ich war länger nicht mehr hier im Forum aktiv, aber grad beschäftigt mich einiges und ich wäre dankbar über Austausch.
Leider war meine Abwesenheit nicht, weil es mir so gut ging... ich bin körperlich schwer krank und extrem eingeschränkt. Ich habe seit 3 Jahren durch einen Behandlungsfehler unerträgliche (Nerven-) Schmerzen in der Hüfte. Ich hatte vorher schon jahrelang mit Gliederschmerzen (wie bei einer Grippe und verstärkt nach körperlicher Belastung) und Fatigue/Hypersomnie (V.a ME/CFS nach positivem Antikörpertest) zu kämpfen, aber die Einschränkungen durch die Hüftschmerzen toppen leider alles :(
Ich kann nicht mehr sitzen (das ist das schlimmste) und auch mit Krücken kaum laufen, liege daher nur alleine zu Hause rum, kann meinen Hobbys (und allem was ich zuvor mit meiner Thera erarbeitet hatte) nicht mehr nachgehen, habe fast alle sozialen Kontakte verloren, kann nicht arbeiten (obwohl ich zu dem Zeitpunkt mein Studium grad abgeschlossen und einen Job begonnen hatte, der mir echt gefiel), kann meinen Haushalt nicht selbstständig führen, brauche jedes Mal Hilfe um im Auto liegend zu Arztterminen gebracht zu werden und selbst so Kleinigkeiten wie Essen (nur im Liegen) oder Anziehen sind eine Herausforderung, weil ich das Bein nicht beugen kann.
Natürlich ist die Situation an sich für die Psyche nicht einfach, aber anderseits lese ich auch von anderen mit ähnlichen körperlichen Erkrankungen, die damit viel positiver umgehen. Bei mir geht es jedenfalls gerade psychisch wieder akut abwärts. Ich merke wie ich wieder in den Negativstrudel falle und jegliche Hoffnung verliere. Es ist so nicht lebenswert. Ich habe soooo viel versucht, um die Schmerzen zu lindern und wieder aktiver sein zu können, aber es wird einfach nicht besser. Nur mit einer Nervenblockade in der Klinik war ich mal einen Tag schmerzfrei, aber das geht wohl nicht dauerhaft und auch sonst machen die Ärzte mir keine Hoffnung mehr. Ich fühle mich wie im Gefängnis. Isolationshaft ohne ein Verbrechen begangen zu haben. Ich lebe nicht mehr, ich überlebe nur noch. So fühlt es sich für mich an

Ich bin so frustriert, traurig, verzweifelt, wütend und habe so Angst, dass es nie wieder besser wird. Ich sehe wie Freunde/Bekannte im Job erfolgreich sind, heiraten, Kinder kriegen, in Urlaub fahren, Konzerte meiner Lieblingsbands besuchen etc. und ich? Ich liege seit drei Jahren nur hier rum. Und dabei werde ich auch nicht jünger... mein Lebensziel war eine eigene Familie und so langsam glaube ich das wird nichts mehr.
/// SVV Thema - wen das Thema triggern könnte, sollte den folgenden Teil eventuell überspringen ///
Nun habe ich mich leider diese Woche, nachdem es zuvor ca. 2 Jahre nicht mehr passiert ist, selbst verletzt und hadere deshalb grad extrem mit mir, aber auch mit dem Gedanken, dass es jdn. mitkriegen könnte.
Meine konkrete Frage, weswegen ich den Post eigentlich begonnen hatte, ist: habt ihr Tipps zur Wundheilung?
Irgendwelche Salben beispielsweise die das beschleunigen könnten? Es ist nicht tief und braucht auf keinen Fall einen Arzt, aber ich habe am Montag einen Kardiologen Termin (weil die Opioid Medikation leider u.a. das Herz belastet), wo ich nicht drumrumkomme mein Oberteil auszuziehen und ne tolle Ausrede für Verletzungen am Bauch habe ich auch nicht parat. Ich muss auch eigentlich morgen schwimmen bzw. Krankengymnastik im Bewegungsbad, vermute aber, dass die wasserdichten Wundverbände nicht wirklich halten. Mal schauen...
Ach man, ich ärger mich so über mich selbst, dass das nach der langen Zeit passiert ist :( Einerseits verstehe ich im Nachhinein betrachtet, was der Auslöser war, und warum ich so überfordert war; andererseits dachte ich, dass meine Emotionsregulationsstrategien sich verbessert haben. Haben sie eigentlich auch… vermutlich sollte ich nicht generalisieren es war ja „nur“ einmal… Das bescheuerte ist jetzt ist der Selbsthass noch größer als vorher. SV war eigentlich nie mein Hauptproblem kam aber phasenweise immer mal wieder vor, wenn ich von Gefühlen überfordert war. Es ärgert mich, dass es wieder passiert ist und ich in dem Moment nicht anders handeln konnte. Leider sind viele meiner Strategien durch die körperlichen Einschränkungen auch nicht mehr zugänglich. Aber das ist trotzdem kein Grund. Das ist doch total verrückt, ich kämpfe jeden Tag gegen unerträgliche Schmerzen und dann mache ich sowas?! Aber vielleicht zeigt es auch umso mehr, dass meine Schmerzwahrnehmung/verarbeitung irgendwie gestört ist.
Hinzu kommt, dass ich mich nun irgendwie schuldig fühle, dass es mir trotz einer eigentlich hilfreichen körperorientierten Traumabehandlung, die zu einigen großen Fortschritten geführt hat, gerade psychisch wieder so schlecht geht…
Jetzt werde ich erst mal versuchen endlich einzuschlafen. Vielleicht gelingt es jetzt wo ich mir den Kopf etwas freigeschrieben habe.
Würde mich über Antworten freuen

Gute Nacht
*AdoLife*