Termin-Vorlieben

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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lisbeth
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Termin-Vorlieben

Beitrag Fr., 05.08.2016, 05:55

Liebes Forum,

ich habe neulich mit einer Freundin geredet, und da stellten wir fest, dass wir sehr unterschiedliche Vorlieben haben, was unsere Therapie-Termine angeht.

Sie: am liebsten frühmorgens, vor der Arbeit. Sie meint, sie ist morgens offener und aufnahmebereiter als nach einem Arbeitstag. Am liebsten immer gleicher Wochentag und gleiche Uhrzeit.

Ich: unbedingt nach der Arbeit, ich komme oft sehr aufgelöst aus der Stunde, da wäre es gruselig, hinterher ins Büro fahren zu müssen. Auch brauche ich danach oft ein wenig Zeit und Ruhe für mich selbst, damit ich die Stunde noch ein wenig "nachwirken" lassen kann. Das war bei mir auch ein Kriterium bei meiner Suche, ob ein solcher Termin im Bereich des möglichen ist. Fester Wochentag/Uhrzeit ist mir relativ egal.

Da wollte ich doch mal nachfragen, wie das bei Euch so ist? Einfach aus Interesse. Welche Tages-/Uhrzeit bevorzugt ihr und warum? Habt ihr andere Vorlieben, was die Terminplanung angeht?

Ich freue mich auf Eure Antworten,
viele Grüße von Lisbeth
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― Anne Lamott

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Candykills
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 06:05

Also gleicher Wochentag, gleiche Uhrzeit ist für mich sehr wichtig. Die Tageszeit ist mir inzwischen nicht mehr so wichtig dabei! Früher aber ging morgens überhaupt nicht...
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


kaja
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 06:28

Für mich ist es nicht wichtig immer am gleichen Tag und zur gleichen Zeit einen Termin zu haben. Ich lege den Termin bewusst auf einen freien Tag oder maximal auf einen Zeitpunkt nach der Arbeit.

Am liebsten gegen Mittag. Termine am frühen morgen waren wegen des Morgentiefs meist eine Katastrophe, obwohl ich für die Arbeit auch um sechs raus muss.

Zur Mittagszeit ist auch der Therapeut "warm gelaufen" ohne schon total k.o. zu sein. Ich brauche danach auch etwas Zeit für mich.
After all this time ? Always.


Speechless
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 07:41

Wenn ich jetzt mal fantasieren darf: Sonntag Abend 18 Uhr
Das würde meine Thera aber nicht mitmachen.

Nach der Arbeit geht bei mir nicht, weil meine Thera so spät keine Termine mehr anbietet, also muss es vor der Arbeit sein.

Für mich passt das inzwischen schon auch so. Ich gehe da besser in die Stunde rein als mit eventuellem Ärger von der Arbeit und sie ist morgens einfach viel fitter. Außerdem würde ich ständig Panik schieben vor der Stunde, ob ich pünktlich aus der Arbeit rauskomme und dann schon unentspannt in die Stunde gehen.

Aber optimal wäre natürlich ein freier Tag sprich am Wochenende, weil was bei mir natürlich komplett verloren geht durch die Arbeit direkt danach ist, dass sich mal was setzen kann und man mal lang über gewisse Dinge nachdenken kann und auch die Gefühle verarbeiten kann, aber ich versuche mir das dann direkt aufzuschreiben. Aber ist was anderes wenn es gleich im Anschluss geht.

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Landkärtchen
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 08:22

Für mich ist ein regelmäßiger Termin wichtig.
Ich hatte immer Stunden am Vormittag oder frühen Nachmittag. Wenn ich es mir jedoch aussuchen könnte wäre mir ein abendlicher Termin am liebsten, weil ich dann weniger mit meiner Arbeit jonglieren müsste.

Bei meinen Vorgesprächen, die ich in den letzten Wochen führte, sagten mir die Therapeutinnen / Therapeuten oft bereits am Telefon, dass sie nur vormittags Zeit hätten. Eine sogar vor acht Uhr.

Ich war in zweistündlicher analytischer Therapie. Ich hatte dort mehr Probleme mit den Abständen zwischen den beiden Stunden. Zuerst hatte ich an zwei Tagen hintereinander eine Stunde und später war ein Tag dazwischen. Mir war das zu eng und ich würde mir wünschen, dass zukünftig zwei Tage dazwischen wären oder ich nur eine Stunde wöchentlich habe.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh


isabe
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 08:30

Abends fühlt sich an wie "ich komme nach Hause"; morgens fühlt sich an wie: "Ich gehe zur Arbeit" - vor allem bei mehreren Wochenstunden, wenn man also direkt vergleichen kann, fand ich den Unterschied enorm. Bezog sich auch nicht nur auf mein Erleben, sondern auf das Umfeld vor der Praxis: Als ich meine erste Abendstunde hatte, war ich erstaunt über so viel Leben in dieser kleinen Straße: Kinder spielten, Menschen saßen auf den Treppenstufen vor ihren Häusern und unterhielten sich. Morgens war die Straße wie leergefegt.

Ich würde immer Stunden am Abend vorziehen, aber ich habe mich an den Morgen gewöhnt, zumal es mir selbst organisatorisch morgens auch besser passt. Mittags bzw. zwischen 11 und 17 Uhr finde ich sehr unangenehm, weil es sich immer anfühlt wie "reingequetscht", und das ist es ja auch.


Landkärtchen
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 08:44

isabe, das mit den unterschiedlichen Stimmungen erlebte ich auch. Ich hatte mal am Abend eine Notfallstunde und erkannte die Straße fast nicht wieder. Mir fiel auf, dass es wesentlich ruhiger war. Wenn ich vormittags eine Therapiestunde hatte, war regelmäßig irgendein Rasenmäher oder Laubbläser an. Auch das Zimmer der Analytikerin wirkte anders. Die Sonne schien rein und es brauchte kein künstliches Licht. Es war eine abendliche, ruhige Stimmung.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

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luftikus
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 08:47

Ich hätte am liebsten Termine am Abend (nach der Arbeit). Das passt für mich am besten, und ich kann anschließend nach Hause gehen.

Leider hat man meistens keine große Wahl, und man muss nehmen, was einem angeboten wird. Insbesondere als Arbeitnehmer mit regelmäßigen Arbeitszeiten kann man froh sein, wenn sich ein Therapeut überhaupt bereit erklärt, Termine außerhalb der Arbeitszeiten anzubieten. So kommt es, dass ich zurzeit entgegen meiner Bedürfnisse einen Termin um 8 Uhr morgens habe.

Ob es sich dabei immer um regelmäßige oder unregelmäßige Termine handelt, ist mir aber nicht wichtig.


Speechless
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 09:11

Mir sind regelmäßige Termine auch extrem wichtig, könnte ich mir nicht anders vorstellen.

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elfi07
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 146

Beitrag Fr., 05.08.2016, 09:13

Also ich bevorzuge am liebsten den
Abend Termin.
Ich hab im Moment zwar kein Arbeitsleben,
aber ich muss immer schauen wie und wo ich meine Kinder unterkriege wenn ich mittags Termin
habe. Mich kostet es sehr viel Überwindung,
sie bei oma zu lassen , da unser Verhältnis
nicht sonderlich gut ist.
Abends ist dann besser , da dann mein Mann
auf die kleinen aufpassen kann.
Regelmäßige und am besten immer
zur selben Uhrzeit sind mir auch am liebsten.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 09:48

Spannend, was es so für Vorlieben gibt und warum

Das mit der unterschiedlichen Stimmung auf der Straße/vor der Praxis kenne ich auch. Während meiner (längeren) Krankschreibung hatte ich dann auch Termine mitten am Tag, und das war irgendwie schon bemerkenswert. Fand es auch spannend wie sich die Zusammensetzung der Menschen im Wartezimmer änderte (Gemeinschaftspraxis).
Speechless hat geschrieben:Wenn ich jetzt mal fantasieren darf: Sonntag Abend 18 Uhr
Ich träume von einer 4-Tage-Woche, das kann ich allerdings knicken, solange ich befristete Verträge habe...
Aber das wäre dann auch im Hinblick auf die Therapie schick, dass man mehr Luft dafür hat, dass man ohne den Ballast des Arbeitstages ankommt usw.. Wäre dann ja fast wie Sonntag, 18 Uhr.
Dann darf der Termin von mir aus auch mitten am Tag sein.
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― Anne Lamott


Speechless
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 10:22

Das wäre der Traum ja. Aber ich bin dankbar überhaupt Therapie machen zu können. Sobald ich meinen Job mal wechsle und der woanders liegt wäre das eventuell nicht mehr möglich.


mio
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 10:32

lisbeth hat geschrieben:Aber das wäre dann auch im Hinblick auf die Therapie schick, dass man mehr Luft dafür hat, dass man ohne den Ballast des Arbeitstages ankommt usw..
Ich hatte das Glück das so machen zu können und fand das tatsächlich weit effektiver. Als ich zwei, dreimal nach der Arbeit hin bin, war ich immer noch sehr im "Funktionsmodus", weshalb ich es dann immer so eingerichtet habe, dass ich an den Tagen nicht arbeite. So konnte ich mich innerlich gut auf die Therapie einstellen und auch die innern Themen nochmal in Ruhe vorher sortieren. Hinterher noch arbeiten müssen wäre wahrscheinlich noch katastrophaler für mich. Das habe ich immer vermieden.

Von der Uhrzeit her mag ich Termine früh morgens nicht so. Ich brauche wenn ich es entspannt angehe ca. 1,5h um zur Thera zu kommen, dazu dann noch ca. 1,5h-2h "Morgenritual"...für einen 8h Termin müsste ich also um 5h aufstehen...hatte glaube ich auch nur einmal einen um 8.45h weil nix anderes ging, nicht wo wirklich meine Zeit.


Alyssa
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 14:20

Tag ist mir egal, Uhrzeit alles ab 15 Uhr, dann kann ich vorher noch meine Arbeit schaffen.

Und wenns um Traumtermine geht: Freitags, 21.00/22.00 Uhr, gerne bei einem Drink in netter Kneipe, dann bin ich so schön entspannt

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**AufdemWeg**
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Beiträge: 3753

Beitrag Sa., 06.08.2016, 14:35

Ich mag vormittags oder dann abends.

Vormittags sind wir als analytisches Paar stärker kognitiv unterwegs
abends sind wir definitiv intuitiver
daher eine Stunde abends, eine morgens.

Zwischendrin sind wir nicht Fisch, nicht Fleisch
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