Hallo!
Ich bin ein eher schüchterner Mensch, das war ich schon immer. Ich würde aber sagen, dass ich mittlerweile gelernt habe besser damit klar zu kommen.
Ich bin aber wieder an einen Punkt gelangt, an dem mich doch es sehr einschränkt..
Ich gehe zur Uni und da hab ich in einem Tutorium einen Tutor kennen gelernt (naja nicht wirklich kennen gelernt, das war eher immer nur 'hallo' und 'tschüss'). Er schien mir am Anfang sehr aufmerksam zu sein, wusste direkt meinen Namen, kam als allererstes immer zu mir.. Aber das hab ich alles erst im Nachhinein realisiert.
In solchen Momenten, in denen ich Aufmerksamkeit von jmd Fremden bekomme, reagier ich irgendwie immer total kühl. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll... ich hab das Gefühl, mein Gehirn hat auf sozialer Ebene 'Pause'.
Die Woche darauf war es genauso, aber daraufhin hatte er aufgehört und kam kein einziges Mal mehr vorbei.. was ich im Endeffekt doch sehr schade fand. Eigendlich wollte ich gerne mit ihm reden. Ich hab mir jedes Mal aufs Neue vorgenommen ihn zu grüßen/etwas nachzufragen/... . Geklappt hat es nie. In der Übung selbst hab ich eine riesige Hemmung und fühle mich am wohlsten, wenn ich nichts tu (was ich danach immer bereue). Ich kann ihn noch nicht mals ansehen.
Mein Problem ist auch, dass man immer zu zweit an den Übungen sitzt. Der Raum ist auch relativ voll.
Also nahm ich meinen Mut zusammen und hab ihm über Wochenende per Email Sachen zu den Aufgaben gefragt. Er war sehr hilfsbereit und nett. Dann hatte ich noch was nachgefragt, und dann war gestern erneut das Tutorium.
Ich bin wie immer schnurstraks ohne mich umzusehen auf meinen Platz gestürmt und hab mich an die Aufgaben gemacht.
Ich dachte mir, dass es wieder alles nichts wird, aber dann war er auf einmal neben mir, hat mir direkt in die Augen gesehen und fragte wie es so mit den Aufgaben läuft. Ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern, was ich gesagt hab, aber ich hatte gar nicht damit gerechnet, hab was ziemlich einsilbiges gestammelt, sodass er dann meinte er wolle nicht weiter stören.
Später hatte mein Sitznachbar eine Frage, also saß er was länger bei uns, aber irgendwann hab ich mich aus dem Gespräch ausgeklinkt.
Und dieses "obwohl ich Interesse habe, tu ich mit allen Mitteln so als hätte ich keines" verfolgt mich schon mein ganzes Leben. Ich weiß wie irrsinnig das ist, es frustriert mich im Nachhinein immer..
Hat jemand ein ähnliches Problem oder Tipps was ich machen kann? Mir einzureden, dass ich mich anders verhalten soll, bringt nichts. Egal ob ich mir eine Art Plan zurecht lege, oder auch nicht. Ich hab das Gefühl, dass ich da nicht herauskommen kann.
Trotz Interesse benehme ich mich sehr abweisend
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Hallo Nikis!
Interessanterweise geht es vielen jungen Menschen so wie dir. Wenn ihnen Interesse signalisiert wird, dann schalten sie in der Situation ab, ohne es zu wollen. Sind sie dann wieder aus der Situation raus, dann malen sie sich aus, wie sie das nächste Mal besser reagieren können. Und beim nächsten Mal wieder das Gleiche.
Dieses Verhalten geht meist mit einem geringen Selbstwertgefühl einher und der Angst, nicht richtig/wichtig/liebenswert zu sein, oder in der Interaktion etwas falsch zu machen und dann eben nicht mehr richtig/wichtig/liebenswert zu erscheinen.
Man kann das wegkriegen, aber meist nicht von heute auf morgen und nicht allein dadurch, dass man es sich fest vornimmt, nächstes Mal "besser" zu reagieren.
Oft wird es schon allein mit der Zeit und dem Älterwerden besser, weil man schon mehr erlebt hat (Enttäuschungen und Positives gleichermaßen), man schätzt dann manche Dinge nicht mehr ganz so wichtig ein, wie mit Anfang 20 und kommt auf irgendeinem Weg dann oft doch zu zwischenmenschlichen Erfahrungen, bei denen man üben kann, sich anderen zuzumuten.
Wenn du darauf nicht warten willst, sondern selbst etwas tun, dann ist alles gut, was dein Selbstwertgefühl stärkt. Es gibt genügend Literatur dazu, die du recherchieren könntest.
Weiters würde ich dir empfehlen, dass du dir eine Gruppe (entweder psychotherapeutische Gruppe oder Selbsthilfegruppe) suchst, in der du üben kannst, soziale Kontakte zu knüpfen und dich zu zeigen und auf die anderen zu reagieren. Da passiert das dann so nach und nach, dass man offener mit Anderen umgehen kann, und Leuten Aufmerksamkeit schenken, bzw. sich Aufmerksamkeit nehmen und auf Interesse zu reagieren. Eine Gruppe ist ein wirklich guter Übungsplatz für sowas.
Falls du dir das vorstellen kannst, würde ich dir das echt ans Herz legen, damit du Erfahrungen sammeln kannst und das Gefühl überwinden, dich nicht mehr zeigen zu können, sobald's persönlich (Interesse) wird.
Chancen
Interessanterweise geht es vielen jungen Menschen so wie dir. Wenn ihnen Interesse signalisiert wird, dann schalten sie in der Situation ab, ohne es zu wollen. Sind sie dann wieder aus der Situation raus, dann malen sie sich aus, wie sie das nächste Mal besser reagieren können. Und beim nächsten Mal wieder das Gleiche.
Dieses Verhalten geht meist mit einem geringen Selbstwertgefühl einher und der Angst, nicht richtig/wichtig/liebenswert zu sein, oder in der Interaktion etwas falsch zu machen und dann eben nicht mehr richtig/wichtig/liebenswert zu erscheinen.
Man kann das wegkriegen, aber meist nicht von heute auf morgen und nicht allein dadurch, dass man es sich fest vornimmt, nächstes Mal "besser" zu reagieren.
Oft wird es schon allein mit der Zeit und dem Älterwerden besser, weil man schon mehr erlebt hat (Enttäuschungen und Positives gleichermaßen), man schätzt dann manche Dinge nicht mehr ganz so wichtig ein, wie mit Anfang 20 und kommt auf irgendeinem Weg dann oft doch zu zwischenmenschlichen Erfahrungen, bei denen man üben kann, sich anderen zuzumuten.
Wenn du darauf nicht warten willst, sondern selbst etwas tun, dann ist alles gut, was dein Selbstwertgefühl stärkt. Es gibt genügend Literatur dazu, die du recherchieren könntest.
Weiters würde ich dir empfehlen, dass du dir eine Gruppe (entweder psychotherapeutische Gruppe oder Selbsthilfegruppe) suchst, in der du üben kannst, soziale Kontakte zu knüpfen und dich zu zeigen und auf die anderen zu reagieren. Da passiert das dann so nach und nach, dass man offener mit Anderen umgehen kann, und Leuten Aufmerksamkeit schenken, bzw. sich Aufmerksamkeit nehmen und auf Interesse zu reagieren. Eine Gruppe ist ein wirklich guter Übungsplatz für sowas.
Falls du dir das vorstellen kannst, würde ich dir das echt ans Herz legen, damit du Erfahrungen sammeln kannst und das Gefühl überwinden, dich nicht mehr zeigen zu können, sobald's persönlich (Interesse) wird.
Chancen
Hallo und vielen Dank für deine Antwort!
Genauso wie du es beschrieben hast, geht es mir auch.
Im Vergleich zu ein paar Jahren früher, glaub ich dass ich in einem gewissen Rahmen selbstbewusster geworden bin. Früher war es noch viel schlimmer.
Nur wenn es zu persönlich wird, nehme ich trotzdem immer noch lieber Abstand. Es ist tatsächlich irgendeine Angst, die ich nicht genau beschreiben kann.
Vielleicht wäre es am besten, wenn ich dazu etwas lese.. Was für Bücher wären denn empfehlenswert? Also zu welchen Themen?
Das mit der Gruppe würde mich schon Überwindung kosten.. aber es kann nicht schaden, wenn ich mich mal dazu informiere!
Vielen Dank für deine nette Antwort, du hast mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht!
Genauso wie du es beschrieben hast, geht es mir auch.
Im Vergleich zu ein paar Jahren früher, glaub ich dass ich in einem gewissen Rahmen selbstbewusster geworden bin. Früher war es noch viel schlimmer.
Nur wenn es zu persönlich wird, nehme ich trotzdem immer noch lieber Abstand. Es ist tatsächlich irgendeine Angst, die ich nicht genau beschreiben kann.
Vielleicht wäre es am besten, wenn ich dazu etwas lese.. Was für Bücher wären denn empfehlenswert? Also zu welchen Themen?
Das mit der Gruppe würde mich schon Überwindung kosten.. aber es kann nicht schaden, wenn ich mich mal dazu informiere!
Vielen Dank für deine nette Antwort, du hast mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht!
Du könntest dir z.B. mal folgendes Buch angucken:
... avid+burns
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Warum fragst du ihn nicht vor den Semesterferien oder so (also wenn du ihn danach erst mal länger nicht siehst) per Mail ob er mit dir mal einen Kaffee trinken gehen willst?nikis hat geschrieben:Also nahm ich meinen Mut zusammen und hab ihm über Wochenende per Email Sachen zu den Aufgaben gefragt.
Ich meine, das wäre ja zumindest mal ein Schritt in die Richtung in die du willst...
Also selbst wenn du einen Korb kriegen solltest oder wenn das Kaffee trinken scheiße verlaufen sollte oder son was ...
es ist immer besser irgendwas zu tun als gar nichts zu tun. Später bereut man das was man nicht getan hat und meistens nicht das, was man getan hat
Ich glaube auch, wenn mal älter wird, also dann merkt man einfach auch, dass man höchstwahrscheinlch nur noch X Jahre zu leben hat. Das is einem dann irgendwie bewusster und durch diesen Zeitdruck handelt man dann auch eher. Man wird aber auch lockerer. Aber ich denke nur durch Übung und Erfahrung indem man eben Schritte in dieses Richtung macht und übt. Also sich einfach mal überwinden.
Das Leben beginnt außerhalb der persönlichen Komfortzone.
(10 Euro ins Phrasenschwein )
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
Danke, ich schaue es mir mal an!Chancen hat geschrieben:Du könntest dir z.B. mal folgendes Buch angucken
Oh, das würde mich auch ziemliche Überwindung kosten! Aber ich schließ es auf jeden Fall noch nicht aus! Ich guck erstmal wie die nächsten Wochen so sind (obwohl ich da nicht viel Hoffnung habe). Und etwas kurz vor den Semesterferien zu planen wäre echt am besten! Dann könnte ich notfalls erstmal Abstand gewinnen..Alienia hat geschrieben:Warum fragst du ihn nicht vor den Semesterferien oder so (also wenn du ihn danach erst mal länger nicht siehst) per Mail ob er mit dir mal einen Kaffee trinken gehen willst?nikis hat geschrieben:Also nahm ich meinen Mut zusammen und hab ihm über Wochenende per Email Sachen zu den Aufgaben gefragt.
Ich meine, das wäre ja zumindest mal ein Schritt in die Richtung in die du willst...
Also selbst wenn du einen Korb kriegen solltest oder wenn das Kaffee trinken sch*** verlaufen sollte oder son was ...
es ist immer besser irgendwas zu tun als gar nichts zu tun. Später bereut man das was man nicht getan hat und meistens nicht das, was man getan hat
Ich glaube auch, wenn mal älter wird, also dann merkt man einfach auch, dass man höchstwahrscheinlch nur noch X Jahre zu leben hat. Das is einem dann irgendwie bewusster und durch diesen Zeitdruck handelt man dann auch eher. Man wird aber auch lockerer. Aber ich denke nur durch Übung und Erfahrung indem man eben Schritte in dieses Richtung macht und übt. Also sich einfach mal überwinden.
Das Leben beginnt außerhalb der persönlichen Komfortzone.
(10 Euro ins Phrasenschwein )
Ich finde den Spruch sehr gut, den muss ich mir wohl auch öfters mal so ins Gedächtnis rufen!
Und das mit den Erfahrungen sammeln.. wenn ich mich früher mal was gewagt hatte (also mit jmd in Kontakt zu treten), hat mich das auch sehr viel Überwindung gekostet und es wurde eigendlich auch nie etwas daraus, worunter ich teilweise auch längere Zeit ziemlich traurig war. Aber ich bereute es trotzdem nie. Irgendwie war es trotzdem gut mal was zu wagen. Ich sollte es wahrscheinlich noch öfters versuchen..
Ist der Tutor selbst noch Student?
Prinzipiell geht es nie gut aus wenn sich Studenten mit Dozenten/Professoren/was-auch-immer einlassen. Sowas ist unprofessionell und moralisch alles andere als sauber. Ganz zu schweigen davon, dass man (als Lehrkraft) ziemlich schnell seinen Job los ist – aus guten Gründen.
Mein Rat: Laß die Finger von dem Mann.
Prinzipiell geht es nie gut aus wenn sich Studenten mit Dozenten/Professoren/was-auch-immer einlassen. Sowas ist unprofessionell und moralisch alles andere als sauber. Ganz zu schweigen davon, dass man (als Lehrkraft) ziemlich schnell seinen Job los ist – aus guten Gründen.
Mein Rat: Laß die Finger von dem Mann.
Mein Rat: Nichts wie ran!!!Eremit hat geschrieben:.
Mein Rat: Laß die Finger von dem Mann.
Nein, er ist noch ein Student und nur ein paar Jahre älter als ich.Eremit hat geschrieben:Ist der Tutor selbst noch Student?
Prinzipiell geht es nie gut aus wenn sich Studenten mit Dozenten/Professoren/was-auch-immer einlassen. Sowas ist unprofessionell und moralisch alles andere als sauber. Ganz zu schweigen davon, dass man (als Lehrkraft) ziemlich schnell seinen Job los ist – aus guten Gründen.
Mein Rat: Laß die Finger von dem Mann.
nikis hat geschrieben: Oh, das würde mich auch ziemliche Überwindung kosten! (...) worunter ich teilweise auch längere Zeit ziemlich traurig war. Aber ich bereute es trotzdem nie. Irgendwie war es trotzdem gut mal was zu wagen. Ich sollte es wahrscheinlich noch öfters versuchen..
Tutoren sind doch immer Studenten. Und sie geben auch keine Noten oder sonst irgendwas.
Ist ja eher so was wie ein Ehrenamt für Studenten, die vielleicht schon ein paar Semster weiter sind. Deshalb sehe ich da überhaupt kein Problem.
Ja, ich denke für jeden ist so etwas eine ziemliche Überwindung.
Ich würde mich immer versuchen zu überwinden, wenn mit etwas wirklich wichtig ist.
So mache ich es zumindest. Im Laufe der Zeit wird man dann auch immer mehr immun dagegen, falls mal so etwas nicht klappt wie man möchte.
Dabei sollte man natürlich nie seine Selbstachtung verlieren und sich nicht vollkommen zum Löffel machen.
Aber ansonsten versuche ich so frei zu leben wie möglich.
Ich meine für wirklich jeden Menschen bedeuten so viel Dinge wirklich eine Überwindung.
Aber für mich ist es einfach das Wichtigste wirklich frei zu sein, also soweit eben möglich. Frei von unsinnigen Ängsten, von Sorgen, von gesellschaftlichen Normen ...Ansonsten werde ich unglücklich.
Aber für andere Menschen ist sowas vielleicht gar nicht so wichtig. Aber für mich ist es immer schlimm, wenn mich irgendwas unsinnigerweise einschränkt. Deshalb ist es für mich auch immer schwer zu lesen, wenn sich andere Menschen so einschränken lassen.
Aber das ist vielleicht auch echt eher mein persönliches Problem.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
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