Schade, dass ...
Schade, dass ...
... du das so siehst.
... du so denkst.
... du das immer so machst.
Wenn jemand so etwas zu mir sagt, bekomme ich ambivalente Empfindungen. Ich ärgere mich einerseits, weil der/die andere sich über mich stellt und mich in Frage stellt, andererseits zweifle ich an der Richtigkeit meiner Sicht und werde unsicher. Nach dem Motto "Zurecht werde ich in Frage gestellt, meine Handlung, Sichtweise ist unreif, unreflektiert.
In Folge möchte ich mich rechtfertigen, erklären warum ich das tue oder auch nicht, und ärgere mich zugleich, dass ich mich rechtfertige.
In weiterer Folge kann ich schwer unterscheiden, wie weit meine Reaktion Rechtfertigung ist oder Reflexion, weil ich ja, wenn jemand so etwas zu mir sagt, ich ambivalente Empfindungen bekomme ...
Meine Frage: Kennt das jemand? Wie geht ihr mit den oben zitierten Sätzen um?
lg krabath
... du so denkst.
... du das immer so machst.
Wenn jemand so etwas zu mir sagt, bekomme ich ambivalente Empfindungen. Ich ärgere mich einerseits, weil der/die andere sich über mich stellt und mich in Frage stellt, andererseits zweifle ich an der Richtigkeit meiner Sicht und werde unsicher. Nach dem Motto "Zurecht werde ich in Frage gestellt, meine Handlung, Sichtweise ist unreif, unreflektiert.
In Folge möchte ich mich rechtfertigen, erklären warum ich das tue oder auch nicht, und ärgere mich zugleich, dass ich mich rechtfertige.
In weiterer Folge kann ich schwer unterscheiden, wie weit meine Reaktion Rechtfertigung ist oder Reflexion, weil ich ja, wenn jemand so etwas zu mir sagt, ich ambivalente Empfindungen bekomme ...
Meine Frage: Kennt das jemand? Wie geht ihr mit den oben zitierten Sätzen um?
lg krabath
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry
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Ich kenne das auch krabath, dass ich, wenn mein Tun ein anderer in Frage stellt, unsicher werde.
Ich denke, dass man sich durchaus Gedanken darüber machen kann/soll und seine eigene Sicht hiermit überprüft bzw. abwägt und sich evtl. umorientiert.
Ich gehe so damit um:
Ich höre mir die andere Meinung an und überprüfe sie, ob das zu mir passt.
Dann überlege ich mir, wie ich mir am besten selbst treu bleiben kann und zuverlässig zu mir selbst bin und so handle ich dann, weil ich weiß, dass es so am besten für MICH ist.
Ich denke, dass man sich durchaus Gedanken darüber machen kann/soll und seine eigene Sicht hiermit überprüft bzw. abwägt und sich evtl. umorientiert.
Ich gehe so damit um:
Ich höre mir die andere Meinung an und überprüfe sie, ob das zu mir passt.
Dann überlege ich mir, wie ich mir am besten selbst treu bleiben kann und zuverlässig zu mir selbst bin und so handle ich dann, weil ich weiß, dass es so am besten für MICH ist.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
ja, ich kenne das auch.
bei mir kommt es noch schwer darauf an, WER sowas von sich gibt.
und dann: wenn jemand das wort IMMER erwähnt, werde ich sowieso hellhörig. ich mag solche worte in gewissen zusammenhängen nicht, weil ich eben nicht immer mache und tue.
glg
bei mir kommt es noch schwer darauf an, WER sowas von sich gibt.
und dann: wenn jemand das wort IMMER erwähnt, werde ich sowieso hellhörig. ich mag solche worte in gewissen zusammenhängen nicht, weil ich eben nicht immer mache und tue.
glg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
Danke für eure raschen Antworten!
Für mich wesentlich ist die Formulierung "Schade, dass ...", weil sie impliziert, dass, wenn ich anders wäre/machen würde etc, dann ... ja was dann? Warum ist es schade?
Ich überdenke ja gerne meine Handlungen und Sichtweisen, aber dieses "schade" zeigt mir unmissverständlich, dass ich auf dem falschen Weg bin und der andere weiß wo es lang geht.
Oder sehe ich das zu eng (auch so eine Formulierung)?
Was mich so stört und verunsichert ist die Sicherheit, mit der der andere seine Meinung kundtut, nämlich seine/ihre ist richtig, da gibt es nichts zu rütteln, nur meine ist "schade, weil wenn anders dann ..."
Für mich wesentlich ist die Formulierung "Schade, dass ...", weil sie impliziert, dass, wenn ich anders wäre/machen würde etc, dann ... ja was dann? Warum ist es schade?
Ich überdenke ja gerne meine Handlungen und Sichtweisen, aber dieses "schade" zeigt mir unmissverständlich, dass ich auf dem falschen Weg bin und der andere weiß wo es lang geht.
Oder sehe ich das zu eng (auch so eine Formulierung)?
Was mich so stört und verunsichert ist die Sicherheit, mit der der andere seine Meinung kundtut, nämlich seine/ihre ist richtig, da gibt es nichts zu rütteln, nur meine ist "schade, weil wenn anders dann ..."
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Ich frage dann meistens zurück: "Schade für wen?" Diese Frage auch nur für sich selbst zu beantworten, kann schon helfen, finde ich. Also, mir hilfts...
lg
Mirjam
lg
Mirjam
Sieh dich nicht um.
Schnür deinen Schuh.
Jag die Hunde zurück.
Wirf die Fische ins Meer.
Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
(I.Bachmann)
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krabath, das ist ja nur eine sichtweise.
ich denke es ist zu überprüfen, wieviel macht ich dem gegenüber gebe.
jemand wo es wert wäre darüber nachzudenken würde es glaub auch nicht in so einer form bringen, könnte ich mir vorstellen.
ich denke es ist zu überprüfen, wieviel macht ich dem gegenüber gebe.
jemand wo es wert wäre darüber nachzudenken würde es glaub auch nicht in so einer form bringen, könnte ich mir vorstellen.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
Du kannst es auch so betrachten, dass der andere es SCHADE findet, dass ER SELBST nicht mit deiner Sicht umgehn kann, tja und das ist dann wirklich schade für ihn, weil er unsicher istaber dieses "schade" zeigt mir unmissverständlich, dass ich auf dem falschen Weg bin und der andere weiß wo es lang geht
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ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
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@elfchen: du meinst, dass man in einer respektvollen unterhaltung so etwas nicht sagt? ich weiß nicht, das wäre doch sehr abwertend.
@lemon: glaubst du, wenn es so wäre, dass der andere unsicher ist und sich nicht auf meine Sichtweise einlassen kann, es diesem/er bewusst wäre?
Ich gehe natürlich davon aus das der/die andere Recht hat. Es fällt mit schwer zu sagen "Ich bin meiner sicher, du denk mal nach."
@lemon: glaubst du, wenn es so wäre, dass der andere unsicher ist und sich nicht auf meine Sichtweise einlassen kann, es diesem/er bewusst wäre?
Ich gehe natürlich davon aus das der/die andere Recht hat. Es fällt mit schwer zu sagen "Ich bin meiner sicher, du denk mal nach."
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry
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huhu krabath!krabath hat geschrieben:... du das so siehst.
... du so denkst.
... du das immer so machst.
Wenn jemand so etwas zu mir sagt, bekomme ich ambivalente Empfindungen. Ich ärgere mich einerseits, weil der/die andere sich über mich stellt und mich in Frage stellt, andererseits zweifle ich an der Richtigkeit meiner Sicht und werde unsicher. Nach dem Motto "Zurecht werde ich in Frage gestellt, meine Handlung, Sichtweise ist unreif, unreflektiert.
puh, da seh ich schon beim lesen nur noch rot - wunden punkt voll getroffen.
ich empfinde solche aussagen als missbräuchliche kommunikation - eine schön verbrämte "du bist scheiße -botschaft", scheinbar auf sachlicher, vernünftiger ebene, in wahrheit jedoch auf emotionaler ebene angesiedelt und auf abwertung abzielend. so jedenfalls kommen solche aussagen bei mir an. früher habe ich darauf mit wut und aggression reagiert - genau wie vom gegenüber beabsichtigt. heute reagiere ich damit meistens mit ironie oder gar nicht mehr. wer an einem vernünftigen sachlichen gespräch interessiert ist, wird anders formulieren.
auf jeden fall bringen mich solche aussagen auch heute noch innerlich zum kochen und es ist für mich harte arbeit, ein gespräch in solchen fällen nicht sofort zur eskalation zu bringen und trotzdem noch die möglichkeit für eine sachliche auseinandersetzung zu eröffnen. zum nachdenken über ein eventuelle fehlverhalten von mir bringen mich solche sätze nicht mehr, da nach meinem empfinden offensichtlich auf provokation angelegt.
daran muss ich auf jeden fall noch arbeiten, ist mir klar.
lg
bittersweet
p.s.: die anderen alle noch nicht gelesen, weil zwischenzeitlich abgelenkt...
All what we see or seam is but a dream within a dream
E.A. Poe
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Das kommt auf die jeweilige Person an und was diese Person damit bezwecken will. Manchmal geht es um den eigenen Vorteil. Wenn ich bemerke, dass die Person mir seine Sichtweise nur deshalb aufdrängen will, um einen Eigennutz zu haben, dann werde ich stutzig.glaubst du, wenn es so wäre, dass der andere unsicher ist und sich nicht auf meine Sichtweise einlassen kann, es diesem/er bewusst wäre?
Du kannst es der Person doch bewusst machen, wenn du meinst, es sei ihr nicht bewusst und sagen, dass du es schade findest, dass da immer wieder diese Wiederholungen kommen: Schade, dass dies, schade, dass das... und dass du dir wünscht, dass deine Sicht ebenfalls akzeptiert wird.
Wie machst du das umgekehrt? Kannst du andere Sichtweisen gut achten und respektieren, auch wenn sie dir mal nicht in den Kram passen? So kannst du dich ein bisschen einfühlen in die andere Person - so mache ich das.
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Gute Frage, ich denke darüber nach. Und gehe mal fragen, was die anderen meinen (ich traue wohl meiner Sichtweise überhaupt nicht ).lemon hat geschrieben:Wie machst du das umgekehrt? Kannst du andere Sichtweisen gut achten und respektieren, auch wenn sie dir mal nicht in den Kram passen? So kannst du dich ein bisschen einfühlen in die andere Person - so mache ich das.
Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat. - Antoine de Saint-Exupéry
Geht mir genau so. Wenn ich kann, meide ich solche Leute.bittersweet hat geschrieben:auf jeden fall bringen mich solche aussagen auch heute noch innerlich zum kochen und es ist für mich harte arbeit, ein gespräch in solchen fällen nicht sofort zur eskalation zu bringen
In der Psychologie gibt es für diese Phrasen den Ausdruck der "Du-Anklage".
Huhu sweety! Danke für die andere Sichtweise - früher habe ich auch so ähnlich reagiert. Diese Sicherheit zu kontern ist mir abhanden gekommen. (Weil ich muss ja zuerst bei mir schauen was da ist ... man kann es auch übertreiben, oder?)
Wie gesagt, ich bin super ambivalent...
Wie gesagt, ich bin super ambivalent...
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Das ist eine gute Idee. Oder auch, zu fragen, warum das denn schade ist.Mirjam hat geschrieben:Ich frage dann meistens zurück: "Schade für wen?"
Ich finde, die Fähigkeit, die Meinung des anderen einfach stehen zu lassen und zu respektieren ist sehr erstrebenswert. Aber ich selbst tue mich damit auch immer wieder schwer, und ich würde nicht ausschließen, dass ich in mancher hitzigen Diskussion auch schon mal so ein "Schade..." geäußert habe. Irgendwie muss ich wohl noch lernen, es auszuhalten, dass der andere eben mal nicht meiner Meinung ist, ohne dass ich das Gefühl habe, es stellt mich als Person in Frage.
Ich kenne aber auch die andere Seite, und dieses "Schade..." hat was passiv-aggressives, weil es keine deutlich geäußerte Meinung ist, geschweige denn eine Konfrontation, sondern so ein Anschleichen durch die Hintertür. Das "Schade..." drückt in meinen Augen immer auch irgendwie eine Enttäuschung über den Charakter des anderen aus, gerade auch in der Form, wie Du, krabath, es schilderst. Dann kann man sich schnell fühlen wie der letzte Fliegendreck, weil im Gegensatz zu einer offen geäußerten Kritik dieses "Schade..." auch noch eine extrem herablassende Note hat, in der irgendwie mitschwingt: "Also, ich habe es ja nicht nötig, darauf herumzureiten, aber eigentlich bin ich im Recht, nur Du willst es nicht einsehen." Das ist der Subtext, den ich damit verbinde.
Wie kann man dem begegnen, vor allem, wenn es am eigenen Selbstbewusstsein noch hapert und man nicht gleich zu einer schlagfertigen Retourkutsche in der Lage ist? Ich glaube, innerlich muss man echt versuchen, sich klar zu machen, dass das Gegenüber ein Problem mit meiner Andersartigkeit hat, und dass es sein Problem ist. Diese Andersartigkeit müsste ihn nämlich nicht derart verunsichern, dass es zu solchen Schade-Kommentaren käme, wenn er selbst innerlich gefestigter wäre. Sich selbst an diese Sache zu erinnern, kann schon helfen, dass nicht alles innerlich in einem zusammenstürzt.
Im Übrigen finde ich aber Mirjams Idee genial und sehr entwaffnend. Vielleicht muss man diesen Satz ein paar mal vor dem Spiegel üben, damit einem doch nicht beim nächsten "Schade..." einfach nur wieder der Unterkiefer runterklappt und man sich in der Defensive fühlt.
Die Füchsin
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kenn ich, ging mir genauso. hab sie wiedergefunden - zwar noch nicht im vollkommen beherrschbaren rahmen, aber trotzdem besser so.krabath hat geschrieben:Diese Sicherheit zu kontern ist mir abhanden gekommen.
ja!krabath hat geschrieben:an kann es auch übertreiben, oder?
sehe ich genauso. natürlich kommt es auf die konkrete situation und das jeweilige gegenüber an. es gibt einfach auch unglückliche forumulierungen (bin spezialist für sowas), aber ich denke, unbeabsichtigt ungeschickte gesprächsführung wäre nicht so subtil verpackt in eine oberflächlich betrachtet harm- bzw. hilflos erscheinende anrede. wehrt man sich dagegen, bestätigt man damit automatisch den angeblichen "charakterfehler". tut man es nicht, erreicht der sprecher schnell sein ziel und schädigt gleichzeitig noch das selbstvertrauen. lediglich ungeschickt wären für mich so äußerungen wie "du verstehst das nicht" oder "du machst alles falsch", "alle anderen machen das so und so", "du bist komisch". sowas kann ich eher wegstecken und sachlich hinterfragen.Füchsin hat geschrieben:dieses "Schade..." hat was passiv-aggressives, weil es keine deutlich geäußerte Meinung ist, geschweige denn eine Konfrontation, sondern so ein Anschleichen durch die Hintertür. Das "Schade..." drückt in meinen Augen immer auch irgendwie eine Enttäuschung über den Charakter des anderen aus,
bei einer forumulierung wie "schade, dass du...." unterstelle ich (ich glaube auch meistens zurecht) unlautere absichten. den anderen schon gleich mal verunsichern um sich eine bessere postion zu verschaffen, den anderen ab- und sich selbst aufwerten.
rückfrage "schade für wen?" finde ich auch gut - nimmt gleich den wind aus den segeln. wenn ich aber schon gar keine lust mehr habe, mich mit der jeweiligen person auseinanderzusetzen, sage ich dann ganz gern sowas wie "ich hab dich auch lieb" und breche ab. das verunsichert ungemein.
lg
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