sehr starke Gefühle für Thera, finde keinen Ausweg...

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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kleinemaus89
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sehr starke Gefühle für Thera, finde keinen Ausweg...

Beitrag Di., 04.12.2012, 22:15

Hallo Ihr Lieben,
Habe folgendes Problem:
Ich mache zurzeit Therapie bei einem Psychologen seit 3 Monaten wegen Missbrauchserfahrungen, Essstörungen, Mobbing, Einsamkeit, Wutausbrüche, depressive Phasen, SVV, Selbstmordgedanken etc. Also so zu sagen der Borderline Symptomatik ähnlich.
Mein Psychologe ist sehr nett und wir verstehen uns ganz gut. Eine meiner größten Schwierigkeiten ist, dass ich schwierig Vertrauen aufbaue zu Menschen , und wenn es um persönliche belastende Dinge geht dann noch schwieriger. Rede in der Therapie nur wenig, wenn dann nur wenn er Fragen stellt. Dann traue ich mich ein bisschen von mir zu erzählen, meistens verschweige ich aber das was mich am meisten belastet, so bleiben wir immer an der Oberfläche und es sammelt sich irgendwie bei mir noch mehr mit der Zeit.
Habe mich bis jetzt nur durch schreiben getraut, dass er von mir etwas mehr erfährt. Habe in den Briefen ziemlich ausführlich geschildert wie ich mich fühle und was mich belastet, trotzdem bleibt es in der Therapie eher unausgesprochen.
Das größte Problem im Moment ist aber - meine Gefühle für ihn. Er ist gerade das Einzigste was für mich existiert und was meinen Alltag bzw. Leben etwas erträglicher macht.
Habe in der ganzen Zeit ziemlich starke Zuneigung zu ihm entwickelt, eigentlich schon seit dem ersten mal als ich bei ihm war, war die Sympathie sofort da. Mit der Zeit hat sich das noch mehr verstärkt, und mittlerweile vergeht nicht eine Minute ohne dass ich an ihn denke. Es ist eine enorme Sehnsucht die ich kaum noch in den Griff kriegen kann. Er wusste bis vor zwei Wochen nichts davon. Hab mich dann entschlossen ihm davon zu berichten, und wie mich das belastet und verwirrt und habe gehofft dadurch eine Lösung zu finden.
Er hat es dann zwar angesprochen, aber eher so in der Art, dass er jetzt versteht wie alleine ich mich wirklich fühle, wie wichtig die Therapie für mich ist und dass er Mitleid mit mir hat. Eigentlich genau das was ich am wenigesten erwartet hab zu hören, und das letzte was ich mir gewünscht hätte..Mitleid. Ich war total fertig, dass er mein eigentliches Problem überhaupt nicht angesprochen hat. weiss nicht ob er das nicht richtig verstanden hat oder ihm selber unangenehm ist darüber zu sprechen, oder aber er denkt, dass sich so was gar nicht gehört in der Therapie..
Jetzt fühle ich mich tausend mal schlimmer als vorher und halte es kaum noch aus in der Therapie vor ihm zu sitzen und über irgendwelche Sachen reden zu müssen die im Moment für mich ziemlich im Hintergrund stehen. Es ist so peinlich und ich bereue es so dass ich es überhaupt erzählt habe. Ich fühle mich sowieso immer als enorme Belastung und Zumutung für alle, für ihn besonders, jetzt dadurch noch schlimmer, hab das Gefühl dass ich ihm nur auf die Nerven gehe und mir zu viel erlaube/ihm zu nahe trete durch meine Gefühle, am liebsten würde ich einfach von dieser Welt verschwinden.
Habe seit dem auch das Gefühl dass er das für unwichtig hält, ständig ausweichen will von dem Thema, und es sogar lächerlich findet. Mag sein, dass es nicht so ist, aber das Gefühl sitzt bei mir fest.
Das letzte mal ging es mir danach so schlecht, dass ich wieder starke depressive Phase hatte und mich selbst verletzt hab. Ansprechen könnte ich das ganze von selber nie, nicht wenn er das nicht ansprechen würde. Ich hätte zu viel Angst davor, dass er das total dumm findet, lächerlich, mich nicht mehr mag, oder gar mit mir nichts mehr zu tun haben will um dem Problem zu entweichen, was sich mit seiner Reaktion irgendwie bestätigt hat. Das wäre für mich das Ende wenn ich ihn jetzt verlieren würde.. Falle immer nach der Therapie in so einem tiefen Loch, hab nur noch schreckliche Gedanken im Kopf, die ich auch schon vorher hatte, bloss jetzt ist es noch schlimmer. Hab manchmal Angst, dass ich in so einem Moment mir irgendetwas antue ohne zu überlegen, Es ist so eine verzwickte Situation und ich finde alleine einfach nicht da raus. Es ist auch sonst nmd da mit dem ich über so was reden könnte, oder würde. Ich weiss es gibt sehr viele Patienten die mit so was zu kämpfen haben in der Therapie und mir ist auch klar, dass es was normales ist und dass man es mit der Zeit irgendwie selber verstehen muss, dass es eine Art Übertragung ist. Ich kann aber im Moment kaum noch damit leben und meinen Alltag meistern. Es dreht sich alles nur noch darum.

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht, und was habt ihr unternommen um das Problem zu lösen… Bin total ratlos.. Sorry wenns zu lang geworden ist..

Es tut mir leid wenn ich irgendwie den falschen Thread genutzt hab, kenne mich mit der Seite leider noch nicht so gut aus..

Danke Euch trotzdem im Voraus!
Ganz liebe Grüsse von mir

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Dampfnudel
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Beitrag Di., 04.12.2012, 23:13

Hallo kleinemaus,

mit dem Problem bist Du nicht allein. Das geht so einigen hier so. Ich hatte auch mal so eine Phase, und es ging mir gar nicht gut damit. Wir haben hier kürzlich einen Thread gehabt, wo wir gesammelt haben, was wir unternommen haben, um dieses Problem zu lösen, vielleicht magst Du dort mal schauen und mitschreiben:
viewtopic.php?f=73&t=26712

Weitere Threads, die sich mit dem Thema beschäftigen, findest Du zum Beispiel
hier: viewtopic.php?p=546176#p546176
oder vielleicht auch hier: viewtopic.php?f=20&t=17954
(und noch in allen möglichen anderen im Bereich "Erfahrungsaustausch über Psychotherapie; ich kann bloß nicht mehr als drei URLs in einen Beitrag schreiben). Vielleicht bringt es Dich ja ein bisschen weiter, dort zu stöbern.

Warum sprichst Du denn eigentlich in den Stunden mit ihm über Dinge, die Du gerade belanglos findest, anstatt ihm klarzumachen, wie wichtig es für Dich wäre, mehr über dieses Thema zu sprechen? Du bist die Klientin, und Du hast die Gefühle, die Dir sagen, wo es gerade brennt! Er ist doch dafür da, mit Dir genau an diesen Dingen zu arbeiten! Ich glaube nicht und das, was Du geschrieben hast, klingt für mich auch nicht so, als ob er das Gefühl hätte, dass Du ihm zu nahe getreten bist. Mit sowas müssen Therapeuten doch sicher häufiger umgehen, das sollte ihn eigentlich nicht umwerfen

Gleichzeitig kann ich verstehen, dass Du Dich schlecht fühlst. Ich möchte Dir aber trotzdem Mut machen, für Dich einzutreten und dafür zu sorgen, dass es in Deiner Therapie um die Dinge geht, die Dich beschäftigen und belasten!

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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Rehlein
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 17:04

Hallo kleinemaus!

Ich kann sehr gut verstehen, dass dich sein Mitleid alles andere als freut. Ich hab meiner Thera in der letzten Stunde erklärt, dass ich bloß kein Mitleid möchte und sie hat es lächelnd mit den Worten „Keine Sorge, Sie bemitleiden ist das Letzte was ich tun werde. Was haben Sie denn davon, wenn ich Ihnen auf die Schulter klopfe und sag, dass Sie mir leid tun? Ich will Ihnen ja helfen.“ Das fand ich richtig gut!
Es freut mich, dass du dich mit deinem Psychologen gut verstehst und ich hoffe, dass du’s mir das jetzt nicht übel nimmst aber: Das was du schreibst klingt irgendwie nicht so, als hätte er einen sehr guten Zugang zu dir. Damit meine ich aber nicht, dass ich an seiner Kompetenz zweifle – nur nach 3 Monaten sollte er doch besser auf dich eingehen können?
Hut ab vor deinem Mut, dass du ihm das gesagt hast! Das war wirklich super von dir! Seine Reaktion darauf finde ich aber schon seltsam. Ihm hat das weder unangenehm zu sein (solche Gefühle entstehen bei vielen Patienten), noch sollte er denken, dass sowas nicht in eine Therapie gehört. Dann würde ich wirklich an seiner Kompetenz zweifeln! Du kannst und sollst in einer Therapie über alles reden, was dich belastet. Er ist dazu da, dass er dir hilft eine Lösung zu finden, sodass du dich besser fühlst.
Ich kann mir seine Reaktion nur so erklären, dass er entweder eine schlechte Erfahrung gemacht hat oder er dir so seine persönliche Grenze zeigen will (nach dem Motto: bis hier hin aber nicht weiter.). Vielleicht hat er mit einer anderen Patientin in einer ähnlichen Situation wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Da kann ich mir gut vorstellen, dass er beim nächsten Mal extra vorsichtig ist (das wäre aber sein Problem, nicht deins!).
Ich finde, du solltest auf jeden Fall noch einmal versuchen, das Thema anzusprechen. Wenn du dich in Briefen besser ausdrücken kannst, schreib doch einfach einen darüber!

Vielleicht hilft dir das:
Nach meiner ersten Therapiestunde hab ich schon gemerkt, dass ich an nichts anderes denken konnte als dieses warme „da ist wer, der sich für mich interessiert, mir aufmerksam zuhört, ich kann mich da wohlfühlen“-Gefühl und hab mich auf nichts anderes konzentrieren können und hatte eine ganze Woche nur die nächste Stunde herbeigesehnt. Deswegen hab ich angefangen, mich für die Themen Reparenting/Übertragung/Gefühle für Thera usw. zu informieren und so bin ich auf dieses Forum gestoßen. Das hat mir ganz schön geholfen! Vor allem weil ich bemerkt hab, dass das etwas ganz normales ist. Ich sehe das alles jetzt viel distanzierter und wenn’s mal nicht klappt halte mir einfach vor Augen, dass es sich um eine Dienstleistung handelt, dass das der Job vom Thera ist.

Andererseits kann ich gut verstehen, wenn man dieses schöne Gefühl nicht gerne „hergibt“. Diese Sehnsucht ist gleichzeitig auch was sehr schönes, was man nicht einfach so „zerstören“ möchte und das musst du auch nicht. Es ist ja sogar gut, wenn du dich an deinem Psychologen anhalten kannst. Auch wenn’s nicht einfach ist: Schau, dass du diese Gefühle irgendwie „zurückschraubst“. Vielleicht gelingt es dir ja, wenn du dich mit etwas anderem ablenkst (Hobby, laute Musik, Sport, dichten, …)?
Das tiefe Loch nach der Therapie kenne ich übrigens sehr gut! Am besten krieg ich den Kopf so wieder hoch:
Ich suche mir ein Lied aus, das mir gefällt und dann schreib ich den Text um. Manchmal hilft’s, wenn ich über mich oder das Problem schreibe, das mich gerade beschäftigt und manchmal klappt’s am besten, wenn ich einfach irgendwas Lustiges draus mache.

Eins ist mir aber noch wichtig: Bitte hab keine Angst, dass dein Thera dich dumm oder lächerlich findet oder dich nicht mehr mag. Bevor ich auf dieses Forum gestoßen bin, hatte ich auch oft diese Angst aber je mehr ich gelesen hab, desto mehr war ich überrascht, dass ich gar nicht so anders bin als andere. Glaub mir, als Thera hört man so viele „schräge“ Sachen, dass die sich nach einer Zeit gar nicht mehr so „schräg“ anhören, wie für uns. Ein Thera weiß ja auch, woher solche Gedanken/Handlungen kommen und warum du das tust, deshalb wird er dich nie verurteilen. Außerdem magst du andere Menschen auch wegen ihrer gesamten Art – inklusive kleinen „Fehlern“. Es ist das Gesamtbild was zählt und das scheint bei dir schon ganz in Ordnung zu sein, du schreibst nämlich wirklich lieb.

Ich hoffe ich konnte dir helfen!
Alles Liebe,
Rehlein

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kleinemaus89
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Beitrag Mi., 05.12.2012, 18:32

Danke Euch sehr und dir Rehlein für die ermunternde Worte! Das ist echt etwas erleichternd zu hören
Ja das hätte ich auch gern gehört von meinem Psychologen.. Mitleid wünscht sich irgendwie keiner von uns in so einer Situation, oder überhaupt in der Therapie egal worum es geht.., ich weiss auch selber nicht was ich von meinem Geständnis erwartet hab, eigentlich nur mir das Problem ein bisschen von der Seele reden, so dass die Spannung nicht so krass ist, denn es baut sich alles immer mehr auf wenn man damit alleine steht.
Habe mir auch gedacht dass er dadurch seine Grenze zeigen will, was mich ja verunsichert hat und ich mich genau deshalb nicht getraut hab bzw. nicht trauen würde es selber anzusprechen um nicht irgendwie ihm zu nahe zu treten..
 Habe einen ziemlich ausführlichen Brief darüber geschrieben genau in der Art wie du es beschrieben hast  und vllt ist es deshalb so angekommen, dass eher die therapie sehr wichtig für mich ist, als dass die Gefühle für mich im Mittelpunkt stehen. Ich würde es nicht nochmal schreiben, es würde sich alles nur wiederholen, und es könnte höchstens passieren dass ich vor Peinlichkeit mich bei ihm nicht mehr blicken lasse und vor Angst dass er das als zu weiten Schritt von mir auffast. Na ja ich werde es auf jeden fall versuchen irgendwie nochmal in die Richtung zu gehen, ohne es direkt anzusprechen.. Obwohl ich eigentlich nicht mehr daran glaube dass er das direkt anspricht. Hab irgendwie das Gefühl, dass ihm das einfach zu viel ist, zu persönlich... ich verstehe es einfach nicht. Oder vllt denkt er ich verlange dadurch irgendetwas von ihm, was natürlich nicht der Fall ist, und er wills verhindern, dass ich mich noch mehr in meine Gefühle "reinsteigere". Irgendwie bekomme ich immer von allen Ecken zu hören, dass ich mich immer in allem reinsteigere, als wenn man keine Probleme hätte und nur so tun würde als wenns einem schlecht geht, es ist ein schreckliches Gefühl wenn man so was hört.
 
Ich versuche genau wie du mich irgendwie abzulenken,  und meistens klappt es nach 2-3 Tagen wieder, dass es mir einigermassen besser geht. Das schlimme ist halt dieses Loch nach der Therapie, es ist so schwer kontrollierbar, der Kopf ist einfach nur aus und es sind nur noch Gefühle und Spannung da, du kennst es ja bestimmt nur zu gut und dann das Gefühl nicht verstanden zu werden und immer wieder alleine da zu stehen, woran ich aber irgendwo auch selber schuld bin wenn ich nicht in der Lage bin mich auszudrücken.. So bescheuert
Vor allem aber ärgert mich dass ich andererseits selber wie du sagst das schöne Gefühl nicht hergeben möchte, und dran festklammere, weil es eben das einzige ist was mir gut tut gerade (und gleichzeitig aber auch gar nicht so gut tut..)
Ich freu mich im Moment einfach nur darüber dass ich ihn überhaupt sehen kann, irgendwie war es bei mir immer so, dass ich vor Gierigkeit und zu viel Verlangen und Sehnsucht es immer geschafft hab alles kaputt zu machen, und deshalb die Angst jetzt nicht wieder was verkehrt zu machen.
Vielen lieben Dank nochmal für die Tipps! Ich hoffe für dich auch dass es bei dir auch besser geht mit der Therapie, es ist echt so mutig so was anzusprechen.
Hab manchmal das Gefühl dass man sein ganzes Leben auf dieses schöne Gefühl angewiesen sein wird und von der Therapie nicht loslassen kann, so krank..

Liebe Grüsse

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ohweia
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Beitrag Do., 06.12.2012, 19:14

Stell dir vor er würde auch was von dir wollen. Es wäre nicht unbedingt besser wenn er deine Bedürfnisse dabei in den Hintergrund stellen würde. Das wäre Missbrauch. Oder wenn er versuchen würde dich von ihm abhängig zu machen. Es wäre gut wenn es ihm wichtig ist wie es dir geht und dass du deine Therapie nutzt.

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kleinemaus89
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Beitrag Do., 06.12.2012, 20:08

Oha, das hätte ich damit natürlich gar nicht bezwecken wollen.. Wäre das letzte was ich mir wünschen würde, dass er in Schwierigkeiten dadurch gerät, oder wenn ich jmd das Leben kaputt machen würde, ich glaub damit würde ich nie leben können
Es ist schon schlimm genug, bzw fühle mich schon als Belastung genug, dass ich solche Gefühle überhaupt habe, zulassen konnte, und sie jetzt nicht einfach abschalten kann, weil ich dazu das Recht auch irgendwie nicht habe und ihm zu nahe trete.. Bereue es schon tausendmal dass ich es überhaupt gesagt hab, es war ziemlich dumm und unüberlegt.. würde mich bestimmt sehr verwirren wenn ich an der Stelle eines Therapeuten gewesen wäre und ich so was vom Patienten erfahre, was ich auch jetzt an seiner Reaktion feststellen konnte
Nur einfach darüber reden hatte ich mir vorher gedacht, weil es halt sehr schwer ist wenn man damit alleine ist und mit nmd reden kann, und weil es auch ein Problem ist was mich so fertig macht.
In dem Falle habe ich mich selber abhängig gemacht leider..
Ich könnte mir schon vorstellen, dass viele mit so was schlechte Erfahrungen gemacht haben :( es ist schon traurig.. Es tut mir Leid wenn ich mit meinem Thema bei dir was unangenehmes ausgelöst habe

Liebe Grüsse

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rosenkerze123
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 10:26

Hallo kleinemaus89,
Oha, das hätte ich damit natürlich gar nicht bezwecken wollen.Wäre das letzte was ich mir wünschen würde, dass er in Schwierigkeiten dadurch gerät, oder wenn ich jmd das Leben kaputt machen würde, ich glaub damit würde ich nie leben können
Dieser Satz hat mich nachdenklich gemacht und ich habe das Gefühl, dass du die Zusammenhänge gut erkennst und auch verstehst.

Womöglich möchtest du mit deinen Zeilen jmd. erreichen und die Meinungen der user hier erfahren, kann das sein? Tut mir auch leid, wenn ich mich da getäuscht habe.

LG

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kleinemaus89
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 10:44

Ja Zusammenhänge verstehen ist nicht schwer, hilft aber leider trotzdem nicht viel um damit klarzukommen.. ;(
Jmd erreichen.. ich eher nicht glaube ich, wenn dann nur im negativen sinne
Ich weiss auch nicht was ich mir damit erhofft habe, meine Hoffnungen sind sowieso fast weg mit jedem weiteren Schritt
Dies hier war auch wieder verkehrt, alles ist irgendwie verkehrt was ich mache, am liebsten würde ich hier alles wieder löschen und mich selber damit auch

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rosenkerze123
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 11:54

Er hat es dann zwar angesprochen, aber eher so in der Art, dass er jetzt versteht wie alleine ich mich wirklich fühle, wie wichtig die Therapie für mich ist und dass er Mitleid mit mir hat. Eigentlich genau das was ich am wenigesten erwartet hab zu hören, und das letzte was ich mir gewünscht hätte..Mitleid.
Mitleid für einen Patienten empfinden ist die eine Sache, aber es ihm auch noch sagen, finde ich wenig hilfreich und auch nicht professionell.

Kann es sein, dass sich dein Therapeut nicht ganz korrekt verhalten hat und dich jetzt damit allein lässt?

Alles Liebe

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kleinemaus89
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 12:35

Jeder Therapeut hat seine eigene Art und Weise wie er und was er dem Patienten sagt, wie er therapiert/vermittelt, ich würd nie jmd urteilen. Ich kann nur sagen wie ich mich fühle.. Ob das an seiner Arbeit liegt, denke ich nicht.. zumindest bei mir ist es immer so, dass ich die schuld immer bei mir suche, denn selbst wenn der beste Therapeut vor mir sitzen würde, dann würde ich mich trotzdem schlecht fühlen, ich interpretiere und sehe in jedem Wort immer nur das schlechte, also ist es irgendwie relativ egal ob korrekt oder nicht korrekt ... Für mich kann er sich auch nie unkorrekt verhalten buw. unprofessionell sein, einfach weil ich ihn irgendwo idealisiere und er für mich im moment Alles bedeutet.
Damit wollte ich deine Annahme aber auch nicht schlecht machen, jeder sieht und empfindet es natürlich anders..
Danke Dir trotzdem
LG

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Beitrag Sa., 08.12.2012, 13:17

Hallo kleinemaus89,
Ob das an seiner Arbeit liegt, denke ich nicht.. zumindest bei mir ist es immer so, dass ich die schuld immer bei mir suche, denn selbst wenn der beste Therapeut vor mir sitzen würde, dann würde ich mich trotzdem schlecht fühlen, ich interpretiere und sehe in jedem Wort immer nur das schlechte, also ist es irgendwie relativ egal ob korrekt oder nicht korrekt ... Für mich kann er sich auch nie unkorrekt verhalten buw. unprofessionell sein, einfach weil ich ihn irgendwo idealisiere und er für mich im moment Alles bedeutet.

wenn eine Beziehung schief läuft, dann hat jeder seine Anteile da eingebracht und keiner trägt allein die Schuld - mal so allgemein...

So passt auch nicht jeder Therapeut zu jedem Patienten und nicht jede Methode muss die passende sein!

Ich denke schon, dass ein guter Therapeut viel erreichen kann und dein Thema könnte dann ganz sicher auch gut bearbeitet werden. Und, dass er dir im Moment alles bedeutet muss dir nicht peinlich sein, das finde ich auch nicht ungewöhnlich, damit bist du nicht allein ...

Was willst du machen? Wirst du es schaffen, das alles mal anzusprechen, was dich so belastet?


LG

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ohweia
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Beitrag Sa., 08.12.2012, 13:41

Du hast nichts ausgelöst ich wollte nur sichergehen dass du und dein Therapeut auf deine Bedürfnisse achtet! Wollte dir einen wink geben damit du überprüft dass alles ok ist

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Beitrag Sa., 08.12.2012, 13:58

Langsam glaube ich dass bei mir keiner was bewirken bzw. nichts bearbeitet werden kann, was sicher nur an mir liegt, wenn man so krank im kopf ist.. irgendwie läuft alles nur noch bergab. Ich bewundere einfach nur die Menschen die es schaffen produktiv, oder überhaupt irgendetwas in der Therapie anzusprechen.. Ich komme mir im Moment nur noch wie das Letzte vor

Wenn ich es anspreche dann explodiert mein Kopf nur noch mehr vor lauter Gedanken und Ängste, und ich denke nicht dass das hilfreich wäre. Ich versuche im Moment eher mich zusammenzureissen um es überhaupt zu schaffen zur nächsten Stunde hinzugehen.Und sowas ansprechen.. hah.. egal wie belastend, das ist im moment eher wie den Everest zu besteigen


@ohweia Danke! Ja mir ist klar dass meine eigentliche Probleme dadurch eher in den Hintergrund treten, das sollte nicht sein, stattdessen kommen nur noch neue dazu durch meine dummheiten, das macht mich selber auch noch fertig

LG

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Beitrag Sa., 08.12.2012, 14:23

Hallo kleinemaus89,
Langsam glaube ich dass bei mir keiner was bewirken bzw. nichts bearbeitet werden kann, was sicher nur an mir liegt, wenn man so krank im kopf ist.. irgendwie läuft alles nur noch bergab. Ich bewundere einfach nur die Menschen die es schaffen produktiv, oder überhaupt irgendetwas in der Therapie anzusprechen.. Ich komme mir im Moment nur noch wie das Letzte vor
sich selber abwerten finde ich wenig hilfreich und selbstschädigend. Du solltest Geduld mit dir haben.
Ich bewundere einfach nur die Menschen die es schaffen produktiv, oder überhaupt irgendetwas in der Therapie anzusprechen.. Ich komme mir im Moment nur noch wie das Letzte vor
Aber gerade hier ist die Hilfe deines Therapeuten gefragt, darin sollte er dich unterstützen!!!!

Alles Liebe

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Rehlein
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Beitrag So., 09.12.2012, 14:54

Hallo kleinemaus!

Es sieht wirklich so aus als wärst du: viel zu selbstkritisch, viel zu unfreundlich zu dir selbst, klar fühlst du dich allein und wirst allein gelassen wenn du dich anderen gegenüber kaum öffnen kannst, natürlich ist das Leben so viel schwieriger und düster und: du machst dir über alles viel zu viele Gedanken und die sind noch dazu viel zu negativ. Du gehst anscheinend grundsätzlich vom Schlimmsten aus und da kann man ja nur leicht depressiv werden!
Falls ich mit meiner Einschätzung auch nur annähernd richtig liege und du noch immer der Meinung bist, dass du „so krank im Kopf“ bist, dann bin ich aber schwer beleidigt! Denn das alles trifft auch auf mich zu! Und wir sind sicher nicht allein damit. Das kriegen wir schon hin und falls ich je herausfinde, wie man dieses ständige negative Denken und „sich selbst die Schuld geben“ los wird – ich lass es dich sofort wissen!

Zurück zum Thema:
Meiner Meinung nach bist du deinem Thera absolut nicht zu nahe getreten. Du hast auch nichts falsch gemacht. Wie gesagt, solche Gefühle entstehen bei sooo vielen Patienten. Wenn dein Thera eine Grenze zieht und du diese respektierst (und du bist viel zu vorsichtig um das nicht zu tun), bist du ihm nicht zu nahe getreten. Er will in erster Linie dich schützen, dass du dich da eben nicht so hineinsteigerst und vielleicht ist er wegen einer schlechten Erfahrung einfach viel vorsichtiger als er sein müsste.
So wie du schreibst klingt es für mich auf jeden Fall so, als würdest du dich nicht so reinsteigern wie viele andere. Klar, idealisieren usw. kann man auch schon als reinsteigern bezeichnen aber ich denk nicht, dass du ihn alle paar Tage privat anrufst, ihm unzählige Mails schreibst, Geschenke bringst oder vielleicht sogar privat beobachtest. Damit würdest du zu weit gehen. (Ich will so ein Verhalten aber auf keinen Fall verurteilen, es gibt viele Gründe dafür und solange ich die Hintergründe dazu nicht kenne, will ich niemanden als "verrückt", "krank" oder sonstwie abstempeln.)
Ich denk, wenn du deinem Thera einfach erklärst wie du zu deinen Gefühlen ihm gegenüber stehst (in die Richtung „Ist halt doof gelaufen, ich hab Gefühle entwickelt aber ich weiß, dass das in einer Therapie passieren kann und ich möchte versuchen, dass sich das in Grenzen hält. Gibt’s denn da etwas, das ich dagegen tun kann? Ich möchte Ihnen auf keinen Fall zu nahe treten und mir ist das alles sehr unangenehm.“) dann sieht er schon, dass man da ganz vernünftig mit dir reden kann und er merkt, dass er bei dir nicht so übervorsichtig sein braucht. Wie gesagt, das ist nicht zu persönlich, das ist einfach wie eine kleine Nebenwirkung von der Therapie und dafür kannst du nichts.

Also: Halt dich ruhig an dem schönen Gefühl fest. Besser geht’s dir wahrscheinlich, wenn du mit deinem Thera das Thema geklärt hast und du dir nicht mehr so einen Kopf machen musst, wie er das vielleicht verstanden hat oder was du vielleicht irgendwo falsch gemacht hast (noch einmal: hast du nicht!! ). Die starken Gefühle zu ihm werden auch von allein weniger werden, wenn es dir besser geht. Vorher musst du nicht komplett loslassen und vorher wird auch er dich nicht loslassen.

Liebe Grüße!

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