Kranker Mann zieht mich mit runter, was tun?
Kranker Mann zieht mich mit runter, was tun?
Hallo,
nachdem es nun schon über 2 Jahre mit meinem Mann immer wieder bergab geht, muss ich für mich selbst irgendwie eine Lösung finden, damit umzugehen.
Meine Vorgeschichte: Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen, wir haben 2 kleine Kinder (2 und 4 Jahre). Mein Mann hat ein hohes Anspruchsdenken an sich selbst, will es allen recht machen und immer 100% geben. Dass das nicht geht, versteht wohl jeder. Sein Körper hat das auch verstanden, er quält sich mit Rücken- und Kopfschmerzen schon viele Jahre, jetzt sind in den letzten 2 Jahren noch Magen- und Prostatabeschwerden dazugekommen. Er ist oft krank geschrieben, war letzten Sommer 6 Wochen in einem psychosomatischen Akut-Krankenhaus und auch dieses Frühjahr 3 Monate in einer psychosomatischen Tagesklinik. Nach jedem dieser Aufenthalte dachte ich, dass es jetzt wieder bergauf geht, aber es kam trotzdem wieder zu Abstürzen. Es ist bei einem Psychotherapeten in Behandlung und bekommt auch Medikamente.
Ganz aktuell diesen Sommer: Massive Beschwerden nachdem sein Vater mit Demenz ins Pflegeheim kam und 2 Wochen später nochmal, als er eine andere, weniger stressige Arbeitsstelle angefangen hat. Eigentlich dachte ich, dass die neue Stelle ihm gut tun würde, aber nach den ersten 4 Tagen lag er 4 Tage mit Prostatabeschwerden im Krankenhaus.
Für mich hat dies immer die Auswirkung, dass ich mich mehr um die Kindern kümmern muss und ich Termine (Theater, Urlaub) verschieben oder absagen muss.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass es ihm besser geht, vor allem wegen der neuen Arbeitsstelle. Aber gleichzeitig frage ich mich, wann der nächste Rückfall kommt und ich mitgezogen werde. Ich habe noch keine Idee, wie ich damit für mich umgehe. Wenn die Kindern nicht wären, hätte ich mich wahrscheinlich schon länger von ihm getrennt. Mit Kindern traue ich mich nicht so richtig, weil ich weiß, dass es ihm und auch den Kindern das Herz brechen würde.
Weiß jemand Rat?
Jana
nachdem es nun schon über 2 Jahre mit meinem Mann immer wieder bergab geht, muss ich für mich selbst irgendwie eine Lösung finden, damit umzugehen.
Meine Vorgeschichte: Mein Mann und ich sind seit 8 Jahren zusammen, wir haben 2 kleine Kinder (2 und 4 Jahre). Mein Mann hat ein hohes Anspruchsdenken an sich selbst, will es allen recht machen und immer 100% geben. Dass das nicht geht, versteht wohl jeder. Sein Körper hat das auch verstanden, er quält sich mit Rücken- und Kopfschmerzen schon viele Jahre, jetzt sind in den letzten 2 Jahren noch Magen- und Prostatabeschwerden dazugekommen. Er ist oft krank geschrieben, war letzten Sommer 6 Wochen in einem psychosomatischen Akut-Krankenhaus und auch dieses Frühjahr 3 Monate in einer psychosomatischen Tagesklinik. Nach jedem dieser Aufenthalte dachte ich, dass es jetzt wieder bergauf geht, aber es kam trotzdem wieder zu Abstürzen. Es ist bei einem Psychotherapeten in Behandlung und bekommt auch Medikamente.
Ganz aktuell diesen Sommer: Massive Beschwerden nachdem sein Vater mit Demenz ins Pflegeheim kam und 2 Wochen später nochmal, als er eine andere, weniger stressige Arbeitsstelle angefangen hat. Eigentlich dachte ich, dass die neue Stelle ihm gut tun würde, aber nach den ersten 4 Tagen lag er 4 Tage mit Prostatabeschwerden im Krankenhaus.
Für mich hat dies immer die Auswirkung, dass ich mich mehr um die Kindern kümmern muss und ich Termine (Theater, Urlaub) verschieben oder absagen muss.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass es ihm besser geht, vor allem wegen der neuen Arbeitsstelle. Aber gleichzeitig frage ich mich, wann der nächste Rückfall kommt und ich mitgezogen werde. Ich habe noch keine Idee, wie ich damit für mich umgehe. Wenn die Kindern nicht wären, hätte ich mich wahrscheinlich schon länger von ihm getrennt. Mit Kindern traue ich mich nicht so richtig, weil ich weiß, dass es ihm und auch den Kindern das Herz brechen würde.
Weiß jemand Rat?
Jana
- Werbung
Oh, du Arme. Ich kann das sehr gut verstehen. Auch ich musste zusehen, wie es mit meinem Mann 16 Monate lang immer weiter bergab ging.chancex hat geschrieben:Hallo,
nachdem es nun schon über 2 Jahre mit meinem Mann immer wieder bergab geht, muss ich für mich selbst irgendwie eine Lösung finden, damit umzugehen.
[...]
Für mich hat dies immer die Auswirkung, dass ich mich mehr um die Kindern kümmern muss und ich Termine (Theater, Urlaub) verschieben oder absagen muss.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass es ihm besser geht, vor allem wegen der neuen Arbeitsstelle. Aber gleichzeitig frage ich mich, wann der nächste Rückfall kommt und ich mitgezogen werde.
[...]
Wenn die Kindern nicht wären, hätte ich mich wahrscheinlich schon länger von ihm getrennt. Mit Kindern traue ich mich nicht so richtig, weil ich weiß, dass es ihm und auch den Kindern das Herz brechen würde.
Weiß jemand Rat?
Jana
1.) eine Frage ...
Weshalb hättest du dich von deinem Mann schon getrennt, wenn die Kinder nicht wären?
Ich, für mich, habe da einen Satz geprägt: "Mein Mann war immer gut zu mir, und darum lasse ich ihn in der Krankheit nicht alleine."
Ich kenne das Gefühl, dass man vor dieser blöden Krankheit davon laufen möchte. Nicht nur einmal habe ich daran gedacht, die Koffer zu packen, und auf eine einsame Insel zu reisen, wo ich das ganze Elend hinter mir lassen kann.
Aber ...
Mein Mann kann vor dieser Krankheit nicht davon laufen ... er kann die Koffer nicht packen ... er kann nicht -auf einer einsamen Insel- alles hinter sich lassen ...
Und so bin ich geblieben. Weil er immer gut zu mir war.
Mein Mann und ich haben nie darüber gesprochen, aber ich habe es natürlich gespürt ...
"Wenn es mir schon so besch....eiden geht, wie muss es da erst meinem Mann gehen?", diese Frage habe ich mir oft selber gestellt.
Und dann, vor ein paar Monaten äußerte er es auch: Er dachte schon an Suizid. Und nur, weil wir als Familie so stark hinter ihm standen, wollte es UNS nicht antun.
Einen psychisch kranken Menschen (der sich durch Ärzte/Psychotherapie/Medikamente helfen lässt) - nur weil seine Krankheit für einen schwer zu ertragen ist - fallen zu lassen, kann im schlimmsten Fall sein Todesurteil sein.
(Etwas anderes wäre es, wenn dein Mann krankheitsuneinsichtig wäre, oder er so "rumtobt", dass die Kinder und du darunter leiden müsstet. In dem Fall muss man sich selber (und die Kinder) schützen. )
Kämest du mit so etwas klar?
Und der nächste Rückfall .....
Du, der ist noch nicht da. Also warte erst gar nicht darauf!
Wichtig ist, dass es deinem Mann jetzt besser geht. - An dem ziehe dich hoch, und das hältst du dir und deinem Mann auch jeden Tag vor Augen.
2.) Termine ....
Kannst du dir da Hilfe von außen holen?
Wenn du mehr Zeit für die Kinder aufwenden musst, dann hole dir jemanden für die Haushaltsarbeit, damit du zumindest da entlastet bist.
Wenn du einen "Seelenstreichler"-Termin hast (Theater, Therme, Kosmetikerin, Massage, Cafébesuch mit Freundinnen, etc.), den du alleine wahrnehmen möchtest .... hole dir "Betreuung" auch für deinen Mann.
Das können seine Eltern, seine Geschwister, Freunde, eure Nachbarn sein....
Einfach jemanden in die Wohnung holen (oder deinen Mann dort auf "Besuch" hinbringen) , damit dein Mann nicht alleine mit der Belastung der Kinderbetreuung ist.
Gemeinsame Theaterbesuche und Urlaube ... die sind halt jetzt nicht mehr so möglich. Da muss man etwas zurückstecken. Das ist halt so.
Du kannst dir eben nur selber deine Freiräume nehmen, damit du nicht ständig das Elend vor Augen hast. Und, das würde ich dir sogar sehr stark raten.
Ab und zu für ein paar Stunden aussteigen, damit du wieder Kraft schöpfen kannst. Mit Hilfe von Familie und Freunden sollte dir das möglich sein.
3.) Lösungsmöglichkeiten ...
Wie schon gesagt - Seelenstreichler-Termine für einen selber wahrnehmen.
Außerdem ...
Ich habe mir Angehörigenhilfe in meinem Umfeld gesucht.
Zum einen bin ich in einer Angehörigengruppe an unserer Klinik, wo zweimal im Monat Treffen stattfinden, bei denen einem Ärzte die Krankheit erklären. (Symptome, Wie fühlt sich der Patient in seiner Krankheit?, Medikation, Info über Hilfseinrichtungen für psych. kranke Menschen, .... )
Und zum anderen habe ich eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von psychisch kranken Menschen gefunden.
Du kommst aus Gießen. Das ist doch in Hessen, oder? So etwas gibt es auch bei euch.
Hier ein Link: http://neu.angehoerige-hessen.de/index.php?id=82
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Hallo Feenya,
danke für deine ausführliche Antwort.
zu 1): Warum hätte ich mich von meinem Mann getrennt: Weil mir die ständige Umorganisiererei auf's Gemüt schlägt. Das kommt im Moment alles raus, was die letzten 2 Jahre so gewesen ist. Ich denke vom Grundsatz her schon positiv, aber irgendwie sind meine Kräfte gerade erschöpft. Ich habe immer gedacht, dass es ihm besser geht, wenn er in der Klinik war, aber dann ging das ganze doch wieder von vorn los. Ich habe für mich das Gefühl, dass es mir besser geht, wenn ich ihn nicht sehe (z.B. Urlaub nur mit den Kindern bei meiner Familie, Mutter-Kind-Kur).
Wegen dem nächsten Rückfall habe ich Angst, dass es ihn trifft, wenn er in 1,5 Jahren beruflich umziehen muss und die Kinder und ich dann mit müssen. Also neue Wohnung, neue Kita für die Kinder, neuer Job für mich. Und ich dann ein paar Monate später feststelle, dass ich nicht mehr mit ihm leben möchte und es besser gewesen wäre, hier in Gießen zu bleiben, wo alles passt.
zu 2): Hilfe von außen habe ich. Ich muss nach Arbeit die Kinder nicht sofort aus der Kita abholen, einen Babysitter haben wir auch. Großeltern wohnen weiter weg, läßt sich aber nicht ändern.
zu 3): Bei dieser Selbsthilfegruppe für Angehörige in Gießen war ich gestern. Leider mit mäßigem Erfolg, da es 25 Personen gewesen sind. Ich weiß nicht, ob ich da nochmal hingehen werde. Ist diese Gruppenstärke normal?
Jana
danke für deine ausführliche Antwort.
zu 1): Warum hätte ich mich von meinem Mann getrennt: Weil mir die ständige Umorganisiererei auf's Gemüt schlägt. Das kommt im Moment alles raus, was die letzten 2 Jahre so gewesen ist. Ich denke vom Grundsatz her schon positiv, aber irgendwie sind meine Kräfte gerade erschöpft. Ich habe immer gedacht, dass es ihm besser geht, wenn er in der Klinik war, aber dann ging das ganze doch wieder von vorn los. Ich habe für mich das Gefühl, dass es mir besser geht, wenn ich ihn nicht sehe (z.B. Urlaub nur mit den Kindern bei meiner Familie, Mutter-Kind-Kur).
Wegen dem nächsten Rückfall habe ich Angst, dass es ihn trifft, wenn er in 1,5 Jahren beruflich umziehen muss und die Kinder und ich dann mit müssen. Also neue Wohnung, neue Kita für die Kinder, neuer Job für mich. Und ich dann ein paar Monate später feststelle, dass ich nicht mehr mit ihm leben möchte und es besser gewesen wäre, hier in Gießen zu bleiben, wo alles passt.
zu 2): Hilfe von außen habe ich. Ich muss nach Arbeit die Kinder nicht sofort aus der Kita abholen, einen Babysitter haben wir auch. Großeltern wohnen weiter weg, läßt sich aber nicht ändern.
zu 3): Bei dieser Selbsthilfegruppe für Angehörige in Gießen war ich gestern. Leider mit mäßigem Erfolg, da es 25 Personen gewesen sind. Ich weiß nicht, ob ich da nochmal hingehen werde. Ist diese Gruppenstärke normal?
Jana
Ich kann jeden deiner Gedanken nachvollziehen .... An diesen Punkten stand ich auch mal.Warum hätte ich mich von meinem Mann getrennt: Weil mir die ständige Umorganisiererei auf's Gemüt schlägt. Das kommt im Moment alles raus, was die letzten 2 Jahre so gewesen ist.
Ich denke vom Grundsatz her schon positiv, aber irgendwie sind meine Kräfte gerade erschöpft. Ich habe immer gedacht, dass es ihm besser geht, wenn er in der Klinik war, aber dann ging das ganze doch wieder von vorn los. Ich habe für mich das Gefühl, dass es mir besser geht, wenn ich ihn nicht sehe (z.B. Urlaub nur mit den Kindern bei meiner Familie, Mutter-Kind-Kur).
Wegen dem nächsten Rückfall habe ich Angst, dass es ihn trifft, wenn er in 1,5 Jahren beruflich umziehen muss und die Kinder und ich dann mit müssen. Also neue Wohnung, neue Kita für die Kinder, neuer Job für mich. Und ich dann ein paar Monate später feststelle, dass ich nicht mehr mit ihm leben möchte und es besser gewesen wäre, hier in Gießen zu bleiben, wo alles passt.
Meine Gedanken dazu:
1. Absatz, Trennung
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
*Gelassenheitsgebet*
Die ständige Umorganisation, und das Absagen von Terminen, und, und, und ... Ja, ich kenne den Ärger darüber auch.
Ich bin aber dann gelassener an die Sache dran gegangen.
Da ist eine Krankheit, die ein "Leben von heute auf morgen" (nichts ist langfristig planbar) notwendig macht, ... das kann ich nicht ändern, das ist nun mal so.
Mich darüber immens zu ärgern, oder drei Kilometer im Handstand durch die Stadt zu laufen und dabei mit dem Popo zu wackeln, oder, oder, oder .... durch solch ein Verhalten ist es trotzdem nicht änderbar! Also habe ich diesen Umstand als gegeben hingenommen. Ganz gelassen. "So sieht mein Leben eben nun aus. Es könnte schlimmer sein. Eigentlich lohnt sich dieser Ärger gar nicht. Er raubt mir nur die Energie, die ich für andere Dinge brauche."
2. Absatz, Besser gehen ...
Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass es meinem Mann (momentan) nach seinem Klinikaufenthalt besser geht. Aber ich kenne das, was du schreibst, natürlich vom letzten Jahr. Mein Mann kam aus der Klinik, wie es schien gut auf Medikamente eingestellt, und *bumm*, nach 14 Tagen ging es wieder bergab, und von Monat zu Monat weiter bergab ....
Ein psychisch kranker Mensch macht das ja nicht, weil er jemanden ärgern möchte. Er möchte doch selber, dass es besser/gut geht. Und diese Menschen leiden genauso, wenn nicht sogar mehr, unter diesen Verschlechterungen.
Hier im Forum - die Worte von psychisch Kranken, die schon jahre- bis jahrzehntelang in ihren Krankheiten feststecken - zu lesen, hat mich nochmal etwas demütiger gemacht. Und ich bin dankbar, dass sehr viele Symptome, die hier beschrieben stehen, bei meinem Mann gar nicht vorhanden sind.
Nichtsdestotrotz ist es sehr schwer, eine psychische Erkrankung eines Angehörigen zu (er)tragen. Das weiß ich natürlich auch. Und da will und darf ich dir gar kein Leid absprechen. Ich habe doch auch über ein Jahr (mit)gelitten. Und die Erschöpfung ist da, na klar! War bei mir nicht anders.
Und genauso klar ist, dass es dir besser geht, wenn du etwas aus diesem häuslichen "Sumpf" herauskommst. Da trügt dich dein Gefühl auch gar nicht.
Ist es dir nicht möglich, zeitlich begrenzt, etwas Auszeit zu nehmen? Auch deinen Mann darfst du "delegieren". Die Verantwortung auf seine Eltern, Geschwister, Freunde, Nachbarn, ... übergeben. Du bist nicht der einzige Mensch, der Tag und Nacht auf ihn schauen muss.
Ein paar Wochen nur, und du hast wieder etwas mehr Kraft.
Mutter-Kind-Kur ist doch eine gute Idee. Überlege dir, an wen du die Verantwortung für deinen Mann delegieren kannst, und dann suchst du um diese Kur an.
Alleine schon der Gedanken daran, dass du diese Möglichkeit bekommst, wird dich deine Situation leichter ertragen lassen.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
- Werbung
3. Absatz, Angst für Rückfall ....
Och, 18 Monate sind eine lange Zeit. Da musst du dir echt heute noch nicht den Kopf darüber zerbrechen.
Wenn ich eines durch die Krankheit meines Mannes gelernt habe, dann das: "Wie ist die Situation jetzt gerade? Heute? Morgen? Übermorgen? - Was nächste Woche ist, das steht noch in den Sternen."
Deinem Mann geht es gerade gut. Das ist heute so, wird morgen so sein, und auch übermorgen noch.
In 18 Monaten ............ Oh, ein Kind, das heute geboren wird, kann dann bereits feste (Erwachsenen)Nahrung zu sich nehmen, kann laufen und sich auch sprachlich schon gut verständlich machen ... Oder der Weg dieses Kindes verläuft ganz anders. Wer will da heute schon eine Prognose darüber abgeben? Und warum sollte man da heute schon denken, dass diesem Neugeborenen ein schlechter Weg vorbestimmt ist? Zu 99,99% wird der erste Fall eintreten.
Und so wird es bei deinem Mann auch sein. In 18 Monaten ist er (durch die Behandlung) psychisch so gefestigt, dass er mit dem Stress fertig wird, und sein Körper sich nicht mit psychosomatischen Symptomen meldet.
Glaubt daran! Sagt euch jeden Tag, wie gut es euch geht! Genießt die guten Tage! Hebt die positiven Dinge hervor, und was deinem Mann - trotz der Krankheit - noch alles möglich ist.
Mein Mann war nicht einmal mehr fähig leichte Gartenarbeiten zu erledigen.
viewtopic.php?f=40&t=32036 Hier kannst du unsere Geschichte lesen.
Und jetzt, ein Monat später, hat sich meine Situation beinahe um 180 Grad gewendet.
Mein Mann ist wieder belastbar, er schafft es wieder aktiver zu sein, und, und, und ...
Und genau diesen Zustand, den wir momentan haben, den genießen wir. Und das sagen wir uns täglich vor. Und wir vertrauen darauf, dass es jetzt so bleibt. (So wie man bei einem Neugeborenen auch darauf vertraut, dass es gesund aufwachsen wird.)
Falls wieder ein Rückfall kommen sollte (aber diesen Gedanken schieben wir weit beiseite), dann nehmen wir ihn an.
Aber bis dahin machen wir uns schöne Tage, an denen wir bemüht sind, wieder Kraft zu schöpfen.
Heute, morgen, und übermorgen ist uns das ganz sicher möglich.
Und zu den Selbsthilfegruppen .....
Bei der Klinikgruppe sind wir nur zu sechst. Und die Angehörigengruppe außerhalb, die konnte ich noch nicht besuchen, weil sie anscheinend Sommerpause haben. Da muss ich mich selber überraschen lassen.
Och, 18 Monate sind eine lange Zeit. Da musst du dir echt heute noch nicht den Kopf darüber zerbrechen.
Wenn ich eines durch die Krankheit meines Mannes gelernt habe, dann das: "Wie ist die Situation jetzt gerade? Heute? Morgen? Übermorgen? - Was nächste Woche ist, das steht noch in den Sternen."
Deinem Mann geht es gerade gut. Das ist heute so, wird morgen so sein, und auch übermorgen noch.
In 18 Monaten ............ Oh, ein Kind, das heute geboren wird, kann dann bereits feste (Erwachsenen)Nahrung zu sich nehmen, kann laufen und sich auch sprachlich schon gut verständlich machen ... Oder der Weg dieses Kindes verläuft ganz anders. Wer will da heute schon eine Prognose darüber abgeben? Und warum sollte man da heute schon denken, dass diesem Neugeborenen ein schlechter Weg vorbestimmt ist? Zu 99,99% wird der erste Fall eintreten.
Und so wird es bei deinem Mann auch sein. In 18 Monaten ist er (durch die Behandlung) psychisch so gefestigt, dass er mit dem Stress fertig wird, und sein Körper sich nicht mit psychosomatischen Symptomen meldet.
Glaubt daran! Sagt euch jeden Tag, wie gut es euch geht! Genießt die guten Tage! Hebt die positiven Dinge hervor, und was deinem Mann - trotz der Krankheit - noch alles möglich ist.
Mein Mann war nicht einmal mehr fähig leichte Gartenarbeiten zu erledigen.
viewtopic.php?f=40&t=32036 Hier kannst du unsere Geschichte lesen.
Und jetzt, ein Monat später, hat sich meine Situation beinahe um 180 Grad gewendet.
Mein Mann ist wieder belastbar, er schafft es wieder aktiver zu sein, und, und, und ...
Und genau diesen Zustand, den wir momentan haben, den genießen wir. Und das sagen wir uns täglich vor. Und wir vertrauen darauf, dass es jetzt so bleibt. (So wie man bei einem Neugeborenen auch darauf vertraut, dass es gesund aufwachsen wird.)
Falls wieder ein Rückfall kommen sollte (aber diesen Gedanken schieben wir weit beiseite), dann nehmen wir ihn an.
Aber bis dahin machen wir uns schöne Tage, an denen wir bemüht sind, wieder Kraft zu schöpfen.
Heute, morgen, und übermorgen ist uns das ganz sicher möglich.
Und zu den Selbsthilfegruppen .....
Bei der Klinikgruppe sind wir nur zu sechst. Und die Angehörigengruppe außerhalb, die konnte ich noch nicht besuchen, weil sie anscheinend Sommerpause haben. Da muss ich mich selber überraschen lassen.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Hallo Feenya,
ich habe gerade weinend vor dem PC gesessen. Danke für das Mitgefühl und die aufmunternden Worte. Wahrscheinlich war es genau das, was ich gebraucht habe. Ich kann jetzt wieder nach vorn sehen.
Danke und einen schönen Abend,
Jana
ich habe gerade weinend vor dem PC gesessen. Danke für das Mitgefühl und die aufmunternden Worte. Wahrscheinlich war es genau das, was ich gebraucht habe. Ich kann jetzt wieder nach vorn sehen.
Danke und einen schönen Abend,
Jana
Dir auch einen schönen Abend. Und alles Gute!
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Hallo,
ich habe seit Mittwoch versucht, wieder positiver zu denken. Fällt mir leider nicht so leicht, wie ich es gern gehabt hätte.
Gestern Abend dann großes Gespräch mit meinem Mann zu meinen im Moment nur wenig vorhandenen Gefühlen für Ihn. Macht ihm schwer zu schaffen, nicht mehr so geliebt zu werden, wie es mal am Anfang war. Hat sich vielleicht auch einfach so "eingeschlichen" in den Alltag, dass das große Verliebtheitsgefühl bei mir nicht mehr da ist. Er sagt, er kann seine Krankheit und seine Gefühle zu mir voneinander trennen. Ich kann das nicht wirklich gut, schließlich gehört seine Krankheit mit zu ihm dazu, ich kann sie nicht einfach wegschieben.
Er hat wohl gehofft, dass meine Krise in wenigen Tagen ausgestanden ist und dann alles wieder gut ist. Kann ich leider nicht bieten, wird sich schon noch etwas hinziehen.
Blöd fand ich seine Bemerkung, dass er sich gar nicht vorstellen will, wie es ist, wenn ich in 10 Tagen eine Woche mit den Kindern im Urlaub bin. Ich habe so das Gefühl, dass er mich "besitzen" will und ich nicht weggehen darf. Ist auch oft abends so, wenn die Kinder im Bett sind und wir Zeit für uns haben. In dieser Zeit will ich nicht einfach nur bei ihm hocken, sondern auch meinen Hobbys nachgehen, die nichts mit ihm zu tun haben. Ich weiß ja, dass er viel Aufmerksamkeit sucht, aber irgendwann am Tag muss ich auch mal für mich da sein und nicht für andere.
Montag habe ich einen Termin zum Gespräch bei der Caritas, mal sehen, was da noch bei rumkommt.
Wenn noch jemand andere Ideen hat, immer her damit.
Jana
ich habe seit Mittwoch versucht, wieder positiver zu denken. Fällt mir leider nicht so leicht, wie ich es gern gehabt hätte.
Gestern Abend dann großes Gespräch mit meinem Mann zu meinen im Moment nur wenig vorhandenen Gefühlen für Ihn. Macht ihm schwer zu schaffen, nicht mehr so geliebt zu werden, wie es mal am Anfang war. Hat sich vielleicht auch einfach so "eingeschlichen" in den Alltag, dass das große Verliebtheitsgefühl bei mir nicht mehr da ist. Er sagt, er kann seine Krankheit und seine Gefühle zu mir voneinander trennen. Ich kann das nicht wirklich gut, schließlich gehört seine Krankheit mit zu ihm dazu, ich kann sie nicht einfach wegschieben.
Er hat wohl gehofft, dass meine Krise in wenigen Tagen ausgestanden ist und dann alles wieder gut ist. Kann ich leider nicht bieten, wird sich schon noch etwas hinziehen.
Blöd fand ich seine Bemerkung, dass er sich gar nicht vorstellen will, wie es ist, wenn ich in 10 Tagen eine Woche mit den Kindern im Urlaub bin. Ich habe so das Gefühl, dass er mich "besitzen" will und ich nicht weggehen darf. Ist auch oft abends so, wenn die Kinder im Bett sind und wir Zeit für uns haben. In dieser Zeit will ich nicht einfach nur bei ihm hocken, sondern auch meinen Hobbys nachgehen, die nichts mit ihm zu tun haben. Ich weiß ja, dass er viel Aufmerksamkeit sucht, aber irgendwann am Tag muss ich auch mal für mich da sein und nicht für andere.
Montag habe ich einen Termin zum Gespräch bei der Caritas, mal sehen, was da noch bei rumkommt.
Wenn noch jemand andere Ideen hat, immer her damit.
Jana
Das dick markierte ...chancex hat geschrieben: In dieser Zeit will ich nicht einfach nur bei ihm hocken, sondern auch meinen Hobbys nachgehen, die nichts mit ihm zu tun haben. Ich weiß ja, dass er viel Aufmerksamkeit sucht, aber irgendwann am Tag muss ich auch mal für mich da sein und nicht für andere.
Hast du das deinem Mann so gesagt? Dass du dich von "den anderen" total vereinnahmt fühlst, und du dich selbst "verloren" hast?
In diese Falle tappen wir Frauen leider viel zu leicht. An erster Stelle sind wir für die Kinder da, und wenn dann noch ein kranker Mann dazu kommt, dann bleibt "von uns" so gut wie nichts mehr übrig.
In deiner Prioritätenlisten solltest du also schon einen Platz an der Spitze haben. Du musst dir wichtiger sein, als Haushalt, Verwandtschaft, Freunde, Verpflichtungen (außer die Verpflichtungen gegenüber den Kindern, und dem kranken Mann - all das, was er tatsächlich nicht ohne deine Hilfe schaffen würde ... ), ...
Gut, die Kinder brauchen dich. Das wusstest du schon bevor du sie bekommen hast.
Dass dein Mann krank wurde, damit konntest du nicht rechnen. Aber das ist nun mal so, und darauf muss man sich nun einstellen.
Aber ein kranker Mann darf nicht bedeuten, dass man sich komplett selber aufgibt. Darum ist es wichtig, dass du irgendwann am Tag auch Zeit für dich hast, sonst kommst du in die Situation, dass du dich von den anderen ausgesaugt fühlst. Und da ist dann eben auch die Energie der Liebe weggesaugt.
Das kann dein Mann sicher auch verstehen, wenn du es ihm genau so erklärst. Dass es für dein seelisches Gleichgewicht ganz wichtig ist, dass du irgendwann am Tag einfach nur Zeit für dich haben musst.
Wenn du ihn dir ruhst, und Kraft getankt hast, dann kann auch die Liebe für ihn in dir gedeihen. Weil die muss wie eine zarte Blume gepflegt werden.
Sag ihm das. Natürlich darf die gemeinsame Zeit auch nicht zu kurz kommen.
Naja, das ist jetzt Interpretationssache. Wie du seinen Satz interpretierst, hat sehr viel mit dir zu tun.Blöd fand ich seine Bemerkung, dass er sich gar nicht vorstellen will, wie es ist, wenn ich in 10 Tagen eine Woche mit den Kindern im Urlaub bin. Ich habe so das Gefühl, dass er mich "besitzen" will und ich nicht weggehen darf.
Kennst du das 4-Ohren-Modell nach Friedemann Schulz v. Thun?
Mehr dazu:
Die vier Aspekte einer Nachricht
Wir Menschen reden oft, wie uns “der Schnabel” gewachsen ist. Nach Schulz von Thun kommunizieren wir sogar mit vier Schnäbeln gleichzeitig. Der Empfänger hat dann entsprechend vier metaphorische Ohren und kann eine “gesendete Botschaft” nach vier Seiten hin verstehen.
[...]
Ein bekanntes Beispiel beschreibt ein Ehepaar, das gemeinsam im Auto an der Ampel wartet. Diese springt von Gelb auf Grün und der Mann fährt nicht sofort los. Seine Frau meldet sich deshalb zu Wort. Sie sagt: “Die Ampel ist grün!” Was kann die Bedeutung dieses Satzes sein?
1.Sachebene: Die Ampel hat tatsächlich auf grün geschaltet.
2.Selbstkundgabe: Ich bin ungeduldig und möchte, dass Du meine Zeit nicht unnütz vertust.
3.Beziehungshinweis: Muss ich mich schon wieder um Dich kümmern. Immer benötigst du meine Hilfe, wenn ich mit Dir gemeinsam im Auto fahre.
4.Appell: Trödle nicht – fahr endlich los – gib Gas.
Quelle: http://www.kikidan.com/news/wichtige-ko ... -thun.html
https://www.google.at/#q=vier+ohren+modell
Ich fände diese Bemerkung nicht gleich von vorneherein blöd. Ich bin der Meinung, dass der Mann äußern darf, dass er sich eine Woche ohne seine Familie nicht vorstellen kann ...
Ich höre auch immer von Müttern, dass sie sich gar nicht vorstellen können, wie eine Woche ohne ihr Kind/ohne ihre Kinder (wenn diese mit der Schule unterwegs oder den Großeltern im Urlaub sind) sein wird.
Daran ist doch nichts blöd. Das ist doch ganz normal.
Und darum darf man das (der Ehefrau) auch sagen. Im Prinzip heißt es, dass dein Mann euch jetzt schon vermisst.
Aber ich glaube kaum, dass er dich besitzen will und dich nicht weglässt. Die Mütter - die sich nicht vorstellen können, wie sie die Ruhe von den Kindern verkraften werden - die wollen ihre Kinder doch auch nicht besitzen oder "einsperren."
Suche dir einfach immer DAS Ohr aus, mit dem du hören möchtest.
Und wenn dein Mann einmal tatsächlich sagt, dass er dich "einsperren" will, dann kannst du ihm immer noch ein paar Takte dazu sagen.
Weil mit der Hochzeit bist du sicher nicht zu seiner "Leibeigenen" geworden, oder? *g*
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Hallo,
gestern war ich bei der psychosozialen Beratung der Caritas. Hat gut getan, die ganze Last und Sorgen der letzten Zeit zu erzählen und weinen zu können. Ich habe wohl doch eine ganze Menge Druck und Wut in mir, der langsam seinen Weg nach draußen findet. Der Berater war wirklich nett, jetzt verstehe ich, warum ich im Moment wenig mit meinem Mann kuscheln will: Durch seine Krankheit ist er halt immer weniger attraktiv für mich geworden, und wenn er dann abends mit Wärmflasche und Magentee im Sessel sitzt ist das für mich kein Zeichen, Sex mit ihm haben zu wollen.
Genau das habe ich ihm auch gestern Abend so gesagt und erklärt. War schwer für ihn zu verstehen und anzunehmen, aber so ist es halt im Moment. Er verkrampft sich immer mehr und will unbedingt wieder mehr geliebt werden, aber das wird er von meiner Seite wahrscheinlich nur erreichen, wenn er losläßt und mir Zeit und Raum gibt, mich an seine Krankheit zu gewöhnen. Er will unbedingt, dass es schnell geht (besser gestern als heute), aber je mehr er diesen Druck macht, umso mehr fühle ich mich gedrängt und ihm geht es damit auch nicht gut.
Ist im Moment eine etwas verzwickte Situation. Ich weiß zumindest, wo ich stehe und mir geht es auch von Tag zu Tag besser. Ich werde wieder mehr auf mich achten und mir meine Zeit nehmen, die ich für mich brauche. Ganze Tage ohne die Kinder sind im Moment nicht drin, aber das ist für mich ok. Nächste Woche fahre ich mit den Kindern zu meiner Mutter, das wird mir sicherlich auch gut tun, von den Krankheitsthemen wegzukommen und durchatmen zu können.
Mein Mann bräuchte eingentlich auch jemand zum Reden, aber sein Therapeut ist erst in 3 Wochen wieder da. Wir sprechen über seine Probleme und Gefühle, aber es wäre nicht schlecht, wenn er sich auch noch an anderer Stelle aussprechen könnte.
Jana
gestern war ich bei der psychosozialen Beratung der Caritas. Hat gut getan, die ganze Last und Sorgen der letzten Zeit zu erzählen und weinen zu können. Ich habe wohl doch eine ganze Menge Druck und Wut in mir, der langsam seinen Weg nach draußen findet. Der Berater war wirklich nett, jetzt verstehe ich, warum ich im Moment wenig mit meinem Mann kuscheln will: Durch seine Krankheit ist er halt immer weniger attraktiv für mich geworden, und wenn er dann abends mit Wärmflasche und Magentee im Sessel sitzt ist das für mich kein Zeichen, Sex mit ihm haben zu wollen.
Genau das habe ich ihm auch gestern Abend so gesagt und erklärt. War schwer für ihn zu verstehen und anzunehmen, aber so ist es halt im Moment. Er verkrampft sich immer mehr und will unbedingt wieder mehr geliebt werden, aber das wird er von meiner Seite wahrscheinlich nur erreichen, wenn er losläßt und mir Zeit und Raum gibt, mich an seine Krankheit zu gewöhnen. Er will unbedingt, dass es schnell geht (besser gestern als heute), aber je mehr er diesen Druck macht, umso mehr fühle ich mich gedrängt und ihm geht es damit auch nicht gut.
Ist im Moment eine etwas verzwickte Situation. Ich weiß zumindest, wo ich stehe und mir geht es auch von Tag zu Tag besser. Ich werde wieder mehr auf mich achten und mir meine Zeit nehmen, die ich für mich brauche. Ganze Tage ohne die Kinder sind im Moment nicht drin, aber das ist für mich ok. Nächste Woche fahre ich mit den Kindern zu meiner Mutter, das wird mir sicherlich auch gut tun, von den Krankheitsthemen wegzukommen und durchatmen zu können.
Mein Mann bräuchte eingentlich auch jemand zum Reden, aber sein Therapeut ist erst in 3 Wochen wieder da. Wir sprechen über seine Probleme und Gefühle, aber es wäre nicht schlecht, wenn er sich auch noch an anderer Stelle aussprechen könnte.
Jana
Tolle Beiträge von Dir, Feenya.
Doch, Jana, Dein Frust ist verständlich. Aber was wäre, wenn Du gehen würdest? Würdest Du Dich wirklich wohl fühlen in Deiner Haut, wenn ab und zu der Gedanke heranschleichen würde, Du habest in in einer Situation zurückgelassen, in der umgekehrt Du nicht gern zurückgelassen worden wärest?
Dein Mann gerät durch Deine ehrlichen Worte jetzt wohl in eine Art Zugzwang. Er schämt sich vielleicht sogar seiner Krankheit, seiner "Unattraktivität", die er selbst jetzt erst begreift. Es ist eine schwierige Lage, in der Ihr Euch befindet. Wurdet Ihr in der Kirche getraut, wo auch die Worte fielen: … in guten wie in bösen Tagen"? Ihr steckt jetzt zusammen in den "bösen" …
Außer durchhalten und zusammen auf bessere Tage hoffen, fällt mir auch wenig dazu ein.
Doch, Jana, Dein Frust ist verständlich. Aber was wäre, wenn Du gehen würdest? Würdest Du Dich wirklich wohl fühlen in Deiner Haut, wenn ab und zu der Gedanke heranschleichen würde, Du habest in in einer Situation zurückgelassen, in der umgekehrt Du nicht gern zurückgelassen worden wärest?
Dein Mann gerät durch Deine ehrlichen Worte jetzt wohl in eine Art Zugzwang. Er schämt sich vielleicht sogar seiner Krankheit, seiner "Unattraktivität", die er selbst jetzt erst begreift. Es ist eine schwierige Lage, in der Ihr Euch befindet. Wurdet Ihr in der Kirche getraut, wo auch die Worte fielen: … in guten wie in bösen Tagen"? Ihr steckt jetzt zusammen in den "bösen" …
Außer durchhalten und zusammen auf bessere Tage hoffen, fällt mir auch wenig dazu ein.
Hallo,
ja, das mit den "bösen Tagen" habe ich auch schon so gedacht. Wir müssen da jetzt irgendwie durch. Mit jedem Tag, der vergeht, kann ich mich auch mehr mit der derzeitigen Lage anfreunden. Alternativ habe ich auch keine wirkliche Lust auf eine Trennung, denn das würde ihm und auch den Kindern emotional nicht gut tun, geschweige denn von Umzug, viel weniger Geld, Kinderbesuchszeiten usw. zu reden.
Mir hat es schon geholfen, hier offen darüber schreiben zu können und auch das Gespräch bei der Caritas war gut.
Jana
ja, das mit den "bösen Tagen" habe ich auch schon so gedacht. Wir müssen da jetzt irgendwie durch. Mit jedem Tag, der vergeht, kann ich mich auch mehr mit der derzeitigen Lage anfreunden. Alternativ habe ich auch keine wirkliche Lust auf eine Trennung, denn das würde ihm und auch den Kindern emotional nicht gut tun, geschweige denn von Umzug, viel weniger Geld, Kinderbesuchszeiten usw. zu reden.
Mir hat es schon geholfen, hier offen darüber schreiben zu können und auch das Gespräch bei der Caritas war gut.
Jana
Hallo Jana,
habe Deinen Beitrag bzgl. der Selbsthilfegruppe in Giessen gelesen. Was hat Dir dort nicht gefallen ? Ich wollte zum nächsten Termin dort mal hingehen und mir die Gruppe anschauen. Mein Mann leidet schon länger unter Depressionen, wollte sich aber nie helfen lassen. Wie ich gehört habe soll die Gruppe von Ärzten und Therapeuten angeleitet werden, stimmt das ?
Vielen Dank und liebe Grüße
Andrea
habe Deinen Beitrag bzgl. der Selbsthilfegruppe in Giessen gelesen. Was hat Dir dort nicht gefallen ? Ich wollte zum nächsten Termin dort mal hingehen und mir die Gruppe anschauen. Mein Mann leidet schon länger unter Depressionen, wollte sich aber nie helfen lassen. Wie ich gehört habe soll die Gruppe von Ärzten und Therapeuten angeleitet werden, stimmt das ?
Vielen Dank und liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea,
der Berater von der Caritas hat mir gesagt, dass diese Gruppe eher für Angehörige mit psychiatrischen Problemen geeignet ist und nicht mit psychischen Problemen. Die ersten 45 Minuten waren ein Arzt und eine Mitarbeiterin vom Sozialdienst mit da. Da es eine offene Gruppe ist, kann jeder der will kommen. Als ich da waren, waren wir 28 Personen, davon 6 "neue", die alle ihr Problem vorgetragen haben. In eine echte Diskussion kommt man bei der Menge an Personen gar nicht rein. Mich hat der Abend sehr belastet, weil ich nur Elend mit angehört habe und es irgendwie kein gutes Ende gab. Es gibt in Gießen auch eine Kontaktstelle zur Vermittlung von Selbsthilfegruppen, da werde ich in den nächsten Tagen mal anrufen. Wenn du Interesse hast, kann ich dir gern sagen, was dabei rausgekommen ist.
Viele Grüße, Jana
der Berater von der Caritas hat mir gesagt, dass diese Gruppe eher für Angehörige mit psychiatrischen Problemen geeignet ist und nicht mit psychischen Problemen. Die ersten 45 Minuten waren ein Arzt und eine Mitarbeiterin vom Sozialdienst mit da. Da es eine offene Gruppe ist, kann jeder der will kommen. Als ich da waren, waren wir 28 Personen, davon 6 "neue", die alle ihr Problem vorgetragen haben. In eine echte Diskussion kommt man bei der Menge an Personen gar nicht rein. Mich hat der Abend sehr belastet, weil ich nur Elend mit angehört habe und es irgendwie kein gutes Ende gab. Es gibt in Gießen auch eine Kontaktstelle zur Vermittlung von Selbsthilfegruppen, da werde ich in den nächsten Tagen mal anrufen. Wenn du Interesse hast, kann ich dir gern sagen, was dabei rausgekommen ist.
Viele Grüße, Jana
Hallo Chancex,
was ich sehe ist, dass DEIN Anspruchsdenken ziemlich hoch zu sein scheint. Wenn ich mir so deine Erwartungen a) von einem Mann, b) von einer Ehe und c) seinem gewünschten Heilungsverlauf so durchlese, bin ich mir aus außenstehender Leser nicht wirklich sicher, ob hier wirklich SEIN Anspruchsdenken das Problem sei oder ob es sich nicht um eine Art Projektion handelt.
Mein Rat: Verlass ihn! Ich glaube nämlich, dann wird ER sehr viel freier sein und sehr viel weniger Druck verspüren.
Natürlich ist es sehr belastend, Angehöriger von einem psychisch Erkrankten zu sein. Aber wenn ich mir, wie gesagt, deine Ansprüche an einen "FUNKTIONIERENDEN EHEMANN" so anschaue, deine Forderungen, und wie wenig du im Gegenzug zu geben bereit... (ausgeprägte Erkrankung, mehrmonatige Klinikaufenthalte, Jobprobleme, ihm muss es richtig mies gehen, während es für dich schon "unerträglich" ist, einen Urlaub zu verschieben, Termine umzuorganisieren und statt ihm beizustehen, abends nicht den Hobbies nachgehen zu können...)... Belastung hin oder her, hier werden Äpfel und Birnen miteinander verglichen, die in keinem gesunden Verhältnis zu einander stehen.
Wenn dir DAS schon zu viel ist... (abends auf Hobbies verzichten weil der Mann krank ist btr. wegen einer ernsthaften Erkrankung einen Urlaub zu verschieben)... wenn das bei dir schon Ängste auslöst, du wärest sein Besitz...- dann solltest du IHM lieber die Freiheit gönnen, bevor zu spät ist. Je eher, desto besser. Es trägt nämlich nicht gerade zum Heilungsprozess bei, sich auch noch zu allem Überfluss Schuldgefühle einimpfen zu lassen, weil man im Krankenhaus lag, weil die arme Ehefrau einen Theatertermin absagen musste, und ähnliches. Oder wenn man in einer schweren Zeit Schuldgefühle haben muss, weil man Trost und Halt bei seiner Frau sucht, die aber gerade stinkig ist, weil sie Hobbies dafür vernachlässigen müsste... nein, das trägt sicherlich NICHT zu seiner Heilung bei.
Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr glaube ich, dass es nicht die Anforderungen des Berufslebens sind, die ihn körperlich wie psychisch so krank machen. Zu dem Thema, was manche heutzutage unter einer Ehe verstehen, da schweige ich dann doch lieber. Aber lass dich von mir nicht von deinen Hobbies und Theaterbesuchen abhalten, das wäre ja schade.
was ich sehe ist, dass DEIN Anspruchsdenken ziemlich hoch zu sein scheint. Wenn ich mir so deine Erwartungen a) von einem Mann, b) von einer Ehe und c) seinem gewünschten Heilungsverlauf so durchlese, bin ich mir aus außenstehender Leser nicht wirklich sicher, ob hier wirklich SEIN Anspruchsdenken das Problem sei oder ob es sich nicht um eine Art Projektion handelt.
Mein Rat: Verlass ihn! Ich glaube nämlich, dann wird ER sehr viel freier sein und sehr viel weniger Druck verspüren.
Natürlich ist es sehr belastend, Angehöriger von einem psychisch Erkrankten zu sein. Aber wenn ich mir, wie gesagt, deine Ansprüche an einen "FUNKTIONIERENDEN EHEMANN" so anschaue, deine Forderungen, und wie wenig du im Gegenzug zu geben bereit... (ausgeprägte Erkrankung, mehrmonatige Klinikaufenthalte, Jobprobleme, ihm muss es richtig mies gehen, während es für dich schon "unerträglich" ist, einen Urlaub zu verschieben, Termine umzuorganisieren und statt ihm beizustehen, abends nicht den Hobbies nachgehen zu können...)... Belastung hin oder her, hier werden Äpfel und Birnen miteinander verglichen, die in keinem gesunden Verhältnis zu einander stehen.
Wenn dir DAS schon zu viel ist... (abends auf Hobbies verzichten weil der Mann krank ist btr. wegen einer ernsthaften Erkrankung einen Urlaub zu verschieben)... wenn das bei dir schon Ängste auslöst, du wärest sein Besitz...- dann solltest du IHM lieber die Freiheit gönnen, bevor zu spät ist. Je eher, desto besser. Es trägt nämlich nicht gerade zum Heilungsprozess bei, sich auch noch zu allem Überfluss Schuldgefühle einimpfen zu lassen, weil man im Krankenhaus lag, weil die arme Ehefrau einen Theatertermin absagen musste, und ähnliches. Oder wenn man in einer schweren Zeit Schuldgefühle haben muss, weil man Trost und Halt bei seiner Frau sucht, die aber gerade stinkig ist, weil sie Hobbies dafür vernachlässigen müsste... nein, das trägt sicherlich NICHT zu seiner Heilung bei.
Je länger ich darüber nachdenke, um so mehr glaube ich, dass es nicht die Anforderungen des Berufslebens sind, die ihn körperlich wie psychisch so krank machen. Zu dem Thema, was manche heutzutage unter einer Ehe verstehen, da schweige ich dann doch lieber. Aber lass dich von mir nicht von deinen Hobbies und Theaterbesuchen abhalten, das wäre ja schade.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 84 Antworten
- 7832 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von stern
-
- 9 Antworten
- 4291 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von yamaha1234
-
- 44 Antworten
- 6484 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Cartoon Hero
-
- 28 Antworten
- 3747 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Tristezza
-
- 12 Antworten
- 3022 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Tränen-reich