Jugendstil hat geschrieben:
Meiner Meinung nach solltest du darüber nicht nur enttäuscht hinweg gehen, sondern das ganz genau hinterfragen: Was war dir denn so wichtig, dass du darüber alle Bedenken beiseite geschoben hast?
Ja, das ist wirklich eine gute Frage - und leuchtturm hat Recht damit, dass es noch viel mehr Gründe gibt als schlechten Sex diesen Mann nicht zu heiraten. Ich glaube es war zum einen
1.
Hoffnung auf Besserung. Hoffnung darauf dass seine guten Absichten und Versprechungen in die Tat gesetzt werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt und er gab mir immer wieder neues Feuer für diese mit verbalen Beteuerungen. Doch letztendlich leere Versprechungen die bei meiner Erinnerung von Nichteinlösung auf Abwehr anstatt auf Endschuldigung treffen. Dann sagt er, dass ich mich auf mich selbst konzentrieren soll und ihn in Ruhe lassen. Das kann ich, aber nicht wenn ich ständig das Gefühl habe enttäuscht zu werden von ihm. Irgendwie ist das Band meiner endlosen Geduld gerissen.
2.
Die große Angst vor dem Alleinsein. Ich war in Australien sehr allein in meinem Studio Apartment ohne wirkliche Freunde und Familie als ich ihn traf. Meine Mutter ist eine sehr dominante aber labile Person, Alkoholikerin mit einem wirklich schweren Leben hinter sich. Es war mir unmöglich eine Beziehung mit Ihr aufrechtzuerhalten während ich 6 Jahre in Australien war.
3.
Seine manipulativen emotionalen Machtspiele haben meine eigentlichen Gefühle unterdrückt. Er hat seine Interessen durchgesetzt und sein Wille mit mir zusammen zu sein. Von Anfang an hat er sich an mich gehängt wie eine Klette und ist immer wieder neue Schritte gegangen, die mich von einer Trennung abhielten oder diese erschwerten.
4. Er hat sich am Anfang super bemüht um mich und war für mich da wie es nur mein verstorbener Vater für mich war. Ich habe mich damals oft so gefühlt als würde ich meine sexuelle Natur vergewaltigen damit ich einen Frund wie diesen für meine Seele gewinnen kann. Bis zu 3 Monate bevor ich ihn traf nahm ich Anti Depressiva, denn ich war in einer stillen sexuellen Beziehung mit meinem Sponsor, dessen Freund er war. Er hatte mir geholfen mich aus dieser Pein zu befreien und mir geholfen meine permanent residency zu erlangen ohne mich dem chef hinzugeben in den ich verliebt war aber der mich nur sexuell ausnutzte.
5. Mein Wort und meine Bedürfnisse ordne ich immer denen unter, die ich liebe oder von denen ich meine abhängig zu sein. Es ist mir immer unheimlich wichtig diesen zu gefallen und von Ihnen akzeptiert zu werden. Ist das auch nur leicht nicht der Fall und ich bekomme deren Kritik dann bricht für mich eine Welt zusammmen und ich bekomme panische Angst und Trauer. Ein Zustand,der mir bisher im Berufsleben geschadet hat und mir die Beziehungen zu Vorgesetzten und Mitarbeitern zur Qual machte.
Eventueller Grund: Meine Mutter ging für 1 Jahr lang weg als ich 2 Jahre alt war und ich glaube ich dachte was falsch gemacht zu haben und sie somit verloren und schrecklich vermisst. Mein Vater (meine Eltern geschieden seit Kindergartenzeit) hat mich geliebt aber war Choleriker, der mich in Angst und Schrecken versetzte, wenn es mal nicht nach ihm ging und generell sehr streng war aber auch sehr beschützend und viel Liebe gegeben hat.
6. Ich habe eine leichte Soziale Phobie seitdem ich in der Grundschule gehänselt wurde, ausgeschlossen und körperliche Gewalt, Einschüchterung erfahren habe. Zum Einen zwecks Westsachen von der Oma im Osten und zum anderen, weil ich vom Lehrer vor die Klasse gezehrt wurde und aus mir ein Paradebeispiel gemacht wurde wegen sehr guter Noten und weil ich den aggressivsten, dominantesten Anführer- Junge der Klasse nach kurzer Liebelei verschmähte.
Ich glaube all diese Gründe sowie seine super Familie mit der ich und meine Familie sich verstehen und eine anfangs sehr gute Zeit mit ihm haben mich zu einer Heirat statt seiner Abschiebung aus Deutschland bewogen.
Seit 3 Tagen ist er in Australien und ich kann nur daran denken wie unglücklich ich war mit ihm in den letzten Monaten und dass ich hier überhaupt nicht alleine bin ohne ihn. Ich fühle mich wieder lebendig und habe den starken Drang mein Leben neu zu gestalten und bin bereit für Veränderung/ Verbesserung. Gleichzeitig befürchte ich, dass eine Trennung ein emotionaler Schock werden wird mit wahnsinnig machendem Verlustschmerz, aber vielleicht irre ich mich.