Psychoanalyse: irgendwie anfangen?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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firstsight
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Psychoanalyse: irgendwie anfangen?

Beitrag Mo., 27.02.2012, 13:50

Der Therapeut und ich sitzen uns gegenüber, er wartet darauf, dass ich irgendwie anfange.
Ich weiß, es geht darum, zu sagen, was mir einfällt. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dort zu sein, um zu sagen, was mich bedrückt, will also überhaupt nicht irgendwas sagen, lieber etwas über mich und meine Situation.
Wie macht ihr das?

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candle.
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 13:59

Hallo firstsightdaily!

Vielleicht hilft dir dieser Thread weiter?

viewtopic.php?f=21&t=23468

Hattest du dich vorher über diese Methode informiert?

Viele Grüße!
candle
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carö
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:08

hallo firstsightdaily,
Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dort zu sein, um zu sagen, was mich bedrückt, will also überhaupt nicht irgendwas sagen, lieber etwas über mich und meine Situation.
ja aber warum sagst du denn nicht, was dich bedrückt ? das ist doch dann genau das, worüber du gerne sprechen möchtest, wenn ich dich richtig verstanden habe.

hast du denn das gefühl, dass du etwas anderes sagen solltest ?

LG
carö
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firstsight
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:10

hi candle, vielen dank, habe es gelesen, aber es betrifft mich nicht wirklich. ich überlege ja nicht psychoanalyse ja oder nein, sondern frage mich, warum ich so blockiert bin und vielleicht gibt es jemanden, dem es ähnlich ging und vielleicht mache ich auch irgendwas falsch?

carö: ja, ich habe das Gefühl, ich sollte freie Einfälle haben, die dann magischerweise doch mit meinen Problemen verknüpft sind...

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candle.
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:16

Ah OK, ich habe das dann hier falsch gedeutet. Klang mir so durch als hättest du Probleme zu assoziieren.

Bin auch wieder weg!
Alle Gute!
candle
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carö
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:19

aber freie einfälle bedeutet, dass es völlig egal ist, was dir einfällt... frei heisst frei! da kann man einfach nichts falsch machen...

ich kann mir schon gut vorstellen, dass einen das sehr blockiert, wenn man denkt, man sollte etwas ganz bestimmtes erzählen... ist aber sicher nicht so gemeint. egal, was auch immer, du erzählen mags und wie DU magst.
Zuletzt geändert von carö am Mo., 27.02.2012, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
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leberblümchen
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:19

In irgendeinem Buch hab ich mal gelesen, dass ein Patient zum Analytiker gesagt hat: "Jetzt möchte ich mal kurz aufhören mit dem Assoziieren und sagen, was mich wirklich beschäftigt". Ich finde, das trifft es ganz gut...

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Hamna
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:22

Hast du es schon mal liegend versucht?

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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:34

candle. hat geschrieben:Ah OK, ich habe das dann hier falsch gedeutet. Klang mir so durch als hättest du Probleme zu assoziieren.
habe ich wohl. aber in dem thread, den du zitierst, habe ich nichts gefunden.
titus2:
rilke: nein, wir sitzen. Liegen war bislang auch nicht Thema.

carö: erzählen, was ich gestern erlebt habe, ist einfach kein freier Einfall, oder?
Zuletzt geändert von firstsight am Mo., 27.02.2012, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.

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carö
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:38

doch, wenn es dir gerade durch den kopf geht.

was bedeutet für dich denn frei ?
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:42

carö hat geschrieben: was bedeutet für dich denn frei ?
etwas anderes: was wildes, ungewöhnliches, oder superbanales.
vielleicht etwas, das sich nach Selbstgespräch anhört.
(ich überlege dauernd, was ich mit dem Assoziieren assoziiere.)

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carö
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:52

also was wildes, ungewöhnliches oder superbanales..

wieviel von dem, was dir gewöhnlich so durch den kopf geht, erfüllen diese anforderungen ? ich nehme mal an, nicht all zu viel.. d.h. du kannst ihm ja kaum was erzählen, was deinem anspruch an "frei" gerecht werden könnte...

aber du könntest ganz wunderbar mal darüber sprechen (sozusagen frei assoziieren ) was du mit dem begriff des "freien assoziierens" assoziierst..

ne im ernst, du behinderst dich selbst sehr mit diesem anspruch an dich ... und es ist durchaus nicht unwichtig, diese gedanken, sofern du das willst und sie dich eben immer wieder "anfliegen", eben auch auszusprechen.
man kann einfach über alles sprechen, egal was... so wie es halt kommt und sei es noch so durchschnittlich und gewöhnlich. und wenn dir nichts einfällt, dann kann man auch das sagen... oder es auch mal lassen und nachdenken. wie auch immer.

wünsche gutes gelingen!

EDIT: tippfehler
Zuletzt geändert von carö am Mo., 27.02.2012, 14:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 14:55

Ich könnte mir vorstellen, dass das Problem ist, dass es ja nicht mehr 'frei' ist, wenn man sich vorher überlegt, was man sagen will. Es ist bestimmt kein Problem, wenn man am Vortag etwas erlebt oder an sich beobachtet, was man gerne thematisieren möchte. Ich glaube, man darf sich von dem Begriff des freien Assoziierens nicht verunsichern lassen. Auf jeden Fall würde ich nachfragen.

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Beitrag Mo., 27.02.2012, 15:13

titus2 hat geschrieben:das Problem ist, dass es ja nicht mehr 'frei' ist, wenn man sich vorher überlegt, was man sagen will.
So ist es. Und damit habe ich gerade aufgehört (vorher bin ich mit einer Themen-Hitliste im Kopf in die Therapie.)

Es erinnert mich an meine Unfähigkeit zu Smalltalk.
Warum ist einfach reden so kompliziert?


leberblümchen
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 15:16

Das kann alles absolut von mir sein! Mein Ritual war / ist immer: "Ich weiß nicht, was ich sagen soll". Wenn man aber erst mal wirklich aufhört, die Stunden zu planen, sondern wenn man sich wirklich traut, den Dingen mal ihren Lauf zu lassen, dann geht es wirklich besser. Vor allem, seitdem ich das in den Stunden angesprochen habe.

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