A langer Spieß

Manchen Menschen fällt es leichter, über ihre Gefühle und Gedanken zu schreiben oder zu malen, als sie auszusprechen. Hier ist Platz dafür: Bilder, Gedichte, Erfahrungsberichte und andere Texte (bitte nur eigene).
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Wurstel
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A langer Spieß

Beitrag Sa., 20.12.2014, 13:56

Wurstel


Untigen Text habe ich vor einigen Jahren geschrieben. (Nachfolgend dann noch eine Übersetzung ins Hochdeutsch.)

Mich würde interessieren, wie dieser Text auf Euch wirkt. Was drückt er für Euch aus? Was denkt Ihr, wenn Ihr diesen Text lest? Und was meint Ihr, worum es in diesem Text geht? (Diese Frage stelle ich aus einem bestimmten Grund. Mehr dazu später.)


Wurstel

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A langer Spieß
(geschrieben am 11. Jänner 2006 um 23:48 Uhr)

A langer Spieß fahrt ma' in d' Birn'.
Bin i jetzt völlig krank im Hirn?
Wos is' denn los, hob' i z'vü' g'fress'n,
mi' üba d' Hirnwindungen da'stess'n?

Da' Spieß draht si' jetzt immer weiter,
der haut mi z'ruck, des is net heiter.
Oba' de Schuid dafia', de gib' i dir:
Du host wos va'draht in mir!

A langer Spieß woar in mein' Herz,
der is' von dir, des is' kaa' Scherz.
Doch für mi is' der greßte Mist,
daß du wieda' verschwunden bist.


Übersetzung:
Ein langer Spieß


Ein langer Spieß fährt mir in den Kopf.
Bin ich jetzt völlig krank im Hirn?
Was ist denn los, habe ich zuviel gegessen?
Bin ich über meine Hirnwindungen gestolpert?

Der Spieß dreht sich jetzt immer weiter,
das wirft mich zurück, das ist nicht heiter.
Aber die Schuld dafür, die gebe ich dir:
Du hast etwas verdreht in mir.

Ein langer Spieß war in meinem Herz,
der ist von Dir, das ist kein Scherz.
Doch für mich ist der größte Mist,
daß Du wieder verschwunden bist.

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pandas
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Beitrag Sa., 20.12.2014, 18:58

Mein ehemaliger Analytiker (in spe) hatte gegen Ende der "Analyse" mir gesagt, ich hätte den Spieß umgedreht und auf ihn gerichtet.
Nun, ulkigerweise ging daraus hervor, dass er in der Tat einen imaginativen Spieß auf mich gerichtet hatte (ich fühlte mich von ihm falsch behandelt etc.). In meiner Vorstellung sah das dann so aus, wie von Dir beschrieben.
Es ist wirklich ein gelungener Text!
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Wurstel
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Beitrag So., 28.12.2014, 16:10

Wurstel


Erstaunlich!

Als ich diesen Text kürzlich meinem Therapeuten vorgetragen habe, meinte der, daß dieser Text nicht eindeutig ist bzw. er an etwas ganz Anderes gedacht hat, als ich mit meinem Text meine. Er meinte, ich sollte eine weitere Strophe dazuschreiben, damit der Text klar wird.

Das hat mich sehr verwundert, denn ich denke, der Text ist ziemlich eindeutig. Deshalb habe ich ihn hier gepostet, um herauszufinden, wie er auf Euch wirkt.

Dein Vergleich wundert mich nun noch mehr.

Eigentlich bezieht sich der Text auf die Gefühle, die ich gegenüber meiner Freundin hatte (und noch habe).

Das Komische daran:
Ich habe den Text zu einem Zeitpunkt geschrieben, als ich noch mit ihr um die Häuser gezogen bin. Und da kam dann aber dennoch schon "daß du wieder verschwunden bist" am Ende. Und das, obwohl davon damals noch überhaupt keine Rede sein konnte! (Ich muß dazu sagen, daß mir dieser Text damals spontan eingefallen ist und da sicher mein Unterbewußtsein sehr stark an diesem Text beteiligt ist.

Daher meine Fragen an Euch:

1.) Habt Ihr bei diesem Text nicht daran gedacht, daß es eine Art Liebeslied sein könnte?
2.) Wie wirkt dieser Text mit dem Hintergrund von Liebe?


Wurstel


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Beitrag So., 28.12.2014, 17:41

Ich habe es mir beim Lesen gedacht. Also das es etwas mit der Liebe zu tun haben muss, womit denn sonst?
Was ich daran nicht kapiere, wieso fährt der erst durch den Kopf und dann durchs Herz und wieso endete dies,
als er eben durchs Herz stieß?

Ich finde den Text auch nicht wirklich klar. Eben es fehlt irgendwas, das finde ich auch.

Und... Eigentlich fährt er doch erst durchs Herz und landet dann im Kopf, oder?

Mhh, aber interessant find ich es schon.

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