Tipps für Angehörige oder ist es zu spät

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Jesusechse
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Beitrag So., 03.01.2010, 19:21

Ja, das stimmt, aber ich dachte, dass Du doch in der ganzen Zeit doch auch immer wieder mit dem Thema konfrontiert warst.

Wenn es so aussieht, dann kannst Du vielleicht einfach wirklich nichts mehr tun? Ich meine, das gibt's ja leider im Leben, dass einem die Hände gebunden sind. Ich denke, Du kannst nur abwarten und sehen, wie es weiterläuft. Wenn er psychisch krank ist und deswegen jetzt umgeschult wird, dann kommt er in ein neues Umfeld, dort sind Leute, die spezialisiert sind darauf und auch viel Wissen und Erfahrung haben. Oft werden ja vorher alle möglichen Dinge gemacht, z.B. dass jemand in der Klinik nochmals begutachtet wird.

Vielleicht ändert sich doch noch was, wenn auch andere Menschen um ihn rum sind? Manche Menschen haben sich auch schon allein aus dem Sumpf gezogen, wenn neue Anreize da waren.

Aber für Dich selber muss auch irgendwann Schluss sein. Du kannst Dich nicht für was beschuldigen und Dir die Verantwortung geben, wo ein anderer sich aus Profitgier dazu hinreißen lässt, Menschen auf's Übelste zu intrumentalisieren.

Ich denke, was Du tun konntest, hast Du getan. Und wenn Du denkst, das war nicht perfekt und nicht gut genug? Sorry, Gothika, perfekte Menschen sind mir persönlich noch nicht begegnet. Und wenn man perfektes Verhalten von sich oder anderen erwartet, dann muss ich sagen, dass die Phase, wo Ehepaare zerstritten sind, sich trennen, getrennt leben, sich scheiden lassen und nicht mehr miteinander reden können, der Zeitpunkt, wo man es mit absoluter Sicherheit nicht finden wird.

Du musst das alles so sehen, wie es ist, aus der Situation heraus: Ex-Ehefrauen und auch an der psychischen Erkrankung des Ehepartners ausgebrannte Ehefrauen sind nicht die, die da schützend vor den Ehemann springen können.

Schau' Dir doch die vielen Ex-Ehefrauen von Alkoholikern an. Die müssen auch nur kucken, wie sie noch da rauskommen, bevor sie mit "absaufen". Rettungswille ist toll und nobel, dass Du ihm ehrlich helfen willst, sieht man, aber Du kannst es tatsächlich nicht. Das kann er nur selber. Und wenn Du selbst es vielleicht schrecklich findest, wie er jetzt lebt. Vielleicht fühlt er sich so doch auch wohl? Es gibt sogar Menschen, die sich in der Psychiatrie in der Fixierung geborgen fühlen. Man kann manches nicht immer verstehen, sondern muss es halt hinnehmen?

GLG

ausgefuchst

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Beitrag Mo., 04.01.2010, 05:32

Hallo ausgefuchst,

wie du ja fest gestellt hast, ist dieser Beitrag sehr lange. Nachvollziehbar, dass man nicht alles lesen kann. So aber zielt dein vermutlich gut gemeinter Beitrag an vielen Stellen weit an mir vorbei. Bitte habe Verständnis, dass ich - u.a. aufgrund eines sehr ausgeprägten Problems mich kurzufassen - daher nicht auf alles bzw. nicht so wirklich darauf eingehen kann. Ich werde vermutlich dennoch sehr viel schreiben, da es mir momentan sehr auf der Seele brennt. Egal ob es jemand liest oder nicht!
ausgefuchst hat geschrieben:Ja, das stimmt, aber ich dachte, dass Du doch in der ganzen Zeit doch auch immer wieder mit dem Thema konfrontiert warst.
Als Kindsvater werde ich immer "irgendwie" damit konfrontiert sein. Aber davon abgesehen war ich die letzten Monate NICHT damit konfrontiert. Wohl aber damit, was all diese Erfahrungen mit mir selbst angestellt haben. Sich selbst kommt man eben nicht aus.
Wenn es so aussieht, dann kannst Du vielleicht einfach wirklich nichts mehr tun? Ich meine, das gibt's ja leider im Leben, dass einem die Hände gebunden sind.
Tja, das ist immer noch die Frage, ob ich "irgendwas" tun kann. Tatsache ist, dass ich es nie versucht habe. Anfangs nahm man es noch nicht so ernst bzw. vertraute auf den Betreuer, später war ich selbst zu sehr im A***, und habe mir einreden lassen, dass es mich nichts angehe.

Ich erwäge - nach wie gesagt 14 Monaten Pause - ob es eine Möglichkeit geben mit dem Vormundsschaftsgericht in Verbindung zu treten, und ob ich überhaupt danach trachten sollte, oder mir weiterhin einreden lasse, dass mich das nichts anginge. Und ob mir das helfen würde all diese negativen Gefühlsmuster, die sich seitdem bei mir eingenistet habe, zumindest etwas abzumildern.

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Beitrag Mo., 04.01.2010, 05:33

Falls ich das noch nicht erwähnt habe: Natürlich gibt es so welche und so welche. Aber es kann doch nicht sein, dass ich und/oder der (Ex-)Mann immer wieder ausschließlich an schwarze Schafe geraten?! Das wäre schon sehr unlogisch. Deswegen zweifele ich so sehr an meiner eigenen Wahrnehmung. Und ganz unabhängig was mit dem Ex aktuell ist oder nicht, ICH habe damit ein Problem.

Vermutlich erklärt sich der ganze Mist aus drei recht simplen Faktoren:

(1) Geld regiert die Welt. Sicherlich würde mir der Anwalt helfen, wenn es dafür Kohle gäbe resp. ich Geld hätte. Aber da ich ausschließlich auf Prozeßkostenhilfe angewiesen bin, die für so etwas nicht aufkommt? Das wird beim nächsten Anwalt nicht anders sein!

(2) Die Sache ist den meisten Leuten zu heikeln und kompliziert. Deswegen wird man von einer Instanz zu anderen geschickt und keiner fühlt sich zuständig. Beispielsweise, der Jugendamts-Mensch, der nicht mal wusste, was ein "Messi" ist, und anschließend total blockte a la auf Nummer sicher gehen. Hinzu kommt - über ein paar Umwege - dass ich mich selbst einem hohen Riskio aussetze, wenn ich mich mit diesen "inkompetenten, lustlosen" Jugendamtsmensch anlege. Am Ende sitzen die am längeren Hebel und aufgrund einiger bereits vorhandenen Diskriminierungen muss ich da echt aufpassen, wem ich auf die Füße trete.

(Um genau zu sein lautete die Antwort des Jugendamts lapidar: "Wenn sie sich Sorgen machen, verbieten sie halt dem Umgang mit dem Kind. Punkt." Und danach wurde ich mehrmals abgewürgt. Die Familienberatungsstelle war so hingegen so ehrlich, dass sie halt zig mal betonte, dass sie sich "nicht zuständig" fühlte, Notärzte und Krisendienst hörten mir zwar zu, aber wollten sich nicht Finger verbrennen weil es da eben jenen Betreuer gibt, und so weiter)

(3) Aus den beiden ersten Punkten ergibt sich, dass es allgemein für sinnvoller angesehen wird, den Betreuer - nur weil er diesen Beruf hat - eine hohe Kompetenz und mehr Gewichtung als meinen Wort beizuräumen und die Sache auf ihn abzuwälzen.

Kurz und knapp: Es will eben niemand was damit zu tun haben!

---

Es ist für mich eine Frage, WIE ich selbst das verarbeitete. Mit welchen Glaubensätzen, Gefühlen und Weltbild ich aus der Sache heraus komme. Der Inhalt meines gestrigen Postings war zusammengefasst der, dass ich wohl bisher ziemlich auf dem Holzweg war.
Es ist fernerhin eine Frage, OB ich nicht doch irgendwas tun kann. Ein Beschwerdebrief ans Vormundschaftsgericht? Irgendwie herausfinden ob nicht doch irgendwo meine Rechte mit den Füßen getreten worden sind? Die Frage, WIE könnte ich trotz allem dem Betreuer etwas nachweisen. Und würde es mir danach besser gehen?

Eines kann ich versichern: Es nie versucht zu haben, kampflos aufgegeben zu haben, das war vermutlich ein Holzweg. Wobei es mir dabei mittlerweile schon lange nicht mehr um IHN geht (das schrieb ich bereits!), sondern darum was diese Resignation aus mir gemacht hat.

Es geht darum, WIE ich es verdauen soll. Der bisherige Versuch (2 Jahre!) war offenbar Mist.

Und ein weiterer innere Konflikt wird davon angeschnitten: Meine Überzeugung versus die allgemeine Meinungen, wie man sie z.B. in Foren wie diesen immer wieder liest. Worauf soll ich hören? Auf mich, gegenüber alle Widerstände und Selbstzweifel, oder auf die "Masse"?

Es ist insgesamt ein himmel,himmelweiter Unterschied - alles entscheidend - ob ich davon ausgehe, ob mein Ex freiwillig so und so gehandelt hat oder ob er einfach nur "krank" war. Damit steht und fällt die komplette bisherige Trennungsverarbeitung der circa letzten zwei Jahre. Und bedauerlicherweise hing von dieser Ehe meine Identität ab bzw. leide ich immer noch unter einer Identitätskrise. Das hängt alles zusammen.
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 05:35

Wer weiß? Vielleicht verrenne ich mich ja in irgendwas? In etwas, was mich für den Rest meines Lebens prägen wird. Aber wie soll ich es denn bitte-schön herausfinden?

Ich weiß, es klingt egoistisch. Aber ich mache mir schon lange keine Sorgen mehr um den Ex als Person. Als Person ist er für mich gestorben. Punkt. Ende. Aber es geht noch immer um die Frage WIE ich das ganze verarbeite, mit welchen neuen Glaubensätzen und Weltbild ich aus der Sache hinaus gehe.

Vom jetzt ausgehend, kann ich z.B. behaupten, dass ich...

... nie mehr jemanden glauben , vertrauen werde
... nicht mehr an die Liebe glaube
... mir einbilde, niemals nie nicht irgendwo kompetente Hilfe zu kriegen
... äußerstes Misstrauen gegenüber dem psycho-sozialem Hilfssystem und Frust
... Männerhass und Misantrophie entwickele
... mich selbst verachte
... mir selbst nicht mehr vertrauen kann
... einen richtigen Ekel und Hass gegenüber "psychisch Erkrankten" habe... (jetzt nicht in diesem Forum, aber wenn sie mir rl begegnen und zu nahe kommen würden), da ich überzeugt bin, dass man gegenüber psychische Erkrankungen sowieso absolut machtlos ist und sich selbst schützen muss
... durchaus auch Probleme mit meiner Mutterrolle und dem Kind, das das Kind seinem Vater zu sehr ähnelt in seiner Symptomatik und ich ja gelernt habe, dass man völlig machtlos ist
... usw.

All das ist natürlich keine Basis für meinen Neustart und um wieder auf die Beine zu kommen! All das hat sich bei mir die letzten 1,5 bis 2 Jahre festgesetzt. Natürlich ist daran nicht nur dieser Betreuer schuld, aber wieso das Hilfsystem so sehr versagte und alles so kam, wie es kam, da hat er sicherlich einen großen Anteil mit dran.

Ich leider auch. Oder nicht? Oder doch? Tja, wer weiß das schon. Tatsache ist, dass ich rückwirkend auch ein paar Punkte sehe, die ich hätte anders machen können. Wenigstens versuchen. Beispielsweise habe ich in den ersten zwei Jahren der Betreuerschaft aus diversen Gründen ebenfalls nicht versucht von mir aus Kontakt zu ihm aufzunehmen. Meinem Ex wäre das nicht recht gewesen.Bald schon gewann ich das Gefühl, dass es vom Betreuer ebenfalls unerwünscht sei. (Zu Recht, würde ich heute sagen!) Und ich war ehrlich gesagt selbst bereits so angeschlagen, dass ich recht froh drum war, es einer Fachkompetenz zu überlassen. Fehler oder nicht?

Und wieder: All die Jahre war es eben DIE Frage schlechthin ob ich den Ex als "unmündigen Kranken" oder "als mündigen Menschen mit halt einem ernsten Problem" wahrnehme. Das ist und bleibt die Schlüsselfrage!

Okay, mehr ins Detail:

Als mein Ex sagte, dass er sich einen Betreuer gesucht hat, war ich erleichtert. Was wohl verständlich ist. Da ich selbst bereits sehr angeschlagen war nach mehr als einem Jahrzehnt mit einem psychisch Kranken und eigener Vergangenheit (Kindheit) war mir das mehr als nur recht, so dass ich mich nicht darum gekümmert habe.
Bald schon hatte ich das GEFÜHL, dass der Betreuer leider doch nicht viel taugt. Aber ich dachte auch nicht daran, dass er schaden könne. Okay, auf der psychologische-menschlichen Ebene taugt er nicht, aber zwecks Schuldenregulierung und Postverwaltung war er ja dennoch ganz nützlich.
Also, habe ich mir das auch relativ egal sein lassen.
Bald darauf gewann ich den Eindruck, dass der Betreuer zwischen mir und meinen Mann stände. Leider kann man nie so genau sagen, was der Betreuer wirklich gesagt hat, was mein Ex gesagt hat usw. Aber was eben sehr auffällig war, das was ich mitbekam: Ich versuchte meinen Ex zu überzeugen, wie dringend er Therapie bräuchte und mein Ex blockte völlig ab. "Aber der HERR XY hat gesagt, dass ... DU verstehst das eh nicht. DU hast keine Kompetenz darüber zu urteilen."
Mittlerweile hatte ich das Gefühl, dass da eindeutig was nicht stimmt. Dass der Betreuer "was gegen mich habe". Was ich im Streit auch meinem Ex sagte, der mich als paranoid hinstellte.
Irgendwie war mir klar, wie das in etwa mit der Betreuerschaft abläuft, und der Betreuer eben auch alles andere als die ganze Wahrheit vom Ex kennt. Dass mein Ex keinen Kontakt zwischen uns möchte, der Betreuer auch nicht. Denn mein Ex litt sehr darunter, dass ihm jeder - vom seinem früheren Therapeuten, Eltern, Bekannten bis hin zu Arbeitsamtmenschen - sagte, er solle doch auf seine Frau hören! Das hat ihn ziemlich, salopp gesagt, angekotzt. Und nun kam da eben der Betreuer, der IHM nach dem Mund und "gegen die Frau" sprach. Gefundens Fressen.
...
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 05:37

Mittlerweile, nachdem der Betreuer schon oftmals zwischen uns stand und für Streit sorgte, (- was der Betreuer gewiss nie erfahren hat!) - war er mir durchaus ein Dorn im Auge. Was habe ich getan? Nichts. Denn ich ahnte immer noch nicht, dass er wirklichen Schaden anrichten könne und ich respektiere den subtilen, vermuteten Willen des Ex. Weil ich ihn eben nicht als unmündigen Kranken ansehen wollte. Weil es einfacher für mich war. Ich muss daher zugeben, dass ich NOCH NICHT MAL gefragt habe ob ich mal mit dem Betreuer sprechen könnte. Mir war klar, dass es so oder so unerwünscht sei. Sowohl vom Ex, der mittlerweile fürchten musste, dass sein doppeltes SPiel und Maskerade dadurch zerbreche als auch beim Betreuer der über die Aussagen des Ex wohl mitterweile einen schlechten Eindruck von mir hatte.

Dann kam sein absoluter Zusammenbruch und mit ihm die Trennung. Spätestens jetzt wurde klar, dass meines Erachtens der Betreuer richtigen Mist baut und wie abhängig der Ex in der Krise von ihm war. Aber ich war gleichsam in der Krise. Keinerlei Kraft. Keine Ahnung. (Hatte mich VORHER ja auch nie informiert!). Völlig am Boden zerstört. Etliche Leute, die auf mich einsprachen, es ginge mich nichts mehr an, ich solle erstmal an mich selbst denken usw.

Einmal, da wollte ich so einen Beschwerdebrief schreiben. Wie der Teufel es will, geriet ich an eine Hochstablerin, Drogendealerin und Mietnormadin, die meine Wohnung mieten wollte und sich ausgerechnet als "freiberufliche Betreuerin" ausgab, mir helfen wollte um mich betreff Wohnung auszunehmen, der ich alles anvertraute, ... sehr strange Geschichte. Sie endete damit, dass die Frau mein Kind "entführen" wollte um die Wohnungsschlüssel zu bekommen und mich beim Jugendamt anzeigte, welches dann sehr viel Ärger machte. Und das während ich eh schon völlig am Boden war.

Auf jeden Fall: Jetzt war die Kacke am Dampfen, pardon, und wieder habe ich nichts getan. Null komma null. Tja, soll ich nun ein schlechtes Gewissen haben oder nicht? Und das ist eben u.a. je nachdem ob ich den "freien Willen" des Ex respektiere oder ihn eben als "unmündig" wahrnehme. Im ersteren Fall käme ich zu dem Schluss, dass es richtig war, mich nicht einzumischen, so wie er es wohl wollte. Im zweiteren Fall komme ich zu dem Schluss, dass ich diese Befindlichkeiten rechtzeitig ignorieren und mich drüber hinweg setzen sollen, z.B. in dem ich einfach zum Betreuer hingegangen wäre... (was ich mich aber eh nicht traute). Denn Namen und Adresse hatte ich ja die ganze Zeit.

Mit anderen Worten: NEIN, ich habe NICHT mein Bestes versucht! Wie soll man auch wissen, was das Beste ist, wenn man nicht weiß, woran man ist? Wenn man die Risiken nicht ahnt? Anderseits gehe ich davon aus, dass es nicht viel gebracht hätte mit dem Betreuer zu reden. Davon gehe ich aus. Anderseits gibt es ein paar Fakten, die der Betreuer definitiv nicht weiß. Vielleicht hätten die was geändert? Vielleicht auch nicht. Ich denke: eher nicht.

Bedenkt man, dass ich (jetzt erst!) endlich schriftlich und auch nur indirekt über seine Geschäftsunfähigkeit informiert wurde, spricht das ja nun doch eindeutig dafür, dass ich ihn eher als "unmündigen Kranken" hätte betrachten sollen. Seitdem habe ich nach langer Pause eben dieses Thema wieder aufgerollt.

Aber genug jetzt. Es brennt mir halt aktuell (wieder) auf der Seele. Nicht um Seinetwillen. Um Meinetwillen. Das gebe ich zu.
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MrN
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 09:38

Hallo Gothika,
ehrlich gesagt, ich blicke da nicht durch, und noch ehrlicher - warum bilde ich mir eigentlich ein, Dir helfen zu können (oder zu müssen), wenn ich doch nicht mal in der Lage bin, mich um meinen eigenen krummen Kram zu kümmern.

Also akzeptiere ich erst einmal meine Hilflosigkeit gegenüber Deinen Problemen und genieße meine Lage, für den ganzen Mist keine Verantwortung übernehmen zu müssen.

So, und nach diesen fiesen Behauptungen zum Selbstschutz kann ich jetzt auch mal ganz unbedarft ein paar Überlegungen darüber anstellen, wo ich ein Licht am Ende Deines Tunnels vermuten würde, so es denn eines gäbe...

1. Glaubensfreiheit?!
Wenn zwei auf einer Straße fahren, und der eine glaubt, es ist Linksverkehr, und der andere hält Rechtsverkehr für richtig, dann geht das zumeist gut.
Außer sie begegnen sich frontal - Auge in Auge, Zahn in Zahn.

2. Idealismus?!
Das Wünschenswerte vom Machbaren zu realisieren
oder
das Machbare vom Wünschenswerten...

3. Motivation?!
Wie bin ich in diese Scheiße geraten?
oder
Wo komme ich her, wo will ich hin?

4. Verantwortlichkeit?!
Wo, um alle Welt, bin ich da hineingeraten? Wer kann da was dafür?
oder
Was ist das schlimmste, was mir jetzt noch passieren kann? Wie bin ich am Besten darauf vorbereitet?

5. Handlungsfähigkeit?!
....

Ende der Rätselstunde. Merkst Du, worauf ich hinaus will?!
LG
MrN

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Jesusechse
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 10:14

Hi Du!

Gothika, Du bist am Durchdrehen, ganz ehrlich. Und hilflos ist eigentlich gar keiner, den Helfen geht durchaus, aber es kann ja nur Hilfe zur Selbsthilfe sein. Der Rest liegt dann bei Dir, ob Du dafür sorgen willst, dass es Dir besser geht.

Du musst innerlich loslassen. Dann geht's Dir besser. Und wenn Du das nicht kannst und weiter verkrampft und verbissen wie ein Pittbull an dieser Sache dran bleibst und dauernd wieder Deine Zähne da reinschlägst und Dich noch tiefer reinverbeißt, dann ändert sich für Dich nichts. Dann ist das Dein Lebens-, Gedankens- und Gefühlsinhalt.

Manche Umstände/Dinge kann man nicht auflösen. Dazu gehören Deine Themen. Es ist jetzt so, wie es ist. Es wird sich vielleicht auf Deinen Ex nie was ändern. Es wird sich auf absehbare Zeit vielleicht nie was an Deiner finanziellen Situation ändern, also kannst Du Dir auch keinen guten juristischen Rat leisten und ohne den, wird sich an der tatsächlichen Situation nichts ändern.

Und alle Deine Fragen, die Du hast, lassen sich auch nicht auflösen, weil Du zu Deinem Mann keinen Kontakt mehr hast und selbst wenn, wären sie wohl auch nicht zu beantworten.

Du musst schlucken, dass Du diese Dinge nicht mehr erfährst. Die Vergangenheit ist rum und lässt sich auch nicht mehr ändern.

Die Frage ist einfach, was Du jetzt in Zukunft aus Deinem Leben machen willst? Da geht's lang.

Mein Therapeut würde Dir, wie allen anderen Menschen, die emotional überfrachtet sind und damit ihr Gehirn ständig rotieren lassen, sagen:

NICHT DRAN DENKEN UND NICHT NACHDENKEN

Du analysierst was, was man nicht analysieren kann, weil Dir viel zu viele Infos fehlen. Das ist, wie wenn man einen Rechner mit einem Matheprogramm eine Gleichung füttert, bei der halt Angaben fehlen, der kann 100 Jahre im Kreis rechnen und kann's nicht auflösen.

Du pumpst Dich damit nur aus. Und wenn man Deine Beiträge hier liest, dann ist man schon nach zwei fix und fertig. Da kann das Forum nur noch mit Hilflosigkeit reagieren, weil Du so wie Du Dich überstrapazierst, auch andere überstrapazierst.

Das ist kein vernünftiger Umgang mehr mit dieser Sache und deshalb hört auch im "Hilfesystem", das Du so schlimm erlebst, keiner mehr richtig zu. Und wenn, dann wendest Du Dich ja auch an die falschen Leute. Der Einzige, der da was machen kann, ist Dein Mann und/oder der Vormundschaftsrichter.

Gothika, wieiviel Du durch die Erkankung Deines Exs in Mitleidenschaft gezogen wurdest, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber wenn jemand in einem Forum schreibt, dass seine Identität von dieser bestandenen Ehe abhing, dann ist das was, was ich höchst bedenklich finde. Das ist nicht das Übliche, wie man seine Ehe sieht und Identität entsteht aus einem selbst heraus, nicht aus der Partnerschaft.

Für mich mutet es so an, dass hier zwei Leute mit "ihren Macken" zusammengefunden haben. Eine Zeit lang hat das gespasst und dann gab's halt Probleme, obwohl man sich vielleicht ein Pandant zur eigenen Psychopathologie gesucht hatte, und es anfangs vielleicht gut lief.

Wenn Du mit dem allem nicht fertig wirst, dann mach' doch irgendwo Beratung oder Therapie.

Aber die werden Dir auch nichts anderes sagen können, als die Leute hier: Du musst Deinen Umgang mit dem allem ändern. Du musst Dir selber helfen, indem Du von diesen übertriebenen und verzerrten Überzeugungen wegkommst.

Und die sind verzerrt: Weder alle Menschen sind mies, weder alle Menschen im Hilfssystem sind mies oder schwarze Schafe (Helfen tut Dir niemand, weil Du Dich an die falschen Stellen gewendet hat oder weil nicht genug Handhabe da ist, was zu tun.), noch sind psychisch Kranke die Pest, vor der man sich schützen muss. Und am allerschlimmsten ist, dass Du schon anfängst, Dein Kind abzulehnen, weil es wie der Vater sein könnte!

Wenn er nur schlecht für Dich war, warum hast Du ihn geheirat? Ein paar gute Seiten wird er doch gehabt haben, oder? Und Dein Kind kann ihm noch so ähnlich sein und muss denoch nicht irgendwie seine Erkrankung auch entwickeln.

Dass Dir alles so vorkommt, wie es Dir vorkommt, liegt an Deiner Einstellung und an von Dir gebildeten Überzeugungen, wo Du nur noch das sieht, was schlecht! Und Du merkst es nicht und ich nehme mal an, so wie sich die Beiträge hier gestalten von Dir, Dir geht's richtig dreckig?! Das ist schade. Vielleicht solltest Du einfach aufhören, darüber nachzudenken.

So einfach sieht die Lösung aus. Aber Du musst sie wollen und zulassen.

GLG

ausgefuchst

PS Du kannst alles jetzt negativ sehen und überall Schreckgespenste oder einfach sagen: SHIT HAPPENS! Was Du erlebst, gehört zum Leben. Es ist nicht schön, aber war alles schon mal da. Man kann's schwer nehmen oder leicht, dran verzweifeln oder es als Erfahrung abbuchen. Wie Du damit umgehst liegt bei Dir?

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Jesusechse
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 10:27

Noch ein kurzer Nachtrag:

Du bist mit der Lage unzufrieden. Spürst, dass Du selber nicht die Kraft hast oder den Mut, was zu unternehmen, und gehst dann auf x Leute zu, und versuchst die zu animieren, dass sie für Dich aktiv werden so z.B. Notdienste, Arbeitsamtsmensch, Jugendamtsmensch. Die schieben Dich nicht hin und her mit der Ausrede "unzuständig", sondern sie sind unzuständig.

Das Einzige, was geht, ist: Mitteilung an das Vormundschaftsgericht. Und da müsstest Du dann persönlich dafür eintreten, was Du behauptest. Dazu fehlt Dir der Mut und es ist Dir zu riskant, weil Du merkst, Du hast nichts Brauchbares in der Hand. Das merken andere auch und niemand will sich dann für ein sinnloses Projekt vor Deinen Karren spannen lassen.

Entweder wirst Du selber aktiv und traust Dich oder Du hörst auf zu jammern, das sind Deine Alternativen. Mit allen Zickzackkursen im Sinne von "Ich will dagegen vorgehen... und bettel' alle an, damit die was tun!!! Aber KEINER hilft mir!", nimmt Dich niemand auf Dauer ernst.

Du kannst ja einen Brief ans Vormundschaftsgericht schicken und einfach nur Deine Besorgnis zum Ausdruck bringen, ohne konkrete Vorwürfe, und vielleicht so einen Betreuerwechsel anregen oder zumindest anregen, dass da sicherheitshalber überprüft wird, ob alles ok ist, oder ob da vielleicht ein Wechsel sein sollte oder ein zweiter Betreuer dazu kommen sollte? Das wäre vielleicht noch so ein Zwischending, aber man muss immer aufpassen, denn auch die Gegenseite hat Rechte.

Und wenn Du Dich nicht weiter vorwagen traust, dann steh' dazu und hör' auf, Dir zum Ausgleich Deiner miesen Gefühle das Hirn kaputt zu denken.

Das wäre mein Rat. Ob er von Dir willkommen ist, weiß ich nicht. Es war ein Versuch und mehr geht ja wohl nicht?!

Wie's der Vorposter schon gesagt hat: Hier hat jeder genug eigenen Mist, mit dem er schon heillos überfordert ist. Ich finde es von daher doch ganz nett, wenn sich andere hier mit Deinen Problemen abmühen. Zumindest soviel Anerkennung sollten die Leute in diesem Forum von Dir kriegen, meinst Du nicht?

GLG + Gute Wünsche für Deine Zukunft mit Deinem Kind!

ausgefuchst

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Beitrag Mo., 04.01.2010, 13:31

@Mr.N

Ja, okay, war gestern wieder mal ziiiemlich viel. Und ja, ist kompliziert. Ironischerweise fing ich jetzt hier unter dem Topic wieder an zu schreiben, weil es mittlerweile etwas entkompliziert ist... also, siehe die drei erwähnten Punkte: Im Gegensatz zu früher, weiß ich jetzt, woran es liegt, dass alles so schief ging. Glaube ich. Und ich habe meine Antwort auf die "Mündig" oder "Unmündig"-Frage. Glaube ich.

Aber worauf du hinaus willst, verstehe ich umgekehrt allerdings auch nicht.

Für mich ist es so, dass nach einer nun wirklich ausreichend langen Inkubationszeit das Thema wieder hochkocht, mit so einigen Emotionen. Vor allem eben der Punkt, dass es mir dünkt, dass ich mich gut 2 Jahre lang in die falsche Richtung habe beeinflussen haben lassen und dass die letzten 2 Jahre der absolute Holzweg waren.

@ausgefuchst

Und wieder schreibst du völlig an dem vorbei, was ich ausdrücken möchte. Ja, ich bin sogar verärgert. Aus mehren Gründen. Zum einen hat es einfach gar keinen Sinn groß zu diskutieren, wenn du nicht mal die Hälfe die Geschichte kennst resp. kapierst und sowieso überhaupt nicht eingehst auf das, was ich schreibe, sondern nur eine ewiglange Liste an oberflächlichen Floskeln herunterleierst, und du dich - wie du anfangs schriebst - mit Betreuer-Recht und Co auch überhaupt gar nicht auskennst. Ich denke, soweit dürfte das noch verständlich sein.

Aber vor allem verärgert mich eines: Du bist gerade ein Paradebeispiel für jene Sorte Mensch und ihre Art und Weise, WIE mich das alles vom richtigen Weg abbrachte. Genau das, was mich gerade so aufwühlt. Dass ich zwanghaft versucht habe auf so Leute wie dich zu hören. Genau das, was eben dieses Thema wieder auslöst und was mir gerade richtig wehtut und der Grund überhaupt erst war das Topic nach über einem Jahr aus der Mottenkiste zu holen.

Mit anderen Worten: Du hast nichts von dem kapiert, worum es mir geht. Nichts.
Das ist, als ob ich schreibe: Das und das tut mir weh und das und das lief schief, und dann kommt jemand völlig Fremdes daher, der sich einklinkt und meint mit Karacho EXAKT genau das jetzt erst Recht volle Breitseite tun zu müssen! Und das auch noch auf furchtbar eingebildete Art und Weise. Das ist sehr ärgerlich.

In aller Regel freue ich mich auch über diejenigen, die versuchen sich damit zu beschäftigen, wobei die meisten mich schon länger hier im Forum kennen. Allerdings nicht in deinem Fall. Dein NACHTRETEN in meine offene Wunden hättest du dir wirklich sparen können! Ich muss nich dankbar sein, wenn Leute sich einbilden, nur um vor ihren eigenen Problemen wegzulaufen anderen in offene Wunden reinzutreten. Da sage ich entscheiden: Nein, Danke!

Ich möchte dich daher ersuchen, mir hier nicht weiter zu antworten. Wenn ich noch eine weitere diese abgedroschen Floskeln hören muss, (egal von wem) dann explodiere ich. Ganz gewiss nicht alle Menschen, aber so Leute wie du machen mich mitterweile wirklich aggressiv.

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Beitrag Mo., 04.01.2010, 13:58

@All

Vielleicht mag der eine oder andere wundern, weshalb ich da so ungnädig auf jemanden reagiere, der sich so viel Mühe mit seinem Beitrag machte?

In letzter Zeit habe ich mich hier im Forum händeringend darum bemüht auf den Unterschiede der OB-Grundsatzfragen oder des WIE zu erklären, wieso ich auf das eine mitterlweile SO und auf das andere SO reagiere. Und ihre Beitrage waren eben EXAKT das Negativ-Beispiel.

Da geht es kein bisschen darum, WIE ich jetzt konstruktiv damit umgehen kann, weder Betreuer oder den entsprechenden Gefühlen. Sondern es ist ein Sammelsummurium von OB-Fragen: OB ich überhaupt darüber nachdenken soll?! OB meine Wahrnehmungen und Gefühle berechtigt sind. OB man überhaupt was unternehmen soll? Und so weiter. Und ganz richtig: Auf diese Weise führt zu das zu gar nichts.

Ja, ich klage über fehlende Hilfe. Und genau DAS ist ein Mechanismus, der weit verbreitet ist, wieso es nie dazu kommt, ich so frustiert bin und wieso ich manchen als stur und uneinsichtig erscheine. Ein Paradebeispiel. Und das direkt im Anschluss danach, indem ich versuche mitzuteilen, was all das bei mir für ungute Folgen ausgelöst hat. Das finde ich sehr unverschämt und als unangebrachtes Nachtreten!

Mir tut das Thema "Betreuer, Geschäftsunfähigkeit und Sorgerecht resp. Rechtliches" deshalb im Moment so weh, weil ich seit kurzem wieder einmal erfahren musste, dass es SO VERFLUCHT EINFACH einfach wäre mir zu helfen, wenn ich als Betroffene den Wald vor lauter Bäume nicht sehe. Aber das offenbar kollektiv zu viel verlangt ist. Weil man ja grundsätzlich erstmal alles in Frage stellt. OB... dies und jenes.

Wer mich hier schon länger kennt, weiß sehr vermutlich, dass solche emotionalen Aussagen von mir wie "das tut mir weh" und "ich bin verletzt, weil..." doch eher die Ausnahmen sind. Aber das ist vielleicht auch mal nötig, dass ich vom Herzen und emotional schreibe statt mich hinter dem Verstand zu verstecken. Und dann kommt jemand daher und... "grad erst recht".

Da schreibe ich gerade ausführlich, wie weh und Leid es mir tut, dass ich mir habe einreden lassen, nichts zu tun, und dass dies wohl ein Fehler war. Und wie sehr es mich mitnimmt, kampflos aufgegeben zu haben. Weiß im Moment noch nicht, wie damit umzugehen. Und zeige mich auch für meine Verhältnisse ungewohnt dünnhäutig. Und kriege dann so einen Text reingedrückt, dass ich halt... "einfach aufgeben und nichts tun" soll. Danke aber auch.

Genau wegen so etwas bin ich so frustiert. Wieso ist es denn z.B. so verdammt schwer, wieso gibt es offenbar höchstens 1 von 100 dort draußen, der einem mal so was sagt wie: "Du musst auf dich selbst hören, nicht auf Rat von außen? Lern dir wieder zu vertrauen und auf dein innere Stimmen zu hören und nicht auf irgendwelche User in Foren?"

Natürlich weiß ich, dass dem so sein sollte. Aber zwischen Kopfwissen und Fühlen ist es nun mal bekanntlicherweise oftmals ein Unterschied. Ein bisschen Bestätigung wäre nicht schlecht, denn ich bin mittlerweile völlig verunsichert. Viel mehr verlange ich nicht. Oder konkreten praktischen Rat, WIE man dies und jenes angeht statt ewig lange OB man überhaupt...[dies und jenes]-Diskussionen. Aber nee, das ist ja alles zu viel verlangt...

Oh, ja. Super Ratschläge! Ich bin ja auch so dankbar! "Hilfe, wie soll ich mit diesen und jenem Gefühl umgehen?" - Kollektive Antwort: "Gar nicht."
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Jesusechse
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Beitrag Mo., 04.01.2010, 14:37

Hi Gothika!

Ich wollte Dich nicht verletzen, sondern es war ehrlich gemeint. Tut mir leid, wenn dieses Posting genau das Gegenteil erreicht hat.

Allerdings merkst Du in Deinem ganzen Kampf gar nicht, wie ungerecht Du anderen gegenüber bist und anderen Dinge unterstellst, die mit nichten so sind, wie sie Dir erscheinen.

Du erwartest Verständnis, aber umgekehrt beschuldigst Du einen da fiesester Dinge, die so nicht vorhanden sind. Gut, dann fühlt sich jetzt jeder getreten!

Ich komm' Deinem Wunsch gerne nach und werde mich nicht mehr äußern. Das geht klar.

Ich wünsche Dir trotzdem, dass es für Dich alles besser und einfacher wird!

GLG

ausgefuchst

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MrN
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Beitrag Di., 05.01.2010, 01:09

Hi Gothika,
was Deinen Ex angeht, so möchte ich inzwischen schon glauben, daß es für Dich zu spät ist.
Für Dich gilt aber eher

"Lieber spät als nie!"
(Russisches Sprichwort)

Also eigentlich ist es doch vollkommen egal, wie lange Du da auf der Leitung gestanden hast. Klar zwei Jahre sind zwei Jahre, aber nun siehst Du klarer und kannst überlegen, wie es weiter gehen soll.
Hast Du gerade akut einen Handlungsbedarf?!

LG
MrN

P.S. Mein Rätsel laß ich Dir mal hier...

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Beitrag Di., 05.01.2010, 02:12

Klar zwei Jahre sind zwei Jahre, aber nun siehst Du klarer und kannst überlegen, wie es weiter gehen soll.
Danke dir. Denn genau deswegen brennt es mir auch so auf der Tastatur bzw. dem Herzen derzeit. Weil ich gerade überlegen möchte, WIE es mit der neuen alten Erkenntnis weiter gehen soll... (und nicht die "Erkenntnis" dessen was ich wahrnehme in Frage zu stellen).
Hast Du gerade akut einen Handlungsbedarf?!
Rein pragmatisch weltlich muss ich gar nichts mehr tun außer sterben. Gibt es eigentlich grundsätzlich keinen Handlungsbedarf mehr für Irgendwas. Sorry, wenn es etwas zynisch klingen mag.

Ich mag's mal lieber so formulieren: Ich spüre einen starken inneren Drang und unglaubliches Bedürfnis der neuen alten Erkenntnis Taten folgen zu lassen. Aber was? Aber wie?

Vor allem da ich durch ein Morast aus scheinbar 2 Jahren völlig falschen mich selbst vergifteten Glauben/Verhaltensgewohnheiten kämpfen muss, die sich bombenfest eingenistet haben. Das nennt man wohl salopp "Zerreissenheit zwischen Kopf und Herz". Nur sind meine so hochgezüchteten Verstandargumente so dings- und bombenfest, dass sie beim besten Willen nicht mehr widerlegen kann.

Das heißt ich hab zwar diesen Drang jetzt endlich alles wieder anders zu machen, so wie es mir entspricht (und damit wieder auf meinen Weg zu kommen), aber mein Verstand zeigt mir gnadenlos den Vogel.

Das sind so Zeiten und Momente, wo man dann - z.B. wie in Liebesfilmen - plötzlich völlig irrationale Sachen macht, weil der Verstand einfach zur Seite geschoben wird, nichts mehr zu melden hat. Dazu gehört aber auch Mut und Selbstsicherheit, die man im Moment doch noch erheblich fehlen.

Ja, vielleicht wirklich ein Vergleich mit Klischee-Film: An irgendeinem Punkt scheint es ob der Freundschaft oder Liebe hoffnungslos verloren. Jeder versucht sein eigenes Leben weiter zu führen und irgendwie gelingt dies auch. Und dann kommt irgendein Zeichen, und man begreift: "Verdammt, das war ja doch ganz anders." Und dann kann den Protagonisten nichts mehr halten, und er sprintet sofort los, tut irgendetwas völlig irrationales (den neuen Job absagen, mitten auf dem Flughafen umkehren, spontan dafür entscheiden das bisherige Leben völlig über Bord werfen usw. halt)... und dann happy end.

Nur um es klarzustellen und dreifach zu unterstreichen. Das ist nur als Metapher gemeint, ich will ihn nicht zurück! Was ich zurück will ist MEINEN Weg und MEIN Leben. Und ja, da besteht dringend Handlungsbedarf. Und das ist halt mit dem Ex (bzw. der Flucht vor dem Thema, dem Aufgeben etc.pp) verknüpft. Sozusagen: Er oder es hat mich ja völlig abseits meines Weges und Persönlichkeit katapultiert. Wieder zurück ZU MIR zu finden, hieße zumindest teilweise wieder auf ihn zuzugehen. Indem ich mir z.B. wieder Mitgefühl eingestehe, dass ich mir zwanghaft verboten habe. Indem ich ihm in seiner Rolle als Kindsvater die Hand reiche. Und so ein Zeugs also. Eben mir selbst wieder treu bin.Was ich mir aber selbst sehr erfolgreich verboten habe. Was dies angeht, ja, da besteht Handlungsbedarf, weil ich nämlich systematisch eingehe und nicht weiß wie lange ich das noch ertragen kann.

Nur - um in der Metapher zu bleiben - wenn das jetzt ein Film wäre, steht man jetzt an einem Punkt, wo alle Tore und Mauern absolut dicht sind. Sozusagen das Warten auf ein Omen, der die "Energien" (die Interaktion) wieder zu fließen bringt, ganz gleich in welche Richtung. Wirklich egal in welche Richtung. Aber ich hege so den Verdacht, dass dergleichen nicht kommen wird und warten auch keine Lösung ist.

So hatte ich letzte Nacht erwogen, ihm eine offene Email zu schreiben nach vielen Monaten der absoluten Funkstille. Aber ich habe auch das Gefühl, dass es zum jetztigen Zeitpunkt nichts bringen würde. Und s.o. mein Verstand meldet sowieso akuten Widerspruch an.

Na ja, aktuelle Situation ist wohl die, dass sein Betreuer ihn wohl dazu überreden wird (oder es einfach tun wird, da ja Bevollmächtig) mich ob des Unterhaltestitel zu verklagen. Sozusagen werden da von seiner bzw. des Betreuers Seite aus gerade die Messer gewetzt. Ich denke nicht, dass mein Ex dies von sich aus möchte, aber so wirklich die Wahl hat er ja nicht.

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Beitrag Mi., 06.01.2010, 09:54

Gothika hat geschrieben: Ich mag's mal lieber so formulieren: Ich spüre einen starken inneren Drang und unglaubliches Bedürfnis der neuen alten Erkenntnis Taten folgen zu lassen. Aber was? Aber wie?
....
Das heißt ich hab zwar diesen Drang jetzt endlich alles wieder anders zu machen, so wie es mir entspricht (und damit wieder auf meinen Weg zu kommen), aber mein Verstand zeigt mir gnadenlos den Vogel.
Da sag ich doch gleich mal "Piep!".
Ich frage mich schon lange, was eine Frau mit Deinen Qualitäten irgendwo in der Pampa verloren hat.
Meinst Du wirklich, Dein überragender Verstand hat Dich da hin gebracht?!

Bitte versteh mich richtig:
Ich habe jedes Verständnis dafür, daß Du raus und weit weg mußtest.
Und auch dafür, daß Du im Grunde immer-alles-richtig-gemacht-haben mußt.
Wie oft hast Du Dir denn selbst kritische Fragen gestellt, und am Ende immer eine Schlußfolgerung gefunden, daß es richtig so war und ist, was Du getan hast und was Du tust? - Nämlich weil es tatsächlich das Einzige oder zumindest das Beste war, was Du tun konntest: Du hast nämlich für Dein, nein für Euer Überleben gesorgt.
Oder sehe ich da was falsch?!

Du hast also etwas wesentliches erreicht.
Aber auf die Frage, wie es jetzt weiter gehen soll, was bleibt da unterm Strich? - Die letzten Jahre waren von Fluchtverhalten, Zwangsgedanken, Zweifeln (hoffentlich nicht Verzweiflung) geprägt. Und so dämmert es Dir nun: Entsagung war gar nicht die Lösung...

Nach dem Überleben muß es wieder ein Leben für Dich geben. Und was hindert Dich daran?!
Vor allem da ich durch ein Morast aus scheinbar 2 Jahren völlig falschen mich selbst vergifteten Glauben/Verhaltensgewohnheiten kämpfen muss, die sich bombenfest eingenistet haben. Das nennt man wohl salopp "Zerreissenheit zwischen Kopf und Herz". Nur sind meine so hochgezüchteten Verstandargumente so dings- und bombenfest, dass sie beim besten Willen nicht mehr widerlegen kann.
Klar, Selbstzweifel werden schon mal zur Gewohnheit...

Also im "Widerlegen von Verstandsargumenten" kann ich gnadenlos sein. Zumindest das könnte ich tatsächlich für Dich tun. Und dann schauen wir mal.

LG
MrN

P.S. Was ist eigentlich Dein Fach? Ich meine, was hast Du studiert und wieviel fehlt Dir noch zum Abschluß?

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Beitrag Do., 07.01.2010, 03:11

Ich frage mich schon lange, was eine Frau mit Deinen Qualitäten irgendwo in der Pampa verloren hat.
Ich vermute mal, du meinst es nicht ironisch. Aber ich kann es momentan kaum anders sehen. Welche Qualititäten bitte schön? Nein, das ist kein fishing-for-compliments. Sondern ich kann momentan keinerlei (null! nada!) Qualitäten an mir selbst erkennen. Bitte auch keine Aufzählung oder so ein Unsinn, ich könnte es ohnehin nicht annehmen. Eher die Frage: WIE kann ich lernen, meine Stärken und potentiell vorhandene, aber verschüttete Talente wieder anzuerkennen?
Meinst Du wirklich, Dein überragender Verstand hat Dich da hin gebracht?!
Kommt darauf an, was man unter Verstand versteht, welcher bekanntlich recht biegsam ist. LOGIK ist/war es sicherlich nicht. Aber "Vernunft". Die so aussah, nicht auf die eigene Intuition sondern eher auf die Massen zu hören.

So formuliert klingt das ziemlich dämlich. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich mir selbst nicht glauben. Und weil ich mir selbst nicht glaube, den Rat im Außen suchend. Und da dieses sich kollektiv, weitgehenst einig war...

Am Ende kann man immer alles auf irgendeine Angst oder Zweifel reduzieren. Und der Verstand ist ein Opportunist ohnesgleichen. Bei jedem. Jahrelang argumentierte er FÜR die - ichsagmal - Ängste und gegen den (früher einst) ausgeprägten Instinkt. Und die Argumente sind durchaus sehr logisch, weitverbreitet, gut durchdacht, bombensicher...

... das erinnert mich an mein Studium und "Wissenschaftstheorien". (Um deine Frage zu beantworten: Biologie, Sozioethologie). Eigentlich sollte ich es wissen: Nur weil etwas logisch und in sich schlüssig ist, heißt es noch lange nicht, dass es tatsächlich ist.

Ich wählte also die eine Theorie, die da besagte, dass alle welche-auch-immer-Ängste berechtigt seien, und habe diese jahrelang gefestigt. Aber vermutlich auch nur, weil ich mit den anderen "Theorien" nicht weiterkam. Und sie schienen außerdem eindeutig widerlegt. Irgendwas musste ich doch "denken". Und entschied mich möglicherweise, wie mir nun dünkt, für das Falsche?

(siehe auch analog dazu die Beiträge in meinem Blog die letzten 24 bis 48 h)
Und auch dafür, daß Du im Grunde immer-alles-richtig-gemacht-haben mußt.
Meinst du das ernst? *skeptisch schau*
Wie oft hast Du Dir denn selbst kritische Fragen gestellt, und am Ende immer eine Schlußfolgerung gefunden, daß es richtig so war und ist, was Du getan hast und was Du tust? - Nämlich weil es tatsächlich das Einzige oder zumindest das Beste war, was Du tun konntest: Du hast nämlich für Dein, nein für Euer Überleben gesorgt.
Gott, ist mir das peinlich. Aber ich stehe offenbar wirklich völlig auf dem Schlauch.

Vielleicht so: Genau das ist doch das Problem, dass ich eben absolut nicht mehr weiß, was richtig und falsch ist, und deswegen so sehr im Außen such(t)e. Ich weiß es wirklich nicht! Nur eines begreife ich mittlerweile: Das sog. "Außen" wird mir da auch nicht helfen können.

Und ob Überleben... (ich würde es eher vegetieren nennen oder langsames, qualvolles Sterben) wirklich solch ein Verdienst ist?

Bitte glaube mir, dass ich NICHT um Mitleid heischen will. Ich schreibe es so, wie ich es wahrnehme. Nicht mehr, nicht weniger. Erschreckend neutral empfinde ich dabei. Nicht jammernd, auch wenn die Worte so wirken mögen.

Tatsache ist, ich mache mir selbst Vorwürfe, weil ich zu FEIGE für Suizid war.
Und so dämmert es Dir nun: Entsagung war gar nicht die Lösung...
Das ist wohl wahr. Aber nachdem ich ja so viele Jahre lang alle mir denkbar möglichen Lösungen versuchte,... was dann? WAS DANN?!
Nach dem Überleben muß es wieder ein Leben für Dich geben. Und was hindert Dich daran?
... dass ich nicht auf MEINEM Lebensweg bin, sondern vollkommen am falschen Ort zur falschen Zeit.

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