erst mal ein Hallo in die Runde (erster Beitrag und so).
Wo fang ich am besten an? Ich habe zahlreiche Probleme, besonders im sozialen Bereich, die ich trotz intensivster Internet-Studie nicht einordnen kann.
Ein Kumpel von mir wurde zwar, bei ähnlichen Symptomen mit manischer Depression diagnostiziert, und einige davon treffen auch auf die "Modekrankheit" Asperger zu, aber ich schließe für mich beide aus; alleine schon deswegen weil ich auch Verhaltensmuster aufzeige die beiden Erkrankungen wiedersprechen.
Keine Ahnung ob ich einfach nur schräg drauf bin, oder ob hinter einigen der "Eigenarten" doch eine psychische Erkrankung steckt.
Ich denke mal, am besten arbeite ich mal mein Post-It ab... Dinge die mich einfach im täglichen Leben, mehr oder weniger behindern
- Begrüßung: Für viele Menschen ist es normal, dem Gegenüber die Hand zu reichen, ich kann das nur bei engen Vertrauten.
- Lob / Kritik: Immer ein schweres Thema. Kritik annehmen fällt mir schon schwer, in den meisten Fällen kannich sie jedoch entkräften. Bei Lob sieht die Sache anders aus. Da steh ich meistens da und weiß nicht was ich sagen soll. Für mich ist es normal mein Bestes zu geben. Lob ist mir da richtig unangenehm, und bei Floskeln um das Lob herabzuspielen habe ich erst Recht Problemen.
- Floskeln: Viele Menschen benutze sie gerne. "Kein Problem", "Wie gehts" etc. sind schnell mal gesagt. Bei mir sieht es anders aus. Ich habe ernsthaft das Gefühl als würde sich mein Körper dagegen wehren so etwas zu sagen. Ich habe zeitweise, bei einem einfachen "wie gehts" das erwartet wird, das Gefühl als würde sich mir der Hals zuschnüren. Bei Gesprächen über Nichtigkeiten (Sport, Autos, alltäglicher Smalltalk zwischen Kollegen eben.) steige ich schnell aus, weil alleine dem Gespräch zu folgen mir zeitweise Kopfschmerzen bereitet.
- Ich bin extrem Geräuschempfindlich. Nicht nur Lärm, sondern auch störenende Geräusche bringen mich oft dazu, dass ich mich richtig konzentrieren muss um keinen Wutausbruch zu bekommen. Anderer Seits liebe ich laute
- Musik: Das ist ein Medium in welches ich mich komplett hineinversetzen kann. Da vergesse ich alles um mich herum. Klar, das haben viele Leute, aber wie viele sagen ihrem Gegenüber mitten im Gespräch er soll ruhig sein, weil man das Lied hören will, oder achten beim Sex mehr auf die Hintergrundmusik als auf die Handlung.
- Ein vielleicht nicht ganz unwichtiger Punkt hier ist, dass meine Mutter mir unlängst offenbarte, dass sie, als ich ein Kind war, bereits dachte ich hätte autistische Züge. Ich wollte so gut wie nie körperliche Nähe und habe die meiste Zeit alleine gespielt.
- Teamwork / Hilfe: Ich mache Dinge nach wie vor lieber alleine. Bevor ich mir die Zeit nehme, jemandem eine Tätigkeit zu erklären, mache ich es lieber selbst. Andersrum genauso. Bevor ich nach Hilft frage versuche ich erst mich selbst in die Materie einzuarbeiten. Hilfe von Dritten ist der letzte Weg. Es gibt nur ein oder zwei Personen, denen ich blind vertraue, die ich auch wegen Kleinigkeiten frage.
- Direktheit / Emotionen / Empathie: Im private Bereich eher eine Seltenheit, erwarte ich im beruflichen genau die gleiche „Perfektion“ von meinen Kollegen, wie von mir selbst. Da kann ich auch schon mal ordentlich ungehalten werden. In den seltensten Fällen fühle ich mich danach im Unrecht, auch wenn der Ausbruch noch so heftig war. Das Gefühl dem Gegenüber unrecht getan zu haben, kenne ich so gut wie nicht.
Auf meinem Tonfall werden die Leute auch oft nicht schlau. Drum ist mir schriftliche Kommunikation, wo möglich, meist auch lieber.
Im Privaten äußert sich das so, dass ich bei eigentlich keinem Thema, und sei’s noch so tragisch (Tod eines Verwandten, etc.) wirklich mitfühlen kann. Es ist mir einfach egal… - Interessen: Selten vielschichtig, meist, phasenweise, auf ein Gebiet spezialisiert. Sei’s nun exzessives Lego-Bauen als Kind, damit einhergehend später Architektur und daraus resultierend Zeichnen im allgemeinen, Excel-Formeln, VBA-Programmierung. Immer der Hang zur Perfektion. Ausbildung zum Chemiker ohne Schwierigkeiten; hatte für mich einfach eine tiefere Logik und ging ohne Lernen dahin.
- Menschenmengen: Die hasse ich wie die Pest, so absurd es bei einem Liebhaber von Konzerten und Festivals auch klingen mag. Eventuell spielt Alkohol da eine Rolle. In Menschenmengen, sei‘s in der U-Bahn oder in Einkaufszentren etc. fühl ich mich unwohl und bekomm auch schnell Aggressionen.