Ausgelöste negative Gefühle; wie damit umgehen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hummmel
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Ausgelöste negative Gefühle; wie damit umgehen?

Beitrag Mo., 24.11.2014, 11:37

Hallo liebe Leute

Im Moment löst so ziemlich jede Therapiestunde so viele Gefühle aus, mit denen ich manchmal fast nicht klarkomme.

Bisher habe ich in meinem Leben alle negativen Gefühle mehr oder weniger erfolgreich verdrängt, oder solange versucht zu vergessen, bis ich der Meinung war sie sind jetzt weg ohne mich damit nochmals zu beschäftigen.

Jetzt in der Therapie, werden wieder ganz viele Gefühle und Gedanken hervorgeholt, was ja sicher auch Sinn macht. Zuhause weiss jedoch fast nicht wie ich damit umgehen soll und wie ich sie zulassen kann. Mir fehlt irgendwie ein Ventil. Es gelingt mir nicht, die Traurigkeit oder die Wut wegzuschieben wenn es mir zu viel wird. Es baut sich ein Druck auf, der immer grösser wird und ich kann nichts dagegen tun. Weinen kann ich auch nicht; obwohl ich glaube, dass mich das etwas entlasten könnte.

Wie geht ihr mit den ausgelösten Gefühlen um? Was habt ihr für ein Ventil?
Ich würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu schreiben mag

LG hummmel

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Marzipanschnute
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Beitrag Mo., 24.11.2014, 11:42

Es kommt darauf an was für Gefühle da ausgelöst werden.
Bist du traurig? Was braucht ein Mensch der traurig ist? Er braucht Trost. Versuche dich selbst mit etwas das du gerne hast zu trösten, vielleicht eine Tasse Kakao oder eine halbe Stunde mit einer Wärmflasche im Bett.
Bist du wütend? Dann versuche die Wut irgendwie rauszulassen. Du könntest Sport treiben, in ein Kissen hauen, schreien.

Ich denke es ist wichtig sich dafür zu sensibilisieren was man gerade fühlt und dann auch danach zu handeln. Und dann aber die Gefühle auch wieder ein Stück weit sein lassen zu können und sich dem Alltag wieder zuzuwenden.

Viel erfolg dabei!
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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Fify
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Beitrag Mo., 24.11.2014, 15:50

Ich gehe sehr unterschiedlich mit ausgelösten Gefühlen um. Ich stehe immer in der Gefahr, dass ich sie verdränge, was ich aber als keine gute Strategie empfinde.
Zur Zeit mache ich einmal pro Woche Sport. Mir hilft das um zu entspannen. Ich bin eigentlich ein Sportmuffel. Mach das seit ca. 3 Monaten und es tut mir sehr gut.
Daneben versuche ich wenn mir möglich die Gefühle zuzulassen und auszuhalten, so lang bis sie vergehen. Daran arbeite ich.

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hummmel
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 10:41

Danke für eure Antworten Marzipanschnute und Fify.

Ich halte Verdrängung auch nicht für eine gute Strategie, es fällt mir aber leichter als das Gefühl aushalten zu müssen. Nur bringt es mich ja nicht weiter.

Ich habe ein kleines Kind, weshalb es mir oft nicht möglich ist, richtig auf meine Bedürfnisse einzugehen, zumindest meist dann nicht, wenn ich es gerade gut gebrauchen könnte. Ich werde es aber versuchen mir in ruhigen Momenten etwas gutes zu tun.

Lg hummmel

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hummmel
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Beitrag Mi., 10.12.2014, 09:05

Hallo

Gestern war ich in der Therapie und während der Stunde bis jetzt geht es mir sehr schlecht. Ich habe mit meiner Thera über meinen Vater und wie ich die Kindheit mit ihm erlebt habe geredet. Die Sichtweisen, die mir meine Thera darüber anschliessend aufzeigte, haben mich sehr getroffen. Inhaltlich weiss ich nicht mehr so viel, aber das schlechte Gefühl geht nicht weg.

Da ich diese Woche noch arbeiten muss, habe ich erst in einer Woche wieder eine Therapiestunde. Mich beschäftigt, was die Thera mir gesagt hat bez. bei mir ausgelöst hat und mich jetzt eine Woche mit diesen Gedanken "alleine" lässt. Also, es ist sicher nicht ihre Schuld, ich habe ja das Thema gewählt und sie kann auch nichts dafür, dass ich arbeite und daher erst nächste Woche wiederkommen kann.

Ach es ist für mich einfach gerade sehr schwierig..

Danke fürs lesen
hummmel


Darksheep
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Beitrag Mi., 10.12.2014, 22:09

HeY
ich glaube auch dass weinen sehr helfen könnte
ein Ventil welches ich so habe ist spazieren zu gehen um einen freien Kopf zu bekommen.besser als daheim zu grübeln
lg darksheep
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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hummmel
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Beitrag Mi., 10.12.2014, 22:56

Danke darksheep

Ich glaube auch das weinen gut wäre, kanns aber irgendwie schon länger nicht mehr.. War heute spazieren, was mir gut tat, zu Hause sind die schlimmen Gefühle wieder sehr präsent.

Meine Thera hat gesagt, das ich mich melden soll wenn ich nicht klar komme aber das möchte ich auch nicht.

Lg hummmel


Darksheep
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Beitrag Do., 11.12.2014, 14:25

Da sind wir wohl in der selben Situation...
ich kann auch länger nicht weinen obwohl ich genau weiß dass es sehr sehr gut wäre, aber es geht einfach nicht...
ja auch bei mir sind die Gefühle zu Hause schlimm, aber lenke mich viel ab ( will mir auch nicht dshalb meinen Urlaub versauen lassen...) mit tut ablenken extrem gut, klar es ändert nicht viel, aber was soll man tun?...
Auch meine thera sagt mir immer das ich mich melden soll wenn was ist und soll ich dir was sagen? es ging mir danach immer mega gut! es sind immer nur kurze telefonate von 3 oder 4 Minuten aber sie tuen mir unglaublich gut.
Hat es Gründe warum du dich nicht melden magst? isr es dir zu privat? willst du sie nicht ,,belästigen''? das kenne ich, darüber hab ich mit ihr geredet und seit dem ist es ok =)
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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hummmel
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Beitrag Do., 11.12.2014, 17:25

Danke für deine Worte.

Ablenken hilft bei mir auch. Wie heute wenn ich arbeite und so viel zu tun habe, das ich gar nichts an private Dinge denken kann. Aber sobald ich Zeit für mich habe kommt wieder dieses Loch, dieses schlechte Gefühl.

Ich habe mir überlegt der Thera ein E-Mail zu schreiben, , telefonieren würde ich glaube ich gar nicht schaffen. Ich wüsste nicht was ich ihr sagen soll, kann ja nicht einmal genau sagen warum ich mich so schlecht fühle und ich habe Angst sie wegen "nichts" zu belästigen.

Das andere ist, wenn ich ihr schreibe, dass ich mir danach Vorwürfe mache. Dass ich es nicht einmal schaffe, eine Woche selbst damit klar zu kommen, dass es doch nicht so schlimm sein kann, dass ich "zu schwach" bin, dass ich es gar nicht verdient habe, dass mir jemand zuhört etc. Die Liste wäre noch viel länger.

Ich steh mir wahrscheinlich auch selber im Weg..

Lg hummmel


Darksheep
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Beitrag Do., 11.12.2014, 20:58

HeY also das mit der Mail ist doch schon mal ein Anfang
und sie wegen ,, nichts'' belästigen sehe ich nicht so. denn das nichts ist ja auch etwas,etwas was du vllt noch nicht in Worte fassen kannst. wäre dieses nichts nicht,würde es dir auch bestimmt gut gehen.

und Vorwürfe machen brauchst du dir auch keine, ich meine deshalb sind wir doch auch in Therapie oder? eben weil wir noch vieles nicht Schaffen
und wenn du ne Woche nicht durchhälst, na und ! wir müssen noch nicht alles können,das ist absolut ok
liebe grüße darksheep
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hummmel
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Beitrag Fr., 12.12.2014, 17:34

Danke, da hast du sicher recht. Wir müssen noch nicht alles schaffen und trotzdem mache ich mir Druck.

Naja ich konnte mich noch nicht überwinden die Mail abzuschicken, vielleicht warte ich doch bis ich sie wieder sehe.

Liebe Grüsse hummmel


Darksheep
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Beitrag Fr., 12.12.2014, 18:43

Ja Schau einfach wann dein richtiger Zeitpunkt ist : )
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