Artikel zum (mangelnden) Erfolg von Therapien
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Maika, aber wenn man das mal durchdenkt, dann muss man feststellen, dass das nun mal nicht so einfach ist, es sei denn, es ist etwas Eindeutiges vorgefallen. Selbst wenn jetzt innerhalb eines Jahres drei Patienten von Therapeut XY schreiben, dass sie unzufrieden waren, können das drei Querulanten gewesen sein. Der Therapeut selbst weiß ja, dass er kritisiert wurde, denn der erste Ansprechpartner ist immer der, dem man etwas vorwirft. Wenn er sich also nicht damit auseinandersetzen kann, wird er den Ball zurückspielen und den Patienten für unfähig erklären. Und schon ist man genauso schlau wie vorher.
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Nein, das kann nicht sein.stern hat geschrieben:Jein... das Gutachterverfahren soll eeeigentlich auch der Qualitätskontrolle dienen.
Den Bericht zum Gutachten sollen nur der Therapeut und der Gutachter kennen.
Im Regelfall.
Wenn es Widerspruch o.ä. gibt, werden ihn natürlich noch andere Stellen / Fachleute einsehen, aber auch hier geht es lediglich um die Bewilligung im Einzelfall. Das hat mit Qualitätskontrolle nichts zu tuen.
Bei dieser geht es um die Weiterentwicklung von Therapie insgesamt und um das Aussortieren von der Qualität regelmässig abweichender Therapeuten.
Das sind zwei unterschiedliche Anliegen: Das eine (Gutachterverfahren) ist auf die Bewilligung von PT-Leistungen für den Einzelnen gerichtet;
das andere auf die Qualitätsentwicklung von Psychotherapie insgesamt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Was meinst Du mit Querulanten? Meinst du damit, dass es Menschen gibt, deren Meinung Deiner Meinung nach prinzipiell nicht zählt oder ernst zu nehmen ist? Nunja, das wird ja dann auch in den Akten vorliegen (keine Geschäftsfähigkeit o.ä.). Ansonsten dürfte jeder mündige Mensch in der Lage sein, einen Evalutionsbogen dem Sinn nach auszufüllen.leberblümchen hat geschrieben:Selbst wenn jetzt innerhalb eines Jahres drei Patienten von Therapeut XY schreiben, dass sie unzufrieden waren, können das drei Querulanten gewesen sein.
Nö, eben nicht, sogar eher im Gegenteil.leberblümchen hat geschrieben:Der Therapeut selbst weiß ja, dass er kritisiert wurde, denn der erste Ansprechpartner ist immer der, dem man etwas vorwirft. Wenn er sich also nicht damit auseinandersetzen kann, wird er den Ball zurückspielen und den Patienten für unfähig erklären. Und schon ist man genauso schlau wie vorher.
Die Zeiten (-die zwei Dikaturen-), wo "Experten" Menschen einfach so für "unfähig" erklären konnten sind vorbei.
Es geht ja darum, dass das dann durch Zweitmeinungen gegenkontrolliert wird.
Und reagiert der Therapeut im Schlichtungsverfahren so ("Frau X ist halt totaaaal frustriert" etc.), so zeugt das dannn für alle Beteiligten nicht für seine Qualität ... ggfs. auch nicht derer seiner Zunft.
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wieder jein .pandas hat geschrieben:Nein, das kann nicht sein.
Den Bericht zum Gutachten sollen nur der Therapeut und der Gutachter kennen.
Im Regelfall.
ja, den Bericht kennen nur Therapeut und Gutachter (der Patient kann ihn aber einsehen)... der Gutachter ist aber auch eine Institution der (externen) Qualitätskontrolle, die anhand des Berichtes durchgeführt wird. Wenn z.B. Maßnahmen unpassend erscheinen, müsste der Gutachter das dem Therapeuten mitteilen, etc.
Aber natürlich (und Gott sei Dank) werden hoch-intime Berichte nicht auch noch Statistikern zum Fraß (d.h. zur Nutzung) vorgeworfen.
Zuletzt geändert von stern am Di., 15.04.2014, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Ach, ich meine damit, dass es Menschen gibt, die überall Streit suchen. Soll ja vorkommen...Was meinst Du mit Querulanten? Meinst du damit, dass es Menschen gibt, deren Meinung Deiner Meinung nach prinzipiell nicht zählt oder ernst zu nehmen ist?
Die Auswerter der Fragebögen könnten ja anhand eines Ratings (analog zur Kreditwürdigkeit von Staaten etc.) der Krankheitsbilder die Glaubwürdigkeit der Angaben "staffeln". Eine fiktive Staffelung könnte z.B. so aussehen:
- Münchhausen-Syndrom, Wahnvorstellungen (Angaben vermutlich falsch)
- paranoide PS (sehr mit Vorsicht zu genießen)
- narzisstische PS (na ja ...)
- Borderline (auch na ja ..)
- Angststörungen, Depressionen (Angaben wahrscheinlich verlässlich)
etc. etc.
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Naja, diese Staffelung wird es schon geben, nehme ich an.
Dann steht einer sinnvollen Evaluation ja nicht mehr sooo viel im Weg ...
Wenn man solche Staffelungen einführen würde, braucht man sich nicht mehr über Therapeuten zu beschweren, die die Patientenstörung als mit-determinierend für einen konflikthaften Verlauf sehen.
Wobei es so sein soll, dass manche Störungen eher zu einem Behandlungserfolg führen sollen als andere (Studie weiß ich jetzt nicht auswendig)... also evtl Abhängigkeiten von der Störungen sollten mMn auch berücksichtigt werden. Je stärkerTherapeuten unter Erfolgsdruck stehen, kann andernfalls begünstigt werden, dass man die Patienten bevorzugt, die erfolgversprechender erscheinen oder man selektiert danach, welche Behandlungen schneller durchgeführt werden können, etc.
Wobei es so sein soll, dass manche Störungen eher zu einem Behandlungserfolg führen sollen als andere (Studie weiß ich jetzt nicht auswendig)... also evtl Abhängigkeiten von der Störungen sollten mMn auch berücksichtigt werden. Je stärkerTherapeuten unter Erfolgsdruck stehen, kann andernfalls begünstigt werden, dass man die Patienten bevorzugt, die erfolgversprechender erscheinen oder man selektiert danach, welche Behandlungen schneller durchgeführt werden können, etc.
Zuletzt geändert von stern am Di., 15.04.2014, 18:16, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Tristezza: Es ist ja auch kein Geheimnis, dass bestimmte Verhaltensweisen bzw. Eigenschaften und Abwehrmechanismen typisch sind für bestimmte Störungen. Da wird der Eine halt schnell zum Heiligen und der Andere zum Monster... - erst recht, wenn die Therapie nicht funktioniert hat und man diese Spaltungen usw. nicht überwinden konnte.
Das klingt gerade so, als würde man zu Beginn der Therapie seinen Verstand abgeben und auf das Niveau eines Kleinkindes sinken.
Tja, man gibt zwar nicht seinen Verstand ab, aber emotional ist man in der therapeutischen Beziehung oft auf der Stufe eines Kleinkindes. Man fühlt sich z.B. so abhängig, dass man aus einer retraumatisierenden Beziehung nicht mehr rausfindet.
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Es lässt sich ja nun mal nicht leugnen, dass wohl viele der PT-Patienten gravierende Probleme im Erleben, in der Wahrnehmung, in Beziehungen usw. haben. Die schlagen sich dann natürlich auch irgendwo nieder. Wenn dem nicht so wäre, bräuchten wir die Therapie sicher nicht.
Und deshalb haben Therapeuten grundsätzlich Recht und die Wahrnehmung der Patienten ist falsch?
Ne, also so krank bin ich dann doch nicht.
Ne, also so krank bin ich dann doch nicht.
Bin froh, dass ich nach Abzug
- der psychotherapeutischen Fehldiagnosen
- der "psychosomatischen Beschwerden", die sich als organisch bedient herausgestellt haben und
- der "pathologischen" Verhaltensweisen, die zur normalen Entwicklung und zu den Entwicklungsaufgaben gehören
offensichtlich kerngesund bin.
Es ist alles andere als einfach, einen guten und kompetenten Therapeuten zu finden, bei dem zusätzlich auch die Chemie stimmt.
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- der "psychosomatischen Beschwerden", die sich als organisch bedient herausgestellt haben und
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offensichtlich kerngesund bin.
Es ist alles andere als einfach, einen guten und kompetenten Therapeuten zu finden, bei dem zusätzlich auch die Chemie stimmt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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