Mein Vater zerstört mein Leben

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Campari123
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Mein Vater zerstört mein Leben

Beitrag So., 10.10.2010, 02:01

Hallo erstmal... Ich weiß gar nicht wie und wo ich anfangen soll. Was in den letzten Monaten in meinem Leben passiert ist, ist so komplex und durcheinander, dass es schwierig wird hier alles genau zu erzählen, ohne das was fehlt. Ich versuche es einfach mal.
Alles begann kurz nach meinem Abitur. Ich wohne noch zu Hause bei meinen Eltern, in einer kleinen 3 Zimmer Wohnung. Die Wände sind sehr hellhörig, sodass man schnell hört wenn gestritten wird. Ich war im Urlaub und als ich abends nach Hause kam, rief meine Mutter mich ins Wohnzimmer, zuvor hörte ich dass sie gestritten haben. Meine Mutter sagte dann, dass wir demnächst einen vaterschaftstest durchführen werden weil mein Vater meint das sie "eine Schlampe" wäre und ihn schon immer betrogen hätte. In dem Moment hatte ich zum ersten mal ein richtig komisches Gefühl. Ich sagte ja OK. Ging in mein Zimmer und setzte mich erstmal hin. Ich fühlte irgendwie nichts. Dann nach ein paar Minuten kamen die Tränen dann rausgeschossen. Ich rief meinen besten Freund an und konnte am Telefon nicht mal sagen was passiert ist weil ich so unter schock stand. Nun ja die tage darauf folgten weitere Streitereien mit extremen Beschimpfungen. Es ging richtig ab, das Wort schlampe war da noch eins der harmloseren. Ich war die ganzen Tage danach nicht in der Lage darüber zu sprechen. Ich wollte es auch irgendwie nicht bis eines morgens mein Vater in mein Zimmer kam und mir dann erzählte, dass er nur solange damit gewartet hätte bis ich mein Abi geschafft hätte um mich nicht damit zu belasten. Und dann fing er an zu erzählen, dass meine Mutter vor 18 Jahren oder so einmal über 5 stunden Shoppen war und er sei ihr hinterher gefahren (was irgendwie schon zeigt das da bei ihm was nicht stimmt) und habe das Auto dort nicht gesehen. Dann erzählte er noch, dass meine Mutter immer von einem Arbeitskollegen nach Hause gebracht worden sei und so weiter, also eigentlich harmlose Sache. Naja aber er war sich sicher das sie mit jedem Nachbarn hier und anderen Männern ein Verhältnis gehabt hätte... Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter kaum rausgeht, Freundinnen hat sie nicht wirklich und sonst fährt sie zum Einkaufen zum Real und wieder zurück. Also schonmal total absurd was er da erzählte. Ich sagte ihm dass er keinen Beweis dafür hat und deshalb ne Stufe runter drehen sollte. Die Zeit verging und der Vateraschaftstest wurde natürlich nicht gemacht. Solange es keinen Streit gab sahen wir echt nach ner Glücklichen Familie aus, von außen zumindest. Zum Winter hin häuftenn sich die streiterein wieder. Ich zeigte das mich das ganze sehr belastete und fing immer an zu heulen. Dann hörten sie immer auf.
Dann begannen sie immer leise zu Streiten, also ohne schreien sondern sie waren schön am flüstern, damit ich nichts mitbekomme. Ich habe es aber trotzdem mitbekommen und hörte mit was so gesagt wurde. Mein Vater hat sie so krass fertig gemacht und meine Mutter kann sich nicht richtig wehren irgendwie. Sie sagt immer ja hau hier endlich ab, pack die Koffer und so...und dann sagt er immer, ja mach ich und am nächsten tag ist alles wieder wie immer. Bis abends wieder die Bombe platzt und so ging es bestimmt 3 mal in der Woche zu. Hinzu kommt, dass mein Vater gerne mal trinkt. Er trinkt viel Bier, nicht jeden Tag aber öfter mal. Und ab und zu mal was härteres.

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Campari123
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Beitrag So., 10.10.2010, 02:11

Ein neuer Lebensabschnitt begann, ich ging zu uni. Schon bald hatte ich meine erste Prüfung. Ich konnte mich jedoch kein Stück konzentrieren weil ich immer darauf wartete, dass der leise streit losging. Ich musste mich automatisch einmischen, weil ich das nicht mit ansehen konnte wie er meine Mutter fertig macht (ich hatte schon immer ein besseres Verhältnis zu meiner Mutter. Von Papa bekam ich alles, was materielle Sachen angingen und er achtete besonders streng auf meine Schulleistungen, jedoch interessierte er sich kaum für meine Gefühle. Meine Mutter war dann mehr für mich als Person da und nicht nur für die Schülerin oder Studentin. Es kommt mir so vor als ob mein Vater immer nur darauf aus ist, dass ich vor den Nachbarn und Verwandten gut dastehe, dass er sagen kann: ja meine Tochter studiert usw. Aber wie es mir dabei geht hat er nicht gefragt)
Ich war sehr verzweifelt, weil mit meinem Vater konnte man nicht mehr reden. Er hört generell nicht zu. Und besonders schlecht hört er wenn er kritisiert wird. Er ist seit 2 Jahren Arbeitslos. Unfreiwillig, denn er hatte im letzten Jahr eine schwere Krankheit die auch intensivmedizinisch behandelt werden musst. Seitdem ist er zu hause und macht den ganzen Tag nichts außer Kochen und Einkaufen. Beschäftigungsangebote oder Vorschläge lehnt er ab.
Nun ja zurück zum Alkohol. Da ich eher eine Nachteule bin und besser in der Nacht lernen kann versuchte ich diese Nacht zu nutzen. Dann bemerkte ich, dass jemand in der Küche sass. Ich ging hin und sah meinen Vater, Er sass auf nem Stuhl und starrte in eine Richtung. Er bemerkte gar nicht das ich da war. Also ich ihn dann anstupste bemerkte er mich und ich sah das er voll besoffen war. Aber so richtig widerlich. Ich sagte er solle ins Bett gehen weils spät ist. Er hörte mich anscheinend wieder nicht.
Dann ging ich zurück in mein Zimmer und lernte weiter. Nach vielleicht 2 Stunden ging ich nochmal in die Küche und er sass immer noch starrend da rum. Das macht mir wirklich angst, ich dachte er sei irre geworden. Ich konnte die ganze nacht nicht schlafen, war wach und wartete darauf, dass er sich ins Bett legte. Ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl und hatte die angst das er wirklich gerade irre geworden sei und uns etwas tut. Irgendwann ging er ins Bett, er taumelte dorthin ich hörte es. Dann konnte ich mich einem immer noch unguten Gefühl einschlafen.
Dieses merkwürdige Verhalten zeigte sich die nächsten Wochen immer noch. Ab und zu sass er vorm Fernseher und starrte ihn ab,dabei merkte man dass er dem Fernsehprogramm nicht mehr folgte. Wenn man ihn dann ansprach erschrecke er.
Eines Sonntags dann vor einer wichtigen Prüfung am Montag, begann mein Vater bereits morgens um 13 Uhr zu trinken. Wodka verschwand in seinem Schrank. ich kontrollierte das genau. Und er trank den ganzen tag. Bis abends, da setzte er sich wieder in die Küche. Streit zwischen meinen Eltern gab es zu dem Zeitpunkt keinen. Ich musste aber dringend noch lernen, hatte jedoch die angst, dass die Situation unter Alkoholeinfluss eskalieren könnte(Dazu muss ich sagen, dass mein Vater noch nie handgreiflich geworden war, weder zu mir oder meiner Mutter war. Ich hatte aber trotzdem angst, weil er so irre starrte. Darauf ansprechen wollte ich ihn auch nicht, weil ich will ihn ja gar nicht erst auf doofe Ideen bringen). Ich rief meinen Freund an und bat ihn bei mir zu übernachten, damit ich wenigstens eine nacht schlafen konnte. Er sass auch in dieser Nacht wieder bis morgens in der Küche.
Die Prüfung war bescheiden und das erzählte ich meinem Vater auch und sagte ihm das er dazu beigetragen hätte..durch sein Verhalten. Er sah das natürlich nicht ein, weil er sowieso von sich behauptet alles immer richtig zu machen und noch nie einen Fehler gemacht zu haben. Davon ist er Felsenfest überzeugt.
Danach passierten diese nächtlichen starraktionen nicht mehr. Jedoch wache ich seitdem immer auf wenn jemand auch nur auf die Toilette geht. Ich habe richtige angst, schlafe nur mit einem Pfefferspray unterm Kopfkissen ein. Weg gehen am Wochenende gab’s für mich über einige Monate gar nicht mehr, da ich angst hatte das die Situation eskalieren würde. Meine Reaktion scheint vielleicht übertrieben rüberzukommen jedoch fing er an meiner Mutter zu drohen. Wenn er herausbekäme mit wem sie was hatte, wird sie schon sehen was passiert und dann wird sie sowas nie wieder machen können. Er sagte auch in einem der viele Streitereien, dass er auch mal ein Abhörgerät in ihrem Auto installiert hätte nur leider hätte es nicht so gut funktioniert. Wenn ich sowas schon höre dann bekomm ich wieder angst. Ich konnte die Zeit ohne Streit gar nicht mehr genießen, denn ich wartete nur auf den nächsten. Ich sprach natürlich auch mit meiner Mutter darüber und berichtete ihr von meinen Ängsten. Dazu meinte sie. Wenn er uns umbringen will dann tut er es sowieso, dagegen könnte ich nichts machen, aber ich sollte nicht so übertreiben.

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Campari123
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Beitrag So., 10.10.2010, 02:14

Ich sagte auch schon dass wir ausziehen sollten, meine Mutter war damit einverstanden aber meinte dass, das nicht so schnell gehen würde. Heute ist ein halbes Jahr vergangen und wir wohnen natürlich immer noch hier. Leere Versprechungen. Ich hätte jedoch auch angst davor auszuziehen, denn mein Vater nimmt das ja nicht wirklich ernst. Meine Mutter sagt andauernd das wir ausziehen und es passiert nicht. Da kann man as ja nicht mehr ernst nehmen. Ich hab halt angst das er wenn es dann wirklich soweit wäre, realisiert das er nun wirklich alles verloren hat und dann erst recht ausrasten würde und dann vielleicht was passieren könnte.
Ich litt sehr unter dieser ganzen Situation. Ich merkte selbst wie ich mich veränderte. Vor dieser ganzen Sache war ich immer fröhlich, habe selten geweint und war immer sehr viel unterwegs. Heute weine ich sehr viel, gehe ungern abends aus dem Haus(zu der extremen Starrzeit ging ich überhaupt nicht mehr weg) und fröhlich bin ich nur wenn ich weit weg von zu hause bin. Deshalb suchte ich einen Psychiater auf. Er riet mir zu einer Therapie. Auf den Platz muss ich leider noch einige Monate warten, solange besuche ich den Psychiater einmal im Monat um zu sprechen.
Mittlerweile habe ich regelrecht hass auf meinen Vater. Ich hasse alles was er tut. Wenn er redet, wenn er isst und wenn er sonst irgendwas macht. Ich hab so eine Wut auf ihn, das ich am liebsten draufhauen würde. Besonders heute Nacht. Er sitzt wieder im Wohnzimmer mit einem Bier (den Bierdeckeln nach schon das 4 Bier) und guckt TV. Meine Mutter schläft. Und wenn ich ihn ur sehe bekomme ich richtig Wut. Ich fange an zu heulen und würde am liebsten, wie schon gesagt draufhauen. Ich würde ihm diese ganze Sch*** die er sich in seinem Hirn zusammen spinnt aushauen wollen. Ich würde so gerne weg hier, aber ich kann meine Mutter nicht alleine lassen. Meinem Vater ist sowieso nicht zu helfen, denn er sieht nicht ein das er ein Problem hat. Und ich sitze hier total verzweifelt in meinem Zimmer, bin müde aber kann mal wieder nicht schlafen weil ER im Wohnzimmer sitzt und säuft. Kennt jemand solch eine Situation? Er macht mich kaputt, ich bin die meisten tage müde, traurig und die meiste Zeit nur am grübeln wie ich das ganze hier lösen kann. Ich hasse ihn, obwohl er mir leid tut. Er ist immerhin mein Vater und früher war er ja auch okay. Nur seit meinem Urlaub ist mein Leben ein komplett anderes. Ich will mein altes sorgenloses Leben wieder zurück!

Liebe Grüße und danke fürs Lesen

Campari123

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12songs
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Beitrag So., 10.10.2010, 02:29

Hallo Campari123,

das ist wirklich heftig, und so, wie du es schilderst, scheint dein Vater schon seit Jahren ein Vertrauensproblem zu haben, hauptsächlich zu deiner Mutter.

Ich würde zunächst den Vaterschaftstest durchführen lassen, und zwar nicht, weil ich glaube, dass deine Mutter fremdgegangen ist, sondern um deinem Vater seinen Irrsinn aufzuzeigen. Trotzdem wird er wahrscheinlich andere Unterstellungen deiner Mutter gegenüber finden.

Du musst deine Mutter aus der Lethargie rausholen. Suche doch mal Wohnungsangebote raus, die du ihr präsentierst, oder mach schon mal selbständig Besichtigungstermine aus, zu denen du sie einfach mitnimmst.

Wenn du die Hoffnung hast, dass dein Vater in irgend einer Weise noch Gefühle
für euch hat, schreibe ihm einen Brief, vielleicht mit deiner Mutter zusammen.
Zeige ihm ganz klar sein Fehlverhalten auf (Misstrauen, Alkohol etc.) und mache deutlich, dass sich etwas ändern muss - notfalls auch ohne ihn.

Wichtig ist, dass du irgendetwas an der Situation veränderst, ggf. Familienangehörige hinzuziehen, z.B. Großeltern, Geschwister etc.

Du solltest auf jeden Fall herausfinden, ob deine Mutter ernsthaft an einer Trennung interessiert ist und ihr nur der letzte Anstoss fehlt oder ob sie eigentlich gar nicht will.

Sollte letzters der Fall sein, muss du vielleicht - so traurig das ist - zunächst an deine Gesundheit denken und dich durch Auszug selbst schützen.

Deine Eltern sind erwachsen und müssen notfalls auch alleine mit der Situation klarkommen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 10.10.2010, 10:40

Campari123 hat geschrieben: Ich würde so gerne weg hier, aber ich kann meine Mutter nicht alleine lassen.
Du hilfst ihr auch nicht indem du bleibst. Sie ist selbst für ihr Leben verantwortlich. Und sie alleine ist auch verantwortlich, daß sie in dieser Situation bleibst. Die Türe steht offen, sie kann ausziehen, sie tut es nicht. Damit ist sie verantwortlich für die Situation in der sie sich befindet, es ist nicht deine Aufgabe, ihr die Verantwortung für IHR Leben abzunehmen.

Von daher, zieh da aus. Du kannst deiner Mutter nicht helfen. Es ist ihr Leben und ihre Entscheidung drot zu bleiben. Dich selbst zu schützen muss jetzt deine erste Prioriät sein.

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Campari123
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Beitrag So., 10.10.2010, 10:59

Danke für die Antworten!!
@ 12songs:
Ja, das mit dem vaterschaftstest hatte ich auf jeden fall vor und werde es demnächst auch machen. Aber ich denke das er dann wieder nur sagen wird: Ja dann ist sie halt vonmir aber trotzdem hattest du unzählige Affären. Aber versuchen werd ichs damit auf jeden fall erstmal. Vielleicht wirkts ja doch irgendiwe.
Ich habe auch bereits mit meiner Mutter wohnungen angeschaut. Das passierte jedoch immer nur direkt nach nem Streit. Wollte ich das dann mal an einem ganz normalen Tag machen hieß es wieder das man sowas langsam angehen muss und es so viele dinge zu beachten gibt. Nur in der Wut scheint sie zu entschlossen zu sein. Und wenn wir auszeiehen sollten hab ich halt die angst das er realisiert was er angerichtet hat und dann erstrecht ausrastet!!!
Familienangehörige hat mein vater bereits selbst darüber informaiert. Meine Großeltern mütterlicherseits, konnten letztes Wochenende live miterleben wie er drauf ist. Sie sind auch nicht mehr die jüngsten und waren total geschockt, jetzt muss ich diie beiden auch noch beruhigen. Die rufen seitdem jeden Tag hier an und fragen ob allles okay ist. Die haben uns auch schon angeboten bei ihnen unterzu kommen, denn sie haben ein großes Haus. Mein Mutter möchte das aber irgdnwie nicht richtig annehmen, da sie angst hat die beiden zu belasten. Dabei versteht sie nciht das sie einen mehr belastet wenn sie nichts tut, aber naja! Ich werds nun auf jeden Fall mal mit dem vaterschaftstest versuchen, wenn meine Mutter dazu bereitsein sollte den zu Zahlen, die Dinger sind ja nicht gerade billig. Und einen Brief werde ich vielleicht auch noch verfassen, jedoch denke ich dass, er nichts daran ändert das ich gerade einen solchen hass meinem Vater gegenüber verspühre. Egal was er tut ich hasse es. Aber mal sehen vielleicht klappts ja mit dem Auszug oder ich gehe solange zu Oma und Opa.
Danke
@münchnerkindl:
Ja ich weiß das du Recht hast, aber wenn ich ausziehen würde häätte ich keine kontrolle mehr über die Situation. ICh fühle mich als wenn ich die Mutter der beiden wäre. Wenn sie sich streiten bring ich sie auseinander und meine Mutter heult sich ab und zu bei mir aus. Die brauchen m ich hier, sonst eskaliert das. Und weil ich genau DAS weiß könnte ich sowieos nicht ruhig in meiner eigenen Wohnung sitzen, sondern würde jede Studne anrufen oder sowieso den ganzen tag hier verbringen. Meine Mutter hat mir so viel gutes in meinem leben getan, ich verdanke ihr so viel und deshalb ist es mir unmöglich sie einach alleine zu lassen, würde etwas passieren würde ich mir das mein ganzes Leben lang vorwerfen. Ist das irgdnwie nachvollziehbar??
Liebe Grüße

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münchnerkindl
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Beitrag So., 10.10.2010, 11:12

Campari123 hat geschrieben:aber wenn ich ausziehen würde häätte ich keine kontrolle mehr über die Situation.
Über das Leben anderer Menschen hast du eh keine Kontrolle. Niemand kann das Leben anderer Menschen kontrollieren. Es trotzdem zu tun wäre unmoralisch und falsch. Es ist ihr Leben, sie haben ein Recht es so zu leben wie sie es eben leben wollen. Auch wenn es in deinen Augen eine falsche Entscheidung ist, die sie treffen, es ist IHR Leben, sie sind erwachsen und mündige Leute und haben auch ein Recht falsche Entscheidungen zu treffen.

Es ist nicht der Job, Richter zu spielen wie andere Menschen, und ja, Eltern sind "andere Menschen" ihr Leben gestalten.

Also lass sie los.

Und vieleicht muss das ganze auch erst richtig eskalieren bis deine Mutter die Kraft findet sich daraus zu lösen. So gesehen könntest du hier mit deinem Verhalten auch noch derjenige sein, der das ganze aufrechterhält.

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Campari123
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Beitrag So., 10.10.2010, 11:28

Stimmt schon, so hab ich darüber noch nicht gedacht.
Aber was ist wenn es zu krass eskaliert? Ich fühle mich aus irgdnwelchen Gründen dafür verantwortlich und ich werde es nicht abstellen können....

Meine Mutter ist einfach die einzige Bezugsperson die ich hab. Ich bin einzelkind und habe keine große Familie. Wenn ich sie verlieren würde hätte ich keine Familie mehr und wäre ganz alleine. Wahrscheinlich würden mir meine Großeltern noch vorwürfe machen... Ohne sie kann ich da nicht rausgehen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 10.10.2010, 13:20

Campari123 hat geschrieben:
Meine Mutter ist einfach die einzige Bezugsperson die ich hab..
Dann ist es Zeit, etwas daran zu verändern, oder? Du studierst an einer Uni, da laufen doch Mengen an Leuten in deinem Alter rum.

Ausserdem, evtl hat ja die desaströse Situation und die quasi symbiotische Beziehung die du mit deiner Mutter eingegangen bist um das ganze quasi "gemeinsam" besser überleben zu können auch dazu geführt daß du dich so isolierst und ohne Freunde und ein Leben ausserhalb der Familie dastehst. Dieses System ist dafür verantwortlich daß du wo du durch die Pubertät gegangen bist keine erwachsene, selbstbewusste Frau bist sondern da irgendwo in deinem emotional abhängigen Kind-Ich hängengeblieben bist, die emotional wie das Kind noch immer total emotional fixiert auf die Eltern ist. Nur ist das kein Dauerzustand für eine jetzt erwachsene Frau. Du kannst so kein erwachsenes Leben führen.

Es wird Zeit, daß du anfängst ein eigenes Leben für dich zu finden. Mit eigenen Interessen, eigenen Freunden, einem eigenen Partner etc und deiner eigenen Wege gehst. Ansonsten werden deine Eltern, und zwar beide, in der Tat dein Leben zerstören. Willst du das?

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Campari123
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Beitrag So., 17.10.2010, 07:09

nochmal danke für deine Antwort.
Also das mit dem Isolieren würde ich nicht so extrem verstehen wie du es vielleicht verstanden hast. Ich gehe mittlerweile auch wieder raus. Ich habe 3 sehr gute Freunde und auch so viele neue Freunde, auch an der Uni. In der Zeit wo es sehr oft Streit gab bin ich kaum rausgegangen, jetzt tu ich es ja wieder. Meine Freunde habe ich dadurch auch nich verloren, da sie eingeweiht waren. Genauso wie mein Freund.
Ich denke, dass ich so fixiert darauf bin an der Situation was ändern zu wollen weil ich denke das meine Mutter das ganze einfach nicht verdient hat!Kein Mensch hat sowas verdient. Meine Eltern haben beide so viel für mich getan. Ich hatte an sich eine schöne Kindheit, mir hat es an nichts gefehlt und ich war Glücklich. Wie gesagt, es wurde viel für mich getan, egal wie schwer es war ich wurde nie im Stich gelassen. Und das will ich heute zurück geben. Ich will Leute die so viel für mich getan haben einfach nicht im Stich lassen, ob es nun meine Mutter ist oder meine beste Freundin oder sonst wer ist. Mich kann es einfach nicht kalt lassen...Verstehst du das?? Also ich würde einfach sagen das es primär nichts damit zu tun hat das es meine Eltern sind, sondern das es einfach damit zu tun hat das dieser Mensch mir so viel Gutes getan hat und ich ihn nun auch nicht einfach hängen lassen kann. Auch wenn ich wollte.

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Phönixia
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Beitrag So., 17.10.2010, 08:21

Hallo Campari,

du solltest auf jeden Fall ausziehen. Auf was wartest du? Das es wieder gut wird mit deinen Eltern?
Das glaubst du doch selbst nicht.
Deine Mutter ist selber Schuld. Sie will aus der Streitsituation nicht raus, obwohl sie es einfach könnte, also so unerträglich scheint es für sie nicht zu sein, wenn sie sogar ein Angebot der Großeltern ausschlägt, mit dem lapidaren Satz: "sie will sie nicht belasten".
Glaubst du wirklich, dass deine Mutter weg will?
Du solltest gehen, da du für deine Mutter Partei ergreifst und stark gegen deinen Vater bist, und nur in ihm den Schuldigen siehst.
Diese Situation (zwei gegen einen) könnte die Eskalation, die du befürchtest erst recht fördern.

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Campari123
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Beitrag So., 17.10.2010, 10:12

danke für die Antwort
Nein ich denke nicht das es wieder gut wird..und das will ich auch garnicht! Nur ich versuche Sie noch mit weg zuziehen....
Sie soll von mir aus auch in eine eigene Wohnung ..auch ohne mich. Nur einfach weg da!! Die Situation ist so schlimm, das ich sie nicht mal meinem größten Feind wünsche. Ausziehen könnte ich jetzt nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich hoffe das jetzt, dadurch das meine Großeltern eingeweiht sind, noch mehr Leute auf sie einreden und das sie dann endlich den ersten Schritt macht. Sie will ausziehen..aber ich denke sie hat eine zu große Angst vor der Veränderung und vorallem vor dem was danach passiert. Lässt er uns in ruhe? Wird er uns stalken? Wird er sich selbst was antun? Wird er uns was antun? Wie gehts weiter?? Das macht ihr eine so große Angst, dass sie sich den Schritt nicht wagt. Ich hab schon überlegt sie mit zu meinem Psychiater zu nehmen...der kann sie vielleicht besser überzeugen..oder eher gesagt ihr Mut zusprechen. Ich weiß, ich Handle gegen jede Vernunft..ich sollte Ausziehen aber das kann ich mit meinem Gewissen und mit meinem Herzen nicht vereinabren und ich würde es mir mein Leben lang vorwerfen.
Liebe Grüße
Campari123

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münchnerkindl
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Beitrag So., 17.10.2010, 10:18

Klar ist es nicht schön, dabei zusehen zu müssen.

Aber ich habe ja schon weiter oben gesagt, erstens kannst du daran wie es läuft nichts ändern, und zweitens könnte es sein daß du indem du deine Mutter schon brav stützt in ihrem Verhalten die Situation noch aufrechterhälst.

Hier hat der Spruch "jeder ist seines Glückes Schmied" wirklich was wahres. Du bist deines Glückes Schmied und deine Mutter ist ihres Glückes Schmied. Wenn du glücklich werden willst musst du die Konsequenzen ziehen, wenn deine Mutter glücklich werden will muss sie es tun.

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Campari123
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Beitrag So., 17.10.2010, 10:46

jaa, da hast du auch recht.
münchnerkindl hat geschrieben: zweitens könnte es sein daß du indem du deine Mutter schon brav stützt in ihrem Verhalten die Situation noch aufrechterhälst.
Das kann wirklich sein. Ich glaube irgdnwie auch nicht das sie es alleine länger hier aushalten würde.
Und natürlich werde ich mir das nicht mein ganzes leben lang anschauen. Irgdnwann werde ich ausziehen müssen. Ich hab überlegt, dass ich vielleicht vorrübergehend zu meiner Oma/ Opa ziehen würde. Eine Eigene Wohnung würde ich mir nie im Leben leisten können. Ich bin studentin und meine Mutter verdient für Bafög zu viel. Für ne zweite Wohnung wäre es dann aber wieder zu wenig. Ich könnte es mir einfach nicht leisten. Deswegen kommt Ausziehen im moment sowieso nicht in Frage.
Wenn ich bei meiner Oma wohnen würde, wenigstens für einen Monat oder so, würde sie ja vielleicht sehen wie es ihr alleine mit ihm geht?
Ich bleibe aber erstmal noch hier und werde versuchen sie zu überzeugen. Denn auch wenn ich zu Oma ziehen würde wäre das wieder mit einem Haufen Problemen verbunden.
Und das muss jetzt noch raus, sonst platz ich.
Ich habe heute wieder so einen Hass auf meinen Vater. Er ist so wiederlich. Zu anderen super nett, lächelt und erzählt und alles...und zu uns wie das letzte Schwein. Sagt nicht mal Hallo wenn man nach Hause kommt, das einzige was er sagen kann ist: geh schlafen oder geh in dein Zimmer. Er trinkt immer mehr und ich finde das einfach so wiederlich. Ich kann mich kaum beherschen, am liebsten würde ich ihn Schütteln, Schütteln und Schütterln....In der einen Minute ist er uns am Beleidigen und dann ne Stunde später kommt er und erzählt irgdnwas. Das verwirrt mich. Nimmt er diesen Streit oder die negative Stimmung nicht wahr? Ich versteh es einfach nicht. Er hatte Selbst so einen Vater und nun macht er das gleiche. Ich hab überlegt ihm einen Breif zu schreiben und ihn in diesem Breif zu fragen was er an meiner Stelle tun würde. Was haltet ihr davon? Seht ihr einen Sinn darin?

liebe Grüße
Campari123

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Phönixia
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Beitrag So., 17.10.2010, 11:08

Hallo Campari,

du siehst es anscheinend als Verat an deiner Mutter, sie in dieser Situation "im Stich" zu lassen.
Du bist für sie die emotional Verbündete in diesem "Kampf". Du glaubst mit ihr mitleiden zu müssen, aus Dankbarkeit oder was auch immer. Wenn du deiner Mutter allerdings nicht das Händchen hältst und sie in ihrer Opferrolle bestätigst, wenn du gehst, dann steht sie allein ihrem Ehemann gegenüber und dann wird sie vielleicht die Konsequenz ziehen sich zu trennen, oder vielleicht wird sie das auch nicht tun, weil sie diesen Mann - deinen Vater - vielleicht doch noch liebt.
Egal was sie tut, es ist ihre Entscheidung.
Du willst für sie aber Entscheidungen treffen.

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