Artikel zum (mangelnden) Erfolg von Therapien

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sandrin
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Artikel zum (mangelnden) Erfolg von Therapien

Beitrag Mo., 14.04.2014, 18:04

Hallo!

Hab mir gerade vorhin die neue Psychologie Heute gekauft. Dort war ein interessanter, aber auch ernüchternder Artikel darüber, wie schlecht manche Therapeuten sind, enthalten. Auf der Homepage ist eine Leseprobe für die, die es interessiert:

http://www.psychologie-heute.de/das-hef ... e-ausgabe/

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Tristezza
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 19:09

Erstaunlicher als die Aussage, dass es 5-10% der Patienten nach einer Therapie schlechter geht (ich hätte eher mehr angenommen) finde ich, dass die Therapeuten - nach diesem Artikel - ihre Arbeit dermaßen überschätzen. Bei denen scheinen die Abwehrmechanismen Verdrängung und Verleugnung bestens zu funktionieren.

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sandrin
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 19:16

Ja, zeugt von eklatantem Narzissmus. Und genau da liegt das Problem. Wenn eine Berufsgruppe derart abgehoben und über jeden Zweifel erhaben ist, dann stimmt das sehr bedenklich. Das kommt im Rest des Artikels auch nochmal raus.

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chaosprinzessin
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 19:24

wow
Out of suffering have emerged the strongest souls; the most massive characters are seared with scars.

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Tristezza
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 19:45

Werden in diesem Artikel auch Lösungsvorschläge gemacht oder nur die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt?

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stern
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 19:48

Nicht selten liegt es am Therapeuten
Ist das etwas näher erläutert, was genau Therapeuten dazu beitragen?

In jedem Fall wollte ich nicht zu einem Thera, der sich als schlechter erachtet als seine Kollegen. Wenn man berücksichtigt, dass ein wohl nicht unerheblicher Teil der Therapeuten spezialisierter aus- bzw. fortgebildet ist bzw. arbeitet, so kann es das mMn insofern etwas relativieren, dass der auf best. Problematiken spezialisierte Thera vielleicht wirklich "besser" für bestimmte Schwierigkeiten ist als ein Großteil der unspezialisierten nzw. anders spezialisierten Theras.

Und sorry: Das kann schon beim Methoden-Gerangel anfangen: Wieviel Prozent der Analytiker sagen, wir arbeiten genauso gut wie Verhaltenstherapeuten (wahlweise umgekehrt). Ist das zufällig dahingehend differenziert worden ?
Zuletzt geändert von stern am Mo., 14.04.2014, 19:53, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
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sandrin
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 19:50

Nein, es wird zum Beispiel ein Klinikdirektor interviewt, der sagt, dass die entscheidenden Faktoren einer guten Psychotherapie nicht gelehrt werden können, sondern dass es viele Therapeuten gibt, die einfach nicht die Basics wie Empathie usw. mitbringen und somit ständig retraumatisieren, z. B. wenn sie laufend einen müden, lustlosen Eindruck machen und dem Patienten das Gefühl geben, er sei nicht willkommen.

Als Lösung wird ein vorheriges Aussortieren der Ausbildungskandidaten empfohlen. Tja, und eben die Patientenfragebögen, die extern valuiert werden, und zwar während der Therapie, sodass der Patient frühzeitig gewarnt werden kann, wenn was schiefläuft.

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Tristezza
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 19:54

Das sind doch gute Vorschläge - auf jeden Fall für die Patienten, den Therapeuten würde so eine engmaschige Kontrolle sicher sehr gegen den Strich gehen.
Und dass die Persönlichkeit des Therapeuten das A und O ist, kann ich aus persönlicher Erfahrung nur bestätigen.

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sandrin
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 20:00

Ja, aber das es echt relativ viele (das kommt an anderer Stelle nochmal raus) ungeeignete gibt, das finde ich schon krass. Auch, dass man denen dann so ausgeliefert ist.

Aber mal ehrlich: Wenn sich eine Berufsgruppe schon weigert, ein Patientenfeedback einholen zu lassen, dann kann doch schon etwas nicht stimmen. Finde ich einfach nur krass!


chaosfee
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 20:02

Also ich kann nur sagen - ich halte mich in dem, was ich beruflich mache, auch für besser als 80% meiner Kollegen. Andernfalls würde ich vermutlich auch umschulen.
Zuletzt geändert von chaosfee am Mo., 14.04.2014, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 20:04

Ja, aber ich geh nicht davon aus, dass über 80 - 90 % meiner Schüler hinterher perfekt Englisch können. Da bin ich durchaus realistisch. Auch, weil vielleicht nicht alle mit meiner Art zu erklären klar kommen. Ist nicht schlimm für mich, das zu realisieren. Nur Vogel-Strauß-Taktik, ich weiß nicht.


chaosfee
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 20:09

Wieso? Die 80% vermutete Besserung passen doch auch wieder auf die 5-10% (steht zu der Herkunft dieser Zahl was im Artikel?), denen es schlechter geht. Bleiben sogar noch 10-15% für Patienten, denen es weder besser noch schlechter geht. Ich sehe da jetzt keine so große Verschiebung zwischen Wahrnehmung und Realität.
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stern
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 20:12

sandrin hat geschrieben:Nein, es wird zum Beispiel ein Klinikdirektor interviewt, der sagt, dass die entscheidenden Faktoren einer guten Psychotherapie nicht gelehrt werden können, sondern dass es viele Therapeuten gibt, die einfach nicht die Basics wie Empathie usw. mitbringen und somit ständig retraumatisieren, z. B. wenn sie laufend einen müden, lustlosen Eindruck machen und dem Patienten das Gefühl geben, er sei nicht willkommen.
Klar, eine gewisse Stabilität und bestimmte Persönlichkeitsmerkmale sollte man wohl mitbringen, um die Beruf verantwortungsvoll ausführen zu können. Ob ich es für entscheidender erachte als Fachkenntnis, hmm... weiß ich nicht. Fachkenntnis (die ja auch in verstärktem Maße beeinhaltet, wie mit schwierigen Situationen umzugehen ist) fände ich genauso wichtig. Denn die Ballung und Breite schwieriger Interaktionen, die in einer Therapie auftreten können, ist ja nicht unbedingt rein durch die übliche Lebenerfahrung eines Therapeuten abgedeckt. Also in anderen Worten: Empathie, etc. ist mMn unverzichtbar (!), aber evtl. auch nicht allein ausreichend bei schweren Störungen... (sonst bräuchte es auch keine Ausbildung, wenn man den Patienten nur stabile Menschen vorsetzen müsste... je weniger gestört Interaktionen sind, desto eher mag das wiederum aufgehen, dass bereits bestimmte Persönlichkeitsmerkmale bzw. die Beziehungskompetenz des Therapeuten dem Patienten dienlich sind).

Jedenfalls ist mir auch fachliche Kompentenz eines Therapeuten wichtig, in etwa genauso wichtig wie die Person mit der ich es zu tun habe, würde ich sagen. Subjektive Meinung, wenn es einen Fragebogen gäbe *g*.
Als Lösung wird ein vorheriges Aussortieren der Ausbildungskandidaten empfohlen.
Das wäre wohl in manchen Berufen von Vorteil.

Patientenfragebögen sehe ich hingegen ambivalent. Contra: Datenschutz, Dritteinmischung (wie weit gehen dann die Befugnisse) und als Instrument der Beziehungsklärung oder Therapieevaluierung finde ich es nur bedingt brauchbar, insbes. wenn nur eine Seite befragt werden würde.
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sandrin
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 20:18

Chaosfee, es geht doch um etwas ganz anderes, nämlich darum, dass eine Berufsgruppe keinerlei Anlass zur Evaluation ihrer Arbeit sieht und überhaupt nicht einsieht, dass das eine oder andere falsch laufen könnte. DARUM geht's. Und mich kotzt das ehrlich gesagt an, denn hier geht's um das Wohl von Menschen.

@ stern: Es gibt ja bereits mehrere Studien, die beweisen, dass es eindeutig die Beziehung ist, die ausschlaggebend ist. Das ist ja nicht die erste Studie, die das sagt. In dem Artikel wird sogar noch erwähnt, dass in den Studien, die Ausbildungskandidaten in Diagnostik und Behandlung teilweise sogar eklatant besser waren als routinierte Therapeuten und - jetzt wird's interessant - dass es höchst wahrscheinlich sogar irrelevant ist, ob jemand eine psychotherapeutische Ausbildung hat oder nicht. Wie gesagt: Das war in der PSYCHOLOGIE HEUTE.


chaosfee
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Beitrag Mo., 14.04.2014, 20:20

Ging jetzt so aus dem Textschnipsel nicht hervor, der da frei zu lesen ist. Da hast du dann wohl mehr Infos aus dem Heft. Das, was auf der Website zu lesen ist, haut mich jetzt ehrlich gesagt nicht um.
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