Zumutung oder zu sensibel?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Gedankentanz
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 15:16

Das mit dem gemeinsamen Spaziergang wäre eine schöne Alternative. Würde ich glatt machen. Aber kann es ja schwer vorschlagen oder?
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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tief_unten
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 15:30

Wieso denn nicht, was gibt es denn Schöneres, als einen romantischen Spaziergang mit psychisch beinträchtigten Personen, u. wenn dann 100 Euro in mein Börserl wandern, so ganz romantisch u nett, ha ha ha

Eigenartig, dass Leute ihren Psycho Arzt irgendwie mit einem Partner verwechseln ....

ahso ok, mein Psychologe ist ein Psychologe, hat Null Bock eigentlich mich privat zu kennen, macht es, weil es nicht schlecht bezahlt ist, wenn ich mir einbilde würde, dass diese Person nur ansatzweise sich wohl fühlen würde, mit mir gemeinsam außerhalb der Praxis Zeit verbringen zu wollen, hat die Therapie leider nicht gefruchtet ?

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Gedankentanz
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 15:46

Es geht doch nicht darum, Zeit mit ihr privat zu verbringen. Nur die Location zu wechseln....
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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tief_unten
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 15:52

jemand- der das seriös macht, steigt niemals auf ein Treffen außerhalb der Praxis ein;

psychische heilung hat viel mit Distanz zu tun.

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 16:34

Ich hab hier schon gelesen, dass Therapeuten auch mal die Therapiestunde draußen gemacht haben. Im Grunde ist es doch auch egal, wo man es macht, oder? Es bleibt ja trotzdem noch eine Therapiestunde und nichts anderes.


kaja
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 16:36

Du redest eine Scheizze das ist echt zum kotzen.

Romantik? Partner? Privat?

Was für kranke Vorstellungen in deinem Hirn vor sich gehen will ich echt nicht wissen Broken Wing/BloedeKuh/Eiswürfel oder als was auch immer du gerade wieder unterwegs bist.
After all this time ? Always.

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stern
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 17:39

Don't Feed für trolls...
Gedankentanz hat geschrieben: Fr., 27.04.2018, 15:00 Ja, fühle mich veräppelt.
Kann auch nicht verstehen, warum das dann weniger stören sollte. Zumal ich ja dann genau an der Wand liege....
Auf mich wirkt es eher so als sieht sie es als eine Art Aufmüpfigkeit bzw. Machtkampf, den sie therapeutisch behandeln will. Kann ich nicht beurteilen. Aber ich finde, Rahmenbedingung, die dermaßen nicht passend zu sein scheinen, gehören grundsätzlich und tatsächlich gelöst. Gibt sie nach, scheint das bei ihr Frustration zu erzeugen, weil sie das sonst nicht mit ihren Vorstellungen einer Therapie kompatibel ist. Gibst du nach, scheint das für dich alles andere als stimmig zu sein.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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candle.
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 18:40

Nur wieso fällt das jetzt erst nach über einem Jahr Therapie auf?

candle
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Solage
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Beitrag Fr., 27.04.2018, 20:50

Es gibt ja viele Theorien: Die Patientin wehrt sich und das bedeutet Autonomie = gut.
Die Patientin wehrt sich = Widerstand.
Die Patientin wehrt sich = negative therapeutische Reaktion oder Pseudoautonomie.

Die Libido haftet sich an ein neues Objekt (Therapeutin), klebt an diesem und will das dann doch nicht. Das heißt lieber wieder zurück in das "alte Mutterintrojekt", von dem es besetzt bleiben möchte, weil durch die Aufgabe dieses Introjekts eine Leere entstehen könnte, die die Therapeutin nicht zu füllen vermag. Eine vermeintliche Sicherheit.

Und dann gibt es moderne Auffassungen, dass an so einem Prozess beide beteiligt sind: Analytikerin und Analysandin.
Eine gegenseitige projektive Identifikation, die sich entsprechend auswirkt.

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Beitrag Sa., 28.04.2018, 09:18

Also was ich weiss, wenn man Dienstleistungen anbietet, in den eigenen "vier Wänden", dann darf in dem büro kein Bett stehen, oder man darf das Büro nicht im Wohnzimmer haben, ok (schlechter scherz am rande), bei einer psychotherapeutin darf eine Art Schlafcouch im Büro sein. hahah wie lustig, toller Gag

Mir persönlich ist sowas wirklich egal, Leute die sich gerade selbstständig machen oder am Anfang ihrer beruflichen Karriere sind, haben vlt. nicht so tolle Räumlichkeiten in einer sterilen Büro Loft, aber dann muss man sich halt im Klaren sein, dass es vlt nicht zu 100% hochseriös wirkt, wenn ich jetzt Dienstleistungen anbiete u daneben toben Kinder rum, kommt es vlt. nicht gut an ...


mio
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Beitrag Sa., 28.04.2018, 10:45

Gedankentanz hat geschrieben: Fr., 27.04.2018, 15:00 Kann auch nicht verstehen, warum das dann weniger stören sollte.
Ich glaube es hat was damit zu tun, dass durch das Liegen mehr "Distanz" (zum Gegenüber/der Außenwelt) erzeugt werden soll. Du also mehr "auf Dich" zurückgeworfen bist.

Wenn es gelingt diese "Distanz" ausreichend herzustellen dann könnte es sein, dass Dich die Geräusche der anderen nicht mehr so sehr stören. Stell Dir zB. vor Du bist am Meer und möchtest Dich unterhalten, aber die Brandung ist laut und so nervt es Dich, weil es Dich bei dem was Du möchtest stört. Möchtest Du hingegen nur entspannt da rumliegen und vor Dich hin träumen/in Dich reinfühlen "verwandelt" Deine Wahrnehmung die Brandungsgeräusche entsprechend. Weisst Du was ich meine?

Wenn Du auf die "Interaktion" zwischen Dir und Deiner Therapeutin "konzentriert" bist, dann stören Geräusche die Konzentration mehr, als wenn Deine Konzentration nach innen gerichtet ist.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 28.04.2018, 10:52

mio, die Couch ist nicht für autogenes Training da - im Gegenteil wird auf ihr der Fokus auf das Hören verstärkt, weil das Visuelle ausgeschaltet ist (zumindest hinsichtlich der menschlichen Kommunikation). Und ich habe jedes noch so kleine Geräusch viel intensiver wahrgenommen als sonst.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag Sa., 28.04.2018, 10:56

Philosophia hat geschrieben: Sa., 28.04.2018, 10:52 Und ich habe jedes noch so kleine Geräusch viel intensiver wahrgenommen als sonst.
Und glaubst Du, dass das so gedacht ist? Das glaube ich nicht.

Ich glaube der Patient soll sich AUF SICH fokussieren, nicht auf die Geräusche die der Therapeut macht oder die aus der Umgebung kommen.

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Montana
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Beitrag Sa., 28.04.2018, 12:31

Aha, der Patient SOLL. Und damit er das besonders gut lernt, sollte man es ihm dabei so schwer wie nur irgend möglich machen. Meeresrauschen wäre viel zu einfach, denn das ist ja ein relativ monotones Geräusch. Finden viele Menschen entspannend. Junge Mädchen, die plötzliche Lachsalven oder, noch besser, spitze Schreie von sich geben, sind viel besser geeignet. Da wird man nicht nur aus der Konzentration gerissen, sondern kann sich zwischendurch auch so richtig erschrecken. Toll.
Wenn ich mich besonders verletzlich mache, indem ich schwierige Themen bespreche und Gefühle nach außen sichtbar werden lasse, dann bin ich für jede Art von Störung ganz besonders sensibel. Dann zucke ich heftig zusammen, wenn bloß mal die Heizung knackt. Logischerweise begebe ich mich gar nicht erst "in diese Gefahr", wenn die Geräuschkulisse mich sowieso in permanenter Hab-acht-Stellung hält.
Aber vielleicht bin ich ja auch ein Sonderfall. Mich entspannt zum Beispiel auch Musik NICHT. Sie behindert meinen Gehörsinn und verringert die Wahrnehmung von Umgebungsgeräuschen. Das versetzt mich in Anspannung.


mio
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Beitrag Sa., 28.04.2018, 12:38

Montana hat geschrieben: Sa., 28.04.2018, 12:31 Das versetzt mich in Anspannung.
Ich glaube Dir das. Es geht mir auch nicht um eine Wertung sondern um einen Perspektivswechsel.

FAKTISCH passiert nichts nur weil im Nebenzimmer gelacht wird. Und FAKTISCH ist es möglich JEDES Geräusch zu "modifizieren".

Es wäre also eher die Frage zu stellen warum gerade DIESE Geräusche als störend empfunden werden und NICHT modifiziert werden können. Das ist ja auch keine "Dauerbelastung" an sich wie zB. eine extrem laute Straße an der man wohnt und die "schleichend" stresst. Und selbst da gibt es Menschen die das als positiv empfinden...also "modifizieren". Alles "gelernt".

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