Zeitgeist mit Turbinenantrieb....

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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Mondin
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Zeitgeist mit Turbinenantrieb....

Beitrag Di., 27.06.2017, 16:14

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Zeitgeist mit Turbinenantrieb....
....jedenfalls meinte das der weltbeste Liebste, als er mich fragte, was das für ein Flatterviech wäre (das irgendwie den A*sch auf hat), da auf dem Bild, das ich soeben in einer Hau-Ruck-Aktion gefertigt hatte, um die neue Mappe mit Bleistifen, Zeichenkohle und allerlei mehr auszuprobieren, die er mir heute geschenkt hat.

Ich antwortete, dass das ein Zeitgeist wäre und so kam der Titel des Threads zustande. Okay, ich kann auch "in schön", aber nicht heute. Und so gab es heute das hier, den "Zeitgeist, der den A*sch auf hat", oder mit Turbinenantrieb.

---> (Zum Vergrößern anklicken.)

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man kann ja auf vielfältige Arten malen, mit mannigfaltigen Materialien und dann auch noch mit der Kamera, mit Worten oder einfach nur im Kopf. Da geistert es dann herum und irgendwann furzt man es auf das Papier. Hirnfurz, heute mit Turbo.

Schauen wir mal wie es weitergehen wird.

;-)

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Beitrag Di., 27.06.2017, 21:26

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Ich muss zugeben, ich bin frustriert. Das erste Bild seit langem, der Zeitgeist, einfach so hingehauen, ließ mich schon ahnen, was jetzt zur Gewissheit geworden ist - ich bin hoffnungslos eingerostet. Von der Frau, die mal Akte zeichnen konnte, die man problemlos aufhängen konnte, ist so gut wie nichts mehr übrig und Spacebilder, wie ich sie so um das Jahr 2000 in der Kinik malte, und die mir von den Mitpatienten gerne aus dem Kreuz geleiert wurden, würde ich heute auch nicht mehr zustande bringen. Oh oh....

Der Liebste hat, als er mir das Zeichenutensil schenkte, unwissentlich eine Box der Pandora geöffnet. Ich war schon immer sehr ehrgeizig und wenn es etwas gibt, das ich hasse, dann ist es, feststellen zu müssen, dass ich etwas verlernt habe. Jetzt frage ich mich aktuell, ob das mit der Malerei womöglich ist, wie mit dem Fahrradfahren und man es nicht wirklich verlernt; sondern es nur etwas kippelt.

Wenn ich mir das Machwerk anschaue, das ich nun noch nachgeschoben habe, neige ich doch eher zum völligen Verlernen. Es ist noch nicht ganz fertig, aber mich verließ erst einmal die Lust und ich muss das irgendwie verdauen.

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Und ich meinte oben noch vollmundig, dass ich "in schön" auch könne. Ich bin davon nicht mehr überzeugt. Vielleicht muss ich komplett neu anfangen. Aber eigentlich habe ich gar keine Zeit für ein weiteres Hobby. Womöglich begrabe ich meine diesbezüglichen Ambitionen aber auch gänzlich. Oder ich leihe mir von Liebsten eines seiner zahlreichen Zeichenbücher und gehe (wie so oft in meinem Leben) auf einen Autodidaktentrip. Aber eigentlich habe ich keine Zeit.

Und Lust? Hm.... ich schlaf mal eine Nacht drüber. Oder auch zwei.

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Beitrag Di., 27.06.2017, 23:28

Eigentlich sollte ich längst im Bett liegen, aber mich teibt das um. Ich fage mich, was mit mir passiert ist? Warum ich aufhörte zu malen und ich fand die Antwort. Eine im Grunde sehr traurige Antwort. Ich wurde einfach viel zu virtuell. Ich begann zu programmieren und im Zuge dieses Prozesses, in dem ich regelrecht mit dem Rechner verwuchs, der am Morgen das Erste war und am Abend das Letzte, übertrug ich quasi mein ganzes Selbst in einen Plastikkasten und auf die Datenautobahn.

Auch meine Kreativität.

Ich begann mit Zeichenprogrammen am PC zu experimentieren.

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Ich erstellte Collagen mit diversen Bildbearbeitungsprogrammen.

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Beitrag Di., 27.06.2017, 23:31

Ich experimentierte mit Fraktalprogrammen herum.

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Ich habe nun meine Festplatte gesichtet und ich fand hunderte Bilder, die ich in fast zwei Jahrzehnten erstellt habe. Space Art mittels Fraktalen, Unmengen an Collagen und Fotomontagen.


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Und das einzig Reale an alledem sind die Fotos, die ich real schoss und einige Zeichnungen, die ich fotografierte oder einscannte. Der Rest lief ohne greifbare Substanz ab. In einem Plastikkasten.

Was habe ich nur gemacht? Mit mir gemacht? Ich habe mich virtualisiert.

Ich glaube, es stand damals weitaus schlimmer um mich, als mir das bewusst war. Meine Weltflucht war viel tiefgreifender als mir das klar gewesen wäre.

Das mit der Büchse der Pandora erwähnte ich bereits, oder?

Ich muss ins Bett.

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Beitrag Di., 26.09.2017, 10:24

Hach ja, nun komme ich mal wieder mal dazu, ein wenig meine Postingzeit und Energien zu verteilen - und glatt fiel mir dieser Thread wieder ein. Heute morgen steckte ich meine Nase in eine Zeichenzeitung des Liebsten, in der das alles so hübsch einfach aussieht. Vielleicht werde ich mich einmal an einem in dieser Art Zeitschrift so anschaulich und apart dargestellten Projekte versuchen, aber ich ich denke, dass die Zeit meiner Zeichnerei definitiv vorbei sein dürfte, jedenfalls im Wesentlichen. Ich sitze mittlerweile lieber an der Nähmaschine, schreibe Texte, restauriere Möbel oder pimpe Vorhänge o. ä. m.

Das hat alles irgendwie für mich einen gefühlten Mehrwert im Alltag. Zeichnen und Malen hingegen, würden bei mir immer ein reines Hobby bleiben müssen, weil ich für mehr einfach nicht gut genug bin. Und reine Hobbys, ich weiß nicht.... es ist seltsam. Eigentllich tue ich fast nur noch Dinge, die ich auch als Hobby betreiben würde. Unsere Tiere, Gärtnern, Kruschteln (also Schätzchen jagen in Gebrauchtwarenhäusern, auf Floh- und Antikmärkten), im Häuschen werkeln, Kreativarbeit mit Stoff und Farben, Backen & Kochen .... das sind alles Hobbys, allerdings nicht als solche ausgeübt, sondern als alltägliche Arbeiten auf dem Plan. Ich glaube, für ein reines Hobby hätte ich gar keine Kapazitäten mehr frei und insofern ist meine Malerei wohl tatsächlich Geschichte.

Um so mehr freue ich mich, wenn mein weltbester Liebster sich wieder dieser Leidenschaft widmet, denn das was er produziert, das ist so eigen, dass es definitiv den Namen Kunst verdient. Ich denke öfter darüber nach, dass wir das vermarkten sollten, eine Webseite zu erstellen ist für mich kein Problem, ebensowenig wie die Platzierung bei Suchmaschinen. Aber womöglich ist das doch noch keine so gute Idee, weil eine Vermarktung auch immer irgendwie einer Entzauberung gleichkommt. Das wiederum merke ich an meinen Manuskripten, die ich auf meinem Rechner habe. Sie sind sehr privat, ja, regelrecht intim und so scheue ich davor zurück, sie zu überarbeiten und in eine Form zu bringen, dass ich Leseproben an Verlage schicken könnte. Es fühlt sich an, als würde ich meine Seele verkaufen, wenn ich es täte.

Das - also das Schreiben - wird also wohl tatsächlich das Einzige sein (und bleiben), was ich als reines Hobby betreibe. Aber da es meine Rhetorik schult, mich sortiert und die geistige Regheit erhält, hat auch das wieder einen Mehrwert im Alltag.

Ich konstatiere, keine Malereien mehr. Ich versuchs wieder mehr mit Lyrik & Fotografie. :love:

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Passend zum Herbst:


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Beitrag Mi., 27.09.2017, 12:01

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(Zum Vergrößern anklicken.)


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Der Lieblingsort des Schnuffgetiers. Schnappschuss von heute Mittag. Sie nimmt sich Spielzeug mit hinein, wurschtelt sich alles zurecht wie sie es mag, macht mit ihren Pfötchen alles schmutzig und wenn man sie dann erbost des Bettes verweisen will, dann schaut sie einen so an wie auf dem Foto.

Was will man da noch machen?

Richtig. Man "macht ei" - was meint, man schnuffelt den häuslichen Ordnungsvernichter liebevoll durch.

Das Getier, der wahrscheinlich niedlichste Hausfrauenschreck ever.

:love:

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Beitrag Mi., 27.09.2017, 13:37

Süüüüß :flower:
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Beitrag Do., 28.09.2017, 11:44

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Heute ist es nebelig, aber in der Frühe leuchtete es kurzzeitig. Gestern sowieso und es ist schön zu sehen, wie die Bäume sich ihre Flammenroben anziehen, die Pilze überall sprießen, die Heide blüht und die Herbstastern.

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Zuletzt geändert von Mondin am Do., 28.09.2017, 12:02, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag Do., 28.09.2017, 11:48

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Im Wald ist es bunt, tröpfelt und raschelt. Alles trägt Früchte, bemüht vor der Winterruhe für das nächste Jahr zu sorgen, damit es mit neuem frischem Grün und einer reichen Kinderstube beginnen kann.

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Zuletzt geändert von Mondin am Do., 28.09.2017, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 28.09.2017, 11:51

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Am Wegrand wachsen Winzlinge, die kaum auffallen und bei näherem Hinsehen das offenbaren, was sich in der Natur in solch übefließender Fülle finden lässt - Schönheit.

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Beitrag Fr., 29.09.2017, 13:07

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Ich mag den Nebel. Myriaden winzigster Tröpfchen, als Dunstschleier, der die Weite zudeckt, Geräusche dämpft und die Sicht nimmt, so dass eine mystische Landschaft zurückbleibt, die einen durchfeuchtet, wenn man sie durschreitet.

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(Zum Vergrößern anklicken, wie immer. ;-))

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Das Bild ist der Ausblick aus unserem zweiten, dem seitlichen Badfenster im Obergeschoss und ich denke oft bei mir, dass jemand, der aus fast all seinen Fenstern solche Ausblicke genießen kann, nun wirklich keinen Grund hat sich zu beklagen odr schlechte Laune zu haben. Das hilft mir dann auch immer ein bisschen mich selbst zu erziehen, dass ich versuche aus jedem Tag das Beste zu machen.

Der Herbst bringt viel Nebel, den ich sehr liebe und von dem ich viele Bilder auf der Platte habe. Besonders wenn die Sonne sich mit ihm vermählt, dann entstehen Anblicke von entrückter Schönheit, die mich tief im Innen glücklich machen.

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Blume1973
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 13:47

Das Bild ist der Ausblick aus unserem zweiten, dem seitlichen Badfenster im Obergeschoss und ich denke oft bei mir, dass jemand, der aus fast all seinen Fenstern solche Ausblicke genießen kann, nun wirklich keinen Grund hat sich zu beklagen odr schlechte Laune zu haben.
Da stimme ich dir voll und ganz zu :)
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 17:27

Danke Dir, Blume! Ich habe heute Kürbisse gesehen, an meinem Lieblingsplatz, einem Holzplatz mit kleinem Garten. Er liegt sehr versteckt, auf der ganz alten Hunderunde, die ich mit Luna früher immer gelaufen bin. Und weil es dem Liebsten heute nicht gut ging und er sich lieber ausruhen wollte, bin ich mit Hundekind die ganz große, ganz alte Route gelaufen. Zwei Stunden lang durch eine Traumkulisse und über einen Bergkamm. Danach fühlt man sich innerlich neu - und frei - und voller Zuversicht.

Es hat unfassbar gut getan. Nur Mausl und ich, auf unseren menschenleeren alten Pfaden. Am Holzplatz hat Mausl ein Igelchen aufgescheucht und auf dem Rückweg wurde ich, in großen Kreisen und lauf schnuffend, fachhundisch zusammengetrieben. Was mich, die kleinste Schafherde ever, zu Heiterkeitsausbrüchen hinriss. Ich liebe mein Mausl, ich habe so viel Spaß mit ihr!

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Blume1973
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 19:11

Ich liebe mein Mausl, ich habe so viel Spaß mit ihr!
Schöööön!! :)

Schönen Abend liebe Mondin!
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Beitrag Fr., 29.09.2017, 21:43

Danke Blümchen! (Darf ich das so verniedlichen? Du liest Dich irgendwie sehr schnuffig-knuffig. ;-)) Wünsche ich Euch auch! Ich bin nur nochmal kurz hier oben um die Kiste auszuschalten, dann trinken wir noch ein Gläschen irgendwas, Sofaeln ein bisschen und dann ab in die Heija.

Bis morgen dann!

:-)

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