Dem stimme ich zu, wobei das 'Zusätzliche' hier meiner Meinung nach das größte Problem darstellt - und das ist das, was man am wenigsten in einer wie auch immer gearteten Evaluation erfassen kann.Es ist alles andere als einfach, einen guten und kompetenten Therapeuten zu finden, bei dem zusätzlich auch die Chemie stimmt.
Was die Kompetenz betrifft: Auch das lässt sich ja leider nicht perfekt darstellen: Kompetent ist ein Therapeut sicher auch und vor allem dann, wenn er seine eigenen Grenzen erkennt - und den Patienten ggf. weiterschickt, auch nach längerer Zeit. Dann würde der Patient sicher zunächst nicht behaupten, der Therapeut sei 'gut', denn der Schmerz ist ja nicht wegzudenken. Somit läge in diesem Fall eine gescheiterte Therapie vor mit einem verletzten Patienten. Trotzdem kann der Therapeut kompetent sein - nur wird das in keiner Statistik auftauchen...
Andere Patienten halten ihren Therapeuten für gut, solange er sie nur lange genug behandelt, auch dann, wenn das gar nicht nötig wäre bzw. eigentlich abzusehen wäre, dass die Therapie nicht zum gewünschten Erfolg führt, weil die Abhängigkeit immer weiter gefüttert wird. Trotzdem wird der Therapeut ggf. das Prädikat 'besonders einfühlsam' bekommen, wo ein Gutachter womöglich eher 'ängstlich-depressiv' ankreuzen würde.
Ein Dilemma in der Psychotherapie ist, dass 'gut gemeint' nicht immer dasselbe ist wie 'gut'.