein Studienkolleg) in deiner Abwesenheit Stimmung gegen dich gemacht. Daher wird es vermutlich nicht an dir oder deinen Charakterzügen / deinem Verhalten gelegen haben. Du solltest dich nicht zu fest damit befassen, was du falsch gemacht haben könntest. Natürlich solltest du dein Verhalten reflektieren, jedoch musst du zu einem Abschluss kommen und wieder nach vorne schauen.
Zuletzt geändert von Pauline am Do., 28.01.2021, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten (Komplettzitate) verwenden, siehe Netiquette. Danke.
Grund: Bitte keine Fullquoten (Komplettzitate) verwenden, siehe Netiquette. Danke.
"Psychotherapie ist kein Sinn-Ersatz. Sie ist eine Brücke zwischen Krankheit und Gesundheit, auf der nicht biwakiert, sondern die zügig überschritten werden soll"
Ich muss meinen alten Thread aus dem Jahr 2020 ausgraben, da ich jetzt wieder in einer ähnlichen, wenn auch nicht ganz vergleichbaren Situation bin wie damals.
Nachdem ich von Jänner 2020 bis März 2021 arbeitslos war und zahlreiche Absagen bekam und mein Selbstwertgefühl schon im Keller war, erhielt ich dann im März 2021 endlich eine Jobzusage. Als branchenfremder Quereinstieger hatte ich zwar einen etwas holprigen Start, doch bereits nach weniger als einem Jahr (im Jänner 2022) wurde ich befördert und bekam auch eine ordentliche Gehaltserhöhung. Mit meiner damaligen Chefin kam ich sehr gut klar, da sie mich als ihre rechte Hand bezeichnete und mich beim Vorstand und bei den anderen Führungskräften immer sehr lobte. Doch da meine damalige Chefin (leider) schwanger wurde, kam es im Juli 2022 zu einem Vorgesetztenwechsel.
Mit meiner neuen Chefin hatte ich vom ersten Tag an meine Schwierigkeiten, denn sie machte nicht nur mich, sondern auch meine damalige Kollegin fertig. Da meine Kollegin nach einigen Wochen genug von ihr hatte, ging sie Ende Juli für mehrere Wochen in den Krankenstand und kündigte anschließend. Deshalb musste ich im Sommer 2022 für mehrere Wochen die ganze Arbeit komplett alleine machen und bis zu 14 Stunden am Tag arbeiten, doch meine Chefin hatte nichts Besseres zu tun als mir ständig neue, zusätzliche Aufgaben (für die ich vorher nie zuständig war) zuzuteilen und sich dann auch noch darüber zu beschweren, dass zu wenig weitergeht. Und dann lästerte sie ständig hinterrücks über mich und meinte, ich wäre komplett überfordert und für diesen Job überhaupt ungeeignet. Da auch ich irgendwann genug von ihren Schikanen hatte, entschloss ich mich im September 2022 zu kündigen. Um jetzt nicht zu sehr ins Detail zu gehen: Meine Chefin entschuldigte sich bei mir, versprach mir, so schnell wie möglich einen Nachfolger für meine Kollegin zu finden und flehte mich an zu bleiben. Leider dachte ich mir damals: "Okay, bevor ich jetzt wieder zum AMS gehe, gebe ich dem Ganzen noch einmal eine Chance!"
Im Oktober 2022 kam (als Nachfolger von meiner Ex-Kollegin) ein Kollege aus einer anderen Abteilung zu uns. Er kann und weiß zwar sehr viel, aber er ist wirklich sehr anstrengend - er quatscht gefühlt den ganzen Tag und bringt kaum etwas weiter. Wenn jemand aus einer anderen Abteilung zu uns kommt und eine kurze Frage mit einem Ja oder Nein beantwortet haben möchte, fängt mein Kollege an, alles bis ins kleinste Detail zu erkären und schweift auch noch vom eigentlichen Thema ab. Er redet, redet und redet (noch dazu sehr laut) und hört einfach nicht auf zu reden; nicht selten dauern diese Gespräche bis zu 20-30 Minuten. Und da ich direkt neben ihm sitze, bin ich oft schon sehr genervt, da ich mich wegen der Lautstärke nicht konzentrieren kann.
Das weiß zwar meine Chefin, aber da sie ihn sehr gern hat, würde sie nie etwas gegen ihn sagen oder ihn kritisieren. Sie sagt immer nur, dass wir effizienter und strukturierter arbeiten müssen. Und mittlerweile muss ich sogar heimlich in der Freizeit arbeiten (ohne mir die Stunden aufzuschreiben), damit die Arbeit fertig wird und wir keinen Ärger kriegen.
Im Dezember 2022 hat die Chefin eine Projekt- und Prozessmanagerin angestellt, die die Aufgabe hat, alle Prozesse und Abreitsabläufe zu überarbeiten. Ich meine das jetzt keinesfalls abwertend, aber ein 22-jähriges Mädchen, das frisch von der Uni kommt und kaum Berufserfahrung hat, möchte mir (35) jetzt erklären, wie ich meine Arbeit zu machen habe. In den Meetings merke ich, dass ich überhaupt nicht mehr nach meiner Meinung bzw. nach meiner Expertise gefragt werde, sondern nur noch die Meinung der Prozess- und Projektmanagerin zählt, obwohl ich für einige Aufgabenbereiche der Hauptverantwortliche bin. Und wenn ich mal etwas sage, schreit mich meine Chefin gleich an: "Das überlässt du bitte mir und der Projektmanagerin, haben wir uns verstanden?!"
Mittlerweile schaue ich mich nach anderen Jobs um, aber da ich nach der Arbeit immer sehr müde und ausgelaugt bin, habe ich einfach nicht die Zeit und die Energie, mich am Abend bzw. am Wochenende noch hinzusetzen und Bewerbungen zu schreiben.
Am liebsten würde ich sofort kündigen und mir danach in Ruhe einen anderen Job suchen. Es wäre aus finanzieller Sicht zwar überhaupt kein Problem, für 2-3 Monate von Arbeitslosgeld zu leben, aber ich habe Angst, dass ich - so wie damals im Jahr 2020 - wieder überall nur Absagen kriege und dann wieder in der Langzeitarbeitslosigkeit lande.
Und im Unterschied zu damals kann ich es mir jetzt einfach nicht leisten, für längere Zeit arbeitslos zu sein. Ich brauche das Geld, denn ich muss meine Mutter, die leider nur eine Mindestpension bezieht und meine schwer kranke Großmutter pflegt und deshalb viele Sonderausgaben hat, finanziell unterstützen.
Ich weiß grad wirklich nicht, was ich machen soll - durchhalten oder kündigen und riskieren, für lange Zeit keinen neuen Job zu finden?
Nachdem ich von Jänner 2020 bis März 2021 arbeitslos war und zahlreiche Absagen bekam und mein Selbstwertgefühl schon im Keller war, erhielt ich dann im März 2021 endlich eine Jobzusage. Als branchenfremder Quereinstieger hatte ich zwar einen etwas holprigen Start, doch bereits nach weniger als einem Jahr (im Jänner 2022) wurde ich befördert und bekam auch eine ordentliche Gehaltserhöhung. Mit meiner damaligen Chefin kam ich sehr gut klar, da sie mich als ihre rechte Hand bezeichnete und mich beim Vorstand und bei den anderen Führungskräften immer sehr lobte. Doch da meine damalige Chefin (leider) schwanger wurde, kam es im Juli 2022 zu einem Vorgesetztenwechsel.
Mit meiner neuen Chefin hatte ich vom ersten Tag an meine Schwierigkeiten, denn sie machte nicht nur mich, sondern auch meine damalige Kollegin fertig. Da meine Kollegin nach einigen Wochen genug von ihr hatte, ging sie Ende Juli für mehrere Wochen in den Krankenstand und kündigte anschließend. Deshalb musste ich im Sommer 2022 für mehrere Wochen die ganze Arbeit komplett alleine machen und bis zu 14 Stunden am Tag arbeiten, doch meine Chefin hatte nichts Besseres zu tun als mir ständig neue, zusätzliche Aufgaben (für die ich vorher nie zuständig war) zuzuteilen und sich dann auch noch darüber zu beschweren, dass zu wenig weitergeht. Und dann lästerte sie ständig hinterrücks über mich und meinte, ich wäre komplett überfordert und für diesen Job überhaupt ungeeignet. Da auch ich irgendwann genug von ihren Schikanen hatte, entschloss ich mich im September 2022 zu kündigen. Um jetzt nicht zu sehr ins Detail zu gehen: Meine Chefin entschuldigte sich bei mir, versprach mir, so schnell wie möglich einen Nachfolger für meine Kollegin zu finden und flehte mich an zu bleiben. Leider dachte ich mir damals: "Okay, bevor ich jetzt wieder zum AMS gehe, gebe ich dem Ganzen noch einmal eine Chance!"
Im Oktober 2022 kam (als Nachfolger von meiner Ex-Kollegin) ein Kollege aus einer anderen Abteilung zu uns. Er kann und weiß zwar sehr viel, aber er ist wirklich sehr anstrengend - er quatscht gefühlt den ganzen Tag und bringt kaum etwas weiter. Wenn jemand aus einer anderen Abteilung zu uns kommt und eine kurze Frage mit einem Ja oder Nein beantwortet haben möchte, fängt mein Kollege an, alles bis ins kleinste Detail zu erkären und schweift auch noch vom eigentlichen Thema ab. Er redet, redet und redet (noch dazu sehr laut) und hört einfach nicht auf zu reden; nicht selten dauern diese Gespräche bis zu 20-30 Minuten. Und da ich direkt neben ihm sitze, bin ich oft schon sehr genervt, da ich mich wegen der Lautstärke nicht konzentrieren kann.
Das weiß zwar meine Chefin, aber da sie ihn sehr gern hat, würde sie nie etwas gegen ihn sagen oder ihn kritisieren. Sie sagt immer nur, dass wir effizienter und strukturierter arbeiten müssen. Und mittlerweile muss ich sogar heimlich in der Freizeit arbeiten (ohne mir die Stunden aufzuschreiben), damit die Arbeit fertig wird und wir keinen Ärger kriegen.
Im Dezember 2022 hat die Chefin eine Projekt- und Prozessmanagerin angestellt, die die Aufgabe hat, alle Prozesse und Abreitsabläufe zu überarbeiten. Ich meine das jetzt keinesfalls abwertend, aber ein 22-jähriges Mädchen, das frisch von der Uni kommt und kaum Berufserfahrung hat, möchte mir (35) jetzt erklären, wie ich meine Arbeit zu machen habe. In den Meetings merke ich, dass ich überhaupt nicht mehr nach meiner Meinung bzw. nach meiner Expertise gefragt werde, sondern nur noch die Meinung der Prozess- und Projektmanagerin zählt, obwohl ich für einige Aufgabenbereiche der Hauptverantwortliche bin. Und wenn ich mal etwas sage, schreit mich meine Chefin gleich an: "Das überlässt du bitte mir und der Projektmanagerin, haben wir uns verstanden?!"
Mittlerweile schaue ich mich nach anderen Jobs um, aber da ich nach der Arbeit immer sehr müde und ausgelaugt bin, habe ich einfach nicht die Zeit und die Energie, mich am Abend bzw. am Wochenende noch hinzusetzen und Bewerbungen zu schreiben.
Am liebsten würde ich sofort kündigen und mir danach in Ruhe einen anderen Job suchen. Es wäre aus finanzieller Sicht zwar überhaupt kein Problem, für 2-3 Monate von Arbeitslosgeld zu leben, aber ich habe Angst, dass ich - so wie damals im Jahr 2020 - wieder überall nur Absagen kriege und dann wieder in der Langzeitarbeitslosigkeit lande.
Und im Unterschied zu damals kann ich es mir jetzt einfach nicht leisten, für längere Zeit arbeitslos zu sein. Ich brauche das Geld, denn ich muss meine Mutter, die leider nur eine Mindestpension bezieht und meine schwer kranke Großmutter pflegt und deshalb viele Sonderausgaben hat, finanziell unterstützen.
Ich weiß grad wirklich nicht, was ich machen soll - durchhalten oder kündigen und riskieren, für lange Zeit keinen neuen Job zu finden?
Hallo Nerd,
Auf keinen Fall ohne echte Not kündigen! Deine Chancen stehen einfach viel besser, wenn du dich aus einer nicht gekündigten Stelle bewirbst.
Vielleicht kannst du ja mal eine Woche Urlaub nehmen und dich auf die Bewerbungen konzentrieren? Also schon mal Lebenslauf und Unterlagen zusammensammeln, Anschreiben aufsetzen und dich in Jobbörsen anmelden. Eine erste Idee finden was dich interessieren würde und was passen könnte. Dann ist es vielleicht auch leichter danach die Bewerbungen neben dem Job zu wuppen.
Und in der Arbeit kannst du vielleicht versuchen innerlich mehr Abstand zu bekommen und dir so eine - ist mir doch egal, bei der nächsten Gelegenheit bin ich weg - Einstellung angewöhnen.
Wünsch dir viel Erfolg!
caduta
Auf keinen Fall ohne echte Not kündigen! Deine Chancen stehen einfach viel besser, wenn du dich aus einer nicht gekündigten Stelle bewirbst.
Vielleicht kannst du ja mal eine Woche Urlaub nehmen und dich auf die Bewerbungen konzentrieren? Also schon mal Lebenslauf und Unterlagen zusammensammeln, Anschreiben aufsetzen und dich in Jobbörsen anmelden. Eine erste Idee finden was dich interessieren würde und was passen könnte. Dann ist es vielleicht auch leichter danach die Bewerbungen neben dem Job zu wuppen.
Und in der Arbeit kannst du vielleicht versuchen innerlich mehr Abstand zu bekommen und dir so eine - ist mir doch egal, bei der nächsten Gelegenheit bin ich weg - Einstellung angewöhnen.
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