Mangelnde Selbstanerkennung und die Konsequenzen
Mangelnde Selbstanerkennung und die Konsequenzen
Hallo zusammen,
ich bin in den letzten Monaten vor allem über eigenes Nachdenken, mittlerweile mit Unterstützung einer Therapeutin, zu meinem Kernproblem gelangt. Dieses lautet vereinfacht gesagt, den Platz in der Welt zu finden.
Ich habe nämlich das Gefühl oder die Einstellung, nicht wirklich in diese Welt zu gehören. Dabei merke ich gerade, wie unzureichend mein sprachlicher Ausdruck dafür wird...
Seit ich denken kann begleitet mich das Gefühl: Du gehörst hier nicht hin.
Eigentlich gehörst du nirgendwo hin.
Nicht, weil ich so besonders oder speziell bin. Sondern weil mir dieses permanente Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, egal, in welcher Hinsicht, sei es in sozialen Kontakten, im beruflichen (gerade da) oder im familiären Umfeld im Nacken sitzt.
Mein jetztiges Dilemma, was zu einer ausgewachsenen Lebenskrise führte, konstruierte ich mir dann auch hübsch selbst.
Nachdem ich in sehr jungen Jahren wegen einer Panikstörung (die sehr soziophobe Tendenzen aufwies) meine Schule abbrach (ein Umstand, den ich mir bis heute nicht verziehen habe), habe ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt. Während dieser Zeit erfuhr ich zum ersten Mal so etwas wie Anerkennung. Nämlich durch Leistung. Ich habe notentechnisch reingefeuert wie nichts... Habe mit einem sehr guten Abitur abgeschlossen und tappte im weiteren Verlauf voll in die Leistungsfalle.
Ich pickte mir ein Fach heraus, welches ich zu studieren anfing, welches mich (und das wusste ich im Vorfeld bereits) schon rein durch die Umstände, nämlich dass ich mein Abi auf dem zweiten Bildungsweg nachgemacht habe und allenfalls rudimentäre Kenntnisse in Naturwissenschaften aufwies, an die Grenzen meiner Belastbarkeits- und Leistungsfähigkeit bringen sollte.
Ich suchte mir ein Fach aus, bei dem nur ein exzellenter Abschluss überhaupt Wege im Arbeitsmarkt eröffnen sollten. Und wo die bevorzugten Anwärter für eine Doktorandenstelle wenn möglich nicht unter 25 waren, dafür Auslandssemester hatten und weit unter der Regelstudienzeit lagen... So ungefähr halt... Also etwas, was auch noch in Konflikt stand mit meiner eigenen vermeidenden Haltung, Konflikten im sozialen Umfeld oder gar Konkurrenz und Ellbogen aus dem Weg zu gehen.
Ich wollte mich selbst auf die Probe stellen.
Ich dachte, wenn du das packst, dann... Bist du Teil von "etwas". Dann hast du "es" geschafft.
Ich habe natürlich versagt. Ich bin gescheitert. Mein Vordiplom im vorigen Jahr machte ich einmal mehr mit Bestnoten, aber das war gleichgültig geworden, die innere Anerkennung fehlte ja eh. Getrieben und gehetzt, wie ich war, merkte ich kaum noch, wie getrieben und gehetzt ich wirklich war. Ich bekam eine Lungenentzündung und studierte und arbeitete weiter. Ich machte weiter bis zum völligen Zusammenbruch. Parallel dazu hatte ich wieder einen innerlichen Anlass gefunden, mich von und aus allem zurückzuziehen. Soziale Kontakte, Kontakt zu meinem Selbst etc.pp..
Und nun? Ist mein hübsches Konstrukt nicht aufgegangen. Der Plan ist gescheitert. Anerkennung von außen funktioniert nicht. Also bin ich mal wieder bei meiner innerlichen Mängelliste angelangt, die natürlich jetzt, nach diesem weiteren "Versagen", länger und länger wird.
Ich bin wütend auf mich, dass ich nicht angekommen bin. Ich bin wütend auf mich, dass ich es überhaupt so dringend will. Ich bin wütend, weil ich nicht einmal weiß, weshalb ich es will, weshalb ich mich nicht akzeptieren kann, wie ich eben so bin, mit meinen "Mängeln".
Ich bin wütend, weil sich diese Erkenntnis wie ein roter Faden durch mein Leben zieht. Ich erkenne und kann es doch nicht umsetzen.
Oder eher: Bei dem Versuch, es umzusetzen, bei dem Gedanken, so, jetzt hast du einen Weg gefunden!- Läuft da wieder irgendein idiotischer selbstvernichtender Automatismus ab, den ich vermeintlich in Bezug zu meinem eigenen bedürftigen Selbst setze... Kann jemand diesen verschwurbelten Satz verstehen? Ich irgendwie auch nicht... Ok, ich will ihn trotzdem nicht löschen, weil das so schön zu meinem Chaos im Hirn passt.
Was ich mit diesem Beitrag suche sind alternative Wege aus den Fallen, die ich mir immerzu stelle.
Weil, die Sache ist ja die: Als ich mich für das Fach entschieden habe, dachte ich ja, ich handle aus Anerkennungsgründen mir selbst gegenüber, getreu nach, sei nett zu dir, tu, was du denkst, was für dich das Richtige ist, nicht was andere dir sagen, finde deinen Weg, sieh dich darin und das entpuppte sich als Illusion.
Wie habt ihr es geschafft, euch selbst gegenüber und euren Bedürfnissen gegenüber wirklich sicher zu werden und euch nicht von Motiven mehr leiten lassen, die irgendwelche unerfüllbaren Wünsche in euch stillen sollten?
Oder wenn ihr das Thema kennt... Wie geht ihr damit und mit euch um?
Lg
ich bin in den letzten Monaten vor allem über eigenes Nachdenken, mittlerweile mit Unterstützung einer Therapeutin, zu meinem Kernproblem gelangt. Dieses lautet vereinfacht gesagt, den Platz in der Welt zu finden.
Ich habe nämlich das Gefühl oder die Einstellung, nicht wirklich in diese Welt zu gehören. Dabei merke ich gerade, wie unzureichend mein sprachlicher Ausdruck dafür wird...
Seit ich denken kann begleitet mich das Gefühl: Du gehörst hier nicht hin.
Eigentlich gehörst du nirgendwo hin.
Nicht, weil ich so besonders oder speziell bin. Sondern weil mir dieses permanente Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, egal, in welcher Hinsicht, sei es in sozialen Kontakten, im beruflichen (gerade da) oder im familiären Umfeld im Nacken sitzt.
Mein jetztiges Dilemma, was zu einer ausgewachsenen Lebenskrise führte, konstruierte ich mir dann auch hübsch selbst.
Nachdem ich in sehr jungen Jahren wegen einer Panikstörung (die sehr soziophobe Tendenzen aufwies) meine Schule abbrach (ein Umstand, den ich mir bis heute nicht verziehen habe), habe ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt. Während dieser Zeit erfuhr ich zum ersten Mal so etwas wie Anerkennung. Nämlich durch Leistung. Ich habe notentechnisch reingefeuert wie nichts... Habe mit einem sehr guten Abitur abgeschlossen und tappte im weiteren Verlauf voll in die Leistungsfalle.
Ich pickte mir ein Fach heraus, welches ich zu studieren anfing, welches mich (und das wusste ich im Vorfeld bereits) schon rein durch die Umstände, nämlich dass ich mein Abi auf dem zweiten Bildungsweg nachgemacht habe und allenfalls rudimentäre Kenntnisse in Naturwissenschaften aufwies, an die Grenzen meiner Belastbarkeits- und Leistungsfähigkeit bringen sollte.
Ich suchte mir ein Fach aus, bei dem nur ein exzellenter Abschluss überhaupt Wege im Arbeitsmarkt eröffnen sollten. Und wo die bevorzugten Anwärter für eine Doktorandenstelle wenn möglich nicht unter 25 waren, dafür Auslandssemester hatten und weit unter der Regelstudienzeit lagen... So ungefähr halt... Also etwas, was auch noch in Konflikt stand mit meiner eigenen vermeidenden Haltung, Konflikten im sozialen Umfeld oder gar Konkurrenz und Ellbogen aus dem Weg zu gehen.
Ich wollte mich selbst auf die Probe stellen.
Ich dachte, wenn du das packst, dann... Bist du Teil von "etwas". Dann hast du "es" geschafft.
Ich habe natürlich versagt. Ich bin gescheitert. Mein Vordiplom im vorigen Jahr machte ich einmal mehr mit Bestnoten, aber das war gleichgültig geworden, die innere Anerkennung fehlte ja eh. Getrieben und gehetzt, wie ich war, merkte ich kaum noch, wie getrieben und gehetzt ich wirklich war. Ich bekam eine Lungenentzündung und studierte und arbeitete weiter. Ich machte weiter bis zum völligen Zusammenbruch. Parallel dazu hatte ich wieder einen innerlichen Anlass gefunden, mich von und aus allem zurückzuziehen. Soziale Kontakte, Kontakt zu meinem Selbst etc.pp..
Und nun? Ist mein hübsches Konstrukt nicht aufgegangen. Der Plan ist gescheitert. Anerkennung von außen funktioniert nicht. Also bin ich mal wieder bei meiner innerlichen Mängelliste angelangt, die natürlich jetzt, nach diesem weiteren "Versagen", länger und länger wird.
Ich bin wütend auf mich, dass ich nicht angekommen bin. Ich bin wütend auf mich, dass ich es überhaupt so dringend will. Ich bin wütend, weil ich nicht einmal weiß, weshalb ich es will, weshalb ich mich nicht akzeptieren kann, wie ich eben so bin, mit meinen "Mängeln".
Ich bin wütend, weil sich diese Erkenntnis wie ein roter Faden durch mein Leben zieht. Ich erkenne und kann es doch nicht umsetzen.
Oder eher: Bei dem Versuch, es umzusetzen, bei dem Gedanken, so, jetzt hast du einen Weg gefunden!- Läuft da wieder irgendein idiotischer selbstvernichtender Automatismus ab, den ich vermeintlich in Bezug zu meinem eigenen bedürftigen Selbst setze... Kann jemand diesen verschwurbelten Satz verstehen? Ich irgendwie auch nicht... Ok, ich will ihn trotzdem nicht löschen, weil das so schön zu meinem Chaos im Hirn passt.
Was ich mit diesem Beitrag suche sind alternative Wege aus den Fallen, die ich mir immerzu stelle.
Weil, die Sache ist ja die: Als ich mich für das Fach entschieden habe, dachte ich ja, ich handle aus Anerkennungsgründen mir selbst gegenüber, getreu nach, sei nett zu dir, tu, was du denkst, was für dich das Richtige ist, nicht was andere dir sagen, finde deinen Weg, sieh dich darin und das entpuppte sich als Illusion.
Wie habt ihr es geschafft, euch selbst gegenüber und euren Bedürfnissen gegenüber wirklich sicher zu werden und euch nicht von Motiven mehr leiten lassen, die irgendwelche unerfüllbaren Wünsche in euch stillen sollten?
Oder wenn ihr das Thema kennt... Wie geht ihr damit und mit euch um?
Lg
And do you ever lay awake at night? And do you ever tell yourself don’t try?
Don't try to let yourself down
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Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, dann frage ich mich, wie man sich selbst anerkennen kann/soll, wenn man sich eigentlich nicht ausstehen kann.
Nicht im Sinne von sich selbst hassen, sondern sich selbst nicht besonders leiden können.
Nicht im Sinne von sich selbst hassen, sondern sich selbst nicht besonders leiden können.
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Hallo,
ein bischen ist's mir ähnlich ergangen. Ich hab dann auf einer Ausbildung eine sehr gute Dozentenin kennengelernt, die mit mir eine "Timeline" gemacht hat. Dabei ist die Ursache aus der älteren Vergangenheit rasch präsent geworden. Nachdem ich immer wieder auf dieser Ursache herumgehackt habe ("Schuld liegt bei anderem ..."), hat sie irgendwann sehr direkt mir klar gemacht, dass ich noch ewig darüber lamentieren kann oder ich lass es einfach stehen, akzeptier es und wir schauen, dass wir uns mit der Zukunft auseinandersetzen.
Ab dem Zeitpunkt lief's besser, die "Ursache" wird immer wieder präsent, ich kenn sie aber jetzt und weiss damit umzugehen. Hat mir auch sehr geholfen, die negativen Gefühle in manchen Situationen mit der Erkenntnis zu koppeln und dann Erfolge zuzulassen. Ich hab deutlich gespürt, dass sich in der Folge mein Lebenskonzept von "Ich bin nicht ok" auf "ja, eigentlich bin ich ja doch ok" verändert hat. Der Kern war für mich das Zulassen, das Anerkennen und das Wertschätzen von guten Situationen, von Erfolgen, von positiven Rückmeldungen, die dann so nach und nach kamen. Die innere Veränderung hat sich im Umfeld bemerkbar gemacht und durch die positiven externen Rückmeldungen ist so was wie eine zunehmende Dynamik entstanden.
Nicht, dass ich jetzt ein total anderer Mensch bin, aber den Punkt habe ich jetzt relative gut im Griff und weiss damit umzugehen.
Ich wünsch dir, dass du auch deinen Weg findest.
ein bischen ist's mir ähnlich ergangen. Ich hab dann auf einer Ausbildung eine sehr gute Dozentenin kennengelernt, die mit mir eine "Timeline" gemacht hat. Dabei ist die Ursache aus der älteren Vergangenheit rasch präsent geworden. Nachdem ich immer wieder auf dieser Ursache herumgehackt habe ("Schuld liegt bei anderem ..."), hat sie irgendwann sehr direkt mir klar gemacht, dass ich noch ewig darüber lamentieren kann oder ich lass es einfach stehen, akzeptier es und wir schauen, dass wir uns mit der Zukunft auseinandersetzen.
Ab dem Zeitpunkt lief's besser, die "Ursache" wird immer wieder präsent, ich kenn sie aber jetzt und weiss damit umzugehen. Hat mir auch sehr geholfen, die negativen Gefühle in manchen Situationen mit der Erkenntnis zu koppeln und dann Erfolge zuzulassen. Ich hab deutlich gespürt, dass sich in der Folge mein Lebenskonzept von "Ich bin nicht ok" auf "ja, eigentlich bin ich ja doch ok" verändert hat. Der Kern war für mich das Zulassen, das Anerkennen und das Wertschätzen von guten Situationen, von Erfolgen, von positiven Rückmeldungen, die dann so nach und nach kamen. Die innere Veränderung hat sich im Umfeld bemerkbar gemacht und durch die positiven externen Rückmeldungen ist so was wie eine zunehmende Dynamik entstanden.
Nicht, dass ich jetzt ein total anderer Mensch bin, aber den Punkt habe ich jetzt relative gut im Griff und weiss damit umzugehen.
Ich wünsch dir, dass du auch deinen Weg findest.
Ich habe deinen Thread gelesen.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Solche Gedanke wie, ich
gehöre hier nicht her, begleiten mich auch ständig.
Auch ich habe geglaubt mir etwas beweisen zu müssen.
Ich habe zwar eine Berufsausbildung gemacht und auch beendet,
aber ich wollte unbedingt die Matura in der Tasche haben. Ich habe
es auch über den 2. Bildungsweg gemacht, habe es aber nicht
geschafft. Bzw. ich habe genau ein Fach in der Tasche und die
restlichen die mir noch fehlen nie beendet. Bzw. ich müsste nur noch die Prüfungen ablegen. Aber das Fach auch nur
mit Ach und Krach bestanden. ICh habe auch keine Anerkennung
bekommen, das ich es überhaupt mache. Meine Eltern meinten nur,
ob ich etwas besseres sein will, wie sie selbst. Und mein restliches
Umfeld sah es auch kritisch. Ich solle doch lieber in meinem Beruf
weiter machen, schließlich habe ich eine Ausbildung. Aber das liegt
mir einfach nicht, ich wollte etwas neues probieren, vielleicht studieren
etc.
Nachdem ich die Schule beendet hatte und die erste Prüfung
hinter mich gebracht habe, bin ich freiwillig in eine Klinik gegangen.
Die ganze Mühe und das gehetze haben mich eben Schachmatt gesetzt.Da wars erst Recht vorbei und ich war der Psycho.
Ich habe es auch nicht geschafft gut damit umzugen. Wollte dir nur sagen,
das du nicht alleine bist, damit.
Alles Liebe
Elaine
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Solche Gedanke wie, ich
gehöre hier nicht her, begleiten mich auch ständig.
Auch ich habe geglaubt mir etwas beweisen zu müssen.
Ich habe zwar eine Berufsausbildung gemacht und auch beendet,
aber ich wollte unbedingt die Matura in der Tasche haben. Ich habe
es auch über den 2. Bildungsweg gemacht, habe es aber nicht
geschafft. Bzw. ich habe genau ein Fach in der Tasche und die
restlichen die mir noch fehlen nie beendet. Bzw. ich müsste nur noch die Prüfungen ablegen. Aber das Fach auch nur
mit Ach und Krach bestanden. ICh habe auch keine Anerkennung
bekommen, das ich es überhaupt mache. Meine Eltern meinten nur,
ob ich etwas besseres sein will, wie sie selbst. Und mein restliches
Umfeld sah es auch kritisch. Ich solle doch lieber in meinem Beruf
weiter machen, schließlich habe ich eine Ausbildung. Aber das liegt
mir einfach nicht, ich wollte etwas neues probieren, vielleicht studieren
etc.
Nachdem ich die Schule beendet hatte und die erste Prüfung
hinter mich gebracht habe, bin ich freiwillig in eine Klinik gegangen.
Die ganze Mühe und das gehetze haben mich eben Schachmatt gesetzt.Da wars erst Recht vorbei und ich war der Psycho.
Ich habe es auch nicht geschafft gut damit umzugen. Wollte dir nur sagen,
das du nicht alleine bist, damit.
Alles Liebe
Elaine
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Erst einmal hallo Delta und danke für deine Rückmeldung, ich habe das mit dem einzelnen zitieren noch nicht so ganz verstanden und schreibe dich so an, du hast mir etwas wesentliches geschrieben mit dem "Erfolge zulassen". Genau dazu bin ich nicht in der Lage. Meine Misserfolge lasse ich natürlich zu, und zwar in voller Härte. Manchmal denke ich, ich komme niemals da raus! Ich weiß zwar, woran es im Prinzip liegt. Meine Kindheit war geprägt von völliger Abwertung meiner Person, ich komme aus dem totalen Dreck, ich war Dreck, ich war ein Kellerkind. Aber ich bin jetzt erwachsen. So bewusst mir das auf der Verstandesebene ist, es kommt nicht zu meinem Gefühlsleben durch.
Ich erlebe mich im Umgang mit anderen Menschen und kann mich nicht leiden. Ich erlebe mich immerzu als schwach und minderwertig. Es gab mal eine Zeit, in der das anders war. Das ist für mich besonders schlimm.
Vor ein paar Jahren dachte ich, du hast es gepackt und nun habe ich mich in eine Lage manövriert, wo ich nur auf die Fr.... fallen konnte. Und der Kreis schließt sich erneut.
Ich bin es so satt.
Lg
Ich erlebe mich im Umgang mit anderen Menschen und kann mich nicht leiden. Ich erlebe mich immerzu als schwach und minderwertig. Es gab mal eine Zeit, in der das anders war. Das ist für mich besonders schlimm.
Liebe Elaine, genau das ist der Punkt. Nur bekomme ich die Rückmeldung- Psycho- nicht aus meinem Umfeld. Haha, was für ein Umfeld. Ich habe mich, bis auf meine kleine Familie, völlig zuürckgezogen. Vor kurzem bin ich umgezogen und habe niemandem gesagt, wohin. Ich habe alle Kontakte abgebrochen. Weil ich es vor mir selbst kaum aushalte, wieder ein Psycho zu sein, wieder mit etwas gescheitert zu sein.Elaine hat geschrieben: Die ganze Mühe und das gehetze haben mich eben Schachmatt gesetzt.Da wars erst Recht vorbei und ich war der Psycho.
Alles Liebe
Elaine
Vor ein paar Jahren dachte ich, du hast es gepackt und nun habe ich mich in eine Lage manövriert, wo ich nur auf die Fr.... fallen konnte. Und der Kreis schließt sich erneut.
Ich bin es so satt.
Lg
And do you ever lay awake at night? And do you ever tell yourself don’t try?
Don't try to let yourself down
Don't try to let yourself down
Hallo,
du hast ein paar ganz wichtige Dinge geschrieben:
"Es gab mal eine Zeit, in der das anders war." Was war anders, warum hat es da funktioniert und das Wichtigste: es geht, du kannst es, du lässt es zu!
"So bewusst mir das auf der Verstandesebene ist ..." d.h. du bist dir darüber bewußt. Und das ist m.E. schon ein wesentlicher Schritt (ich hab z.B. lange gebraucht, um es mir erst mal bewußt zu machen).
"Ich weiß zwar, woran es im Prinzip liegt. Meine Kindheit war geprägt ..." ok, das ist nun mal Fakt. Aber wie meine frührere Dozenten/Therapeutin sagte: "du kannst weiter darüber weinen und dich bedauern was alles war, oder wir befassen uns jetzt mal mit dem was du alles kannst, in dir hast, dich auszeichnet ..." Und da hat sich verdammt viel als positiven Ressourcen gezeigt.
Ich glaube, wenn du mit dem was du schon weist, eine/n guten (ressourcen-/potenzialorientierten) Therapeutin findest (und die gibt es!) dann schaffst du es. So wie du schreibst, dich ausdrückst, dich kennst - glaub mir!
Alles Gute!
du hast ein paar ganz wichtige Dinge geschrieben:
"Es gab mal eine Zeit, in der das anders war." Was war anders, warum hat es da funktioniert und das Wichtigste: es geht, du kannst es, du lässt es zu!
"So bewusst mir das auf der Verstandesebene ist ..." d.h. du bist dir darüber bewußt. Und das ist m.E. schon ein wesentlicher Schritt (ich hab z.B. lange gebraucht, um es mir erst mal bewußt zu machen).
"Ich weiß zwar, woran es im Prinzip liegt. Meine Kindheit war geprägt ..." ok, das ist nun mal Fakt. Aber wie meine frührere Dozenten/Therapeutin sagte: "du kannst weiter darüber weinen und dich bedauern was alles war, oder wir befassen uns jetzt mal mit dem was du alles kannst, in dir hast, dich auszeichnet ..." Und da hat sich verdammt viel als positiven Ressourcen gezeigt.
Ich glaube, wenn du mit dem was du schon weist, eine/n guten (ressourcen-/potenzialorientierten) Therapeutin findest (und die gibt es!) dann schaffst du es. So wie du schreibst, dich ausdrückst, dich kennst - glaub mir!
Alles Gute!
Hallo delta und danke für deine positive Rückmeldung.delta hat geschrieben: Ich glaube, wenn du mit dem was du schon weist, eine/n guten (ressourcen-/potenzialorientierten) Therapeutin findest (und die gibt es!) dann schaffst du es. So wie du schreibst, dich ausdrückst, dich kennst - glaub mir!
Alles Gute!
Leider wurde ich einmal mehr völlig aus der Bahn geworfen. Ich erforsche meine Einstellungen und überprüfe diese an der Realität. Nur leider offenbart sich die ganze Wahrheit oder das Ausmaß der Wahrheit nur kleckerweise! Und das schon seit Jahren! Ich komme einfach nicht zur Ruhe!
Wegen meiner Therapie bin ich mir auch völlig mit mir selbst uneinig. Die Chemie stimmt nicht und ich habe momentan so massive Rückzugstendenzen von allem, dass ich mich am liebsten komplett verabschieden würde. EDIT: Oh, das soll nicht falsch verstanden werden, ich bin alles aber nicht suizidal. Das war nur auf die Therapie bezogen, die mir mehr "sozialen Kontakt" abnötigt, als ich ableisten kann.
Lg
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Hallo fischeri,
als ich Deinen Thread las, dachte ich, Du wuerdest ueber mich schreiben. Bislang dachte ich, nur ich sei so, wie Du Dich selbst beschreist. Bevor ich Dir aber antworte, wuerde ich gern wissen, ob Du hier noch aktiv bist. Bitte, melde Dich!
als ich Deinen Thread las, dachte ich, Du wuerdest ueber mich schreiben. Bislang dachte ich, nur ich sei so, wie Du Dich selbst beschreist. Bevor ich Dir aber antworte, wuerde ich gern wissen, ob Du hier noch aktiv bist. Bitte, melde Dich!
Hallo fischeri,
bei mir war es eine Therapie, nach mehreren Anläufen, bei der die Chemie endlich sehr gut war.
Das hat mich gerettet. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist auf die Rückzugtendenz in diesem Fall zu achten.
Ich würde das auf jeden Fall in der Therapie zur Sprache bringen, da es auch ein wichtiger Schlüssel sein kann
zu den eigenen Mechanismen im Unterbewußten.
Im Fall des Falles wäre es vielleicht auch ein Weg einen anderen Therapuet zu suchen.
Dein inneres Bild von Dir ähnelt dem was ich auch mitbrachte.
Egal was ich leistete, es war nichts.
Wenn ich versagte, wurde es aber sehr genau gesehen und mit Leuchtmarkern umrandet.
In einer Tiefenanalyse lernte ich mich selbst wertzuschätzen, Überforderungen in meiner Kindheit zu erkennen und
daraus folgend bestimmte Momente in dieser Kindheit nicht mehr als mein Versagen, sondern als sehr verständliche Reaktion eines Kindes zu bewerten. Ich lernte mich kennen und verstehen.
Ich erlaubte mir aus der Teufelsspirale unendlicher Ansprüche gegen mich selbst auszusteigen und ich lernte mir Erfolg zu erlauben. Die inneren Überzeugungen ich sei dumm und unzureichend, trotz gegenteiliger Beweise, endlich über Bord zu werfen und mir nicht selbst immer im letzten Moment ein Bein zu stellen um den Unkenrufen doch noch zu ihrem gewohnten Recht zu verhelfen.
Aber es bleibt ein steiniger Weg, denn während und kurz nach der Therapie lief alles bestens,
danach verließ ich mich selbt wieder und wurde mir öfter untreu.
Doch auch das habe ich gelernt zu verstehen, denn die wichtigste Lektion war:
Ich bin ein Mensch, ich kann nicht perekt sein.
Neben der beruflichen Seite müssen Freundschaften und Partnerschaft zu ihrem Recht kommen,
damit ich nicht am Sonntag weinend in der Badewanne sitze, obwohl ich nach außen der Überflieger bin.
Anerkennung ist nicht Liebe und Liebe gibt es nicht für Leistung.
Liebe ist ein Geschenk, ob Freundschaft oder Partnerschaft.
Wenn das Dreieck: Beruf-Liebe-Freundschaft nicht ausgewogen ist, kann man nur schwer glücklich sein.
Nachste Lektion war also: Ich brauche andere Menschen.
Ich habe zwar auch familiäre Kontakte abgebrochen oder jahrelang unterbrochen,
aber darauf geachtet das andere Kontakte dafür ersatzweise da sind.
Soweit mal. Bei Dir fiel mir auf, dass die ständigen Überforderungen (die Wahl des Studienfachs), die wahrscheinlich eher zum Scheitern führten, sehr wahrscheinlich den inneren Überzeugungen aus der Kindheit geschuldet waren und dies auch immer noch negativ erfolgreich wirkt.
Der Satz: "Ich komme einfach nicht zur Ruhe", den kenne ich gut.
Der Grund ist: Du läßt Dich einfach nicht in Ruhe.
Du wurdest gequält und nun quälst Du Dich selbst, das verinnerlichte Eltern-Ich macht das schon allein,
da brauchen die echten Eltern nicht mehr da sein.
Unerbittlich und grausam verfolgst Du Dein inneres Kind mit Ansprüchen und Vorwürfen, statt es in den Arm zu nehmen und mit ihm zu weinen, das es allein und ungeliebt war.
Gibt es jemanden, der Dich liebt?
bei mir war es eine Therapie, nach mehreren Anläufen, bei der die Chemie endlich sehr gut war.
Das hat mich gerettet. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist auf die Rückzugtendenz in diesem Fall zu achten.
Ich würde das auf jeden Fall in der Therapie zur Sprache bringen, da es auch ein wichtiger Schlüssel sein kann
zu den eigenen Mechanismen im Unterbewußten.
Im Fall des Falles wäre es vielleicht auch ein Weg einen anderen Therapuet zu suchen.
Dein inneres Bild von Dir ähnelt dem was ich auch mitbrachte.
Egal was ich leistete, es war nichts.
Wenn ich versagte, wurde es aber sehr genau gesehen und mit Leuchtmarkern umrandet.
In einer Tiefenanalyse lernte ich mich selbst wertzuschätzen, Überforderungen in meiner Kindheit zu erkennen und
daraus folgend bestimmte Momente in dieser Kindheit nicht mehr als mein Versagen, sondern als sehr verständliche Reaktion eines Kindes zu bewerten. Ich lernte mich kennen und verstehen.
Ich erlaubte mir aus der Teufelsspirale unendlicher Ansprüche gegen mich selbst auszusteigen und ich lernte mir Erfolg zu erlauben. Die inneren Überzeugungen ich sei dumm und unzureichend, trotz gegenteiliger Beweise, endlich über Bord zu werfen und mir nicht selbst immer im letzten Moment ein Bein zu stellen um den Unkenrufen doch noch zu ihrem gewohnten Recht zu verhelfen.
Aber es bleibt ein steiniger Weg, denn während und kurz nach der Therapie lief alles bestens,
danach verließ ich mich selbt wieder und wurde mir öfter untreu.
Doch auch das habe ich gelernt zu verstehen, denn die wichtigste Lektion war:
Ich bin ein Mensch, ich kann nicht perekt sein.
Neben der beruflichen Seite müssen Freundschaften und Partnerschaft zu ihrem Recht kommen,
damit ich nicht am Sonntag weinend in der Badewanne sitze, obwohl ich nach außen der Überflieger bin.
Anerkennung ist nicht Liebe und Liebe gibt es nicht für Leistung.
Liebe ist ein Geschenk, ob Freundschaft oder Partnerschaft.
Wenn das Dreieck: Beruf-Liebe-Freundschaft nicht ausgewogen ist, kann man nur schwer glücklich sein.
Nachste Lektion war also: Ich brauche andere Menschen.
Ich habe zwar auch familiäre Kontakte abgebrochen oder jahrelang unterbrochen,
aber darauf geachtet das andere Kontakte dafür ersatzweise da sind.
Soweit mal. Bei Dir fiel mir auf, dass die ständigen Überforderungen (die Wahl des Studienfachs), die wahrscheinlich eher zum Scheitern führten, sehr wahrscheinlich den inneren Überzeugungen aus der Kindheit geschuldet waren und dies auch immer noch negativ erfolgreich wirkt.
Der Satz: "Ich komme einfach nicht zur Ruhe", den kenne ich gut.
Der Grund ist: Du läßt Dich einfach nicht in Ruhe.
Du wurdest gequält und nun quälst Du Dich selbst, das verinnerlichte Eltern-Ich macht das schon allein,
da brauchen die echten Eltern nicht mehr da sein.
Unerbittlich und grausam verfolgst Du Dein inneres Kind mit Ansprüchen und Vorwürfen, statt es in den Arm zu nehmen und mit ihm zu weinen, das es allein und ungeliebt war.
Gibt es jemanden, der Dich liebt?
„Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Ihr beiden,
ich lese noch mit, aber mir ist eine Antwort schwergefallen. Auch hier fühle ich mich unwohl, da ich ja in gewisser Weise mit der Außenwelt in Kontakt trete. Das zum einen. Zum anderen haben deine Worte, Una, mich sehr bewegt. Aber ich habe mein Gefühlsleben so lange unter Kontrolle gehalten, dass ich kaum eine Antwort finde.
Das ist mein derzeitiger Status: Ich habe meiner Therapeutin mitgeteilt, dass ich kurz davor war, die Therapie abzubrechen. Seither hat sich unser Verhältnis ein wenig geändert, zum Positiven hin. Ich glaube, sie versteht mich jetzt besser.
Ich habe erkannt, dass sich in mir, auf den ersten Blick gesehen, zwei völlig widersprechende Persönlichkeitsanteile befinden, die wir auch explizit so benannt haben. Da ist auf der einen Seite die Versagerin, die fest davon überzeugt ist, dass alles, was sie anpackt, zum Scheitern verurteilt ist. Dazu gehört alles berufliche, aber auch alles zwischenmenschliche. Dem gegenüber steht die Perfektionistin, die alles 100%ig machen will. In gewisser Weise versucht die Perfektionistin, die Versagerin auszutricksen. Das nimmt ihr die Versagerin übel. Für jeden Misserfolg (der bei solchen Ansprüchen unweigerlich einsetzt) taucht die Versagerin auf und sagt, ha, wusste ich es doch.
Mir ist so vieles auf der rein kognitiven Ebene bewusst. Aber ich bekomme es nicht mit meiner Gefühlswelt in Übereinstimmung gebracht. Heute hatte ich ein katastrophal verlaufendes Vorstellungsgespräch für einen ganz simplen Aushilfsjob. Eigentlich sollte ich Probe arbeiten, dazu kam es erst gar nicht. Die Versagerin in mir hat mal wieder triumphiert. Die Perfektionistin hat vorab alles an Druck erzeugt, was möglich war. Dementsprechend war ich viel zu panisch, zu scheitern.
Una: Es gibt wirklich Menschen, die mich lieben! Eine zeitlang hat mir das auch viel Kraft gegeben. Leider traue ich mir nun auch dahingehend nichts mehr zu. Ich denke, ich bin eine schlechte Mutter, Partnerin und Enkelin (meine Oma spielt eine zentrale Rolle in meinem Leben). Andere Kontakte habe ich nicht mehr, bis zu meiner Therapeutin, beziehungsweise abgebrochen. Ich habe meinen Aushilfsjob geschmissen, habe meine "Freunde" oder besser, Bekannte (näher habe ich sie eh nicht rangelassen) so auflaufen lassen, dass es kein Zurück mehr gibt. Mein bester Freund ist mein Hund (ehrlich wahr).
Lg
ich lese noch mit, aber mir ist eine Antwort schwergefallen. Auch hier fühle ich mich unwohl, da ich ja in gewisser Weise mit der Außenwelt in Kontakt trete. Das zum einen. Zum anderen haben deine Worte, Una, mich sehr bewegt. Aber ich habe mein Gefühlsleben so lange unter Kontrolle gehalten, dass ich kaum eine Antwort finde.
Das ist mein derzeitiger Status: Ich habe meiner Therapeutin mitgeteilt, dass ich kurz davor war, die Therapie abzubrechen. Seither hat sich unser Verhältnis ein wenig geändert, zum Positiven hin. Ich glaube, sie versteht mich jetzt besser.
Ich habe erkannt, dass sich in mir, auf den ersten Blick gesehen, zwei völlig widersprechende Persönlichkeitsanteile befinden, die wir auch explizit so benannt haben. Da ist auf der einen Seite die Versagerin, die fest davon überzeugt ist, dass alles, was sie anpackt, zum Scheitern verurteilt ist. Dazu gehört alles berufliche, aber auch alles zwischenmenschliche. Dem gegenüber steht die Perfektionistin, die alles 100%ig machen will. In gewisser Weise versucht die Perfektionistin, die Versagerin auszutricksen. Das nimmt ihr die Versagerin übel. Für jeden Misserfolg (der bei solchen Ansprüchen unweigerlich einsetzt) taucht die Versagerin auf und sagt, ha, wusste ich es doch.
Mir ist so vieles auf der rein kognitiven Ebene bewusst. Aber ich bekomme es nicht mit meiner Gefühlswelt in Übereinstimmung gebracht. Heute hatte ich ein katastrophal verlaufendes Vorstellungsgespräch für einen ganz simplen Aushilfsjob. Eigentlich sollte ich Probe arbeiten, dazu kam es erst gar nicht. Die Versagerin in mir hat mal wieder triumphiert. Die Perfektionistin hat vorab alles an Druck erzeugt, was möglich war. Dementsprechend war ich viel zu panisch, zu scheitern.
Una: Es gibt wirklich Menschen, die mich lieben! Eine zeitlang hat mir das auch viel Kraft gegeben. Leider traue ich mir nun auch dahingehend nichts mehr zu. Ich denke, ich bin eine schlechte Mutter, Partnerin und Enkelin (meine Oma spielt eine zentrale Rolle in meinem Leben). Andere Kontakte habe ich nicht mehr, bis zu meiner Therapeutin, beziehungsweise abgebrochen. Ich habe meinen Aushilfsjob geschmissen, habe meine "Freunde" oder besser, Bekannte (näher habe ich sie eh nicht rangelassen) so auflaufen lassen, dass es kein Zurück mehr gibt. Mein bester Freund ist mein Hund (ehrlich wahr).
Lg
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Hallo fischeri,
ein Hund ist zwar kein Ersatz für Menschen, aber ich persönlich liebe Hunde sehr und denke deren
Wesen ist einfach einmalig und die Beziehung von Mensch und Hund eine besondere Liebe.
Ich hatte auch ein paar Jahre einen großen Mischling.
Mich haben Hunde auch etwas über Menschen gelehrt, da sie mehr auf Körpersprache reagieren und
die ist ja nun mal vollkommen ehrlich.
Es tut mir leid, dass Du in dem Vorstellungsgespräch keinen Erfolg hattest,
es ist vielleicht zur Zeit auch eine Überforderung, gerade jetzt eine solch stressige Situation
durchzustehen, wo Du aufgebrochen bist durch Deine Therapie und die Auseinandersetzung mit Deinem
Inneren. Ob es tatsächlich Deine "Schuld" war, wie das ganze ausging weiß ich nicht, Du auch nicht.
Denn womöglich mochte der Mensch Dich einfach nicht. Das entscheiden die ersten Sekunden,
danach kannst Du kompetent sein wie Du willst, es wird nichts nützen.
Du brauchst im übrigen nicht zu antworten, das ist hier nun zwar ein offener Raum, aber es schaut niemand auf Dich, nur auf Dein Avatarbild.
Ich habe mir vor vielen Jahren angewöhnt, wenn ich Angst hatte, alle starren mich an, mir selbst zu sagen, dass ich nicht so wichtig bin. Dass nicht alles darauf warten, dass ich komme und sie mich anstarren und dann womöglich nicht für gut befinden würden. Das hat mir geholfen die Hemmungen mich zu zeigen zu überwinden.
Mir fällt auf: Du fokusierst Dich selbst stark. (Kenne ich von mir)
Im Buddhismus ist das ein Krankheitszeichen, denn es stimmt die Ausgewogenheit nicht.
Es spricht auch für Einsamkeit.
Einerseits verachtest Du Dein Inneres, läßt Dich aber selbst mit Dir allein, gibst Dir an allem die Schuld.
Und das wäre im Buddhismus die pure Egozentrik. Und ungesund.
Denn es sind immer zig Gründe, warum etwas geschieht, wie es geschieht.
Sich selbst als Grund dafür einzustufen, ist egozentrisch. So mächtig bist Du vielleicht gar nicht,
dass Du der Grund für das Versagen im Einzelnen bist?
Auch diese Gedanken haben mir geholfen.
ein Hund ist zwar kein Ersatz für Menschen, aber ich persönlich liebe Hunde sehr und denke deren
Wesen ist einfach einmalig und die Beziehung von Mensch und Hund eine besondere Liebe.
Ich hatte auch ein paar Jahre einen großen Mischling.
Mich haben Hunde auch etwas über Menschen gelehrt, da sie mehr auf Körpersprache reagieren und
die ist ja nun mal vollkommen ehrlich.
Es tut mir leid, dass Du in dem Vorstellungsgespräch keinen Erfolg hattest,
es ist vielleicht zur Zeit auch eine Überforderung, gerade jetzt eine solch stressige Situation
durchzustehen, wo Du aufgebrochen bist durch Deine Therapie und die Auseinandersetzung mit Deinem
Inneren. Ob es tatsächlich Deine "Schuld" war, wie das ganze ausging weiß ich nicht, Du auch nicht.
Denn womöglich mochte der Mensch Dich einfach nicht. Das entscheiden die ersten Sekunden,
danach kannst Du kompetent sein wie Du willst, es wird nichts nützen.
Was ist passiert? Hast Du verlernt Deine Gefühle wahrzunehmen?fischeri hat geschrieben:Aber ich habe mein Gefühlsleben so lange unter Kontrolle gehalten, dass ich kaum eine Antwort finde.
Du brauchst im übrigen nicht zu antworten, das ist hier nun zwar ein offener Raum, aber es schaut niemand auf Dich, nur auf Dein Avatarbild.
Ich habe mir vor vielen Jahren angewöhnt, wenn ich Angst hatte, alle starren mich an, mir selbst zu sagen, dass ich nicht so wichtig bin. Dass nicht alles darauf warten, dass ich komme und sie mich anstarren und dann womöglich nicht für gut befinden würden. Das hat mir geholfen die Hemmungen mich zu zeigen zu überwinden.
Mir fällt auf: Du fokusierst Dich selbst stark. (Kenne ich von mir)
Im Buddhismus ist das ein Krankheitszeichen, denn es stimmt die Ausgewogenheit nicht.
Es spricht auch für Einsamkeit.
Einerseits verachtest Du Dein Inneres, läßt Dich aber selbst mit Dir allein, gibst Dir an allem die Schuld.
Und das wäre im Buddhismus die pure Egozentrik. Und ungesund.
Denn es sind immer zig Gründe, warum etwas geschieht, wie es geschieht.
Sich selbst als Grund dafür einzustufen, ist egozentrisch. So mächtig bist Du vielleicht gar nicht,
dass Du der Grund für das Versagen im Einzelnen bist?
Auch diese Gedanken haben mir geholfen.
„Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Fortsetzung
Das sind doch zwei Seiten einer Medaille. Denn was ist eine Versagerin? Eine die sich selbst etwas versagt.
Wenn Du Dir erlaubst Fehler zu machen und/oder Erfolg zu haben, versagst Du es Dir nicht.
Du kämpfst um Dich und Dein Leben, auch das hat nichts von einem versagen.
Und die Perfektionistin ist doch das gleiche in grün. Die Perfektionistin versagt sich alles, außer sie
ist perfekt. Da dieser Anspruch kaum je zu erfüllen ist, mußt Du Dir alles versagen, Dich bestrafen.
Also ich finde die beiden passen perfekt zusammen und sie sind nicht widersprüchlich.
Und ich glaube, dass es noch mehr in Dir gibt als diese Richtung in das AUS.
Als Enkelin bist Du sicher weder die Perfektionistin noch die Versagerin.
Wenn es da Menschen gibt, die Dich wirklich lieben (bei mir war auch eine Oma eine große Liebe in meinem Leben), dann gibt es zumindest einen Menschen, der Dich läßt wie Du bist.
Wie sieht es da aus? Läßt Du nur die destruktiven Mächte in Dir zum Zug kommen?
Beide sind eingleisig und lassen Deiner Vielfalt als Mensch keinen Raum.
Das ist eine Entweder-Oder-Kiste und Dualismus ist ein krankes System.
Wenn Du Dich nicht liebst, dann ist klar, das Du Dich eher mit Kontaktabbrüchen bestrafst.
Du machst eine Therapie und schaust Dich an. Das machen in der Regel Menschen mit einem Leidensdruck.
Den haben sie, weil sie tatsächlich noch mindestens einen Funken gesunde Wahrnehmung besitzen.
Jemand der tatsächlich völlig abgedriftet ist, der weiß nichts von seinen Defiziten.
Niemand mit Deiner Wahrnehmung und Intelligenz kann so schlecht sein, wie Du Dich darstellst.
Wenn Du Dir selbst vergeben kannst Fehler zu machen,
dann kann die Perfektionistin Dich nicht fertig machen.
Du hast jedes Recht der Welt Fehler zu machen, etwas nicht zu schaffen-
und trotzdem bist Du am Leben und hier. Und sich selbst zu beschimpfen,
ist der sicherste Weg nie da herauszukommen. Das habe ich als erstes
in meiner Therapie gelernt: Wie rede ich über mich oder mit mir?
Mein Therapeut hat mir die alternativen Formulierungen jeweils angeoten,
durch die ich mich lernte endlich selbst zu respektieren und in Ruhe zu lassen.
Das Leben ist auch so schon hart genug, da muß man sich nicht auch noch selber fertig machen.
Schau Deinen Hund an: Dem ist wichtig bei Dir zu sein, er liebt Dich.
Genauso ist es bei Menschen.
Die die Dich lieben, wollen von Dir keine Leistung sondern einfach das Du da bist.
Das genügt.
Im Job ist das zwar anders, aber ein schiefgelaufenes Bewrbungsgespräch macht noch keinen Versager aus Dir. Vielleicht hast Du den Ansprechpartener nur an seine Exfrau erinnert, Du passt vielleicht auch einfach nicht in das Profil dieser einen Firma oder ähnliches.
Da sind Aspekte dabei, die wir nicht wissen können.
In Deinem ersten Beitrag schriebst Du, dass Du, schon immer mit dem Gefühl zu leben Deinen Platz im Leben nicht zu finden. Weißt Du, ob Du ein unerwünschtes Kind gewesen bist?
Sehr gut. Die Gefühle sind in einer Therapie alle wichtig. Und wenn Du Deine Therapeutin kündigen willst, dann ist das genau ein wichtiger Ansatz.fischeri hat geschrieben:Ich glaube, sie versteht mich jetzt besser.
Das Bild finde ich gut, an dem kann man weitermachen:fischeri hat geschrieben:Da ist auf der einen Seite die Versagerin, die fest davon überzeugt ist, dass alles, was sie anpackt, zum Scheitern verurteilt ist. Dazu gehört alles berufliche, aber auch alles zwischenmenschliche. Dem gegenüber steht die Perfektionistin, die alles 100%ig machen will. In gewisser Weise versucht die Perfektionistin, die Versagerin auszutricksen. Das nimmt ihr die Versagerin übel. Für jeden Misserfolg (der bei solchen Ansprüchen unweigerlich einsetzt) taucht die Versagerin auf und sagt, ha, wusste ich es doch.
Das sind doch zwei Seiten einer Medaille. Denn was ist eine Versagerin? Eine die sich selbst etwas versagt.
Wenn Du Dir erlaubst Fehler zu machen und/oder Erfolg zu haben, versagst Du es Dir nicht.
Du kämpfst um Dich und Dein Leben, auch das hat nichts von einem versagen.
Und die Perfektionistin ist doch das gleiche in grün. Die Perfektionistin versagt sich alles, außer sie
ist perfekt. Da dieser Anspruch kaum je zu erfüllen ist, mußt Du Dir alles versagen, Dich bestrafen.
Also ich finde die beiden passen perfekt zusammen und sie sind nicht widersprüchlich.
Und ich glaube, dass es noch mehr in Dir gibt als diese Richtung in das AUS.
Als Enkelin bist Du sicher weder die Perfektionistin noch die Versagerin.
Wenn es da Menschen gibt, die Dich wirklich lieben (bei mir war auch eine Oma eine große Liebe in meinem Leben), dann gibt es zumindest einen Menschen, der Dich läßt wie Du bist.
Meine Frage zielte indirekt auch auf Dich selbst ab.Una hat geschrieben:Gibt es jemanden, der Dich liebt?
Wie sieht es da aus? Läßt Du nur die destruktiven Mächte in Dir zum Zug kommen?
Beide sind eingleisig und lassen Deiner Vielfalt als Mensch keinen Raum.
Das ist eine Entweder-Oder-Kiste und Dualismus ist ein krankes System.
Wenn Du Dich nicht liebst, dann ist klar, das Du Dich eher mit Kontaktabbrüchen bestrafst.
Ich denke das Du Dich mit ständigen Entwertungen selbst handlungsunfähig machst.fischeri hat geschrieben:Ich denke, ich bin eine schlechte Mutter, Partnerin und Enkelin
Du machst eine Therapie und schaust Dich an. Das machen in der Regel Menschen mit einem Leidensdruck.
Den haben sie, weil sie tatsächlich noch mindestens einen Funken gesunde Wahrnehmung besitzen.
Jemand der tatsächlich völlig abgedriftet ist, der weiß nichts von seinen Defiziten.
Niemand mit Deiner Wahrnehmung und Intelligenz kann so schlecht sein, wie Du Dich darstellst.
Wenn Du Dir selbst vergeben kannst Fehler zu machen,
dann kann die Perfektionistin Dich nicht fertig machen.
Du hast jedes Recht der Welt Fehler zu machen, etwas nicht zu schaffen-
und trotzdem bist Du am Leben und hier. Und sich selbst zu beschimpfen,
ist der sicherste Weg nie da herauszukommen. Das habe ich als erstes
in meiner Therapie gelernt: Wie rede ich über mich oder mit mir?
Mein Therapeut hat mir die alternativen Formulierungen jeweils angeoten,
durch die ich mich lernte endlich selbst zu respektieren und in Ruhe zu lassen.
Das Leben ist auch so schon hart genug, da muß man sich nicht auch noch selber fertig machen.
Schau Deinen Hund an: Dem ist wichtig bei Dir zu sein, er liebt Dich.
Genauso ist es bei Menschen.
Die die Dich lieben, wollen von Dir keine Leistung sondern einfach das Du da bist.
Das genügt.
Im Job ist das zwar anders, aber ein schiefgelaufenes Bewrbungsgespräch macht noch keinen Versager aus Dir. Vielleicht hast Du den Ansprechpartener nur an seine Exfrau erinnert, Du passt vielleicht auch einfach nicht in das Profil dieser einen Firma oder ähnliches.
Da sind Aspekte dabei, die wir nicht wissen können.
In Deinem ersten Beitrag schriebst Du, dass Du, schon immer mit dem Gefühl zu leben Deinen Platz im Leben nicht zu finden. Weißt Du, ob Du ein unerwünschtes Kind gewesen bist?
„Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Hi!
Ich versuche mich kurz zu fassen. Möglicherweise habe ich einen kleinen Denkanstoss für dich:
Paul Watzlawick beschreibt sehr eindringlich, daß jedes Selbstbild starken Einflüssen der Umgebung unterliegt. Patienten, welche aus ihrem gewohnten Umfeld genommen werden (z.b. in Form eines stationären Aufenthaltes in einer psych. Klink), weisen oft keine der von ihrem sozialen Umfeld beschriebenen Symptome auf. Der Punkt bei der ganzen Sache ist folgender: das Umfeld von Menschen mit "psychischen Unzulänglichkeiten" (wir nennen sie bequemerweise "die Verhaltensoriginellen") wird in gleichem Maße von ihnen selbst (klar), als auch von den sie umgebenden Menschen geprägt!
So wird ein Mensch, den die Umwelt als Freak abstempelt, nur als solcher wahrgenommen, egal was er auch tut! Jeder Satz, jede Handlung jemand anderes würde als normal aufgefasst werden, bei dem "Freak" allerdings nur als Bestätigung seines Andersseins.
Leider funktioniert dieses Prinzip nicht nur bei negativer Anerkennung, sondern auch bei der positiven Selbstbestärkung. Ein liebender Partner wird durch seine Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit das "Krankheitsbild" nur verstärken. Der "Patient" wird in seiner Rolle als kranker Mensch, dem man helfen muss bestärkt und wird dies niemals ablegen können - zum einen weil er nur so behandelt wird, zum anderen, weil er nur so gesehen wird.
Ich habe gelesen, daß du dein örtliches Umfeld verändert hast und nun in die gleiche Fallen getappt bist, wie schon zuvor einmal. Du bist immer noch in den gleichen Verhaltensmusten und der gleichen Selbsteinschätzung gefangen (<- nur die Einschätzung von jemanden der nicht glaubt besser zu sein, sondern der selbst mit seinen eigenen Mustern kämpft!).
Soweit die Theorie des guten Hr. Watzlawicks. Nun meine eigene Schlussfolgerung: ist man in einem solchen Teufelskreis gefangen, hilft es nichts, NUR das Selbstbild zu ändern. Durch die Reflektion des Umfeldes wird dieses Vorhaben ohnehin so stark erschwert, daß - selbst sollte es gelingen ein neues, bessers ICH zu definieren - die Umwelt es kaum akzeptieren würde. Und selbst wenn, dann nicht ohne feindselig darauf zu reagieren. Ändere deine Selbstsicht und ändere deine Fremdsicht - nötigenfalls (oder besser: auf alle Fälle?) durch eine Wechsel deines Freundes- und Bekanntenkreises.
Ich meine damit natürlich nicht, daß du die Menschen, welche in deinem Leben noch wichtig für dich sind aufgibst! Bei Leuten, die einen zwar durch ihre Sicht schwächen, aber im Grossen und Ganzen tatsächlich eine Bereicherung für die eigene Existenz darstellen, hilft oft ein klärendes Gespräch! Oder auch zwei. Oder mehr!
Ich denke, eine rationelle einschätzung seines Umfeldes hilft recht schnell zu entscheiden, wer einen wirklichen, emotionallen Nutzen für einen selbst hat und mit wem man nur noch deshalb Kontakt hält, weil man zu grosse Angst vor dem Alleinesein hat!
Noch mehr dazu zu schreiben wäre redundant, aber vielleicht hilft es dir ein bisschen!
Bye,
Ghostvoice!
Ich versuche mich kurz zu fassen. Möglicherweise habe ich einen kleinen Denkanstoss für dich:
Paul Watzlawick beschreibt sehr eindringlich, daß jedes Selbstbild starken Einflüssen der Umgebung unterliegt. Patienten, welche aus ihrem gewohnten Umfeld genommen werden (z.b. in Form eines stationären Aufenthaltes in einer psych. Klink), weisen oft keine der von ihrem sozialen Umfeld beschriebenen Symptome auf. Der Punkt bei der ganzen Sache ist folgender: das Umfeld von Menschen mit "psychischen Unzulänglichkeiten" (wir nennen sie bequemerweise "die Verhaltensoriginellen") wird in gleichem Maße von ihnen selbst (klar), als auch von den sie umgebenden Menschen geprägt!
So wird ein Mensch, den die Umwelt als Freak abstempelt, nur als solcher wahrgenommen, egal was er auch tut! Jeder Satz, jede Handlung jemand anderes würde als normal aufgefasst werden, bei dem "Freak" allerdings nur als Bestätigung seines Andersseins.
Leider funktioniert dieses Prinzip nicht nur bei negativer Anerkennung, sondern auch bei der positiven Selbstbestärkung. Ein liebender Partner wird durch seine Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit das "Krankheitsbild" nur verstärken. Der "Patient" wird in seiner Rolle als kranker Mensch, dem man helfen muss bestärkt und wird dies niemals ablegen können - zum einen weil er nur so behandelt wird, zum anderen, weil er nur so gesehen wird.
Ich habe gelesen, daß du dein örtliches Umfeld verändert hast und nun in die gleiche Fallen getappt bist, wie schon zuvor einmal. Du bist immer noch in den gleichen Verhaltensmusten und der gleichen Selbsteinschätzung gefangen (<- nur die Einschätzung von jemanden der nicht glaubt besser zu sein, sondern der selbst mit seinen eigenen Mustern kämpft!).
Soweit die Theorie des guten Hr. Watzlawicks. Nun meine eigene Schlussfolgerung: ist man in einem solchen Teufelskreis gefangen, hilft es nichts, NUR das Selbstbild zu ändern. Durch die Reflektion des Umfeldes wird dieses Vorhaben ohnehin so stark erschwert, daß - selbst sollte es gelingen ein neues, bessers ICH zu definieren - die Umwelt es kaum akzeptieren würde. Und selbst wenn, dann nicht ohne feindselig darauf zu reagieren. Ändere deine Selbstsicht und ändere deine Fremdsicht - nötigenfalls (oder besser: auf alle Fälle?) durch eine Wechsel deines Freundes- und Bekanntenkreises.
Ich meine damit natürlich nicht, daß du die Menschen, welche in deinem Leben noch wichtig für dich sind aufgibst! Bei Leuten, die einen zwar durch ihre Sicht schwächen, aber im Grossen und Ganzen tatsächlich eine Bereicherung für die eigene Existenz darstellen, hilft oft ein klärendes Gespräch! Oder auch zwei. Oder mehr!
Ich denke, eine rationelle einschätzung seines Umfeldes hilft recht schnell zu entscheiden, wer einen wirklichen, emotionallen Nutzen für einen selbst hat und mit wem man nur noch deshalb Kontakt hält, weil man zu grosse Angst vor dem Alleinesein hat!
Noch mehr dazu zu schreiben wäre redundant, aber vielleicht hilft es dir ein bisschen!
Bye,
Ghostvoice!
I'm not here - I'm just your imagination!
Guten Morgen,
erst einmal, so viel Aufmerksamkeit ist schon ein wenig krass für mich . Nicht falsch verstehen. Ich habe ansonsten häufig den Eindruck, dass mein Innenleben nicht von sonderlich hoher Relevanz ist. Damit wäre auch einer deiner Fragen im Ansatz zumindest beantwortet, Una (jetzt muss ich das nur noch mit dem Zitieren hinkriegen):
erst einmal, so viel Aufmerksamkeit ist schon ein wenig krass für mich . Nicht falsch verstehen. Ich habe ansonsten häufig den Eindruck, dass mein Innenleben nicht von sonderlich hoher Relevanz ist. Damit wäre auch einer deiner Fragen im Ansatz zumindest beantwortet, Una (jetzt muss ich das nur noch mit dem Zitieren hinkriegen):
Kurz gesagt, ja. In den letzten Jahren bin ich so verfahren: Ich habe ein Problem x (egal welches, sei es mal Probleme mit Partner, Uni, Freunden....), also schnappe ich mir meine Bücher und lerne bis ich nicht mehr denken, nicht mehr empfinden kann vor lauter Erschöpfung. Dass ich mich momentan selbst so stark fokussiere, hängt auf jeden Fall damit zusammen. Blöd gesagt, es überkam mich irgendwann, bei meinem ersten Zusammenbruch mit der Lungenentzündung, hat eine Denk- und Gefühlsspirale eingesetzt, die ich nicht mehr stoppen konnte. Ich habe mir zB meine Lungenentzündung sehr übel genommen (so, jetzt bist du nicht mehr arbeits-einsatz-sonstwie-fähig) und mir daraus ein Versagen gestrickt. So hat das wieder angefangen. Wie bereits geschrieben, ich bin schon einmal an diesem Punkt gewesen und dachte, ich hätte ihn endgültig überwunden. Auch das nehme ich mir übel.Was ist passiert? Hast Du verlernt Deine Gefühle wahrzunehmen?
Ja, nachdem ich deine Zeilen gelesen habe, ist mir selbst aufgefallen, wie paradox das ist. Ich habe deine Antwort gestern schon gelesen und sehr lange darüber nachgedacht. Irgendwie haben sie in mir ein positiveres Gefühl ausgelöst. Zumindest fühle ich mich heute nicht mehr ganz so wie der letzte Abschaum. Ich denke mir auch, dass du der "Wahrheit" recht nahe kommst mit deinen Zeilen/Gedanken, auf mich bezogen. Mal zu deinen anderen Fragen, dann wird es vielleicht etwas klarer, wie ich das meine. Mir ist aufgefallen, dass dieser Persönlichkeitsanteil der Versagerin ein Anteil ist, mit dem ich meine Kindheit/Jugend überlebte, weil dieser Persönlichkeitsanteil den Anforderungen als einziger gerecht wurde. Es gab zwei Leitsätze bei meiner Mutter: Der eine war, "hätte ich dich bloss abgetrieben!", der zweite war: "Du Versager!"- So komisch es klingt, durch den Versager hatte ich einen Platz in der Welt. Meine anderen Anteile wurden unterdrückt bzw hatten keine Chance.So mächtig bist Du vielleicht gar nicht,
dass Du der Grund für das Versagen im Einzelnen bist?
And do you ever lay awake at night? And do you ever tell yourself don’t try?
Don't try to let yourself down
Don't try to let yourself down
Ich führe mal hier weiter aus, will mich aber jetzt nicht so total verreflektieren . Andererseits habt ihr mir wirklich ziemlichen Input geliefert Ich bin dafür total dankbar. Das ist es, was mir im Umgang mit Menschen absolut fehlt. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber mein Hund der nimmt mich wahr, der überschreitet meine Grenzen nicht, der nutzt nicht jede Gefühlsäußerung von mir, um darauf rumzuklöppen. Wieso fühle ich mich in Gegenwart anderer Menschen so verletztlich und angreifbar?
Kommen wir zu dir, Ghostvoice. Man, du hast mir da eine Alternative geliefert, über die ich nie wirklich nachgedacht habe.
Sicherlich sagt so ein kopflastiger Teil von mir, der alles durchpsychologisieren will, "du findest diesen Gedankengang nur deshalb so verführerisch, weil du grundsätzlich Angst vor anderen Menschen hast".
Manchmal denke ich mir dann, wenn ihr wüsstet, wie sauer ich auf euch bin und es einfach nur runterschlucke.
Lg
Kommen wir zu dir, Ghostvoice. Man, du hast mir da eine Alternative geliefert, über die ich nie wirklich nachgedacht habe.
Sicherlich sagt so ein kopflastiger Teil von mir, der alles durchpsychologisieren will, "du findest diesen Gedankengang nur deshalb so verführerisch, weil du grundsätzlich Angst vor anderen Menschen hast".
Andererseits klingt das nach der Aussicht auf eine relative (?) Freiheit. Frei von den Erwartungszwängen anderer, die in mir eine bestimmte Person sehen. Vielleicht auch frei von dem, was ich als so übergriffig empfinde. Ich denke nämlich, dass ich meine Grenzen nicht besonders gut schützen kann. Ich habe so eine Tendenz, mich relativ klein vor anderen zu machen und kriege meine Bedürfnisse nicht so richtig geäußert, weil ich Angst vor den Reaktionen habe. Dass ich Menschen anziehe, die das ganz gut finden, liegt bestimmt an meiner inneren Einstellung, die sich in der Außenwirkung spiegelt. Ich werde nicht umsonst von anderen als sozial sehr verträglich und umgänglich charakterisiert.Ändere deine Selbstsicht und ändere deine Fremdsicht - nötigenfalls (oder besser: auf alle Fälle?) durch eine Wechsel deines Freundes- und Bekanntenkreises.
Manchmal denke ich mir dann, wenn ihr wüsstet, wie sauer ich auf euch bin und es einfach nur runterschlucke.
Lg
And do you ever lay awake at night? And do you ever tell yourself don’t try?
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