Ich fühle mich so ekelhaft!

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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FenLi
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Ich fühle mich so ekelhaft!

Beitrag Mi., 18.04.2012, 20:46

Hallo!

Ich dachte wirklich, ich wäre darüber hinweg ... dieser ganze Essstörungskram.
Wirklich ... ich konnte essen ohne zuviel darüber nachzudenken ... ich habe einfach gegessen und es war ok ... einigermaßen ok ... nur nicht zu viel denken ... nicht nachdenken ... aber nun sind all' diese Gedanken wieder in meinem Kopf. Es ging doch so lange Zeit ... warum jetzt nicht mehr ... ? Nachdem so viel Zeit vergangen ist ...

Ich wiege 58 Kilo bei 1,73 m. Normal. Ja, normal. NORMAL. Wahrscheinlich.

Die ganzen letzten Tage habe ich immer wieder gedacht, wie ekelhaft ich bin. Dieses ganze Fett an meinem Körper. Und diese Gedanken gehen nicht mehr. Aber das Schlimmste daran ist, ich fühle es wieder ... ekelhaft zu sein ... mein Bauch ist viel zu dick ... viel zu viel Fett ... meine Oberschenkel ... alles ... überall Fett ...

Ich hasse mich für jeden Bissen, den ich esse ... für JEDEN!

Ich will nicht mehr. Nicht alles noch mal ... nicht noch mal von vorn. Ich will einfach nicht mehr!
Will mich nur fallen lassen und einfach nicht mehr kämpfen, nicht dagegen ankämpfen ... mich darin ausruhen ...

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Ziege
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Beitrag Do., 19.04.2012, 14:43

Hi;FenLi

Ich möchte dich nicht weiter drauf hinweisen, das du nicht zu Dick bist.Du weist wahrscheinlich selber ,das du Normalgewicht hast.Ich kann dir blos raten jemand (der sich über dieses Thema auskennt) Beraten zulassen, möglich schnell. Umso mehr du dich in diese Essstörung (wahn) reinsteigers um so schwieriger wird es wieder rauszukommen.
Hast du wegen deiner vorherigen Essstörung dich behandeln lassen ?

lg Ziege

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Blümchen87
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Beitrag Sa., 28.04.2012, 20:31

Hallo,

ich habe auch seit 10 Jahre Anorxische Phasen und kenne diesen ekel vor sich selbst.
Teilweise war es schrecklich mich einzucremen oder beim Duschen einzuschäumen. Ich dusche oft nach dem Essen weil ich mich so wiederlich finde und da Gefühl habe, dass der Dreck vom Essen danach weg ist.

Dieses ich kann nicht mehr ist echt blöd. Man weiß nicht was man machen soll - Es geht nicht mehr mit der ES, abe rohne auch nicht. Egal was man macht, es ist falsch. Man hat nur innere Unruhe etc.

Ich kann dir nur raten, die helfen zu lassen. Ich war vom letzten Jahr bis Februar in 2 Kliniken. Es hat schon geholfen. Ich bin nicht geheilt, siinst wär der ekel nicht da. Hab immer noch Tage, wo ich fsat nichts essen oder stunden Spot raurt treibe, mich wegen m einem Körper nicht ruas traue und nur auf der Couch lieg und heul, aber es gibt auch Tage, wo es besser ist. Ich kann wieder lesen, einfach mal ruhig sitzen etc.

Das Beste was man machen kann, ist sich Hilfe sichen.
Ich weiß mittlerweile, dass ich mich mit 10 oder 20 kg (in m einer schlimmsten Zeit) weniger genau so unwohl und zu dick gefühlt habe. Total bekloppt - es liegt alsi nicht nur am Gewicht.
Es hilft zu erfahren, wofür man die ES braucht.

LG
Blümchen

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FenLi
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Beitrag Mo., 07.05.2012, 01:10

Hallo!

Danke, dass ihr mir geschrieben habt.
Ziege hat geschrieben:Hast du wegen deiner vorherigen Essstörung dich behandeln lassen ?
Ja, das habe ich. Die Therapie ist schon fast 2 Jahre beendet.

Es ist halt so, dass diese ganzen Gedanken und Gefühl immer irgendwie unterschwellig da sind. Ich hatte sie unter Kontrolle. Aber in letzter Zeit nicht mehr.
Blümchen87 hat geschrieben:Ich dusche oft nach dem Essen weil ich mich so wiederlich finde und da Gefühl habe, dass der Dreck vom Essen danach weg ist.
Ja, ich fühle mich auch schmutzig, nachdem ich etwas gegessen habe. Je stärker ich das Essen in meinem Körper spüre, desto schlimmer.
Manchmal überdeckt dieses Gefühl dann alles andere.
Blümchen87 hat geschrieben:Das Beste was man machen kann, ist sich Hilfe sichen.
Ich habe auch schon mal eine Therapie gemacht. Und es ging mir auch danach auch eine Zeitlang besser.
Rein rational weiß ich das Alles irgendwie: Ich sollte mir vermutlich Hilfe holen, bevor ich wieder richtig tief drin bin ... es ist ok, wenn ich esse ...

Aber in meinem Leben läuft echt gerade alles irgendwie schief. Ich weiß, dass das mit dem Hungern auch eine Art Flucht ist, mich betäubt usw.
Und mittlerweile habe ich wieder die "Es-ist-mir-alles-egal"-Stimmung. Daran merke ich eigentlich immer, dass ich wieder in der ES bin.
Ich hab mir eine Grenze gesetzt.Gerade habe ich einen BMI von 18. Und ich werde versuchen nicht weiter abzunehmen. Wenn ich einen BMI von unter 17 habe, werde ich mir wieder professionelle Hilfe holen.

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Ziege
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Beitrag Mo., 07.05.2012, 20:24

Ich finde es es gut von dir,das du dir Hilfe suchen willst (du bis einsichtig).
Wie schon oben geschreiben du weist selber das es "falsch" ist weiter anzunehmen.Daher brauchen wir auch nicht um den heißen Brei schreiben.Ich hoffe es gelingt dir,die Essstörung wieder loszukriegen und wieder etwas bedenkenloser zu essen.Du kannst uns ja auf den laufenden halten wie es vorran geht.

ps zu der "mir alles egal stimmung" ja duie kennen wir ja alle, laso wenn ich so eine phase habe. Versuche ich an die folgen zudenken,und denke mir es ist ja nur eine Phase.Also kurz gesagt verschlimmer nicht deine Zukunft,wenn es dir in Moment schlecht geht. (So trifft es bei mir zu, aber man sollte seinen Frust auch mal rauslassen)

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ot284
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Beitrag Mi., 11.07.2012, 22:47

Liebe Fenli,

http://sciencev1.orf.at/science/news/146765

Dieses ist eine neue Studie. Seit den 1950 ist das bekannt und wird immer wieder belegt.

Das Idealgewicht ist das Körpergewicht mit der höchsten Lebenserwartung.

Im Deutschsprachigen Raum ist das 70kg im Durchschnitt für eine Frau. Das belegen die Sterbestatistiken.

Du bist aber überdurschnittlich groß: 173cm

Das Idealgewicht für 173 cm im Durchschnitt ist : 26 (BMI) * (1,73m*1,73m) = 77,8154kg
Einen seriöseren Wert bekommst du wenn du dir mittels deines Bioresonanzscan, Kochengewicht und Aktive Zellmasse bestimmen läßt. Wenn du kaum Knochen, ganz kleine Organe und kaum Muskeln hast wird das Idealgewicht trotzdem kaum unter 70Kg liegen.

Liebe Grüße

OT

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 11.07.2012, 23:45

ot284 hat geschrieben: Das Idealgewicht für 173 cm im Durchschnitt ist : 26 (BMI) * (1,73m*1,73m) = 77,8154kg
Für Männer ist das vieleicht zutreffend. Nicht für Frauen.


Eine Frau mit 1.73 und annähnernd 80 Kilo ist mindestens sehr mollig. Ausser vieleicht sie ist eine Kraftsportlerin die sich Massig Muskeln antrainiert hat. Was es für einen ausgesprochenen Mehrwert haben soll unnützes Fettgewebe mit sich rumzuschleppen entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe etwa die Grösse und 10 Kilo weniger und ich bin nicht dürr sondern habe durchaus einige Fettpolster und Trage Kleidergrösse 40/42.
Zuletzt geändert von Tante Käthe am Do., 12.07.2012, 05:54, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Teile des Postings wegen OT entfernt

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ot284
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Beitrag Do., 12.07.2012, 01:48

münchnerkindl hat geschrieben: Für Männer ist das vieleicht zutreffend. Nicht für Frauen.
Natürlich stimmt das auch für Frauen. Das belegt jede Studie, die Körpergewicht zu Lebzeiten mit der Lebenserwartung vergleicht!
Da gibt es unzählige die Generationen beinhalten.
Oder nenne mir eine seriöse Studie die etwas anderes behauptet.

Und jetzt die Wahrheit:
Genau das Gegenteil ist der Fall.

http://www.drhuber.at/gendermed/skelett_fettgewebe.html

Die Frau sammelt wesentlich mehr Fett als der Mann, um für eine Schwangerschaft und das stillen danach gerüstet zu sein.

Darum nehmen viele Stars das Schwangerschafts-Hormon „hCG“ um wärend dem Fasten auch diese Reserven abbauen zu können, die der weibliche Körper bunkert um eine Schwangerschaft und eine Stillzeit unbeschadet zu überstehen. Das macht der weibliche Körper zum eigenen Wohl und zum Wohl der Kinder.
münchnerkindl hat geschrieben: Eine Frau mit 1.73 und annähnernd 80 Kilo ist mindestens sehr mollig. Ausser vieleicht sie ist eine Kraftsportlerin die sich Massig Muskeln antrainiert hat. Was es für einen ausgesprochenen Mehrwert haben soll unnützes Fettgewebe mit sich rumzuschleppen entzieht sich meiner Kenntnis. Ich habe etwa die Grösse und 10 Kilo weniger und ich bin nicht dürr sondern habe durchaus einige Fettpolster und Trage Kleidergrösse 40/42. Also den Schmarrn kannst du dir sonstwohin stecken.
Fettgewebe ist nicht unnützt. Es dient dazu Krisenzeiten unbeschadet zu überstehen.

Fakt ist das viele Menschen sterben weil sie eine Krankheit oder Verletzung nicht auskurieren können, weil ihnen die notwendigen Fettreserven fehlen.
Fakt ist das viele Menschen ihre Lebenserwartung reduzieren weil sie eine Krankheit oder Verletzung ihren Körper nachhaltig schwächt weil ihnen die notwendigen Fettreserven fehlen.

Fakt ist das Menschen die weniger als 40% Fett (Gesamtkalorien nicht % oder Gewicht) zu sich nehmen ihren Körper schädigen. Fettsäuren sind Lebensnotwendig.

Fakt ist das Diäten ohne Fett führen, sogar bei sehr adiposen Menchen zu Krankheiten oder Mangelerscheinungen führen.

Dein letzter Satz rundet dein Posting ab.

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Rezna
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Beitrag Do., 12.07.2012, 03:12

Das eine ist das Schönheitsideal. Das ist ja heute etwas anders gelagert als zu früheren Zeiten. Eine Frau mit dem Gewicht das ot284 beschreibt dürfte eher das realistische Normalgewicht sein, als das von der Schönheitsindustrie probagierte. Die Lebenserwartung kettet sich nicht an das was Menschen hübsch finden, sondern an das, was für den Körper richtig ist. Natürlich ist das noch Typabhängig, Altersabhängig, völlig absurd finde ich diese Zahlen aber nicht. Dass mollige Menschen länger leben, es gesünde ist, weiß man schon länger.

Aber in diesem Fall ist eigentlich egal was gesund ist, schön oder angemessen. Eine Esstörung ist davon losgekoppelt. Ein desolates Körpergefühl konnte ich bei mir auf jeder Gewichtsstufe innerhalb einer 30-Kilo Schwankung ausmachen. Weniger wichtig ist dabei das Gewicht an sich, als das Gefühl des Körpers, der Schuld,... Angenommen ich habe 70 Kilo, und hatte eine Woche davor 69, kann ich mich hundeelend, superfett, ekelig, schrecklich fühlen. Als wöge ich 90 Kilo. Ja, exakt so. Auch mit 90 fühle ich mich so, wenn ich von 89 da hinauf zugenommen habe. Habe ich aber in der Woche einen Kilo abgenommen, angenommen von 71 auf 70 oder 91 auf 90, dann kann es sein, dass ich mich schlank fühle, gut, in Ordnung. Obwohl es in beiden Fällen das selbe Gewicht ist, kann das Körpergefühl völlig konträr sein. Das hat nix mit Vernunft zu tun, das ist was emotionales. Denn in Wahrheit ist das weniger Gewicht, als die täglichen Schwankungen ausmachen, und sehen tut diesen Kilo auch kein Mensch. Das ist irgendwie so ein Thriller der da abgeht... irrational aber deftig.

Wichtig ist, dass man sich kennt. Weiß wo man Grenzen ziehen muss, wieder lernen, loszulassen. Sich nicht überwältigen und gefangennehmen lassen davon. Hinfallen darf jeder, aufs Aufstehen kommts an.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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ot284
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Beitrag Do., 12.07.2012, 05:22

@Arta toller Betrag.
Ekel ist anerzogen. Mode und Medien erziehen uns falsch.

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FenLi
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Beitrag Mo., 16.07.2012, 00:15

Oh, hier wurde ja noch was geschrieben. War schon ziemlich lange nicht mehr hier, irgendwie hab ich die Angewohnheit nur in Foren unterwegs zu sein, wenn es mir schlecht geht. Naja, ...
ot284 hat geschrieben:Ekel ist anerzogen. Mode und Medien erziehen uns falsch.
Ja, das stimmt wohl teilweise.
Allerdings habe ich mich damals auch mit krassem Untergewicht immer noch ekelhaft gefühlt. Wenn ich heute Fotos von damals anschaue bin ich total erschrocken, wie krank und dünn ich mal aussah. Aber ich habe mich trotzdem auch damals als ekelhaft fett empfunden.
Mit dem Gewicht das du dort angeben hast würde ich mich allerdings niemals wohlfühlen können.

Arta hat geschrieben: irrational
Ja, das trifft es wohl. Außerdem wird man auch nach den Gefühlen "süchtig", die das Hungern auslösen. Am Anfang findet man alles noch toll und es geht einem super damit, man fühlt sich wirklich richtig gut. Aber dann gerät es eben irgendwann außer Kontrolle und dann ist es wirklich alles andere als toll. Und es geht einem immer schlechter. Aber gerade weil es einem schlechter geht, hungert man noch mehr, damit es einem "besser" geht ...

Zur Zeit habe ich übrigens wieder ein paar "Notfall"termine bei meiner Thera, falls es jemanden interessieren sollte. Was ich irgendwie als Versagen werte.
Aber ich habe schon wieder bemerkt, dass ich mich da irgendwie hineinfallen lassen oder hinein"flüchten" will. Ich weiß nicht, ob man versteht, was ich damit meine.
Ich will wirklich gesund sein! Und gleichzeitig habe ich diese kranke Sehnsucht danach einfach wieder richtig zu hungern. Wie kann man genau gleichzeitig zwei sich vollkommen widersprechende Gefühl besitzen ...

Ich habe so eine extreme innere Unruhe, weil ich mich am liebsten die ganze Zeit ununterbrochen bewegen würde, wenn ich schon halbwegs normal esse. Das macht mich gerade am meisten fertig: Diese extreme Unruhe, die ich 24 Stunden habe und die ich dann die meiste Zeit unterdrücken muss.


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hope_81
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Beitrag Mo., 16.07.2012, 05:44

Liebe Fenli,
ist vor kurzem denn irgendetwas bei Dir passiert was Dich emotional belasted hat, so dass Du wieder kompensatorisch in alte Muster fällst?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Rezna
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Beitrag Mo., 16.07.2012, 11:11

FenLi hat geschrieben:Zur Zeit habe ich übrigens wieder ein paar "Notfall"termine bei meiner Thera, falls es jemanden interessieren sollte. Was ich irgendwie als Versagen werte.
Das Gegenteil ist der Fall. Du hast dazu gelernt, du nimmst dich wahr, du reagierst fürsorglich und aktiv auf deine aktuellen Probleme. Es gibt Mensche die das ihr ganzes Leben nicht schaffen, die lieber sterben, als sich Hilfe zu holen. DAS ist versagen. Du aber kennst dich und weißt, wann du die Reißleine ziehen kannst. Das ist kein Versagen.
Essstörungen halten ja oft ein ganzes Leben, man hat sie mal mehr mal weniger gut unter Kontrolle. Zu spüren, wann man Hilfe braucht - und diese auch zu suchen und anzunehmen - ist auch ein Zeichen dafür, sie unter Kontrolle zu haben.
Das Problem zu anderen Süchten ist halt, das man die Suchtsubstanzen nicht vermeiden kann. Das erfordert viel Stärke. Das Leben braucht Energie aber oft anderweitig. Ich merke ja auch an mir, dass immer dann, wenn das Leben seine Aufmerksamkeit fordert, ich keine Energie mehr habe, mich um mein Essverhalten zu kümmern. Manchmal ist gerade das gut, aber wenn der die Situation negativ wird, dann falle ich schnell mal in typische Verhaltensweisen. Das ist nicht schlimm. Schlimm wäre, sie zu verdrängen.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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mandy01
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Beitrag Di., 17.07.2012, 11:45

wahrscheinlich hat hopeless81 recht, dass irgendetwas vorgefallen ist, weswegen du wieder so einen ekel vor dem essen hast.
ich würde es als anlass nehmen, noch einmal eine therapie zu beginnen. je schneller du dich behandeln lässt, desto schneller wirst du den ekel wahrscheinlich auch los.
ich wünsche dir viel erfolg und kraft!

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FenLi
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:19

hopeless81 hat geschrieben:ist vor kurzem denn irgendetwas bei Dir passiert was Dich emotional belasted hat, so dass Du wieder kompensatorisch in alte Muster fällst?
Naja, also ich bin momentan arbeitslos. Ich hab mein Studium abgeschlossen, aber mein Abschlusszeugnis noch nicht. Das kann auch noch dauern. Deshalb bewerbe ich mich mit so einem vorläufigen Zeugnis.
Aber irgendwie klappt gerade nichts so richtig.
Vielleicht muss ich umziehen, wegen einem Job usw.
Außerdem hatte ich in letzter Zeit ziemlich Rückenschmerzen und musste deshalb ein paar Wochen mit dem Joggen aufhören. Also ich jogge ganz normal, nicht so extrem wie früher, fast jeden Tag usw. Und das ist halt mein Ausgleich. Der fiel aber dann auch weg und ich fühlte mich dann irgendwie dadruch total "unförmig". Außerdem stehe ich aufgrund Joblosigkeit gerade auch finanziell nicht so super da. Naja und noch so die ganzen Alltagsproblem mit meinem Freund usw.
Naja, ich hatte halt richtig viel zu tun vorher, keine richtigen Wochenenden, immer irgendwas fürs Studium getan. Und von jetzt auf gleich habe ich quasi überhaupt nichts mehr zu tun. Und ich kriege es auch leider nicht hin meinen Tag zu strukturieren. Ich nehm mir das jeden Tag vor, aber es klappt einfach nichts. Ich sitze den ganzen Tag Zuhause und mache einfach gar nichts (außer ab und zu Bewerbungen schreiben), weil ich mich nicht aufraffen kann gerade. Bin irgendwie in so eine leichte Depri-Stimmung verfallen. Rein rational weiß ich das das alles schlecht ist, aber trotzdem mache ich aktiv nichts dagegen
Irgendwie empfinde ich das komischerweise als so eine Art Stress, nichts zu tun zu haben.

Naja, mich belastet, dass meine Zukunft so unsicher ist. Weil mit trotz meines Studienabschlusses wird es nicht leicht werden einen Job zu finden.
Ich glaube, dass ist der Auslöser, so dass ich mich quasi gerade irgendwie ziemlich ohne Halt fühle. Und den Halt in der Essstörung suche und damit praktischerweise auch gleich meine negativen Emotionen unterdrücken kann. Ich weiß, natürlich ist das nicht der richtige Weg. Aber für mich wohl manchmal einfach der naheliegenste und der der mit dem wenigsten Energieaufwand verbunden ist.

Ich hoffe halt, dass es mir besser geht, wenn ich einen Job habe und ich dadurch wieder einen strukturierten Tag, Geld und Zukunftsperpektive habe.
Arta hat geschrieben:dass immer dann, wenn das Leben seine Aufmerksamkeit fordert, ich keine Energie mehr habe, mich um mein Essverhalten zu kümmern
Ja, das empfinde ich gerade genauso.
Arta hat geschrieben:Zu spüren, wann man Hilfe braucht - und diese auch zu suchen und anzunehmen - ist auch ein Zeichen dafür, sie unter Kontrolle zu haben.
Ja, das mit dem Spüren klappt bei mir eigentlich meistens. Aber das mit dem Annehmen ist dann halt immer das Problem.
Aber momentan gehe ich ja zu den "Notfall"stunden zu meiner Thera. Und ich hoffe halt, dass das ausreicht.
Ich weiß nicht, ob ich eine komplett neue Therapie brauche. Momentan denke ich eher nicht. Außerdem weiß ich ja nicht, ob ich umziehen muss, deshalb finde ich das so wie es jetzt ist, eigentlich am besten.

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