Job verloren

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...

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chaosfee
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Job verloren

Beitrag Mi., 21.11.2012, 10:03

Ich bin zerstört. ich habe gerade meinen Job verloren. Ich befinde mich in einer Wattewelt. Es ist nicht meine Schuld, ich bin dem Willen des Chefs ausgesetzt, der lieber einen guten Bekannten auf dem Posten hat. Ich kann nicht mehr, nicht schon wieder suchen. Immer, immer, immer habe ich gesucht, in den gesamten letzten Jahren. Ich habe keine Energie mehr, möchte mich treiben lassen, verschwinden. Ich habe so viel Energie investiert um voranzukommen, und jetzt stehe ich wieder bei Null. Ich fühle mich weggeworfen, ausgenutzt, überflüssig. Nutzlos.
Wie soll es weitergehen? Ich kann nicht mehr. Nicht mehr kämpfen, nicht mehr den Kopf über Wasser halten. Ich gebe auf.

Chaosfee

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Yumi
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 10:30

Liebe chaosfee,

kannst du da nicht etwas gegen unternehmen? Warst du fest angestellt?
Dann kann man dir nicht einfach so ohne Grund kündigen.
Vielleicht kannst du über eine Arbeitnehmerberatung/Arbeitnehmer-
kammer etwas dagegen unternehmen?
Wie lange warst du beschäftigt? Jetzt hast du ja zumindest Berufserfahrung gesammelt, das kommt dir jetzt bei der Arbeitssuche
ja zu gute. Gib nicht auf!
Ein Tropfen Liebe hat mehr Bedeutung als ein Ozean von Wissen.
Blaise Pascal

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Nico
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 10:34

Yumi hat geschrieben:Liebe chaosfee,

kannst du da nicht etwas gegen unternehmen? Warst du fest angestellt?
Dann kann man dir nicht einfach so ohne Grund kündigen.
Vielleicht kannst du über eine Arbeitnehmerberatung/Arbeitnehmer-
kammer etwas dagegen unternehmen?
.
Tatsächlich ?
Ist das in Deutschland so ?
Muss da der Arbeitnehmer mit der Kündigung einverstanden sein ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Eremit
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 10:47

Ich glaube, ich muß nach Deutschland auswandern...

Scherz beiseite.

chaosfee, welchen Wert hatte dieser Job für Dich? Welche Aspekte waren es, die genau diese Anstellung so unverzichtbar für Dich gemacht haben, daß Dich dieser Verlust so schmerzt?

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chaosfee
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:06

Liebe Yumi,

danke für deine schnelle Antwort. Nein, ich kann nichts dagegen machen, ich bin befristet angestellt. Natürlich immer mit der Aussicht auf Verlängerung, das sind solche Schweine. In meiner Branche sieht es beschissen aus, ich war so froh über den Job, den ich gerade noch habe. Ich habe alles versucht, war beim Chef, Kollegen haben für mich gesprochen, keine Chance. Ich bin einfach machtlos. Hilflos. Chancenlos. Ich gehe noch zum Personalrat, aber auch dort wird man mir nichts anderes sagen.

Chaosfee

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Nico
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:11

chaosfee hat geschrieben:...... das sind solche Schweine.
Chaosfee
Warum das ?
Wenn sie dir einen befristeten Job gegeben haben, war das doch ein ganz klares und offenes Zeichen dafür, dass du nicht fix damit rechnen kannst.
Wo ist da bitte das Schwein versteckt ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Eremit
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:14

Bei befristeten Anstellungen sollte man allerdings wirklich nicht felsenfest davon ausgehen, daß der Vertrag verlängert wird, schon gar nicht in wirtschaftlich schlechten Zeiten wie diesen...


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chaosfee
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:15

Eremit, der Job war das Ende einer langen Reise, während der ich viel Energie in mein Fortkommen und viel Herzblut in meine Arbeit gesteckt habe. ich habe mich damit identifiziert. Mich für meinen Betrieb engagiert. Geleistet. Nicht-optimale Bedingungen in Kauf genommen. Sie haben von meiner Arbeit profitiert.
Sie haben mich ausgenutzt und werfen mich nun weg. Keine Spur von Dankbarkeit und dem Willen, mich für meine Leistung und mein Engagement zu belohnen. Ich habe über 2 Jahre darauf hingearbeitet, hier bleiben zu können.

Edit: Könnt ihr nicht lesen? Es wird ein Bekannter vom Chef auf den Posten gesetzt, der zudem keine Ahnung von der Materie hat!


Eremit
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:24

chaosfee hat geschrieben:Nicht-optimale Bedingungen in Kauf genommen.
Warum?
chaosfee hat geschrieben:Keine Spur von Dankbarkeit und dem Willen, mich für meine Leistung und mein Engagement zu belohnen.
Hast Du gratis gearbeitet? War das eine ehrenamtliche Tätigkeit?

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Nico
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:25

Naja der Chef ist Chef und hat dadurch gewisse Freiräume würde ich sagen.
Oder fragst du deinen Briefträger wie du deine Wohnung einrichten darfst ?
Wurdest du für deine Arbeit nicht deinen Vorstellungen gemäß entlohnt ?
Und wenn nicht, warum hast du dann dort gearbeitet ?
Das der Betrieb von deiner Arbeit profitiert hat,ist ein seltsames Argument.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:27

Ich verabschiede mich aus dem Thread. Danke für eure aufbauenden Worte. Das ist genau das, was man in einem solchen Moment gebrauchen kann.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


leberblümchen
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:27

Ich denke, nico sieht das aus der Arbeitgebersicht. Das hilft dir im Moment sicher nicht viel. Wenn du das Vorgehen als Schweinerei empfindest, dann darfst du das auch so äußern und musst dich nicht dafür rechtfertigen. Wer am längeren Hebel sitzt, hat gewonnen - und das ist selten der Arbeitnehmer...

Ich selbst kann dir natürlich auch nicht helfen. Ich glaube, wenn ich in so einer Situation wäre, dass ich wirklich spüren würde, wie mir der Boden unter den Füßen weggleitet, dann würde ich meinen Therapeuten anrufen - wobei der natürlich keinen Job beschaffen kann. Aber vielleicht kann er dich etwas beruhigen?

Ich meine, verhungern musst du nicht. Also, wirklich existenzielle Ängste müsstest du THEORETISCH nicht haben. Aber wenn man sich eh schon so instabil fühlt, dann kann ich das, denke ich, verstehen, dass man da Panik bekommt.

P.S.: Du brauchst dich aus deinem Thread nicht zu verabschieden Es reicht, wenn du die Herren vielleicht darauf hinweist, dass sie sich nur dann melden sollten, wenn sie dir helfen wollen.


Eremit
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:40

chaosfee, meine Fragen waren ernst gemeint. Ich will damit auch auf etwas hinaus. Ich kann mir nämlich ganz gut vorstellen, in welche Richtung es gehen könnte. Sollte ich Recht haben, käme etwas, wovon Du unter Umständen mehr profitieren könntest als von schnellen, oberflächlichen, aufbauenden Worten. Die trösten auf die Schnelle, ja, aber mir geht's eher um Nachhaltigkeit, Stichwort: Die richtige Arbeitsphilosophie. Vielleicht eine, die Dir hilft, nicht nur wieder aufzustehen, sondern, eine bessere Anstellung zu finden.

Hast Du Dich vielleicht selbst zum Sklaven gemacht, im Glauben, das würde man so von Dir erwarten?

Nico hat auch nicht Unrecht. Der Chef kann nahezu vollständig (bis auf einige gesetzliche Einschränkungen) machen, was er will. Er kann, wenn er will, auch einen Schimpansen zu seinem Stellvertreter machen. Das gehört leider dazu und ist, so denke ich, jedem hier bekannt...

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Nico
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:45

titus2 ich verstehe dass chaosfee verletzt und enttäuscht ist und natürlich "darf" sie jede Menge Wut haben und auch den Chef als Schwein sehen.( welcher AN tut das nicht ? )
Wenn du hier behauptest ich als AG könne chaosfee nicht helfen hast du natürlich Recht wobei das nix mit dem AG zu tun hat denn ihr AN könnt ihr genausowenig helfen, oder ?

Arbeitsplatzverlust ist immer ein Problem, wenn ich mir aber anschaue was das in chaosfee auslöst, fürchte ich dass das wirkliche Problem ganz wo anders liegt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


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chaosfee
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Beitrag Mi., 21.11.2012, 11:45

Doch, ich habe berechtigte Existenzängste. Ich habe mich mühsam aus Hartz IV herausgekämpft, und das trotz Uni-Abschluss und 40 Stunden-Job. Ich bin, als ich da endlich raus war, mit meinem Freund zusammen gezogen. Ich habe nicht lang genug gearbeitet, um wirklich lange ALG zu bekommen. Das heißt, ich werde relativ schnell wieder abrutschen. Und ich werde kein Harzt IV bekommen, weil mein Freund verdient. Unsere Wohnung ist nicht billig, mein Freund hat einen Haufen Schulden, die er zurückzahlen muss.
Ich habe, seit ich aus der Schule raus bin, nur gekämpft. Ich habe keine Kraft mehr.
Meinen Therapeuten hab ich schon angerufen, ich hoffe, dass ich einen Notfalltermin bekomme. Aber wie es danach weitergehen soll, weiß ich auch nicht.
Danke Titus für deine Worte.

Eremit, ich habe vor einer Stunde davon erfahren. Kannst du dir vorstellen, dass ich gerade keine Energie zum Aufstehen habe?

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