Zwangsgedanken und verzerrte Einschätzungen
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Zwangsgedanken und verzerrte Einschätzungen
Hallo,
ich bin neu hier in diesem Forum und hoffe, dass man sich vielleicht etwas austauschen kann. Ich leide unter einer Zwangsstörung, habe das bereits von einem Psychotherapeuten bestätigt bekommen. Das fängt an von Kontrollzwängen, bis hin zu Waschzwängen, aber auch Zwangsgedanken. Diese betreffen entweder die Vergangenheit oder die Zukunft.
Derzeit habe ich arg mit meiner Vergangenheit zu kämpfen. Ich frage mich, ob ich vielleicht dem ein oder anderen mal etwas angetan habe, woran ich mich nicht mehr genau erinnern kann. Das Schlimme ist, dass ich sicher sein kann, keine Sicherheit darüber zu bekommen und das andere ist, dass mir manchmal so Bilder in den Kopf schießen, wo ich nicht weiß, ob das wirklich so passiert ist oder nicht. Eine konkrete Erinnerung habe ich nicht, nur so Fetzen. Kennt das jemand?
Bei mir ist es außerdem so, dass es mir sehr schwer fällt, manche Dinge einzuschätzen. Bei Dingen, vor denen ich Angst habe, dass sie wahr sein könnten, fehlt es mir komplett an Rationalität. Ich hatte beispielsweise schon immer Angst, meinen Freund zu betrügen oder generell unehrlich zu sein. Nun war es so, dass mir ein alter Freund von früher mal geschrieben hat, was ich nicht meinem Freund erzählt habe, weil es so nebensächlich für mich war, dann habe ich mir aber wochenlang Vorwürfe gemacht, habe mich selbst für eine Betrügerin oder einen schlechten Menschen gehalten. Und habe mich eine ganze lange Zeit in dieser Rolle gesehen, immer und immer wieder. Habe es Freunden erzählt, die allesamt gesagt haben, dass das doch nicht schlimm sei, es handelte sich ja auch nur um eine banale Nachricht, wo nur "wie gehts?" oder so gestanden hat. Aber ich kann diese Dinge dann einfach nicht rational einschätzen und bekomme tierische Angst, ein schlechter Mensch oder gar eine Betrügerin zu sein und komme dann auch nur schwer davon los. Immer muss ich mich versuchen, zu beruhigen, aber es geht nicht und ich stelle mir Fragen wie: Liebst du ihn überhaupt, wenn du zu sowas fähig bist und so...
Kennt das jemand? Gehört das zu den Zwängen dazu? Ich weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
LG apfelkuchen123
ich bin neu hier in diesem Forum und hoffe, dass man sich vielleicht etwas austauschen kann. Ich leide unter einer Zwangsstörung, habe das bereits von einem Psychotherapeuten bestätigt bekommen. Das fängt an von Kontrollzwängen, bis hin zu Waschzwängen, aber auch Zwangsgedanken. Diese betreffen entweder die Vergangenheit oder die Zukunft.
Derzeit habe ich arg mit meiner Vergangenheit zu kämpfen. Ich frage mich, ob ich vielleicht dem ein oder anderen mal etwas angetan habe, woran ich mich nicht mehr genau erinnern kann. Das Schlimme ist, dass ich sicher sein kann, keine Sicherheit darüber zu bekommen und das andere ist, dass mir manchmal so Bilder in den Kopf schießen, wo ich nicht weiß, ob das wirklich so passiert ist oder nicht. Eine konkrete Erinnerung habe ich nicht, nur so Fetzen. Kennt das jemand?
Bei mir ist es außerdem so, dass es mir sehr schwer fällt, manche Dinge einzuschätzen. Bei Dingen, vor denen ich Angst habe, dass sie wahr sein könnten, fehlt es mir komplett an Rationalität. Ich hatte beispielsweise schon immer Angst, meinen Freund zu betrügen oder generell unehrlich zu sein. Nun war es so, dass mir ein alter Freund von früher mal geschrieben hat, was ich nicht meinem Freund erzählt habe, weil es so nebensächlich für mich war, dann habe ich mir aber wochenlang Vorwürfe gemacht, habe mich selbst für eine Betrügerin oder einen schlechten Menschen gehalten. Und habe mich eine ganze lange Zeit in dieser Rolle gesehen, immer und immer wieder. Habe es Freunden erzählt, die allesamt gesagt haben, dass das doch nicht schlimm sei, es handelte sich ja auch nur um eine banale Nachricht, wo nur "wie gehts?" oder so gestanden hat. Aber ich kann diese Dinge dann einfach nicht rational einschätzen und bekomme tierische Angst, ein schlechter Mensch oder gar eine Betrügerin zu sein und komme dann auch nur schwer davon los. Immer muss ich mich versuchen, zu beruhigen, aber es geht nicht und ich stelle mir Fragen wie: Liebst du ihn überhaupt, wenn du zu sowas fähig bist und so...
Kennt das jemand? Gehört das zu den Zwängen dazu? Ich weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
LG apfelkuchen123
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Hallo Apfelkuchen123,
Zwangsgedanken-Schreiber gibt's nicht soviele im Forum, glaube ich. Daher versuche ich dir zu antworten. Könnte ja sein, dass sich sonst niemand meldet.
Schuldgefühle als Zwangsgedanken verknüpft mit Erinnerungen, ja ich glaube das hatte ich auch eine Zeit lang öfters. Da machst du dir wahrscheinlich einen Kopf wegen nichts, weil es nur Zwang sein dürfte.
Kann es sein, dass du dich an konkrete Geschehnisse erinnerst, aber nicht weißt, was daran schuldmäßig belastend sein soll? Und dass du bei diesen Erinnerungen ein schlechtes Gewissen hast, eben weil du dir ob möglicher Schuld nicht sicher bist?
Oder erinnerst du dich an Dinge, die nie passiert sind, also reine Fantasie sind?
Ich gehe davon aus, dass Zweiteres auch zu den Zwängen gehört. Wenn du deinen Freund ja nie betrogen hast, gibt es keinen Grund für dich, ein schlechtes Gewissen deswegen zu haben oder dich als Betrügerin zu fühlen.
Wenn man Zwangsgedanken hat, muss man sich glaube ich in rationalem Denken üben. Was ist wahr, was nicht? Usw.
Deine Erinnerungen kennst nur du selbst und in dein Gewissen hast auch nur du einen Einblick. Weil es nur Fetzen von Erinnerungen sind und der konkrete Zusammenhang zu deiner eigenen Schuld fehlt, werden's wohl nur ZG sein.
LG
Zwangsgedanken-Schreiber gibt's nicht soviele im Forum, glaube ich. Daher versuche ich dir zu antworten. Könnte ja sein, dass sich sonst niemand meldet.
Schuldgefühle als Zwangsgedanken verknüpft mit Erinnerungen, ja ich glaube das hatte ich auch eine Zeit lang öfters. Da machst du dir wahrscheinlich einen Kopf wegen nichts, weil es nur Zwang sein dürfte.
Kann es sein, dass du dich an konkrete Geschehnisse erinnerst, aber nicht weißt, was daran schuldmäßig belastend sein soll? Und dass du bei diesen Erinnerungen ein schlechtes Gewissen hast, eben weil du dir ob möglicher Schuld nicht sicher bist?
Oder erinnerst du dich an Dinge, die nie passiert sind, also reine Fantasie sind?
Ich gehe davon aus, dass Zweiteres auch zu den Zwängen gehört. Wenn du deinen Freund ja nie betrogen hast, gibt es keinen Grund für dich, ein schlechtes Gewissen deswegen zu haben oder dich als Betrügerin zu fühlen.
Wenn man Zwangsgedanken hat, muss man sich glaube ich in rationalem Denken üben. Was ist wahr, was nicht? Usw.
Deine Erinnerungen kennst nur du selbst und in dein Gewissen hast auch nur du einen Einblick. Weil es nur Fetzen von Erinnerungen sind und der konkrete Zusammenhang zu deiner eigenen Schuld fehlt, werden's wohl nur ZG sein.
LG
Hi Apfelkuchen,
habe ebenfalls eine Zwangsstörung (hauptsächlich Zwangshandlungen), und kann deine Gedanken dazu nachvollziehen.
Mir selbst geht es so, dass ich Dinge die passiert sind (meist Sätze oder Situationen), mir wieder und wieder durch den Kopf gehen lasse, bis ich das Geschehene in jeder Beziehung perfekt beurteilen kann. Das beansprucht mich manchmal so intensiv, dass ich zu essen vergesse, oder zu nichts komme, was ich eigentlich tun müsste. Ich schätze, dass dies zwanghafte Grübeleien sind.
Ich hatte ebenfalls lange Zeit mit Zwangsgedanken zu kämpfen, dass ich ein schlechter Mensch sein könnte, auf Grund der Dinge, die mir in den Sinn kamen. Das war eine schreckliche Zeit. Vor allem aus einem Grund: Ich hatte niemanden mit dem ich darüber sprechen konnte. Ich dachte, ich werde weggeschlossen, wenn ich anderen davon berichte. Eine Entlastung kann schon sein diese Dinge zu Papier zu bringen.
Ich vermute, dass du relativ unsicher bist, und kein Vertrauen in dich besitzt, das was um dich herum passiert richtig einordnen zu können. Das kenne ich sehr gut. Mir geht es zum Beispiel so, dass ich ein Fenster anschaue, und nicht entscheiden kann, ob dies nun offen oder zu ist. Oder dass ich einen Raum verlasse, und nicht sagen kann, was ich darin gemacht habe, und immer denke, ob ich nicht vielleicht doch an einen Schalter ran gekommen bin. Erschwerend kommen bei mir traumabedingte Blackouts dazu, so dass ich immer wieder Zeit verliere, und nicht weiß, was ich da gemacht habe.
Ich denke also schon, dass da einiges zu den Zwängen dazu gehört. Besonders die Aussage "Ich muss" ist mir wohlbekannt.
Um dir etwas Mut zu machen: Du bist auf dem Weg. Du gehst dagegen an. Du hast dich getraut dich anderen gegenüber zu offenbaren. Mit 23 Jahren bist du relativ früh dran und hast gute Chancen, die Sache in den Griff zu bekommen.
FG
habe ebenfalls eine Zwangsstörung (hauptsächlich Zwangshandlungen), und kann deine Gedanken dazu nachvollziehen.
Mir selbst geht es so, dass ich Dinge die passiert sind (meist Sätze oder Situationen), mir wieder und wieder durch den Kopf gehen lasse, bis ich das Geschehene in jeder Beziehung perfekt beurteilen kann. Das beansprucht mich manchmal so intensiv, dass ich zu essen vergesse, oder zu nichts komme, was ich eigentlich tun müsste. Ich schätze, dass dies zwanghafte Grübeleien sind.
Ich hatte ebenfalls lange Zeit mit Zwangsgedanken zu kämpfen, dass ich ein schlechter Mensch sein könnte, auf Grund der Dinge, die mir in den Sinn kamen. Das war eine schreckliche Zeit. Vor allem aus einem Grund: Ich hatte niemanden mit dem ich darüber sprechen konnte. Ich dachte, ich werde weggeschlossen, wenn ich anderen davon berichte. Eine Entlastung kann schon sein diese Dinge zu Papier zu bringen.
Ich vermute, dass du relativ unsicher bist, und kein Vertrauen in dich besitzt, das was um dich herum passiert richtig einordnen zu können. Das kenne ich sehr gut. Mir geht es zum Beispiel so, dass ich ein Fenster anschaue, und nicht entscheiden kann, ob dies nun offen oder zu ist. Oder dass ich einen Raum verlasse, und nicht sagen kann, was ich darin gemacht habe, und immer denke, ob ich nicht vielleicht doch an einen Schalter ran gekommen bin. Erschwerend kommen bei mir traumabedingte Blackouts dazu, so dass ich immer wieder Zeit verliere, und nicht weiß, was ich da gemacht habe.
Ich denke also schon, dass da einiges zu den Zwängen dazu gehört. Besonders die Aussage "Ich muss" ist mir wohlbekannt.
Um dir etwas Mut zu machen: Du bist auf dem Weg. Du gehst dagegen an. Du hast dich getraut dich anderen gegenüber zu offenbaren. Mit 23 Jahren bist du relativ früh dran und hast gute Chancen, die Sache in den Griff zu bekommen.
FG
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hallo sine.nomine,
danke für deine Antwort. Ich habe schon Situationen im Kopf, kann aber nicht einschätzen, ob das nun schlimm war oder nicht. Ich meine, es handelt sich um Dinge, die ich getan habe, als ich 14 war, also schon ewig her. Und dann denke ich und denke ich, aber ich komme zu keiner Antwort, eben weil ich mich auch nicht genau entsinnen kann.
Es ist halt auch so, dass ich zum Beispiel in eine Situation gerate, wie die die ich schon beschrieben habe mit dem Freund, der mir mal geschrieben hat. Und dann kommt so ein Gedanke: Ist das eigentlich schon Betrug? Und dann ist es soweit. Ich lege alles so aus, dass ich selbst davon überzeugt bin, betrogen zu haben. Rationales Denken fehlt dann völlig, eben weil mir der Gedanke, ich könnte ihn betrogen haben, solche Angst macht. Wenn es um die Probleme anderer Menschen geht, bin ich so rational und kann mir eine Meinung bilden, klar manchmal ist das auch schwer, aber ich denke, dass es sich nur um Situationen handelt, vor denen ich massive Angst habe.
Hallo inlines,
ich danke auch dir für deine Antwort. Was du schreibst, kenne ich auch sehr gut. Ich denke, wir müssen einfach lernen, dass im Leben nicht alles perfekt läuft und dass wir Dinge auch einfach mal so in Ordnung sein lassen müssen. Ich strebe zu Perfektionismus über alle Maßen. Ob das in der Uni ist, in meinem Kopf oder generell, alles muss perfekt sein, ich kann keine Unsicherheiten zulassen. Ist das bei dir auch so? Wie bist du von dem Gedanken losgekommen, dass du ein schlechter Mensch sein könntest? Was kamen dir für Gedanken, wenn ich fragen darf?
Was du dann schreibst, kommt mir auch bekannt vor. Ich sitze manchmal 5 Minuten vor meiner Pillenpackung, bis ich mich davon trennen kann und sagen kann, ja du hast die Pille genommen oder ich schaue ewig, ob ich das Licht ausgemacht habe, ob der Herd aus ist etc. Ich kann mir auch alles vorstellen. Ich denke zum Beispiel manchmal, ich könnte den Herd versehentlich mit der Hüfte angeschaltet haben oder die Pille ist mir aus dem Mund gefallen, als ich sie genommen habe etc. Ich komme mir dabei so bescheuert vor, aber ich kann einfach nicht anders.
Viele Grüße, apfelkuchen123
danke für deine Antwort. Ich habe schon Situationen im Kopf, kann aber nicht einschätzen, ob das nun schlimm war oder nicht. Ich meine, es handelt sich um Dinge, die ich getan habe, als ich 14 war, also schon ewig her. Und dann denke ich und denke ich, aber ich komme zu keiner Antwort, eben weil ich mich auch nicht genau entsinnen kann.
Es ist halt auch so, dass ich zum Beispiel in eine Situation gerate, wie die die ich schon beschrieben habe mit dem Freund, der mir mal geschrieben hat. Und dann kommt so ein Gedanke: Ist das eigentlich schon Betrug? Und dann ist es soweit. Ich lege alles so aus, dass ich selbst davon überzeugt bin, betrogen zu haben. Rationales Denken fehlt dann völlig, eben weil mir der Gedanke, ich könnte ihn betrogen haben, solche Angst macht. Wenn es um die Probleme anderer Menschen geht, bin ich so rational und kann mir eine Meinung bilden, klar manchmal ist das auch schwer, aber ich denke, dass es sich nur um Situationen handelt, vor denen ich massive Angst habe.
Hallo inlines,
ich danke auch dir für deine Antwort. Was du schreibst, kenne ich auch sehr gut. Ich denke, wir müssen einfach lernen, dass im Leben nicht alles perfekt läuft und dass wir Dinge auch einfach mal so in Ordnung sein lassen müssen. Ich strebe zu Perfektionismus über alle Maßen. Ob das in der Uni ist, in meinem Kopf oder generell, alles muss perfekt sein, ich kann keine Unsicherheiten zulassen. Ist das bei dir auch so? Wie bist du von dem Gedanken losgekommen, dass du ein schlechter Mensch sein könntest? Was kamen dir für Gedanken, wenn ich fragen darf?
Was du dann schreibst, kommt mir auch bekannt vor. Ich sitze manchmal 5 Minuten vor meiner Pillenpackung, bis ich mich davon trennen kann und sagen kann, ja du hast die Pille genommen oder ich schaue ewig, ob ich das Licht ausgemacht habe, ob der Herd aus ist etc. Ich kann mir auch alles vorstellen. Ich denke zum Beispiel manchmal, ich könnte den Herd versehentlich mit der Hüfte angeschaltet haben oder die Pille ist mir aus dem Mund gefallen, als ich sie genommen habe etc. Ich komme mir dabei so bescheuert vor, aber ich kann einfach nicht anders.
Viele Grüße, apfelkuchen123
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Hi Apfelkuchen,
ja, auch ich kann mit Unsicherheiten kaum umgehen. Das macht sich auch in Gesprächen bemerkbar, so dass ich auf exakte Aussagen angewiesen bin. Alles außer "Ja" und "Nein" führt bei mir regelmäßig zu Chaos.
Die Zwangsgedanken möchte ich nicht nennen. Dafür hab ich sie zu gut verdrängt. Bitte um Verständnis. Ich kann dir jedoch sagen, dass ich mir damals sehnsüchtig gewünscht habe, sie jemandem mitteilen zu können, es aber bis heute nicht getan habe.
Dir hingegen wünsche ich, dass du es schaffst dem Zwang ein Ventil zu geben, und einen Therapeuten hast, dem du hierzu genügend Vertrauen schenkst. Das offensive, nach außen gewandte Artikulieren des "Undenkbaren", ob sprachlich oder schriftlich, ob mit jemandem zusammen oder anfangs vielleicht auch bloß allein, wäre sicher hilfreich. Am besten schreist du den ganzen Müll heraus.
Bezogen auf mich selbst kann dir nicht mehr im Detail sagen, wie ich es heraus geschafft habe, weil ich mich nicht mehr so gut daran erinnern kann und auch erinnern will, jedoch war Ablenkung in den extremsten Phasen eine große Hilfe für mich.
FG
ja, auch ich kann mit Unsicherheiten kaum umgehen. Das macht sich auch in Gesprächen bemerkbar, so dass ich auf exakte Aussagen angewiesen bin. Alles außer "Ja" und "Nein" führt bei mir regelmäßig zu Chaos.
Die Zwangsgedanken möchte ich nicht nennen. Dafür hab ich sie zu gut verdrängt. Bitte um Verständnis. Ich kann dir jedoch sagen, dass ich mir damals sehnsüchtig gewünscht habe, sie jemandem mitteilen zu können, es aber bis heute nicht getan habe.
Dir hingegen wünsche ich, dass du es schaffst dem Zwang ein Ventil zu geben, und einen Therapeuten hast, dem du hierzu genügend Vertrauen schenkst. Das offensive, nach außen gewandte Artikulieren des "Undenkbaren", ob sprachlich oder schriftlich, ob mit jemandem zusammen oder anfangs vielleicht auch bloß allein, wäre sicher hilfreich. Am besten schreist du den ganzen Müll heraus.
Bezogen auf mich selbst kann dir nicht mehr im Detail sagen, wie ich es heraus geschafft habe, weil ich mich nicht mehr so gut daran erinnern kann und auch erinnern will, jedoch war Ablenkung in den extremsten Phasen eine große Hilfe für mich.
FG
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 10
Hallo,
bei mir wurde bereits eine Zwangsstörung diagnostiziert. Ich habe schon immer Kontrollzwänge und teils auch Waschzwänge gehabt. Auch Zwangsgedanken plagen mich seit einiger Zeit.
Aber einer ist bei mir besonders schlimm: Könnte ich auf Kinder stehen? Dieser Gedanke ist so furchtbar und löst in mir solche angst aus, ich habe immer nur Jungs in meinem Alter gut gefunden, aber jetzt ist auf einmal dieser Gedanke da und er belastet mich so stark. Eigentlich könnte ich das Ganze ganz gut als Zwangsstörung abstempeln, wäre es nicht so, dass ich ständig meinen Körper überprüfe und schaue, ob ich was spüre und ich habe dann immer das Gefühl, ich könnte irgendwie erregt sein oder fühle ein Bitzeln oder sonst was. Das ist so schlimm und demütigend. Ich will das doch alles gar nicht und es macht mir solche Angst.
Meine Frage: Können Zwangsgedanken mit solchen Erregungsgefühlen einhergehen bzw. können die durch die riesengroß ausgeprägte Angst ausgelöst werden?
Wie gesagt, eigentlich weiß ich, dass ich es schlimm, abartig und pervers finde und könnte es auch so eigentlich unter Zwangsgedanken abstempeln, was mir aber so unbeschreiblich Angst macht, ist das Gefühl, das damit einhergeht.
Vielen Dank im Voraus!
Apfelkuchen
(Hinweis Admin: Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.
Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Psychotherapie ersetzen können. Wenn Sie an Ihrer Situation nachhaltig etwas ändern möchten, sollten Sie daher eine solche in Angriff nehmen.)
bei mir wurde bereits eine Zwangsstörung diagnostiziert. Ich habe schon immer Kontrollzwänge und teils auch Waschzwänge gehabt. Auch Zwangsgedanken plagen mich seit einiger Zeit.
Aber einer ist bei mir besonders schlimm: Könnte ich auf Kinder stehen? Dieser Gedanke ist so furchtbar und löst in mir solche angst aus, ich habe immer nur Jungs in meinem Alter gut gefunden, aber jetzt ist auf einmal dieser Gedanke da und er belastet mich so stark. Eigentlich könnte ich das Ganze ganz gut als Zwangsstörung abstempeln, wäre es nicht so, dass ich ständig meinen Körper überprüfe und schaue, ob ich was spüre und ich habe dann immer das Gefühl, ich könnte irgendwie erregt sein oder fühle ein Bitzeln oder sonst was. Das ist so schlimm und demütigend. Ich will das doch alles gar nicht und es macht mir solche Angst.
Meine Frage: Können Zwangsgedanken mit solchen Erregungsgefühlen einhergehen bzw. können die durch die riesengroß ausgeprägte Angst ausgelöst werden?
Wie gesagt, eigentlich weiß ich, dass ich es schlimm, abartig und pervers finde und könnte es auch so eigentlich unter Zwangsgedanken abstempeln, was mir aber so unbeschreiblich Angst macht, ist das Gefühl, das damit einhergeht.
Vielen Dank im Voraus!
Apfelkuchen
(Hinweis Admin: Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.
Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Psychotherapie ersetzen können. Wenn Sie an Ihrer Situation nachhaltig etwas ändern möchten, sollten Sie daher eine solche in Angriff nehmen.)
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Hey Apfelkuchen
Ich denke, dass dieses Gefühl eher durch Autosuggestion entsteht. Du hast so viel Angst davor, dass es sich nicht nur im Zwangsgedanken handeln könnte, dass dein Körper schon reagiert.
Ich würde also das Problem eher bei den Zwangsgedanken verorten und dort ansetzen.
Gedanken müsstest du dir machen, wenn du Umsetzungsimpulse empfinden würdest. Aber davon lese ich bei dir nichts.
LG
Candy
Ich denke, dass dieses Gefühl eher durch Autosuggestion entsteht. Du hast so viel Angst davor, dass es sich nicht nur im Zwangsgedanken handeln könnte, dass dein Körper schon reagiert.
Ich würde also das Problem eher bei den Zwangsgedanken verorten und dort ansetzen.
Gedanken müsstest du dir machen, wenn du Umsetzungsimpulse empfinden würdest. Aber davon lese ich bei dir nichts.
LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 10
Hey Candy,
Danke für deine Antwort! Ich habe keine angst davor, es zu tun, weil ich weiß, dass ich es niemals tun würde und werde, weil ich es abartig finde und es meinen moralischen Vorstellungen absolut nicht entspricht und ich damit nicht leben könnte. Ich habe nur Angst, diese Neigung in mir zu haben. Und diese Angst wird eben immer weiter dadurch gefüttert, dass ich meinen Körper teste und dann so komische Erregungsgefühle auftreten.
Apfelkuchen
Danke für deine Antwort! Ich habe keine angst davor, es zu tun, weil ich weiß, dass ich es niemals tun würde und werde, weil ich es abartig finde und es meinen moralischen Vorstellungen absolut nicht entspricht und ich damit nicht leben könnte. Ich habe nur Angst, diese Neigung in mir zu haben. Und diese Angst wird eben immer weiter dadurch gefüttert, dass ich meinen Körper teste und dann so komische Erregungsgefühle auftreten.
Apfelkuchen
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- Helferlein
- , 28
- Beiträge: 44
Hallo,
seit wann hast du das denn?Ich würde mal beleuchten was der Auslöser sein könnte.Was ist zu der Zeit,als das anfing geschehen?Hattest du vllt,mal wen im Umfeld,der dir ständig das Gefühl gegeben oder evtl.sogar gesagt hat,du seist ein schlechter Mensch?Ich hatte/habe das Problem mit meiner Mutter.Sie hat nie ein gutes Haar an mir gelassen.Klar,ich war ein sehr temperamentvolles Kind und hab mich auch gegen ihre Machtspielchen gewehrt.Aber in ihren Augen bin ich egoistisch,schwach und sie hätte mich lieber nich bekommen sollen.Egal wie sehr ich versuche,das Gegenteil zu beweisen,sie will mich scheinbar als Monster betrachten.Das führte dann dazu,dass ich irgendwann,wenn ich für mich was falsch gemacht oder falsch reagiert habe,angefangen hatte,mich zu schneiden.Wenn ich zum Beispiel bei so ner Pannennshow lachte,obwohl sich wer hätte wehtun können,hab ich mir alles aufgeschnitten.
Bis heute leide ich auch an Wasch-und Desinfektionszwängen,und an Grübeleien.Ich muss mir dann stundenlang im Kopf Situationen durchspielen,in denen ich gern anders reagiert hätte und wie ich zukünftig reagieren würde.Oder ich muss in Gedanken immer wieder ein Gespräch vorstellen,in dem ich einer Person X erkläre,warum ich mit 31 so ein Looserleben führe und ein schlechter Mensch bin.Das verfolgt mich heute immer noch.Und bei mir sind die Ängste im Rahmen der Zwänge auch schon so stark gewesen,dass ich körperliche Reaktionen gespürt habe.Bis hin zur Dissoziation.Das ging sogar so weit,dass mein Kopf mir vorgegaukelt hat,dass eine bestimmte Situation eingetreten sei,obwohl ich ganz genau gesehen habe,es ist nichts passiert.Dennoch hatte ich den Drang mich zu waschen.Diese Erkrankungen können ein ganz erhebliches Ausmaß annehmen.
seit wann hast du das denn?Ich würde mal beleuchten was der Auslöser sein könnte.Was ist zu der Zeit,als das anfing geschehen?Hattest du vllt,mal wen im Umfeld,der dir ständig das Gefühl gegeben oder evtl.sogar gesagt hat,du seist ein schlechter Mensch?Ich hatte/habe das Problem mit meiner Mutter.Sie hat nie ein gutes Haar an mir gelassen.Klar,ich war ein sehr temperamentvolles Kind und hab mich auch gegen ihre Machtspielchen gewehrt.Aber in ihren Augen bin ich egoistisch,schwach und sie hätte mich lieber nich bekommen sollen.Egal wie sehr ich versuche,das Gegenteil zu beweisen,sie will mich scheinbar als Monster betrachten.Das führte dann dazu,dass ich irgendwann,wenn ich für mich was falsch gemacht oder falsch reagiert habe,angefangen hatte,mich zu schneiden.Wenn ich zum Beispiel bei so ner Pannennshow lachte,obwohl sich wer hätte wehtun können,hab ich mir alles aufgeschnitten.
Bis heute leide ich auch an Wasch-und Desinfektionszwängen,und an Grübeleien.Ich muss mir dann stundenlang im Kopf Situationen durchspielen,in denen ich gern anders reagiert hätte und wie ich zukünftig reagieren würde.Oder ich muss in Gedanken immer wieder ein Gespräch vorstellen,in dem ich einer Person X erkläre,warum ich mit 31 so ein Looserleben führe und ein schlechter Mensch bin.Das verfolgt mich heute immer noch.Und bei mir sind die Ängste im Rahmen der Zwänge auch schon so stark gewesen,dass ich körperliche Reaktionen gespürt habe.Bis hin zur Dissoziation.Das ging sogar so weit,dass mein Kopf mir vorgegaukelt hat,dass eine bestimmte Situation eingetreten sei,obwohl ich ganz genau gesehen habe,es ist nichts passiert.Dennoch hatte ich den Drang mich zu waschen.Diese Erkrankungen können ein ganz erhebliches Ausmaß annehmen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 1373
Hallo apfelkuchen und andere,
Zwangsgedanken können auch mit Erregungsgefühlen einhergehen. Da ist noch viel mehr möglich, wie eben das Fühlen von Impulsen, eine Tat zu setzen, die man gar nicht will. Das ist wie sich selbst unabsichtlich etwas einzureden bis man selbst es glaubt. Zuerst kommt meistens die Angst und daraus folgt dann der Zwang. Da muss man aufpassen. Natürlich gibt es auch Zwänge, die etwa aus Langeweile entstehen können. Ich will nicht erwähnen, welche Zwangsgedanken ich bisher hatte, sonst bringe ich noch jemand auf Ideen.
MfG
Zwangsgedanken können auch mit Erregungsgefühlen einhergehen. Da ist noch viel mehr möglich, wie eben das Fühlen von Impulsen, eine Tat zu setzen, die man gar nicht will. Das ist wie sich selbst unabsichtlich etwas einzureden bis man selbst es glaubt. Zuerst kommt meistens die Angst und daraus folgt dann der Zwang. Da muss man aufpassen. Natürlich gibt es auch Zwänge, die etwa aus Langeweile entstehen können. Ich will nicht erwähnen, welche Zwangsgedanken ich bisher hatte, sonst bringe ich noch jemand auf Ideen.
MfG
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 10
Hallo,
und woher weißt du das @sine.nomine? Hat dir das ein Therapeut gesagt? Ich wünschte ich hätte mal die Bestätigung von einem Therapeut, dass Erregungsgefühle zum Krankheitsbild dazugehören.
@crazyvampire24: Geht es dir denn mittlerweile besser? Hast du Zwänge und die Grübeleien in den Griff bekommen? Ich habe eigentlich keinen direkten Auslöser gefunden, wenn ich so darüber nachdenke. Eine schwere Enttäuschung als ich 16 war, hatte ich, habe mich damals auch unendlich gedemütigt gefühlt, aber ob das der Grund sein kann, ist fraglich... Wie hast du es geschafft, dass es dir besser geht?
LG
und woher weißt du das @sine.nomine? Hat dir das ein Therapeut gesagt? Ich wünschte ich hätte mal die Bestätigung von einem Therapeut, dass Erregungsgefühle zum Krankheitsbild dazugehören.
@crazyvampire24: Geht es dir denn mittlerweile besser? Hast du Zwänge und die Grübeleien in den Griff bekommen? Ich habe eigentlich keinen direkten Auslöser gefunden, wenn ich so darüber nachdenke. Eine schwere Enttäuschung als ich 16 war, hatte ich, habe mich damals auch unendlich gedemütigt gefühlt, aber ob das der Grund sein kann, ist fraglich... Wie hast du es geschafft, dass es dir besser geht?
LG
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 1373
Hallo, nein das weiß ich aus eigener Erfahrung und Selbstbeobachtung. Dass meist erst die Angst und dann der Zwang folgt habe ich von einem Therapeuten gehört.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 10
Hattest du deinem Therapeuten von den Erregungsgefühlen erzählt?
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 33
- Beiträge: 1373
Ich glaube nicht, dass ich der davon erzählt habe. Vielleicht habe ich etwas von Impulsen erwähnt, ich bin mir aber nicht ganz sicher. Ich habe schon soviele derartige Dinge erlebt, alles in der Psychotherapie zu erwähnen wäre schwierig, scheint mir.
@apfelkuchen: Ich glaube nicht, dass du deswegen gleich abartig oder ähnliches bist. Eher glaube ich, dass unter Verwirrtheit im Zusammenspiel mit "verbotenen Gedanken" diese Art an Gefühlsverirrungen entsteht, und sich manchmal auch verselbstständigt. Zu einer Zeit über die ich nicht sprechen kann, war dies mein "täglich Brot". Die Ursache liegt vermutlich in starker Selbstunsicherheit gepaart mit hohen Moralvorstellungen. Du hast Angst etwas zu entdecken, das dir mit deiner Person unvereinbar erscheint, so dass du gar nicht mehr richtig hinschaust, dich gar nicht mehr traust die Wahrheit wirklich aufzudecken. Du möchtest einfach manche Dinge nicht im Zusammenhang mit deiner Person sehen, musst dich ihnen aber geradezu stellen, bevor du bemerkst, dass da überhaupt nichts ist.
Im Gegensatz zur meinigen Zeit gibt es heute das Internet, wo man sich anonym austauschen kann. Vielleicht wird auch dadurch schon so viel Dampf aus dem Kessel genommen, dass es dir etwas besser geht.
FG
Im Gegensatz zur meinigen Zeit gibt es heute das Internet, wo man sich anonym austauschen kann. Vielleicht wird auch dadurch schon so viel Dampf aus dem Kessel genommen, dass es dir etwas besser geht.
FG
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