Gottsuche: Reizthema und Möglichkeit

[Nitrat]

Hallo!

Da von meiner Seite durchaus noch Interesse am Thema "Gott finden" besteht, erlaube ich mir, wie vom Admin vorgeschlagen, hierzu einen neuen Thread zu eröffnen.

Meine Position:

Ich glaube es gibt Gott.
Ich glaube Wissenschaft und Spiritualität bilden keinen Wiederspruch.
Ich glaube die Bibel wörtlich zu nehmen, ist falsch.
Ich glaube ein dualistisches Weltbild reicht für mich auf der Suche nicht aus.
Ich glaube der Weg ist nicht das Ziel.
Ich glaube Fortschritt und positive Entwicklung sind keine Illusion.
Ich glaube, dass es von Vorteil ist, diesen Weg nicht alleine zu beschreiten.
Ich glaube Übung und Training und Disziplin sind für jeden ernsthaften spirituellen Weg unumgänglich.
Ich glaube der Verstand alleine wird für mich nicht ausreichen.
Ich glaube, dass dieses Thema für mich von Bedeutung ist, weil ein rein mechanistisches Weltbild
ohne Möglichkeit zu einem übergeordneten, positiven Sinn für mich unlebbar ist.

mfG

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[littlebuddha]

Hallo Nitrat,
tolles Glaubensbekenntnis. Zwei Aussagen davon teile ich persönlich nicht (Bibel und Dualismus), aber das sind Details, zu denen ich erst mal schweige.

Ich füge hinzu, diesmal zunächst ohne explizit christliche Sichtweise (da dies einigen immer wieder aufstößt):
Ich glaube, dass ich ein erbärmlicher Sucher nach Wahrheit bin, genau wie alles Menschliche Wahrheit nur im kleinsten Maßstab erfassen kann.
Ich glaube, es gibt eine Macht, die der einige Gott ist, die um so viel höher ist als alles Menschliche Erfassungsvermögen, dass der Mensch sie kaum erkennen kann.
Ich glaube, diese Macht hat alles erschaffen, liebt seine Schöpfung über alles und überbrückt die Distanz zu seinen Geschöpfen über Offenbarungen und lebendige Beziehung.
Ich glaube, lebe ich in lebendiger Beziehung zu dem einigen Gott, geht es mir gut und bin ich sicher, geschützt und gut geleitet. Für mein Wohl ist gesorgt.

Nitrat, der jetzige Threadtitel ist übrigens dem vergangenen Diskussionsverlauf viel angemessener als "Hat jemand Gott gefunden?"!

Danke für die Fortführung des Threads.

[littlebuddha]

Nun müssen wir nur noch alle anderen wieder hierher einladen.
"Wer suchet, der findet"
Lol!

[sakura89]

ich persönlich glaube nicht an gott also nicht mehr.
den wenn es eine gott geben würde, ist meine persönliche meinung das
er schlimmer als der teufel.
ich kanns nicht verstehen wenn es wirklich eine gott gibt.
warum gibst dan soviel leid auf der Welt???


tut mir leid wenn ich mich krass ausdrucke aber das ist eben meine meinug

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[Nitrat]

Weil bestimmte Strategien menschlicher Verhaltensweisen
einen kurz- mittelfristigen Vorteil im Überlebenskampf liefern.
Vielen genügt das.

[Dunkle]

Zwei Aussagen davon teile ich persönlich nicht (Bibel und Dualismus), aber das sind Details, zu denen ich erst mal schweige.

Da wirds aber gerade interessant. Auf diese Weise kommt nämlich mal klarer raus, dass es unzählige (meist sehr persönlich "gefärbte") Auslegungen und Auffassungen vom Christentum gibt. Nimmst Du die Bibel Wort für Wort persönlich, Littlebuddha? Wenn ja, dann wäre ich da auf weitere Ausführungen gepannt.

[Dunkle]

ich kanns nicht verstehen wenn es wirklich eine gott gibt.
warum gibst dan soviel leid auf der Welt???

Mal andersherum gefragt: Wäre - wenn Du an die Existenz glauben würdest - Gott für Dich denn jemand, der quasi jeden Schritt, jeden Gedanken und jede Entscheidung eines jeglichen Menschen auf der Erde lenkt und bestimmt? D.h., würde für Dich gelten: Entweder "Gott total" oder "kein Gott"?

[Saul]

Dann geht`s nun also hier weiter ...

Hab dich nicht vergessen, little - hier noch offene Fragen aus dem alten Thread:

Also wenn es einen universellen geistigen Schlüssel gibt, der allen gemeinsam ist - der kleinste gemeinsame Nenner -, müsste der vielleicht ziemlich platt und allgemein sein. So nach dem Motto: "Tu gutes, dann geht es dir gut!" Und für diese Einsicht brauche ich erst gar keine Religion, also kann ich Religion auch gleich weg lassen.

Ich würde nicht von einem kleinsten gemeinsamen Nenner sprechen. Und dass dieser universelle geistige Schlüssel eben nicht so platt und allgemein ist wie die Religionen, die alle auf ihre Weise versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, ihr eine Sprache zu geben usw. - das sehe ich ja. Denn wäre er platt, allgemein und allen zugänglich, dann gäbe es keine Religionen (als Institution). Dann bräuchten die Menschen nämlich als Schafe keinen Hirten, der sie in Gemeinschaft zusammentreibt und "Wahrheit" verkündet.

Aber ich glaube, dass ich es noch nicht verstanden habe: Wozu brauchst DU eigentlich Religion? Denn du sagst ja von dir, Gott sei dir bereits begegnet bzw. du seist Gott begegnet. Mit anderen Worten: Du sagst "ich weiss!". Wenn du also "weisst" (die Gewissheit hast), wozu dann Religion?

Vielleicht kannst du uns ja verraten, wie du denn diesen universellen geistigen Schlüssel verstehst. Wahrscheinlich müsstest du für eine Antwort Professor für Religionsgeschichte in der vierten Wiedergeburt sein

Das habe nicht nur ich schon mehrfach versucht - auch Blaubaum versuchte es immer wieder. Bei ihm sehe ich, dass er "weiss". Aber mindestens dir scheint der Zugang zu diesem Wissen bisher verwehrt geblieben zu sein. Ein weiterer Versuch, Worte für das zu finden, das erscheint mir vergebliche Liebesmüh zu sein - und das kann die Bibel wahrscheinlich tatsächlich besser.

Im Übrigen: Dem noch so Gebildetsten kann der Zugang zu diesem Wissen für immer verwehrt sein - auch wenn er vom Fach ist (und das in der vierten Wiedergeburt). Durch Bildung kommt man nicht dahinter. Einen rationalen Zugang gibt es dazu nicht.

[sakura89]

Gott für Dich denn jemand, der quasi jeden Schritt, jeden Gedanken und jede Entscheidung eines jeglichen Menschen auf der Erde lenkt und bestimmt?

nein das nicht. er kann sich ja auch nicht alle auf einmal kümmern aber er könnte dan schon dafür sorgen das weiniger leid auf der welt geben würde.
es ist doch nicht gerecht.

ich hatte schon an gott geglaubt jetzt auch nicht so stark
aber die hab ich allerdings verloren.

[Dunkle]

er könnte dan schon dafür sorgen das weiniger leid auf der welt geben würde.es ist doch nicht gerecht.

Was ist nicht gerecht?

Hat Gott Deiner Meinung nach all das gemacht, worunter Menschen heute leiden?

Wie ist denn das Verhältnis von menschlicher Freiheit und göttlicher Macht?

[sakura89]

Was ist nicht gerecht?

das so viel menschen leiden müssen.

Bps. das mit japan ich meine wenn es ein gott geben würde. hätte er das nicht verhinder können???? oder wenigstens nicht so schlimm???

Hat Gott Deiner Meinung nach all das gemacht, worunter Menschen heute leiden?

weiß ich ja nicht. ich weiß auch nicht ob ein gott wirklich gibt.

[Mirielle]

Also mit Biebel und Christentum und Kirche, islamischer Glaube und Koran etc., damit kann ich überhaupt nix anfangen, für mich passt das hinten und vorne nicht. Ein übermenschliches Wesen das alles geschaffen haben soll und alles und jeden liebt und nach dem irdischen Leben über einen richtet... ähem. In meinen Augen nicht sehr glaubwürdig.

Aber ich glaube daran dass nichts ohne Grund geschieht und dass man im ersten Moment halt einfach noch nicht weiß, wozu es gut sein wird. (Der Mensch neigt nämlich dazu aus seiner Situation das Beste zu machen und wieder auf den Füßen zu landen, so gesehen ist dies wohl eine selbsterfüllende Prophezeiung.)
Ich glaube auch an ausgleichende Gerechtigkeit, die viele Formen haben kann. (Prinzip von Ursache und Wirkung sowie Aktion und Reaktion sowie das Phänomen der selektiven Wahrnehmung lassen auch dies immer wieder wahr werden.)
Und ich glaube an das Gute im Menschen. Manche meinen ich sei naiv, ich meine, ich hab mich für die Sonnenseite entschieden. In den Schatten gestellt und in den Abgrund gestoßen wird man auch so, da muss man nicht selbst von vornherein schon darauf zusteuern. Und falls es doch passiert hab ich dann eh immer ne Taschenlampe und ein Seil dabei.

Zudem sind die Gewalten die uns umgeben (Universum, Sonne, Natur...) in meinen Augen ohnehin nicht zu toppen. Diesen Kräften sind wir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, da gibt es keinen der das steuert, die Kräfte steuern sich selbst und in einem abermilliarden langen Zeitalter sind wir nur eine kleine Laune die vergehen wird wie eine Seifenblase zerplatzt.

Deshalb gestalte ich mein Leben nach bestem Wissen und Gewissen und werde mich weder von der Aussicht auf ein so genanntes "ewiges Leben im Himmel oder in der Hölle" noch von gutem oder miesem Karma ins Boxhorn jagen lassen.

Meine 5 Cent zu dem Thema
Gruß, Miri

[Nitrat]

Nicht in's Bockshorn jagen lassen.
Find ich gut

[Nitrat]

Saul!

Andere Menschen der ewigen Verdammnis anheim zu geben scheint Dir nicht besonders viel auszumachen.
Habe ich was falsch verstanden?

[Themis]

Hallo! Darf ich mitreden?
Warum ist die Gottsuche so schwierig, gleichzeitig aber das Gegenteil, sprich die Hölle und den dazugehörigen Kerl zu finden, so leicht?
Wenn man in der Hölle sitzt, bräuchte man sich nur umzudrehen, und man sieht Gott?

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