Wie sollen Jugendliche sexuelle Erfahrungen sammeln?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Eremit
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Beitrag Sa., 29.08.2009, 05:34

Affenzahn hat geschrieben:Was bedeutet der Hunger von gestern, wenn ich heute genug zu essen habe?
So einfach ist das nicht. Wer zu lange "gehungert" hat, zeigt Verfallserscheinungen, die nicht wieder rückgängig zu machen sind, auch, wenn es später noch so viel zu "essen" gibt. Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung. Wird dieser Bereich vernachlässigt, kommt es später zwangsläufig zu Problemen, bzw. zu einer veränderten Sexualität, und dies wirkt sich zwangsläufig negativ aus.

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fantamood
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Beitrag Sa., 29.08.2009, 10:31

hallo eremit,

wie meinst du das? -

"Wird dieser Bereich (Sexualität) vernachlässigt, kommt es später zwangsläufig zu Problemen, bzw. zu einer veränderten Sexualität, und dies wirkt sich zwangsläufig negativ aus."

welche probleme werden denn da zwangsläufig heraufbeschworen und was wirkt sich denn da negativ aus? könntest das bitte genauer erklären?

lg, aina


Eremit
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Beitrag Sa., 29.08.2009, 16:00

Ist natürlich nur von ABlern konkret nachzuvollziehen.

Ich gehe mal davon aus, daß Du, Aina, kein ABler bist, oder?

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chicheringrün
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Beitrag Sa., 29.08.2009, 23:35

Affenzahn hat geschrieben:Bemerkenswert finde ich, dass hier die Rede ist von der Enttäuschung, wenn man plötzlich "merkt", dass man scheinbar in der Jugend zu wenig Erfahrungen gesammelt hat. Man lebt doch in der Gegenwart (naja, natürlich tun das nicht alle ). Was bedeutet der Hunger von gestern, wenn ich heute genug zu essen habe? Erst recht, wenn es nur ein imaginärer Hunger ist ...
Eremit hat geschrieben:So einfach ist das nicht. Wer zu lange "gehungert" hat, zeigt Verfallserscheinungen, die nicht wieder rückgängig zu machen sind, auch, wenn es später noch so viel zu "essen" gibt. Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung. Wird dieser Bereich vernachlässigt, kommt es später zwangsläufig zu Problemen, bzw. zu einer veränderten Sexualität, und dies wirkt sich zwangsläufig negativ aus.
Affenzahn schrieb ja von plötzlich merken, d.h. man "merkt" bereits die "Verfallserscheinungen" an sich. Hat man in diesem Moment nicht bereits zu lange "gehungert"? Eine veränderte Sexualität ließe sich somit doch nicht mehr vermeiden.
Da man es dann eh nicht mehr ändern kann - und sich ständig kontrollieren wohl nichts bringt, sondern nur noch mehr fertig macht -, kann man sein Leben genießen, ohne sich ständig darüber Gedanken zu machen, ob man nicht gerade etwas verpasst (= "verhungert").
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candle
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Beitrag So., 30.08.2009, 13:10

Affenzahn hat geschrieben: Was bedeutet der Hunger von gestern, wenn ich heute genug zu essen habe? Erst recht, wenn es nur ein imaginärer Hunger ist ...
Wer niemals gelernt hat worauf er hunger hat, kann er diesen wohl nie stillen.

Dies fängt dann bereits in der frühen Sexualerziehung (Aufklärung) statt oder auch wie man Kindern Beziehungen vorlebt. So wird dies auch einfach übernommen und wiederholt. Bis dann der vermeintliche Hunger in späten Jahren wieder auftaucht. Da kann man nur für sich rausfinden, was für einen persönlich den Hunger stillt. Pitt hat es zwar offenbar selber nicht gefunden, aber auch so weitergelebt und vorgelebt und weitergegeben. Nur müssen die Nachkommen ihren eigenen Weg dazu finden (dürfen).

candle
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Affenzahn
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Beitrag So., 30.08.2009, 21:39

Eremit hat geschrieben:
Affenzahn hat geschrieben:Was bedeutet der Hunger von gestern, wenn ich heute genug zu essen habe?
So einfach ist das nicht. Wer zu lange "gehungert" hat, zeigt Verfallserscheinungen, die nicht wieder rückgängig zu machen sind, auch, wenn es später noch so viel zu "essen" gibt.
Zugegeben, das stimmt, jedoch kann ich mir bei der Sexualität keine Verfallserscheinungen vorstellen, im Gegensatz zum Hunger im engeren Sinn. Noch nie davon gehört.
Eremit hat geschrieben:Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Entwicklung. Wird dieser Bereich vernachlässigt, kommt es später zwangsläufig zu Problemen, bzw. zu einer veränderten Sexualität, und dies wirkt sich zwangsläufig negativ aus.
Ich weiss leider auch nicht, was du damit meinst, es würde mich aber interessieren. Ich finde, das gehört unbedingt in diesen Thread. Das Leben eines ABs ist mir übrigens aus eigener Erfahrung bekannt.
chicheringrün hat geschrieben:Affenzahn schrieb ja von plötzlich merken, d.h. man "merkt" bereits die "Verfallserscheinungen" an sich.
Eigentlich meinte ich das nicht. Allerdings weiss ich gar nicht, wie man es überhaupt merken könnte.
chicheringrün hat geschrieben:Da man es dann eh nicht mehr ändern kann - und sich ständig kontrollieren wohl nichts bringt, sondern nur noch mehr fertig macht -, kann man sein Leben genießen, ohne sich ständig darüber Gedanken zu machen, ob man nicht gerade etwas verpasst (= "verhungert").
Das meinte ich nicht, sondern etwas ähnliches: wieso sollte man sich über "entgangene" Erfahrungen Sorgen / Vorwürfe machen müssen? Wenn man in der Zeit dafür andere sinnvolle Ziele erreichen konnte ...

P.S.: Zusätzlich stimme ich dir zu, chicheringrün, dass es nicht optimal ist, sein Leben ständig zu optimieren zu versuchen. Denn die Suche nach dem Optimum braucht auch Zeit und Energie.

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Pitt
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Beitrag So., 30.08.2009, 22:59

Hi zusammen,
ich habe den Thread eröffnet, und insofern sollte ich mal was posten.
Eigentlich ist die Sache ganz simpel.
Es gibt unter jungen Mädeln und Jungs physisch und psychisch attraktive Menschen, die gewissermassen die "Qual der Wahl" haben.
Und es gibt unter beiden Geschlechtern Menschen, die eher froh sind, dass sie überhaupt mal als Sexualpartner "akzeptiert" werden, - dass sich überhaupt mal jemand in sie "verliebt".
Letzeres kann der Beginn einer wunderbaren dauerhaften Beziehung mit wundervoller bunter Erotik sein.
Die Frage, die jedoch bleibt, ist : Ist das sinnvoll?
Ist das Liebe?, - oder ist das eine Schicksalsgemeinschaft der "Verschmähten"?

Kurzum, - ich habe den Eindruck, dass das Eingehen einer anhaltenden Sexualpartnerschaft viel zu viel "emotionale Bindung" erzeugt, die der heutigen Zeit nicht angemessen ist.
So sehr ich die Wichtigkeit einer gemeinsam befriedigenden Sexualität als wesentliche Beziehungsäule gern betone, so irrsinnnig empfinde ich es, wenn Sexualität das tragende Fundament einer Beziehung ist.
Insofern halte ich es halt für bedenklich, wenn sich zwei Menschen deswegen "zusammentun", egal ob jung oder alt, weil sie schönen Sex miteinander haben.

Nächtlich verworrenen Gruss
Pitt


Eremit
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Beitrag So., 30.08.2009, 23:09

Pitt hat geschrieben:Und es gibt unter beiden Geschlechtern Menschen, die eher froh sind, dass sie überhaupt mal als Sexualpartner "akzeptiert" werden,
Und diese Menschen haben definitiv eine veränderte Wahrnehmung der eigenen Sexualität sowie der Sexualität des Gegenübers.

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candle
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Beitrag So., 30.08.2009, 23:23

Pitt hat geschrieben: Und es gibt unter beiden Geschlechtern Menschen, die eher froh sind, dass sie überhaupt mal als Sexualpartner "akzeptiert" werden, - dass sich überhaupt mal jemand in sie "verliebt".
Bist Du so einer dieser?

Ich kann mir nicht helfen, aber es fließt scheinbar ständig Dein ureigenes Problem ein in Deine Threads und andere Threads im sexuellen Bereich.

Ich sehe es so, dass prinzipiell jeder die gleichen Chancen hat. Nur stellen sich viele sich selbst in den Weg. Das einfach unter den Tisch zu kehren als "seelisches Wrack", finde ich etwas einfach.

Ansosnten finde ich es Schade, dass Du zu Deinen eigenen Sprößlingen kein Vertrauen hast, ihnen nicht zutraust für sie den richtigen Weg zu finden. Das ist doch ganz normal wie sie es tun. Wenn man jung ist, ist man voller Ideale. Warum möchtest Du diese Leichtigkeit der Unerfahrenheit und Jugend mit Deinen Erfahrungen überfahren?

Du kannst es offenbar nicht fühlen, diese seelische Bindung. Das tut mir echt Leid für Dich.

Machst Du zu Deinem Problem eigentlich eine Therapie?

candle
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Eremit
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Beitrag So., 30.08.2009, 23:39

candle hat geschrieben:Ich sehe es so, dass prinzipiell jeder die gleichen Chancen hat.
candle hat geschrieben:Wenn man jung ist, ist man voller Ideale.
So viel Idealismus hätte ich mir von einer Frau Deines Alters ja gar nicht erwartet.

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candle
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Beitrag So., 30.08.2009, 23:56

Eremit hat geschrieben: So viel Idealismus hätte ich mir von einer Frau Deines Alters ja gar nicht erwartet.
Da steht ja auch "jung".

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Eremit
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Beitrag Mo., 31.08.2009, 00:08

Äh, ich dachte, Du bringst beide Zitate in Zusammenhang - aber egal.

Diese Chancengleichheit existiert nur in Deinem Kopf, als Ideal. Darauf wollte ich ja hinaus.

Die Menschen sind eben verschieden, deshalb kann nicht jeder Mensch die gleichen Chancen haben. Absolut unmöglich. Es wäre ja auch nicht natürlich.

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Affenzahn
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Beitrag Mo., 31.08.2009, 08:41

Hallo Pitt
Pitt hat geschrieben:Kurzum, - ich habe den Eindruck, dass das Eingehen einer anhaltenden Sexualpartnerschaft viel zu viel "emotionale Bindung" erzeugt, die der heutigen Zeit nicht angemessen ist.
Warum nicht angemessen?
Pitt hat geschrieben:halte ich es halt für bedenklich, wenn sich zwei Menschen deswegen "zusammentun", egal ob jung oder alt, weil sie schönen Sex miteinander haben.
Du meinst, dass durch die "Zweckgemeinschaft für schönen Sex" etwas entsteht, was von einem oder beiden Parteien gar nicht gewünscht war. Warum entsteht es denn? Ist diese Gefahr bei deinem Kind / deinen Kindern gegeben?


Raziel
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Beitrag Mo., 31.08.2009, 12:52

Pitt hat geschrieben:Kurzum, - ich habe den Eindruck, dass das Eingehen einer anhaltenden Sexualpartnerschaft viel zu viel "emotionale Bindung" erzeugt, die der heutigen Zeit nicht angemessen ist.
Äh.... nur dass ich das richtig verstanden habe: Du zerbrichst dir den Kopf darüber, ob es richtig ist, dass eines deiner Kinder eine vernünftige Beziehung mit erfüllendem Sex führen sollte?

Ich dachte immer, dass jeder Mensch selbst herausfinden sollte, was gut für ihn ist.
Man liest sich
RazielBild

Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.


Eremit
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Beitrag Mo., 31.08.2009, 17:02

Der heutigen Zeit nicht angemessen?

Ist Liebe und Beständigkeit out? Trendverfehlung?

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