Kann man bisexuell werden?
Kann man bisexuell werden?
Ich bin, bis auf ein paar Ausnahmen in der Pubertät, hetero. Schon immer gewesen, ohne jeden Zweifel.
Jetzt habe ich eine Frau kennen gelernt, die mich total anmacht. ich habe irrsinnige sexuelle Fantasien mit ihr, leider ist sie für mich so gut wie unerreichbar (da beruflich miteinander verknüpft). Und das verwirrt mich. Ich hatte nie großartiges Interesse an Frauen, außer einen bestimmten Typ Frau, den ich mir einfach immer gerne angesehen habe, aber ohne sexuelle Hintergedanken.
Kann sich die sexuelle Präferenz im Laufe des Lebens wirklich ändern? Oder habe ich mein Leben lang irgend etwas unterdrückt? Wie geht man mit einer Bisexualität um, wenn es eine feste Partnerschaft gibt?
Und: Was mache ich bloß mit all diesen Gefühlen?
chaosfee
Jetzt habe ich eine Frau kennen gelernt, die mich total anmacht. ich habe irrsinnige sexuelle Fantasien mit ihr, leider ist sie für mich so gut wie unerreichbar (da beruflich miteinander verknüpft). Und das verwirrt mich. Ich hatte nie großartiges Interesse an Frauen, außer einen bestimmten Typ Frau, den ich mir einfach immer gerne angesehen habe, aber ohne sexuelle Hintergedanken.
Kann sich die sexuelle Präferenz im Laufe des Lebens wirklich ändern? Oder habe ich mein Leben lang irgend etwas unterdrückt? Wie geht man mit einer Bisexualität um, wenn es eine feste Partnerschaft gibt?
Und: Was mache ich bloß mit all diesen Gefühlen?
chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Hallo chaosfee!
Deine anderen Fragen kann ich dir leider nicht beantworten.
Viele Grüße!
candle
chaosfee hat geschrieben:Ich bin, bis auf ein paar Ausnahmen in der Pubertät, hetero.
Also ICH vermute, dass es bei dir schon vorhanden war, warum hättest du dann diese beiden Ausnahmen in der Pubertät gehabt? Ich denke nicht, dass sich Präferenzen ändern.Kann sich die sexuelle Präferenz im Laufe des Lebens wirklich ändern?
Deine anderen Fragen kann ich dir leider nicht beantworten.
Viele Grüße!
candle
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Du weißt ja sicher, dass es viele Theorien diesbezüglich gibt: 'Offiziell' wird man nicht schwul, bi oder lesbisch; ich glaube, man kann sich das am ehesten als ein Kontinuum vorstellen. Und wie so oft im Leben: Mal dominiert das Eine, mal das Andere.
Wie du damit umgehen kannst, ist entsprechend auch individuell. Es gibt ja massenhaft Literatur dazu, weil es nicht so selten ist, dass man erst in der Lebensmitte plötzlich merkt, was man eigentlich will. Da wurden Familien gegründet, und plötzlich merkt die Frau, dass sie lesbisch ist und der Mann, dass er schwul ist (wobei ich mir diese Konstellation noch am einfachsten vorstelle...). Grundsätzlich bist du frei - und dein Mann (so vorhanden) ist es auch. Und entweder ihr einigt euch - oder nicht. Das hört sich banal an, aber anders läuft es vermutlich nicht. Langfristig haben Heimlichkeiten noch nie weitergeholfen; Offenheit hingegen bringt immer Chancen mit sich.
Ich würde dir empfehlen, dich einzulesen, weil es wirklich ganz viel Coming Out-Literatur gibt.
Wie du damit umgehen kannst, ist entsprechend auch individuell. Es gibt ja massenhaft Literatur dazu, weil es nicht so selten ist, dass man erst in der Lebensmitte plötzlich merkt, was man eigentlich will. Da wurden Familien gegründet, und plötzlich merkt die Frau, dass sie lesbisch ist und der Mann, dass er schwul ist (wobei ich mir diese Konstellation noch am einfachsten vorstelle...). Grundsätzlich bist du frei - und dein Mann (so vorhanden) ist es auch. Und entweder ihr einigt euch - oder nicht. Das hört sich banal an, aber anders läuft es vermutlich nicht. Langfristig haben Heimlichkeiten noch nie weitergeholfen; Offenheit hingegen bringt immer Chancen mit sich.
Ich würde dir empfehlen, dich einzulesen, weil es wirklich ganz viel Coming Out-Literatur gibt.
Wieso sollte sich nicht die sexuelle Präferenz im Laufe des Lebens verändern? Genau wie sich auch die anderen Eigenschaften und Interessen im Laufe des Lebens verändern? Zudem schreibst Du ja selbst bisexuell und nicht lesbisch. Genaugenommen ist das eine Erweiterung.
Biologistisch gesehen ist der Mensch, das Lebewesen wohl ohnehin bisexuell angelegt. Entwicklung zu hetero ist wohl eher gesellschaftlich sozialisiert und man verdrängt dann solche Gedanken bzw. bringen viele es einfach nicht mit sexueller Anziehung in Verbindung, wenn sie andere Frauen sehr attraktiv finden ...
Biologistisch gesehen ist der Mensch, das Lebewesen wohl ohnehin bisexuell angelegt. Entwicklung zu hetero ist wohl eher gesellschaftlich sozialisiert und man verdrängt dann solche Gedanken bzw. bringen viele es einfach nicht mit sexueller Anziehung in Verbindung, wenn sie andere Frauen sehr attraktiv finden ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Puh nee, an Coming Out oder so denke ich noch lange nicht. Ich hoffe ja immer noch irgendwie, dass sich das legt. Meine Frage wäre erst mal, wie ich so lange damit umgehen soll. Verdrängen? Die Frau angraben und ausprobieren? Andere Frauen ausprobieren? Mich gedanklich damit beschäftigen oder es nicht aufblasen?
Pandas, Erweiterung klingt so harmlos. Was aber macht man damit in einer monogamen Gesellschaft?
Pandas, Erweiterung klingt so harmlos. Was aber macht man damit in einer monogamen Gesellschaft?
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Hallo chaosfee,
ist doch letztlich egal, ob das Interesse an Frauen schon “immer irgendwie da” war oder neu dazu gekommen ist, oder? Fakt ist: JETZT stehst Du auf diese Frau. Und sexuelle Wünsche lassen sich normalerweise nicht einfach so “aussitzen”.
Was spricht denn dagegen, es auszuprobieren (ausser dem beruflichen Kontakt zu dieser bestimmten Frau)?
LG
Christie
ist doch letztlich egal, ob das Interesse an Frauen schon “immer irgendwie da” war oder neu dazu gekommen ist, oder? Fakt ist: JETZT stehst Du auf diese Frau. Und sexuelle Wünsche lassen sich normalerweise nicht einfach so “aussitzen”.
Was spricht denn dagegen, es auszuprobieren (ausser dem beruflichen Kontakt zu dieser bestimmten Frau)?
LG
Christie
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Hi, Chaosfee,
vor dem äußeren Coming Out kommt erst mal das innere Coming out. Ich kann dir nur empfehlen, zu lesen, weil es unheimlich viele Menschen in einer ähnlichen Situation gibt und weil das beim Sortieren helfen kann.
vor dem äußeren Coming Out kommt erst mal das innere Coming out. Ich kann dir nur empfehlen, zu lesen, weil es unheimlich viele Menschen in einer ähnlichen Situation gibt und weil das beim Sortieren helfen kann.
Das fände ich JETZT eine gute Lösung!chaosfee hat geschrieben: oder es nicht aufblasen?
candle
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Die Frau in die Partnerschaft integrieren? Meist sind die Männer da ja nicht so abgeneigt ...chaosfee hat geschrieben:Wie geht man mit einer Bisexualität um, wenn es eine feste Partnerschaft gibt?
Schön träumen (was bleibt dir gerade anderes übrig) und einfach abwarten, ob du sie auch für jemand Erreichbares entwickelst. Und dann evtl. siehe oben. Oder im Rahmen einer offenen Partnerschaft ausleben, wenn das möglich ist.chaosfee hat geschrieben:Was mache ich bloß mit all diesen Gefühlen?
Huh? Hier ist eher eine plurale Gesellschaft.chaosfee hat geschrieben: Pandas, Erweiterung klingt so harmlos. Was aber macht man damit in einer monogamen Gesellschaft?
Hier flirten z.b. schwule Männer oft ganz gern mal mit Frauen etc.
Bisexualität ist doch wirklich nicht mehr so negativ angesehen wie noch vor 10 Jahren. Ist ja letztlich auch harmlos. Harmloser als Homosexualität, weil da nicht das Problem des Nicht-Gebären-Könnens impliziert ist.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
.. ja klar, auch da machen die (vermehrungs)partner sicher alle gern mit und den kindern gefällt sowas bestimmt auch (ist ja so "modern", diese "freie" denkweise); z.b. bungeejumpen, fallschirmspringen, kriegsberichterstattung, elektroschocks bzw. formel 1 oder sozialdienst wären allerdings auch noch möglichkeiten, wenn schon sonst alles zu "langweilig" wird! reproduzieren ist sowieso kein problem, das geht ja auch mit künstlicher befruchtung - solang sich noch samenspender finden lassen; schwul werden wohl wenige männer wenn sie sowas alles lesen, aber vermutlich ziemlich schnell abstinent.Tristezza hat geschrieben:Oder im Rahmen einer offenen Partnerschaft ausleben, wenn das möglich ist.
ps: ICH jedenfalls würd (m)eine (angeblich) zur lesbe transmutierte "partnerin" (samt fantasien) zu ihrer freundin auswandern lassen; mit sack und pack - gleich heut und jetzt; kein problem - und feddich!
Ach sorry, das mit der Partnerschaft hatte ich überlesen.
Dann würde ich als erstes mal herausfinden, was der Partner zum Thema denkt.
LG
Christie
Dann würde ich als erstes mal herausfinden, was der Partner zum Thema denkt.
LG
Christie
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chaosfee, vielleicht ist das problem oder die frage gar nicht die sexuelle orientoerung? vielleicht geht es um deine jetzige partnerschaft? was ist denn deine vorstellung, dein ideal von beziehung? wie viel offenheit, wie viel verbindlichkeit, wie viel exklusivität darf/muss sein? was tut dir, was tut deinem partner weh?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Ich habe gar nicht rausgedeutet, dass chaosfee in Partnerschaft lebt. Ich dachte das wäre eine "Was wäre wenn- Frage". Das würde ich mir jetzt wirklich nicht antun. Es kann ja durchaus auch möglich sein, dass man während der Partnerschaft gar kein Bedürfnis hat auf das andere Geschlecht und hetero bzw. homo- Beziehungen nacheinander lebt. Eine Dreiecksbeziehung wird auf jeden Fall schwierig.
candle
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Ich sehe kein Problem am Nicht-gebären können, zumal auch ein lesbisches Päärchen (bzw. ein Teil davon) ein Kind austragen kann!!! (Nur halt nicht gezeugt von der jeweiligen Partnerin). Außerdem kann man Kinder adoptieren, hat man vielleicht aus einer vorherigen Beziehung zu einem Mann welche oder möchte auch einfach keine Kindern (oder kann aus anderen biologischen Gründen keine Kinder bekommen, wie manch hetero- oder bisexuelle Frau auch).
(...und als gefährlich sehe ich Homosexualität auch nicht an; genauso wenig wie Bisexualität, Intersexualität, Transsexualität,...Heterosexualität,....solange es nicht die Grenzen jemand anderen überschreitet, in dem Sinne, dass man ihm näher kommt, als der jenige es will. ...aber...das ist ja ein generelles Thema und unabhängig davon, ob man nun Frauen oder Männer liebt, sich als Frau oder als Mann...oder beides....,....als Mensch...fühlt).
Was die Beziehung angeht, sehe ich in erster Linie die Sache mit der festen Beziehung. Da spielt es dann eigentlich in erster Linie gar nicht so ne große Rolle, ob die "neue Liebe" weiblich ist oder nicht. In erster Linie sehe ich die Sache mit der festen Beziehung und dass man sich ggf. in jemand anderen verliebt oder gar eine Affäre hat.
Ist man eh unglücklich in der Beziehung und die Person, in die man sich neu verliebt, verliebt sich in einen auch, ist es sicher auch klarer, als wenn die eigentliche Beziehung weitgehend gut läuft, aber dennoch Gefühle für jemand anderen mitaufkommen, diese neue Person aber kein Interesse hat und nicht erreichbar ist. In dem Fall spielt es dann auch für den eigentlichen Partner weniger eine Rolle, welches Geschlecht die "neue Liebe" hat. Im Nachgang vielleicht schon und es kommen Gedanken auf, aber in erster Linie ist da wohl eher, dass da ne neue Person ist, obwohl man in einer Beziehung ist.
...und ich denke auch, dass die Grundlagen bi sind. Wie man dann lebt, für wen man sich dann entscheidet, ob man sein Leben lang bei ein und dem selben Geschlecht (des Liebes- und Lebenspartners) bleibt oder es irgendwann wechselt,...ob das "Ih, ich doch nicht" (als Beispiel) wirklich von Innen kommt oder mehr von Außen,...das ist nochmal ne andere Sache, die von verschiedenen Faktoren abhängt.
(...und als gefährlich sehe ich Homosexualität auch nicht an; genauso wenig wie Bisexualität, Intersexualität, Transsexualität,...Heterosexualität,....solange es nicht die Grenzen jemand anderen überschreitet, in dem Sinne, dass man ihm näher kommt, als der jenige es will. ...aber...das ist ja ein generelles Thema und unabhängig davon, ob man nun Frauen oder Männer liebt, sich als Frau oder als Mann...oder beides....,....als Mensch...fühlt).
Was die Beziehung angeht, sehe ich in erster Linie die Sache mit der festen Beziehung. Da spielt es dann eigentlich in erster Linie gar nicht so ne große Rolle, ob die "neue Liebe" weiblich ist oder nicht. In erster Linie sehe ich die Sache mit der festen Beziehung und dass man sich ggf. in jemand anderen verliebt oder gar eine Affäre hat.
Ist man eh unglücklich in der Beziehung und die Person, in die man sich neu verliebt, verliebt sich in einen auch, ist es sicher auch klarer, als wenn die eigentliche Beziehung weitgehend gut läuft, aber dennoch Gefühle für jemand anderen mitaufkommen, diese neue Person aber kein Interesse hat und nicht erreichbar ist. In dem Fall spielt es dann auch für den eigentlichen Partner weniger eine Rolle, welches Geschlecht die "neue Liebe" hat. Im Nachgang vielleicht schon und es kommen Gedanken auf, aber in erster Linie ist da wohl eher, dass da ne neue Person ist, obwohl man in einer Beziehung ist.
...und ich denke auch, dass die Grundlagen bi sind. Wie man dann lebt, für wen man sich dann entscheidet, ob man sein Leben lang bei ein und dem selben Geschlecht (des Liebes- und Lebenspartners) bleibt oder es irgendwann wechselt,...ob das "Ih, ich doch nicht" (als Beispiel) wirklich von Innen kommt oder mehr von Außen,...das ist nochmal ne andere Sache, die von verschiedenen Faktoren abhängt.
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