Wann antworten Analytiker auf Fragen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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carö
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 14:08

liebe neko,

ich bin sehr sicher, dass das frustrieren eines menschen, dem man seine hoffnung und sehnsucht ja anmerkt, nie wirklich leicht fällt, wenn man ein mitfühlender und verstehender mensch ist .. aber es letztlich deswegen geschieht, weil man ihm weiterentwicklung wünscht und nicht ein verharren im modus des gefüttert werden-müssens... es ist nicht das nicht-frustriert-werden, das weiterbringt, sondern das gesunde mittelmass zwischen halt, zuwendung, nähe und natürlich auch gefüttert-werden sowie das versagen (müssen), frustrieren (müssen), vielleicht weil manches einfach auch nicht anders geht, weil es realität ist.

interessant ist ja auch, wieso du meinst, dass ihr das alles so leicht fällt bzw. umgekehrt wissen willst, dass es eben nicht so ist. weil du fürchtest, es könnte ihr gleichgültig sein, wie es dir geht ? oder, weil sie so sehr über den dingen steht ? also so weit weg von dir ?
soll es ihr deswegen auch ein wenig schwerfallen ?

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Dunkle
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 14:10

neko hat geschrieben: ich hätte es gerne wenigstens zu wissen, dass sie das nicht so locker auf dem absatz macht...ob denen das auch ein bisschen schwer fällt - keine ahnung...
Ja ja ja, das simd dann so die Fragen, auf denen man herumkaut....
Oh Ja....
Daraufhin wäre dann wieder die Frage, ob DIr das Genugtuung wäre, wenn Du wüsstest, ihr blutet das Herz, wenn sie DIch frustrieren muss...und was Dir diese Genugtuung bedeutete. UNd wenn nicht, wenn das nun eben einfach wirklich ihr Job wäre? Wäre sie dann die eiskalte Technikerin, die professionell frustriert? Wohin würde Dein Gefühl sie dann schicken?
Ich konnte meinem wenigstens entlocken, dass er es "versteht", wie schemrzlich dieses frustriert werden ist, wie auch immer...
"Wünsche sind dazu da, verstanden zu werden, nicht dazu, erfüllt zu werden....".
Ein schöner Spruch, um irre dran zu werden. Aber dann, um darin Sinnn zu erkennen...

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neko
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 17:30

ach mädels, ihr könnt fragen stellen ich hab noch mal in mich rein gehört - nein, ich will nicht wirklic, dass es ihr schlecht geht. dazu mag ich sie trotz alledem zu sehr. zu wissen, dass ihr ds nicht nur leicht fällt, hat wohl auch mit der abwehr und dekonstruktion meiner übertragungsflme zutun. es wär irgendwie wichtig für mich zu wissen, dass sie anders ist als meine mutter, die mich - so meine wahrnehmung - mit spielerischer leichtigkeit und völlig selbtverständlich fallen lässt. ich war so doof oder so weise - das weiß ich noch nicht - am donnerstag auf dem höhepunkt meiner psychotisch anmutenden verzweiflung meine mutter anzurufen und bekam - wie ich eigentlich vorher wissen konnte - zu hören, dass ich sie in ruhe lassen soll. vor kurzem hat sie schon einmal gesagt - also meine mutter, jetzt - dass sie nur ganz oberflächlich mit mir zu tun haben will. alles andere wär ihr zu anstrengend. ich weiß, ich weiß - wrum gebe ich mir das immer wieder ihr hinterherzulaufen. so richtig verstehe ich das auch nicht. n ja, auf jeden fall würde ich mir gerne sicher sein, dass meine therapeutin nicht aus der selben genervten indifferenz, aus dem ihre ruhe haben wolen und mich als zumutung erleben heraus reagiert. ein stück weit ahneich das natürlic schon - aber es gibt daimmer wieder diesen kleinen rest von zweifel.

weßt du dunkle, so ein satz zum verstehen meiner wünsche - das wär vielleicht auch was zum festhalten. meine mutter empfindet schon meine wünsche als moralische unverschämtheit. mein vater sah darin immer ein zeichen meiner charakterlichen liederlichkeit und schwäche - schon als ich 10 war. das tut weh - zumal ein teil von mir das auch immer geglaubt hat. ach herjee, im grunde weiß ich, dass meine t. anders tickt, im grunde gibt es da auch immer ein paar sätze von ihr. aber irgendwie reicht das manchmal trotzdem nicht. was reichen würde, weiß ich leider auch nicht wirklich. ich hoffe ich kriege das in der nächsten stunde hin, nicht gekränkt zu sein und trotzdem meiner enttäuschung ausdruck zu verleihen.

nur noch mal zum schluss: es hat schon mal zeiten gegeben, wo ich deutlich gespürt habe, dass meiner therapeutin manches schwer fiel. das war irgendwie auch ganz schrecklch, weil ich mich dann schuldig fühlte. diesmal hab ich sie bewusst keines blickes gewürdigt und bin einfach an ihr vorbei gerauscht. boah, ich merk grad, wie sie es macht ist es falsch...

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neko
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Beitrag Do., 04.11.2010, 13:18

ich schüttele grad mal wieder ungläubig den kopf: bin gerade aus einem 10 tage andauernden negativen übertragunsfilm aufgetaucht. und ich dachte, dass passiert mir nicht mehr. von stunde zu stunde war ich mir sicherer, das meine therapeutin mich gnadenlos auslacht, dass sie sich lustig macht:
über meine angeblichen fortschritte,
über meine unfähigkeit von ihnen zu erzählen (das war mit die stärkste und erschreckenste erfahrung überhaupt: mir sind die sätze so dermaßen im hals stecken geblieben, dass es weh tat),
über meine kindlich-symbiotische sehnsucht, die möge mich trotz meiner sprechunfähigkeit verstehn,
über meine arroganz, mit der ich annehme, dass sie sich mit mir freuen kann...
am ende war ich wirlich absolut sicher, dass sie genau so ist wie mein vater.

zuerst wurde ich dabei immer kleiner. dann habe ich sie immer verzweifelter angegrifen, wollte sie immer fordernder darauf festnageln, dass man manche ihrer worte gar nicht anders verstehen kann las abwertend und verächtlich. dabei war ich innerlich immer verzweifelter darüber, dass gerade alles den bach hinunter geht, ich die beziehung kaputt mache...aufhören konnte ich damit erst als ich gemerkt habe, dass sie langsam auch in so etwas wi eine verzweiflung gerät. ich hasse mich so dafür. im moment versuchen wir das anz langsam zu sortieren. ich bin aber irgendwie ganz verstört davon, dass meine therapeutin sich grad ganz vorsichtig wie in einem minenfeld bewegt. ich weiß, ich hab sie in dieses minenfeld hineingetrieben. aber ich hab angst, dass da ganz viel kaputt gegangen ist....sie sagte gestern zum schluss, sie wisse nicht ob sie das jetzt sagen solle, aber sie glaube das komme bestimmt zurück. und wenn nicht? wenn ich alles kaput gemacht habe? mir tut im moment alles weh....den satz habe ich gebraucht. so eine kleine infusion von zuversicht. was mich aber beunruhigt ist das davor geschaltete "ich weiß nicht, ob ich das sagen sollte."

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carö
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Beitrag Do., 04.11.2010, 13:36

liebe neko,

phuuu, klingt sehr anstrengend.
was mich aber beunruhigt ist das davor geschaltete "ich weiß nicht, ob ich das sagen sollte."
was beunruhigt dich daran ?
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*AufdemWeg*
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Beitrag Do., 04.11.2010, 13:37

Neko,
meine Therapeutin sagte in einem ähnliche Zusammenhang wie der von dir geschilderte:

"Aus einem Kreis kann man ausbrechen"

Mir hat das damals sehr geholfen,
dir vielleicht jetzt auch so ein bisschen

LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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neko
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Beitrag Do., 04.11.2010, 13:46

carö: was beunruhigt mich daran: schwer zu sagen. die vorstellung, dass sie sich regelrecht zwingen muss, mir was tröstliches zu sagen? der gedanke, dass ich nach meinem verzweifelten und wütenden rasen jetzt widerstrebend etwas bekomme, wos ich so lange eingeklagt habe? ich wollte ja von einer woche unbedingt von ihr hören, ja, sie haben einen großen schritt gemacht und beam es da nicht. mittlerweile weiß ich warum. ein teil von mir weiß, dass das alles noch überreste des übertragungsfilms sind, der mir sagt, sie sind widerlich, niemand kann sich mit ihnen freuen, iemand will ihre dankbarkeit...ein anderer teil hat den satz shr tröstlich gefunden. ein dritter teil fragt sich, wer ist das, der ihr eigentlich verbietet mir trost zu geben? meint sie damit die goldenen regeln der analytischen distanz, ein kodex, der den analytiker anhält, den klenten im saft seiner zerrissenheit schmoren zu lassen? (bei dem gedanken werde ih wütend) meint sie mich, weil sie befürctet, ich könnte ihr auch diesen satz als verhöhnung oder relativierung auslegen? (bei dem gedanken werde ich ganz traurig)

adw: ja ein teil von mir saugt den trost aus desem satz.

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Offy
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Beitrag Do., 04.11.2010, 13:48

Hi neko,

ich würde dir gern schreiben, wie dein Beitrag auf mich wirkt, natürlich ohne Anspruch auf Richtigkeit. Wirf es weg, wenn es Unsinn ist.

Fast zwei Wochen lang hast du die Therapie in Frage gestellt und die Gründe dafür bei deiner Thera gesucht. Sie konnte/wollte deine Bedürfnisse und Sehnsüchte nicht erfüllen, hat deine Erfolge nicht (ausreichend) gewürdigt und dich nicht verstanden. Dass sie in deinen Augen so war, lag an deiner Unfähigkeit, die Beziehung positiv zu halten. Soweit einigermaßen okay?

Jetzt dreht sich das alles und du suchst die Schuld für diese Übertragung und dein Befinden dabei ausschließlich bei dir. Du hast das Gefühl, ihr geht es wegen dir nicht so gut und sie ist unverhältnismäßig vorsichtig mit dir. Du hast sie durch dein Verhalten dazu gebracht, das Minenfeld zu betreten und nun muss sie unglaublich langsam und übervorsichtig einen Weg heraus finden. Derzeitiger Stand so korrekt?

Weißt du...es stimmt beides nicht. Weder hatte deine Thera an deiner Übertragungsgeschichte Schuld, noch DU jetzt an der Situation, in der ihr euch befindet. Du weißt doch, dass es in der Therapie nicht um Schuld geht, richtig? Und mal ganz ehrlich: Ich gestehe es nicht gerne, aber...so ungefähr ist der Automatismus bei mir auch, weswegen ich ungefähr nachvollziehen kann, was in dir vorgeht.
Als sie sagte, sie wisse nicht, ob sie das sagen soll, meinte sie vielleicht "nur", dass das bei dir unter Umständen wieder etwas Ungewolltes auslöst. Zu hohe Erwartungen an euch beide? ZU genaue Beobachtung, ob sie Recht behält? Fehlinterpretationen ihres Verhaltens? Es gibt da viele Möglichkeiten. Ich hoffe, du kannst das noch mal mit ihr zusammen klären. Ich spekuliere ja nur.


LG Offy
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neko
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Beitrag Do., 04.11.2010, 13:54

danke offy, deine beschreibung trifft es ziemlich genau. und ja, nachdem ich mit schuldvorwürfen um mich geworfen habe,fühle ich mich im moment selber ganz fürchterlich schuldig. ich hab ihr echt heftige dinge an den kopf geknallt. ich wollte damit immer aufhören.aber es ging nicht, ich musste den schmerz betäuben. mit ein bisschen distanz, weiß ich auch, dass mein momentaner "schuldimperialismus" fünf nummer zu groß ist. aber es fühlt sich grad sehr real an. ich möchte niemand sein, der immer nur in kategorien von schuld denkt. das hab ich lustgerweise ganz am anfang der therapie zu protokoll gegeben. und doch tue ich genau das immer wieder ich mag das nicht. aber es ist so.

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Offy
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Beitrag Do., 04.11.2010, 14:00

neko hat geschrieben:[...]fühle ich mich im moment selber ganz fürchterlich schuldig. ich hab ihr echt heftige dinge an den kopf geknallt. ich wollte damit immer aufhören.aber es ging nicht, ich musste den schmerz betäuben.
Du...das ist genau der Punkt. Es tut scheiße weh, was du in den letzten Wochen mitgemacht hast. Da wundert es doch nicht, dass der Schmerz so unerträglich wurde, dass er irgendwie gemildert oder umgewandelt werden musste. Wütend sein und sich abreagieren ist weniger schmerzhaft, denke ich.
Vielleicht würde es dir helfen, wenn du dich bei ihr für die heftigen Dinge entschuldigst? Natürlich nur, wenn du es auch wirklich so meinst. Das birgt allerdings schon wieder weiteres Explosionspotenzial. Was, wenn sie nichts dazu sagt, dir also nicht mal mitteilt, dass sie die Entschuldigung annimmt? Könntest du damit umgehen?

Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dieses "Betäuben" verstehe...


LG Offy
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carö
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Beitrag Do., 04.11.2010, 14:05

meint sie mich, weil sie befürctet, ich könnte ihr auch diesen satz als verhöhnung oder relativierung auslegen? (bei dem gedanken werde ich ganz traurig)
ich höre eher das heraus, ähnlich wie offy.
kann dieses hin und her sehr gut nachvollziehen, liebe neko. es ist leider echt harte arbeit, diese inneren stimmen genauer wahrzunehmen und dann zu versuchen bei sich selbst zu bleiben.

ich hab das gefühl, dass du dir ziemlichen druck machst... soll "es" jetzt gegen ende hin wegsein ? geht es auch ein wenig darum?
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neko
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Beitrag Do., 04.11.2010, 14:07

ich hab mich schon halbwegs entschuldigt, indem ich gesagt habe, ich sei sehr aggressiv gewesen und das sei nicht in ordnung. sie hat dann erst einmal zurück gefragt, wen ich mit aggressiv meine - mich oder sie. meine güte, verkehrte welt.

sag mal, kannst und magst du mir erklären, woher das kommt? warum bin ich so? mich erschreckt das grad wahnsinnig.

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neko
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Beitrag Do., 04.11.2010, 14:10

ja carö, ich in ganz entsetzt über das, was ich als meinen rückfall erlebe. meine t. hast gestern versucht dagegen zu halten, hat betont, dass sowas auch gerade dann passiert, wenn man einen sprung gemach hat. ich versuche das zu verstehen, höre den trost, bin dakbar fr die absicht, aber es kommt nicht in meinem kopf an. ich hätte das nicht mehr für möglich gehalten...

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Offy
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Beitrag Do., 04.11.2010, 14:26

neko hat geschrieben:sag mal, kannst und magst du mir erklären, woher das kommt? warum bin ich so? mich erschreckt das grad wahnsinnig.
Oh...ich bin nicht Fach, aber ich kann es mal aus meiner eigenen Erfahrung versuchen.
Ich habe jetzt leider nicht deine ganze Geschichte im Kopf, so dass ich nur relativ allgemein bleiben kann. Alles, was jetzt kommt, ist zum Großteil Spekulation, muss also nicht passen:

Du bist in deinem gesamten Leben oft schwer verletzt worden, angefangen im Elternhaus. Als Kind brauchst du Bestätigung, Liebe und Halt. Bekommst du das nicht, kann sich bei dir emotional nicht alles "normal" entwickeln. Dann gibt es aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten: absolute und bedingungslose Härte gegen dich selbst und andere oder überdurchschnittliche Verletzbarkeit. Beides kann auch abwechselnd aktiv sein. Dazwischen gibt es nichts.
Ganz schlimm wird es, wenn man zu jemandem emotionale Nähe empfindet. Man steht quasi nackt vor diesem jemand und jedes "falsche" Wort kann ein Dolchstoß sein. Fehlinterpretationen sind vorprogrammiert. Du hast eben nie lernen dürfen, dass du angenommen wirst, egal was du tust. Und wenn du dich entschlossen hast, in deinem Leben etwa zu ändern, in Therapie gehst und dann (durch Missverständnisse o.ä.) erneut schwere Verletzungen erleben musst, wird es von Mal zu Mal schlimmer. Irgendwann wird es unaushaltbar. Du kannst gar nicht mehr anders, als diesen Schmerz durch Aggression und "Umkehrung der Gefühle" rauszulassen.
Eigentlich magst du deine Thera, aber sie hat dich in deinen Augen verletzt, also darf das nicht mehr sein. Du hast es ja gar nicht verdient, dass sie dir gibt, was du brauchst. Beenden kannst du es aber auch nicht, also versuchst du, sie dazu zu bringen. Das würde dich darin bestätigen, dass es ja eh niemand länger mit dir aushält.

Es klingt abgedroschen, aber was du als Kind nicht lernen durftest, musst du dir heute ganz mühsam und mit viel Schmerz erarbeiten. Ich glaube, für dich wäre es sehr wichtig, immer mal wieder ein aufmunterndes und anerkennendes Wort zu hören. Winzige Kleinigkeiten, die für andere selbstverständlich sind, würden dir schon arg helfen. Mir scheint aber, dass es der Art, wie deine Thera arbeitet, widerspricht.


LG Offy

PS: Hoffentlich nicht zu wirr alles...
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neko
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Beitrag Do., 04.11.2010, 14:53

nee, offy, ganz und gar nicht wirrr. danke dir, wirklich: das hilft. ich hab das grad wirklich gebraucht, zu hören, dass es gründe gibt, dass das nicht an meiner ekelhaftigkeit liegt...zu deinen vermutungen über meine t.: sie hat das eigentlich sehr lange gemacht, mir bestätigung zu geben und sie macht das auch jetzt noch hin und wieder. gestern hat sie mir gegen meine wut gegen mich selber noch mal gesagt, we viel sich verändert hat und dass das nicht alles weg ist...nur manchmal höre ich das alles nicht, da höre ich nur abwertung, sich über mich lustig machen... ich "höre" richtig die verachtung, das gelächter. da ist kein durchdringen

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