Hallo Leidensgenossen!
Ich muss mal Dampf ablassen...Heute war ich idealistischer Idiot bei Volksanwältin XXXX in der Sprechstunde. Habe zuletzt erlebt, wie die österreichische Bürokratie mit psychisch Behinderten umgeht und wollte sie über die Missstände in unserer Verwaltung informieren. Z.B.: mein Vater hat um die Nachzahlung der erhöhten Familienbeihilfe für mich angesucht. Wurde im April zum fachärztlichen Gutachter vorgeladen. Aber bis heute hat das Bundessozialamt es nicht der Mühe für wert befunden, mich über das Ergebnis der Untersuchung zu informieren. Stattdessen hat mein Vater mein Gutachten erhalten. Verstößt natürlich gegen das Amtsgeheimnis und die Schweigepflicht und ist strafrechtlich relevant, aber was kümmern sich die Behörden um die Gesetze...Offenbar halten sie mich für zu geistig minderbemittelt, um ein Gutachten zu lesen. Psychisch krank = geistig behindert. Und das, obwohl mein Verstand völlig in Ordnung ist, und ich erwachsen und nicht besachwaltet bin. Du wirst systematisch wie der letzte Dreck behandelt, als Sozialschmarotzer, der sich nur zusammenreißen muss...Aber von Verständnis bei der Frau Volksanwältin keine Spur. Anfahren durfte ich mich lassen, wie das sein kann, dass mein Vater für mich Familienbeihilfe erhält. Sorry, ich habe das Gesetz nicht gemacht. Und warum ich mir nicht gefälligst meinen Lebensunterhalt verdiene. Sorry, aber bei einer permanenten Behinderung von 70 vH und nicht erreichter Erwerbsfähigkeit ist das etwas schwierig. Speziell, da bei psychisch Behinderten der Lebenslauf oft nicht perfekt ist und die Unternehmen lieber eine Pönale zahlen, als Behinderten eine Chance zu geben. Für derartige Missstände mir die Schuld zu geben, ist wirklich das letzte...Ich verstehe jetzt, dass viele psychisch Kranken ihre Krankheit lieber verschweigen. Nur - gesellschaftlich verbessern wird sich so natürlich nichts.
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Mir reicht's!
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Ja, das was du beschreibst sind die vielverschwiegenen Löcher im sozialen Netz.
Ich merke selber, wie schnell man zum Asozialen wird, zum Schmarotzer. Es geht einem miserabel, deswegen erhält man Hilfe, weil man eben NICHT funktioniert. Und dann geht es einem in Gesellschaft mal zwei Stunden besser, und SCHON muss man sich rechtfertigen, weil wenn es einem so "gut" geht, warum dann nicht arbeiten?
Mir reichts diesbezüglich seit einem Jahr. Aber was hilfts? Ausser meinen Unmut zu äußern... und diverse Stellen "mir recht geben" passiert nix. Man weiss es... das wars. So ist es halt.
Ich meine hey, Menschen die ein Problem erkennen und um Hilfe bitten, werden von offizieller Seite dazu animiert, kriminell zu werden, da nur dies eine Unterstützung garantiert. Das nennt man pervertiertes Sozialsystem. Ich habe erst heute gelesen, wie man wieder mal auf Invalidenpensionäre hinpickt, die na in Wahrheit nur alle Schmarotzer wären. Mich bringt sowas an die Grenzen. Es ist scheinbar in Österreich legitim, auf "uns" hin zu picken. Als wären wir Vieh!
Leider kann ich nur wünschen, dass es mal besser wird. Glauben, tu auch ICH das nicht. Eigentlich geht es nur darum: Kann man mit dem Stigma, ein Schmarotzer zu sein, leben? Nicht jeder kann das. Die es nicht können, belasten auf Dauer nicht das System, machen aber Versager im Psychosozialen Versorgunssytem.
Ich merke selber, wie schnell man zum Asozialen wird, zum Schmarotzer. Es geht einem miserabel, deswegen erhält man Hilfe, weil man eben NICHT funktioniert. Und dann geht es einem in Gesellschaft mal zwei Stunden besser, und SCHON muss man sich rechtfertigen, weil wenn es einem so "gut" geht, warum dann nicht arbeiten?
Mir reichts diesbezüglich seit einem Jahr. Aber was hilfts? Ausser meinen Unmut zu äußern... und diverse Stellen "mir recht geben" passiert nix. Man weiss es... das wars. So ist es halt.
Ich meine hey, Menschen die ein Problem erkennen und um Hilfe bitten, werden von offizieller Seite dazu animiert, kriminell zu werden, da nur dies eine Unterstützung garantiert. Das nennt man pervertiertes Sozialsystem. Ich habe erst heute gelesen, wie man wieder mal auf Invalidenpensionäre hinpickt, die na in Wahrheit nur alle Schmarotzer wären. Mich bringt sowas an die Grenzen. Es ist scheinbar in Österreich legitim, auf "uns" hin zu picken. Als wären wir Vieh!
Leider kann ich nur wünschen, dass es mal besser wird. Glauben, tu auch ICH das nicht. Eigentlich geht es nur darum: Kann man mit dem Stigma, ein Schmarotzer zu sein, leben? Nicht jeder kann das. Die es nicht können, belasten auf Dauer nicht das System, machen aber Versager im Psychosozialen Versorgunssytem.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
Ich habe der Frau Volksanwältin einen 5 Seiten langen Brief geschrieben, wie es in unserem "funktionierenden Sozialstaat" für psychisch Kranke wirklich läuft.
Wenn bei uns in Gmünd ein Vortrag zu "Depressionen und Ängste" gehalten wird, ist der Saal voll. Aber selbst betroffen ist natürlich niemand...Ich habe mich als Einzige gemeldet und musste dann erzählen "wie sich so eine Panikattacke anfühlt". Seither bitten mich Leute - natürlich heimlich -, ob ich nicht vielleicht mit ihren Kindern reden und ihnen helfen könnte. Denn die haben "das" auch. Und ich könnte ja vielleicht an sie ran kommen. Aber ich kann die Krankheit und die Probleme nicht wegzaubern. Ich kann nur für mehr Problembewusstsein in unserer Gesellschaft kämpfen.
Warum haben wir keine Lobby? Warum überschütten wir die Behörden und die Politiker nicht so lange mit Beschwerden, bis sie endlich die Missstände beseitigen? Weil sich (fast) jeder geniert, weil psychisch Kranke Behinderte 2. Klasse sind. Sie haben keinen Rollstuhl, keinen Blindenstock,..."und ein bisserl schlecht drauf ist doch jeder mal, das ist doch noch keine Behinderung!"
Aber zum Schämen ist viel mehr, dass laut Auskunft der einzige Job "speziell eingerichtet für psychisch Kranke" (Arbeitsassistenz) in NÖ darin besteht, Briefmarken anzulecken und auf Briefumschläge zu kleben. Natürlich befristet und für weniger als die Mindestsicherung...
Wenn bei uns in Gmünd ein Vortrag zu "Depressionen und Ängste" gehalten wird, ist der Saal voll. Aber selbst betroffen ist natürlich niemand...Ich habe mich als Einzige gemeldet und musste dann erzählen "wie sich so eine Panikattacke anfühlt". Seither bitten mich Leute - natürlich heimlich -, ob ich nicht vielleicht mit ihren Kindern reden und ihnen helfen könnte. Denn die haben "das" auch. Und ich könnte ja vielleicht an sie ran kommen. Aber ich kann die Krankheit und die Probleme nicht wegzaubern. Ich kann nur für mehr Problembewusstsein in unserer Gesellschaft kämpfen.
Warum haben wir keine Lobby? Warum überschütten wir die Behörden und die Politiker nicht so lange mit Beschwerden, bis sie endlich die Missstände beseitigen? Weil sich (fast) jeder geniert, weil psychisch Kranke Behinderte 2. Klasse sind. Sie haben keinen Rollstuhl, keinen Blindenstock,..."und ein bisserl schlecht drauf ist doch jeder mal, das ist doch noch keine Behinderung!"
Aber zum Schämen ist viel mehr, dass laut Auskunft der einzige Job "speziell eingerichtet für psychisch Kranke" (Arbeitsassistenz) in NÖ darin besteht, Briefmarken anzulecken und auf Briefumschläge zu kleben. Natürlich befristet und für weniger als die Mindestsicherung...
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 1294
In einer - globalisierten - Gesellschaft, wo der Turbokapitalismus herrscht, zählt nur noch das Funktionieren eines Menschen, nicht mehr der Mensch. Eine Gesellschaft ist theoretisch verpflichtet, sich um alle ihre Mitglieder zu kümmern, auch und vor allem um die Schwächeren. Heutzutage werden dafür die Spielräume immer enger, Solidarität ist in der Praxis ein Fremdwort geworden.
Ich finde Deine Wut und Dein Engagement gut und richtig. Hast Du mal daran gedacht einen Verein zu Gründen um die Interessen der Betroffenen publik zu machen und öffentlich zu vertreten? Du hast recht, das ganze Thema spielt sich mehr oder weniger heimlich ab, weil keiner den Mut hat, sich als Betroffener zu erkennen zu geben und lieber alleine kämpft (und verzweifelt).
Ich finde Deine Wut und Dein Engagement gut und richtig. Hast Du mal daran gedacht einen Verein zu Gründen um die Interessen der Betroffenen publik zu machen und öffentlich zu vertreten? Du hast recht, das ganze Thema spielt sich mehr oder weniger heimlich ab, weil keiner den Mut hat, sich als Betroffener zu erkennen zu geben und lieber alleine kämpft (und verzweifelt).
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Bin sofort dafür zu haben! Wer macht mit beim Verein?
Mein bislang letzter Psychiater hatte nach 2 1/2 Jahren erfolgloser Behandlung (klar, ADHS "heilt" man allein mit Antidepressiva und Psychotherapie so wenig wie Diabetes... ) plötzlich den Geistesblitz, mich mal zum Psychosozialen Dienst zu schicken. Das Beste, das mir in meinem jahrzehntelangen Psychiatermarathon je passiert ist. Meine Betreuerin dort ist supernett. Keine Vorwürfe, keine argwöhnischen Blicke, kein herablassender Tonfall,...Nur wertvolle Ratschläge, Verständnis und Unterstützung. Ich war total perplex, die Erfahrung war völlig neu für mich. Gleich bei unserer ersten Sitzung habe ich sie gebeten, ob sie mir nicht die Adressen von Vereinen geben kann, die sich für psychisch Kranke engagieren, denn das will ich auch (was sie super findet ). Stichwort: ADHS und "übersteigerter" Gerechtigkeitssinn bzw. ADHS und oppositionelles Verhalten (gegen ein marodes Sozialsystem! ). Aber sie konnte mir keinen Verein nennen...Was ich mir schwer vorstellen kann. Bei so vielen Betroffenen!!
Aber, wie gesagt: Bin sofort dabei! Brauche aber Mitstreiter, sonst kann ich gemäß Vereinsgesetz keinen Verein gründen...
Mein bislang letzter Psychiater hatte nach 2 1/2 Jahren erfolgloser Behandlung (klar, ADHS "heilt" man allein mit Antidepressiva und Psychotherapie so wenig wie Diabetes... ) plötzlich den Geistesblitz, mich mal zum Psychosozialen Dienst zu schicken. Das Beste, das mir in meinem jahrzehntelangen Psychiatermarathon je passiert ist. Meine Betreuerin dort ist supernett. Keine Vorwürfe, keine argwöhnischen Blicke, kein herablassender Tonfall,...Nur wertvolle Ratschläge, Verständnis und Unterstützung. Ich war total perplex, die Erfahrung war völlig neu für mich. Gleich bei unserer ersten Sitzung habe ich sie gebeten, ob sie mir nicht die Adressen von Vereinen geben kann, die sich für psychisch Kranke engagieren, denn das will ich auch (was sie super findet ). Stichwort: ADHS und "übersteigerter" Gerechtigkeitssinn bzw. ADHS und oppositionelles Verhalten (gegen ein marodes Sozialsystem! ). Aber sie konnte mir keinen Verein nennen...Was ich mir schwer vorstellen kann. Bei so vielen Betroffenen!!
Aber, wie gesagt: Bin sofort dabei! Brauche aber Mitstreiter, sonst kann ich gemäß Vereinsgesetz keinen Verein gründen...
Ich mache dir mit... solange ich noch die Kraft dazu habe.
Ich funktioniere zwar brav, aber schon sehr, sehr lange hasse ich den ständigen Zwang dazu.
Ich bin von Geburt an lungenkrank, mir gehts nicht immer gut, ich bin sehr oft nicht schmerzfrei, ich bin oft müde und depressiv von allergischen Reaktionen und hochdosierten Medikamenten.
Ich würde sehr viel dafür geben, nur 20 Stunden arbeiten zu müssen oder von mir aus 40 Stunden, aber in einem ruhigen Klima ohne Angst und Druck und ständigen Forderungen und Karrierezwang.
Das sind Träume. In der Praxis darf keiner merken, das etwas nicht stimmt. Krank sein ist nicht drin, körperlich nicht und seelisch schon gar nicht. Man ist sofort stigmatisiert und dann hängt man in der Abwärtsspirale drinnen.
Ich kenne jemanden, der schwer körperlich krank ist und nie wieder arbeiten wird. (Obwohl diese Person sich das wünscht.) Sie bekommt wesentliche therapeutische Maßnahmen nicht bezahlt und wird durch den Dreck gezogen, als faul hingestellt, mit tausend Sekkaturen gequält. Sie wird das nicht ewig überleben und darauf legt auch staatlicherseits keiner Wert. Wer als Lohnsklave nicht mehr taugt, kommt besser heute als morgen unter die Erde.
Mir selber wurde als Kind übrigens seitens der Kasse auch kein Inhaliergerät bewilligt, mit dem Kommentar, dass "leben wird, was leben will". Mein Eltern haben es privat bezahlt, weil Lebenswille allein leider nicht genügt.
Wir haben keinen Sozialstaat, der schwache Bürger unterstützt.
Unterstützt werden allenfalls allerlei seltsame Immigranten, an deren Arbeits- und Integrationswillen man durchaus zweifeln kann.
Ich funktioniere zwar brav, aber schon sehr, sehr lange hasse ich den ständigen Zwang dazu.
Ich bin von Geburt an lungenkrank, mir gehts nicht immer gut, ich bin sehr oft nicht schmerzfrei, ich bin oft müde und depressiv von allergischen Reaktionen und hochdosierten Medikamenten.
Ich würde sehr viel dafür geben, nur 20 Stunden arbeiten zu müssen oder von mir aus 40 Stunden, aber in einem ruhigen Klima ohne Angst und Druck und ständigen Forderungen und Karrierezwang.
Das sind Träume. In der Praxis darf keiner merken, das etwas nicht stimmt. Krank sein ist nicht drin, körperlich nicht und seelisch schon gar nicht. Man ist sofort stigmatisiert und dann hängt man in der Abwärtsspirale drinnen.
Ich kenne jemanden, der schwer körperlich krank ist und nie wieder arbeiten wird. (Obwohl diese Person sich das wünscht.) Sie bekommt wesentliche therapeutische Maßnahmen nicht bezahlt und wird durch den Dreck gezogen, als faul hingestellt, mit tausend Sekkaturen gequält. Sie wird das nicht ewig überleben und darauf legt auch staatlicherseits keiner Wert. Wer als Lohnsklave nicht mehr taugt, kommt besser heute als morgen unter die Erde.
Mir selber wurde als Kind übrigens seitens der Kasse auch kein Inhaliergerät bewilligt, mit dem Kommentar, dass "leben wird, was leben will". Mein Eltern haben es privat bezahlt, weil Lebenswille allein leider nicht genügt.
Wir haben keinen Sozialstaat, der schwache Bürger unterstützt.
Unterstützt werden allenfalls allerlei seltsame Immigranten, an deren Arbeits- und Integrationswillen man durchaus zweifeln kann.
"Leben wird, was leben will." - der Spruch hat mich jetzt doch geschockt (und ich bin einiges gewohnt...). Klingt, als hätten deine Eltern zwischen 1938 und 1945 um die Bewilligung angesucht und nicht heutzutage in unserer schönen neuen Zweiten Republik, wo wir diesen "Ungeist" ja sooo weit hinter uns gelassen haben.
Ich wurde heute zu einer Veranstaltung des AMS vorgeladen, wie man seinen Lebenslauf gestaltet und gut verkauft. Tut mir leid, aber ich habe keinen Lebenslauf. Ich habe nur eine chaotische Ansammlung von Phasen, wo es mir so einigermaßen ging und ich Topleistungen erbracht habe, gefolgt von Einbrüchen, wo ich ein unansprechbares zitterndes Wrack in einer Ecke meines Zimmers war, gefolgt von Phasen, wo ich mich mühsamst wieder selbst aus dem Sumpf gezogen habe, um wieder kurze Zeit zu funktionieren bis zum nächsten Zusammenbruch...Das ist mein Lebenslauf. Aber den will keiner lesen. Habe in der Nacht noch gegoogelt: Lebenslauf psychisch Kranke. Alle Tipps gingen in die Richtung: Nur ja nicht "psychisch krank" hineinschreiben! Da bist du sofort stigmatisiert und hast keine Chance. Lass dir irgendetwas anderes einfallen für die "Leerzeiten"!
Aber was soll das dann sein? Ein Kurs in "Kreativem Schreiben"? Hatte keinen Zusammenbruch, sondern war als "Entwicklungshelferin in Afrika"? Oder "Mitarbeiterin bei einem Forschungsprojekt zu den Inuit in Grönland". Man muss ja fast lachen, so alberne Ideen kamen mir. Aber eigentlich ist es erbärmlich, dass man zum Lügen gezwungen wird. Wie soll denn da etwas besser werden, wenn wir die Probleme nur vertuschen und weglügen?
Es wird uns allen auf die Dauer nichts anderes übrig bleiben, als uns zu organisieren und für ein menschenwürdiges Dasein und den gebotenen Respekt auch für uns zu kämpfen.
Ich wünsche dir alles Gute! Mein Vater ist Asthmatiker, meine Schwester ist Asthmatikerin. Ich habe oft genug erlebt, wenn Menschen verzweifelt nach Luft ringen und Todesangst haben, sie müssten jetzt ersticken. Vielleicht wäre so eine Erfahrung mal für die "Krankenkassengötter" ganz heilsam...
Ich wurde heute zu einer Veranstaltung des AMS vorgeladen, wie man seinen Lebenslauf gestaltet und gut verkauft. Tut mir leid, aber ich habe keinen Lebenslauf. Ich habe nur eine chaotische Ansammlung von Phasen, wo es mir so einigermaßen ging und ich Topleistungen erbracht habe, gefolgt von Einbrüchen, wo ich ein unansprechbares zitterndes Wrack in einer Ecke meines Zimmers war, gefolgt von Phasen, wo ich mich mühsamst wieder selbst aus dem Sumpf gezogen habe, um wieder kurze Zeit zu funktionieren bis zum nächsten Zusammenbruch...Das ist mein Lebenslauf. Aber den will keiner lesen. Habe in der Nacht noch gegoogelt: Lebenslauf psychisch Kranke. Alle Tipps gingen in die Richtung: Nur ja nicht "psychisch krank" hineinschreiben! Da bist du sofort stigmatisiert und hast keine Chance. Lass dir irgendetwas anderes einfallen für die "Leerzeiten"!
Aber was soll das dann sein? Ein Kurs in "Kreativem Schreiben"? Hatte keinen Zusammenbruch, sondern war als "Entwicklungshelferin in Afrika"? Oder "Mitarbeiterin bei einem Forschungsprojekt zu den Inuit in Grönland". Man muss ja fast lachen, so alberne Ideen kamen mir. Aber eigentlich ist es erbärmlich, dass man zum Lügen gezwungen wird. Wie soll denn da etwas besser werden, wenn wir die Probleme nur vertuschen und weglügen?
Es wird uns allen auf die Dauer nichts anderes übrig bleiben, als uns zu organisieren und für ein menschenwürdiges Dasein und den gebotenen Respekt auch für uns zu kämpfen.
Ich wünsche dir alles Gute! Mein Vater ist Asthmatiker, meine Schwester ist Asthmatikerin. Ich habe oft genug erlebt, wenn Menschen verzweifelt nach Luft ringen und Todesangst haben, sie müssten jetzt ersticken. Vielleicht wäre so eine Erfahrung mal für die "Krankenkassengötter" ganz heilsam...
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