Soziale Phobie, Depressionen und die Arbeitswelt

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Dachochse
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Soziale Phobie, Depressionen und die Arbeitswelt

Beitrag Mi., 17.05.2017, 16:47

Hallo zusammen.

Erstmal zu mir, ich bin männlich 34 Jahre alt und von Beruf Dachdecker.

Ich war glaub ich schon immer eher schüchtern und zurückhaltend. Sehr introvertiert und lache nicht wirklich oft.
Ich habe ca. 10 Jahre dauer gekifft und ich bin wohl einer dieser Typen denen das nicht gut tut.
Ich habe auch seit Jahren keine Freunde mehr.
Allerdings habe ich eine Frau und eine Tochter worüber ich eigentlich sehr glücklich bin. Andererseits denke ich mir oft, wenn ich alleine wäre, könnte ich das einfach beenden, wobei ich da eh zu feige für bin. Genauso würde ich mir diesen starken psychischen Stress auf der Arbeit mit Arbeitskollegen nicht mehr antun.
Ich glaube das färbt auch schon auf meine Tochter ab, manchmal würde ich meiner Frau oft sagen trenn dich bitte von mir, ohne mich seid Ihr besser dran. Ich wäre dann zwar innerlich tot, aber vllt besser für die beiden.

Ich war / bin eigentlich immer ein sehr netter Mensch gewesen, zu nett, wenn man immer und immer wieder mit anden Menschen schlechte Erfahrungen macht, wird man halt einfach so wie ich.
Ich bin stets schlecht gelaunt, lache eigentlich nie und ich weiß garnicht mehr wann ich mich das letzte mal auf etwas gefreut habe, ich kann mich noch an früher errinern wie so Emotionen waren.

In den letzten 10 - 15 Jahren habe ich sehr oft die Firmen wechseln müssen, mein Lebenslauf ist eine Katastrophe.
Wobei ich arbeitstechnisch garnicht so schlecht bin und zuverlässig. Aber ich komme einfach nicht im Team klar. 90 % der Leute mögen mich einfach nicht, ich kann es ihnen ja nichtmal verübeln. Ich bin dann halt immer aussen vor, keiner redet mit mir, ich will dann aber auch garnicht mit anderen reden.
Jetzt habe ich seit einem Monat wieder eine neue Stelle und ist halt so wie immer. Die ersten 2-3 Tage waren ok, doch jetzt merke ich halt wieder stark das ich da der Aussenseiter bin mit dem niemand redet. Der Vorarbeiter weist mir auch nur die untersten Arbeiten zu, was mich nochmals extrem stark demotiviert. Ich habe einfach keine Kraft mehr dafür, fühle mich innerlich leer.
Habe meiner Arbeitsvermittlerin bei der letzten Arbeitslosigkeit asuch erzählt das ich nicht Teamfähig bin aber das hat sie 0 interessiert,

Habe auch schon versucht nen Termin beim Psychologen zu bekommen, aber das dauert alles Ewigkeiten, das einzige was wohl schneller gehen würde, wäre so eine 4 Wöchige Krankschreibung, mit 4 wöchigem Kurs mit anderen Leuten halt. Das will ich aber AUF KEINEN FALL.

Ich weiß halt nicht wie es im Leben weitergehen soll, ich werde so nicht glücklich, meine Frau und meine Tochter sicher auch nicht. Den Job den ich jetzt habe werde ich eh wieder verlieren, das heisst wieder arbeitslos kaum Geld für irgendwas. Weiß keinen Rat mehr.

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 21:29

maße dir nicht an zu wissen was besser für deine Frau und dein Kind ist.
Wenn, dann sprich mit deiner Frau darüber und frag sie was sie sich wünscht.
Wie wäre es mit einer Umschulung zu einem Beruf wo du nicht im Team ausschließlich arbeiten mußt `?
Es gibt wirklich viele Lösungen für deine Probleme, kein Grund sich selbst so schlecht zu machen.

Du bist in einer Depression und zwar so tief, dass du da alleine NICHT mehr rauskommst.
Hilfe holen ist der erste Schritt, selbst Mut aufbringen und sich reflektieren ist der zweite.
..:..


Eremit
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Beitrag Mi., 17.05.2017, 23:11

Dachochse hat geschrieben:Habe auch schon versucht nen Termin beim Psychologen zu bekommen, aber das dauert alles Ewigkeiten (…)
Guck mal nach, ob es in Deiner Nähe einen sogenannten psychosozialen bzw. sozialpsychiatrischen Dienst gibt, das geht wesentlich schneller. Zur Not tut's auch ein Allgemeinmediziner. Zumindest eine Verschnaufpause solltest Du Dir mal gönnen.

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Enot
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Beitrag Mi., 24.05.2017, 00:22

Dachochse hat geschrieben: Mi., 17.05.2017, 16:47 In den letzten 10 - 15 Jahren habe ich sehr oft die Firmen wechseln müssen, mein Lebenslauf ist eine Katastrophe.
Wobei ich arbeitstechnisch garnicht so schlecht bin und zuverlässig. Aber ich komme einfach nicht im Team klar. 90 % der Leute mögen mich einfach nicht, ich kann es ihnen ja nichtmal verübeln. Ich bin dann halt immer aussen vor, keiner redet mit mir, ich will dann aber auch garnicht mit anderen reden.
Jetzt habe ich seit einem Monat wieder eine neue Stelle und ist halt so wie immer. Die ersten 2-3 Tage waren ok, doch jetzt merke ich halt wieder stark das ich da der Aussenseiter bin mit dem niemand redet.
bist mit dem problem nicht allein, dachochse. habe in den letzten 6.5 jahren 5x die stelle wechseln müssen. bei der letzten stelle musste ich am fünften tag aufgeben. solchen horror noch nie erlebt. zur psychiaterin, die mich seit elf jahren kennt. überweisung zu psychologin: tests. dort prima diagnostiziert worden, jetzt weiß ich, wo's lang geht.
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Stephan_Jäger
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Beitrag Di., 11.07.2017, 15:56

vielleicht ist es doch sinnvoll eine psychotherapeutische BEhandlung anzufangen

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Enot
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Beitrag Di., 14.04.2020, 13:46

akzeptiert mich keiner: 30 jahre chronifizierte angst. ausweg wäre verhaltenstherapie (gesprächstherapie) aber die würde jahre dauern bis sie anschlägt. gruppenthera geht bei mir nicht. und für einzelthera zahlt die kasse nicht. also fazit: weiterwurschteln und GARKEINE thera. ging ja die letzten 30 jahre auch schon .... irgendwie.
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Kaonashi
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Beitrag Di., 14.04.2020, 21:50

Enot hat geschrieben: Di., 14.04.2020, 13:46ausweg wäre verhaltenstherapie (gesprächstherapie) aber die würde jahre dauern bis sie anschlägt
Und deshalb gar nicht erst anfangen? Scheint mir nicht ganz logisch.

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amina80
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Beitrag Mi., 15.04.2020, 12:28

Mir geht's sehr ähnlich -dachte schon ich wäre allein damit.ich bin verheiratet u.hab 2kinder u auch Angst das es auf sie abfärbt.ich habe depressionen. Keine Freunde mehr.andere Familie auch nicht wirklich....ich komm auch komisch auf andere rüber.wenn ich meine Tochter zb zu Freundin bringe guck ich immer so schnell wie möglich alles zu machen.blos kein Gespräch...wo ich nicht wüsste mit was ich anfangen soll u.das Gespräch zu halten.ich merke Menschen wenden sich von mir ab.haben kein Interesse.....
Ihr könnt euch gerne melden.

Lg steffi

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amina80
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Beitrag Mi., 15.04.2020, 14:06

Mir geht's sehr ähnlich wie dir.toll jemand zu finden dem es auch so geht.dachte schon ich wäre allein damit.ich bin verheiratet u.hab 2kinder u auch Angst das es auf sie abfährt.ich habe depressionen. Keine Freunde mehr.andere Familie auch nicht wirklich....ich komm auch komisch auf andere rüber.wenn ich meine Tochter zb zu Freundin bringe guck ich immer so schnell wie möglich alles zu machen.blos kein Gespräch...wo ich nicht wüsste mit was ich anfangen soll u.das Gespräch zu halten.ich merke Menschen wenden sich von mir ab.haben kein Interesse.....
Melde dich doch.

Lg steffi


chabu
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Beitrag Mi., 15.07.2020, 09:13

Ich bin jetzt schon 33 Jahre in der Arbeitswelt und fühle mich noch immer unsicher.
Eigentlich ist es in den letzten 1,5 Jahren sogar wieder schlimmer geworden. In meinem neuen Job (1,5 Jahre) fühle ich mich gar nicht wohl. Ich schlucke seit ca. 17 Jahren immer wieder für einige Zeit Antidepressiva (nicht ununterbrochen).
Üblicherweise Cipralex (tagsüber) und Trittico (zum Schlafen). Aber mit denen fühle ich mich aktuell noch schlimmer.
Außer, dass ich mit Trittico zumindest meist durchschlafe, während ich ohne ab 3 Uhr wach liege...
Auf dem Weg zur Arbeit frage ich mich immer, wie ich die nächsten 8 Stunden durchhalten soll.
So zu tun, als würde mich das alles interessieren (IT-Job).

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Enot
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Beitrag Di., 08.09.2020, 14:54

finde es interessant dass du mit den beschwerden noch vollzeit machst. kann seit anfang dreissig nur teilzeit, ich meide. psyPharma
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