Therapeuten-Ticks und andere Merkwürdigkeiten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stehaufmädchen
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Beitrag Mo., 30.11.2009, 21:53

@candle:

und gute nacht

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hungryheart
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Beitrag Di., 01.12.2009, 08:50

stehaufmädchen hat geschrieben: Ich will nicht in jeden Kopf gucken können, will nicht immer wissen, warum ich nun lachen muss, will nicht immer wissen, warum ich nun grantig bin und ich will auch nicht wissen warum ich das nicht wissen will.
Ich will all das SEIN! S E I N !



Sehe ich genau so.

Und diese Leichtigkeit lebe ich auch

Andererseits ist es ja das Wesen der Psychotherapie, genauer und tiefer zu schauen, Fragen zu stellen, Zusammenhänge herzustellen und zu verstehen....
Und wir sind ja hier im Psychotherapieforum.

Es muss ja kein Widerspruch sein zum manchmal-genauer-hingucken, sich für Zusammenhänge interessieren, Verstehenwollen, und trotzdem gelassen zu bleiben und einfach zu SEIN .
Für mich ist es das nicht.

Und für mich bedeutet auch Leichtigkeit und einfach SEIN, mein Gegenüber nicht scharf zu beobachten und mir über jede Regung und jeden Spleen Gedanken zu machen und dies oder jenes hineinzuinterpretieren.

Womit ich nicht behaupten will, dass es mir nicht doch ein wenig komisch vorkommen würde, wenn mir bei meinen anstehenden probatorischen Sitzungen ein Hochwasserhosen, eine räudige Kuscheljacke und rote Socken in Wildlederschlappen tragender Therapeut begegnet, der in seiner Praxis Durchzug hat, mir intensivst die Hand schüttelt, mich dabei lange, intensiv und stechend ansieht, und den Blick erst abwendet, wenn ich ihn errötend abwende, dann seine Socken auszieht und mir seine nackten Füße entgegenstreckt und abwechselnd summend und rülpsend dasitzt
Nimm was du willst und zahl dafür.

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stehaufmädchen
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Beitrag Di., 01.12.2009, 09:19

@hungryheart
hungryheart hat geschrieben:Es muss ja kein Widerspruch sein zum manchmal-genauer-hingucken, sich für Zusammenhänge interessieren, Verstehenwollen, und trotzdem gelassen zu bleiben und einfach zu SEIN .
Für mich ist es das nicht.
Richtig. auch ich attestiere mir hier mal frei heraus KEINEN Widerspruch.
Nur manchmal braucht man ein bisschen Pause und dann findet man sich in Threads wie diesen wieder und möchte nicht wissen warum (obwohl ja klar ist warum man hier ist, nur eben jeder aus einem anderen Grund)

AUCH (oder gerade?!?) in einem Psychotherapieforum

hungryheart hat geschrieben:Und für mich bedeutet auch Leichtigkeit und einfach SEIN, mein Gegenüber nicht scharf zu beobachten und mir über jede Regung und jeden Spleen Gedanken zu machen und dies oder jenes hineinzuinterpretieren.
Schön, daß Du es hier so konkret auf den punkt gebracht hast
hungryheart hat geschrieben:mit ich nicht behaupten will, dass es mir nicht doch ein wenig komisch vorkommen würde, wenn mir bei meinen anstehenden probatorischen Sitzungen ein Hochwasserhosen, eine räudige Kuscheljacke und rote Socken in Wildlederschlappen tragender Therapeut begegnet, der in seiner Praxis Durchzug hat, mir intensivst die Hand schüttelt, mich dabei lange, intensiv und stechend ansieht, und den Blick erst abwendet, wenn ich ihn errötend abwende, dann seine Socken auszieht und mir seine nackten Füße entgegenstreckt und abwechselnd summend und rülpsend dasitzt
HIHIHI...... das ist eine Vorstellung! da würde ich rückwärts MITSAMT dem Stuhl umfallen, meine Güte, ich wünsch Dir alles Gute für deine probatorischen Sitzungen

Grüße!
Stehaufmädchen

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situation
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Beitrag Di., 01.12.2009, 18:22

hungryheart hat geschrieben: Womit ich nicht behaupten will, dass es mir nicht doch ein wenig komisch vorkommen würde, wenn mir bei meinen anstehenden probatorischen Sitzungen ein Hochwasserhosen, eine räudige Kuscheljacke und rote Socken in Wildlederschlappen tragender Therapeut begegnet, der in seiner Praxis Durchzug hat, mir intensivst die Hand schüttelt, mich dabei lange, intensiv und stechend ansieht, und den Blick erst abwendet, wenn ich ihn errötend abwende, dann seine Socken auszieht und mir seine nackten Füße entgegenstreckt und abwechselnd summend und rülpsend dasitzt.
Super!!! You made my day...

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Freistil
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Beitrag Di., 01.12.2009, 18:36

hungryheart hat geschrieben:mit ich nicht behaupten will, dass es mir nicht doch ein wenig komisch vorkommen würde, wenn mir bei meinen anstehenden probatorischen Sitzungen ein Hochwasserhosen, eine räudige Kuscheljacke und rote Socken in Wildlederschlappen tragender Therapeut begegnet, der in seiner Praxis Durchzug hat, mir intensivst die Hand schüttelt, mich dabei lange, intensiv und stechend ansieht, und den Blick erst abwendet, wenn ich ihn errötend abwende, dann seine Socken auszieht und mir seine nackten Füße entgegenstreckt und abwechselnd summend und rülpsend dasitzt
Hahaha.........
Wie geil ist das denn bitte!!!!
Respekt, Hungryheart!

lg freistil,
erhellt nach einem laaangen Arbeitstag, der noch weitergeht um 20 Uhr...
Wenn das Herz denken könnte, stünde es still. (Pessoa)

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metropolis
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Beitrag Di., 01.12.2009, 20:20

mit ich nicht behaupten will, dass es mir nicht doch ein wenig komisch vorkommen würde, wenn mir bei meinen anstehenden probatorischen Sitzungen ein Hochwasserhosen, eine räudige Kuscheljacke und rote Socken in Wildlederschlappen tragender Therapeut begegnet, der in seiner Praxis Durchzug hat, mir intensivst die Hand schüttelt, mich dabei lange, intensiv und stechend ansieht, und den Blick erst abwendet, wenn ich ihn errötend abwende, dann seine Socken auszieht und mir seine nackten Füße entgegenstreckt und abwechselnd summend und rülpsend dasitzt
auch nach dem 3 mal lesen, lässt der Lachanfall nicht nach
Einfach genial...
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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metropolis
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Beitrag Mi., 02.12.2009, 15:26

ja, worüber ich mir schon wieder Gedanken mache :

es ist wohl typisch für Analytiker, dem Patienten beim Sprechen den Vortritt zu lassen. Ich finde das jedoch ungewöhnlich, dass mein Analytiker, sobald ich zum Sprechen anhebe, verstummt. Jedes Mal wenn wir gleichzeitig anfangen zu reden, gibt er nach, obwohl ich lieber hören wollen würde, was er zu sagen hat. Aber da ist nix zu machen, ich muss dann ran, auch wenn er vorher eigentlich mit seinem Kommentar noch nicht fertig war.

Ich finde diese Strategie einfach merkwürdig. Zumindest kenne ich das aus dem Alltag mit anderen Gesprächspartnern nicht. Da muss ich mich durchsetzen, wenn beide reden wollen.

die ewiggrübelnde metropolis
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Theodor Storm


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Beitrag Mi., 02.12.2009, 16:49

metropolis hat geschrieben:
es ist wohl typisch für Analytiker, dem Patienten beim Sprechen den Vortritt zu lassen. Ich finde das jedoch ungewöhnlich, dass mein Analytiker, sobald ich zum Sprechen anhebe, verstummt. Jedes Mal wenn wir gleichzeitig anfangen zu reden, gibt er nach, obwohl ich lieber hören wollen würde, was er zu sagen hat. Aber da ist nix zu machen, ich muss dann ran, auch wenn er vorher eigentlich mit seinem Kommentar noch nicht fertig war.
Dein Therapeut (wie meine Therapeutin) ist ein Analytiker. Am liebsten würde er gar nichts sagen, um aus Deinem Monolog auf Dein Unbewußtes schließen zu können. Irgendwann muß er aber dann mal mit seiner Deutung 'raus.
metropolis hat geschrieben:Ich finde diese Strategie einfach merkwürdig. Zumindest kenne ich das aus dem Alltag mit anderen Gesprächspartnern nicht. Da muss ich mich durchsetzen, wenn beide reden wollen.
Selbstverständlich ist das merkwürdig, kein Alltag eben. Schon das Setting bei einer klassischen Analyse ist ja völlig entgegensetzt des Alltags wo man sich anblickt. Manchmal fängt meine T. an, einen Satz zu sagen, ich setze ihn fort, sie ihren aber auch - und hernach korrigiert sie sich mit meinen Worten. Sie will mich möglichst unbeeinflußt hören, natürlich auch die Gestik usw. wahrnehmen.


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Beitrag Do., 21.01.2010, 13:21

Sir hat geschrieben: @ Quercus

Die Formulierungen Deiner T. anläßlich des Versterbens Deiner Eltern finde ich auch etwas eigenartig. Der T. ist doch in unserer säkularisierten Zeit sowas wie ein Ersatzseelsorger. Und der hätte bestimmt kondoliert.
Die Reaktion scheint therapeutenspezifisch zu sein. Meine Mutter ist gestern gestorben (ich war dabei), und meine Therapeutin (die den langen Leidensweg meiner Mutter kannte), reagierte heute darauf auch nicht mit Beileidsbekundungen. Das habe ich in dem Kontext auch nicht vermißt.

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Moni.
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Beitrag Do., 21.01.2010, 17:35

Hallo Sir, darf ich Dir mal still die Hand reichen... Moni

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stehaufmädchen
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Beitrag Do., 21.01.2010, 17:41

Abend Sir.............



...........................................................................................................................................................................(lange Pause)...............................................................

ich möchte Dir zur Anteilnahme auch die Hand reichen.
Egal in welchem Kontext das steht.

Liebe Grüße
Das Stehaufmädchen

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estelle
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Beitrag Do., 21.01.2010, 18:44

Herzliches Beileid,Sir.
Violetta.

"Hast Du Angst vor dem Tod?" fragte der kleine Prinz die Blume.

Darauf antwortete sie:" Aber nein. Ich habe doch gelebt,

habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt soviel ich konnte.

Und Liebe tausendfach verschenkt,kehrt wieder zurück zu dem,

der sie gegeben.

So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und

Verzagen verblühen."


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Beitrag Do., 21.01.2010, 18:56

Hallo Moni, Stehaufmädchen und Violetta,

herzlichen Dank für Eure Anteilnahme. Da das letzte Jahr für meine Mutter gesundheitlich sehr belastend war, und ich sie ja auch (mit zeitweise wochenlangem Übernachten bei ihr) sehr intensiv gepflegt habe, bin ich jetzt erstmal erleichtert, und mir geht es gut - ist natürlich viel zu erledigen (Wohnung auflösen etc.). Richtig trauern werde ich erst später können.

LG
Sir

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Xanny
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Beitrag Do., 21.01.2010, 18:58

Hallo Sir,

mir fehlen irgendwie die Worte. DAs tut mir leid für Dich und ich hoffe, dass Du nach allem noch die Zeit findest, zu trauern und Abschied zu nehmen. Dafür wünsche ich Dir Menschen, die Dich in dieser Zeit begleiten.

LG Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*


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Beitrag Do., 21.01.2010, 19:01

Danke auch Dir, Xanny, ich habe gute Freunde und die tolle Therapeutin.

LG
Sir

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