ich mache selbst eine psychoanalytische Therapie und versuche seit längerem den psychoanalytischen Ansatz bzw. das Erklärugnsmodell zu Ängsten, (Angstneurosen, insbsondere den Verlust- und Trennugnsängsten) zu verstehen.
Soweit ich das bisher verstanden habe, geht es darum dass ein früher Konflikt (zwischen Gefühl/Trieb/Impuls und Verstand, könnte man sagen) nicht verarbeitet werden kann/konnte und verschoben wird.
(Quelle:http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at ... nder.shtml)
Kann mir vielleicht jemand genaueres dazu sagen?Psychoanalytische Erklärung: Angstneurosen beruhen auf Verdrängungsprozessen: Das "Ich" fühlt sich von einer libidinösen Triebregung aus dem "Es" bedroht und ist nicht stark genug, diese zu verarbeiten (d.h. mit den Ansprüchen des "Über-Ich" in Einklang zu bringen). Das führt dazu, daß die Triebregung verdrängt wird. Angst fungiert dabei als Gefahrensignal und wird durch Wahrnehmung einer potentiellen oder inneren Gefahr ausgelöst. Ängste sind weitgehend unbewußt und lassen sich erst im therapeutischen Prozeß erschließen, haben aber nicht im eigentlichen Sinne Symptomcharakter, sondern sind Bestandteil der inner-psychischen Regulationsmechanismen.
Entstehen Angstsymptome, ist es zwar weiterhin gelungen, die Inhalte der Bedürfnisse verdrängt zu halten, doch dringt der körperliche Erregungsanteil in das Bewußtsein. Angst kann man in diesem Verständnis als Druck der ungelebten Möglichkeiten bezeichnen. Angst kann aber auch Ausdruck eines Autonomie-Abhängigkeitskonfliktes sein. Das Ausleben dieses Konfliktes bedeutet Neues, d.h. Veränderung. Besonders ausgeprägt ist diese Angst bei Menschen, die große Angst davor haben, Bezugspersonen zu verlieren, daher extrem nach Sicherheit streben. Das Streben nach Autonomie ist dann begleitet von Verlustangst. Das Angstsymptom bildet einen Kompromiß: die erregte Seite manifestiert sich im körperlichen Symptom und die ängstigenden Phantasien in den Befürchtungen. Gleichzeitig sichert die Hilflosigkeit des Angstkranken die bestehenden Bindungen, da sich die ihm nahestehenden Personen um den Hilfsbedürftigen kümmern müssen.
Beispiel: Man stelle sich ein Kind vor, das starke Angst vor dem Verlust einer wichtigen Person hat. Diese Angst kann zu Verdrängung von eigenen, als schlecht empfundenen Impulsen führen, die die wichtige Person veranlassen könnte, sich von ihnen abzuwenden. Wird die Verdrängung gelockert, wird auch die Angst wieder spürbar. Hier sind unterschiedliche Formen der Angst denkbar: z.B. Angst vor der eigenen Triebhaftigkeit, der Angst vor Kontrollverlust, usw.
Und wie sieht eigentlich die Aufarbeitung, der Lösungsansatz innerhalb der Therapie aus?
Vielleicht hat sich hier ja schon mal jemand intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt,
es interessiert mich jedenfalls sehr und ich freue mich über jeden Beitrag.
Lieben Dank und Gruß,
Medea