Cannabis Marijuana Joints: Süchtig mit Konsum ?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)

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S.Wortschatz
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Beitrag Fr., 31.08.2012, 14:45

Kommt ein S.Wortschatz, sich unwohl fühlend, zum Arzt geschleppt:
"Guten Tag, lieber Arzt: Ich hätte gerne Joints auf Rezept !"



"Na was fehlt ihnen denn, lieber Patient ?!"
"Ach wissen Sie, es ist so, ich bin Mensch, mir ist nichts Menschliches fremd ."



"Aha, dagegen ist für manche ein Gras gewachsen, rein und fein,
das darf ruhig ihre Wahl, Vitamine und ein Stimmungsaufheller sein"

"Wunderbar, ich zahle es auch selbst, mein Medikament,
Hauptsache ist, dass die Polizei mich nicht als Kriminellen anerkennt
und mir so meine Persönlichkeitsgrundrechte einfach aberkennt !"

"Natürlich sind sie total normal - und benehmen sich keineswegs asozial.
Im Gegenteil, die Strafverfolgung von heute ist ungerecht und katastrophal"


"So ist es. Sie wissen es. Ich weiß es . Nur die Alte Justitia stellt sich blind, taub und dumm.
Sie verletzt grob meine Menschenwürde und bringt mich noch eines Tages damit um -

bringt mich um meinen guten Ruf, um meinen Job, um Gesundheit - ohne berechtigten Grund.

Ich bin ja nur unter anderem Cannabiskonsument, und das ist auch gut so - na und ? "


"Reichten sich Fuchs und Hase, Folks und Vertreter, in der Sache verträglich die Hände,

wäre das ein Ansatz, ein guter Anfang, das Richtige und ein gutes happy ende ... !"





[center]peace

Gewidmet allen politisch Gestraften, Bedrohten, Verfolgten und den vielen politischen Gefangenen in Deutschland.

MfG,
S.Wortschatz[/center]
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maybe
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Beitrag Sa., 01.09.2012, 10:02

@Passat
Schade, dass du meine Fragen nicht beantwortet hast…
Passat hat geschrieben: Inzwischen habe ich allerdings mein "gesundes" Mittelmaß gefunden und erlaube mir hin und wieder einen Joint.

Das wünsche ich dir und jenen, die noch "süchtig" sind, ebenfalls für die Zukunft!
Trotzdem jetzt noch eine Frage: Warum schreibst du süchtig in Anführungszeichen? Für mich sieht das wie eine Verharmlosung aus…

Ich denk mal, du hast dich mit dem Thema Sucht bzw. Abhängigkeitserkrankung noch nicht näher befasst? Sonst wüsstest du, dass es Unsinn ist, irgendjemand als noch süchtig zu bezeichnen. Niemand ist noch süchtig. Wer einmal süchtig/ suchtkrank ist, bleibt es sein Leben lang. Man kann nur den Konsum einstellen und abstinent leben. Aber die Krankheit an sich bleibt bestehen. Und die Krankheit bedeutet: Ein kontrollierter Konsum ist auf Dauer nicht mehr möglich, d.h. das gesunde Mittelmaß, von dem du schreibst, gibt es für einen Süchtigen nicht! Jedenfalls nicht dauerhaft. Du bist mit deinem Wunsch an mich also völlig an der falschen Adresse.

Grüße
maybe

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Passat
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Beitrag Sa., 01.09.2012, 11:34

@maybe
Schade, dass du meine Fragen nicht beantwortet hast…
War es diese Frage, die du beantwortet haben wolltest?
Würdest du das auch zu einem Alkohol- oder Heroin-Abhängigen sagen?
Ich denk mal, du hast dich mit dem Thema Sucht bzw. Abhängigkeitserkrankung noch nicht näher befasst? Sonst wüsstest du, dass es Unsinn ist, irgendjemand als noch süchtig zu bezeichnen.
Doch, habe ich schon. Aber wo fängt beim Marihuana-Rauchen die Sucht an? Was macht da die Sucht aus? Da verhält es sich anders mit der Sucht, denke ich, als beim Alkohol oder Heroin.

Es kommt unbedingt auf die Beschaffenheit der Substanz an. Und vom THC wird man nicht körperlich abhängig, so wie der Alkoholiker vom Alkohol. Cannabis-Rauchen ist wohl eher eine rein psychische Abhängigkeit aus Gewohnheit, die der 'Süchtige' mit Willenskraft durchbrechen kann. Es sei denn, der Wille ist stark genug ausgeprägt.

Ich selbst habe eine Zeitlang sehr regelmäßig und nicht wenig Marihuana konsumiert - und bin sicher, dass ich süchtig nach dem Rausch und nicht nach der Substanz war. Irgendwann sagte ich dann zu mir, dass könne so nicht weitergehen und hörte von Heute auf Morgen auf. Es gab keine Entzugserscheinungen. Ich stellte lediglich eine mehrmonatige 'Angleichung' meines Bewußtseins an die sogenannte Realität fest. Denn das ist wesentlich für den gewohnheitsmäßig Berauschten: Es legt sich ein unwirkliches Bewußtsein wie ein Schatten auf das eigentliche.
Wer einmal süchtig/ suchtkrank ist, bleibt es sein Leben lang.
Das mag auf den Alkoholiker zutreffen - aber nicht auf jemanden, der eine Weile Cannabis geraucht hat.
Vielleicht nutzt du das auch ein bisschen als Ausrede, falls dein Wille mal wieder nicht stark genug ist und du 'rückfällig' wirst?!?

Gruß zurück,
Passat
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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maybe
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Beitrag So., 02.09.2012, 20:38

@Passat
wo fängt beim Marihuana-Rauchen die Sucht an?
Ich kopier das mal aus Wikipedia zum "Abhängigkeitssyndrom":

Zur Diagnose des Abhängigkeitssyndroms müssen nach der ICD-10 mindestens drei der folgenden Kriterien während des letzten Jahres gemeinsam erfüllt gewesen sein:

1. starkes, oft unüberwindbares Verlangen, die Substanz einzunehmen
2. Schwierigkeiten, die Einnahme zu kontrollieren (was den Beginn, die Beendigung und die Menge des Konsums betrifft)
3. körperliche Entzugssymptome
4. Benötigen immer größerer Mengen, damit die gewünschte Wirkung eintritt
5. fortschreitende Vernachlässigung anderer Verpflichtungen, Aktivitäten, Vergnügen oder Interessen (das Verlangen nach der Droge wird zum Lebensmittelpunkt)
6. fortdauernder Gebrauch der Substanz(en) wider besseres Wissen und trotz eintretender schädlicher Folgen


Bis auf die körperlichen Entzugssymptome gilt also für Cannabis genau das gleiche wie für Alkohol oder Heroin. Übrigens hat man bei einem Amphetaminentzug auch oft keine oder kaum körperliche Entzugssymptome. Trotzdem hat Amphetamin anerkanntermaßen ein hohes Suchtpotential (oder siehst du das da auch so harmlos wie bei Cannabis?). Ich hab bei meinem Cannabis-Entzug übrigens stark geschwitzt, konnte nächtelang sehr schlecht schlafen und hatte wenig Appetit. Mal ganz abgesehen von meinen psychischem Entzugssymptomen.

Meinst du, alles, was nicht körperlich abhängig macht, kann nicht wirklich abhängig machen?? Es gibt keine Glücksspiel-Sucht? Wenn ein Raucher aufhört und keine körperlichen Entzugserscheinungen hat, war er auch nie süchtig?
Cannabis-Rauchen ist wohl eher eine rein psychische Abhängigkeit aus Gewohnheit, die der 'Süchtige' mit Willenskraft durchbrechen kann
Das hört sich an, als wäre für einen Alkohol-Abhängigen der körperliche Entzug das schlimmste an seiner Sucht. Da liegst du aber gewaltig falsch… Das schlimmste ist auch für ihn die psychische Abhängigkeit. Also der Wunsch, die Substanz wieder und wieder zu konsumieren, obwohl man weiß, dass es einem schadet. Und zwar auch NACH dem körperlichen Entzug bzw. auch, wenn die Entzugssymptome nach dem ersten Bier am Morgen gelindert sind!

Um das noch mal klar zu stellen: Es geht mir nicht um jemanden, "der eine Weile Cannabis geraucht hat" (wie du schreibst). Es geht mir um einen Konsum, der in ein Abhängigkeitssyndrom (s.o.) ausgeartet ist.

Und es ist nach allem, was ich in den verschiedenen Suchtkrankenhilfe-Einrichtigen gehört hab, nun mal so: Abhängigkeitserkrankung besteht ein Leben lang. Egal, wovon man abhängig ist. Wenn du jetzt also sagst, das sei bei Cannabis anders, sagst du damit indirekt, Cannabis hat kein Suchtpotential.
Vielleicht nutzt du das auch ein bisschen als Ausrede, falls dein Wille mal wieder nicht stark genug ist und du 'rückfällig' wirst?!?
'rückfällig' mit diesen Anführungszeichen bedeutet, dass ich eigentlich gar nicht rückfällig werden kann, da ich ja nicht wirklich süchtig bin? Oder was haben diese Anführungszeichen jetzt wieder zu bedeuten?! Ich versteh's nicht…

Jedenfalls, ich seh es so: Sollt ich wieder anfangen zu kiffen, ist es wegen beidem: Wegen meiner Suchtkrankheit genauso wie wegen meiner Willensschwäche.

Grüße
maybe

P.S. Du warst süchtig nach dem Cannabis-Rausch aber nicht nach der Substanz? Das musst du mir aber mal näher erklären… bitte! Der Rausch ist ohne die Substanz doch gar nicht möglich. Bist du abhängig vom Rausch, bist du zwangsläufig abhängig von der Substanz, die diesen Rausch erzeugt. Oder wie soll das sonst funktionieren?

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Passat
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Beitrag So., 02.09.2012, 21:51

Naja - 'Sucht' nach ICD-10 ...

Dennoch hat z. B. Alkohol nicht nur die Psyche, sondern auch (oder vor allem) den Körper fest im Griff, was man von THC nun wirklich nicht behaupten kann. Aber sicherlich, da hast du recht, ist jede Form der Sucht (auch die völlig substanzlose Spielsucht) wohl allein psychisch dispositioniert.

Ich unterschätze THC als psychische Sucht-Substanz auch gar nicht und will das keinesfalls verharmlosen. Aber als Alkoholiker wäre ich sicherlich nicht von Heute auf Morgen ohne Weiteres von meinem Stoff losgekommen. Selbst wenn mein Wille stark war, hätte mein Körper das nicht mitgemacht. Also muß es einen grundlegenden Unterschied zwischen Sustanzen wie Alkohol und THC geben - und somit auch der Suchtausprägung.
Ich hab bei meinem Cannabis-Entzug übrigens stark geschwitzt, konnte nächtelang sehr schlecht schlafen und hatte wenig Appetit
Ich bin ja kein Fachmann. Aber aufgrund meiner eigenen Erfahrung würde ich obige Symptome nicht als Entzugssymptome deuten, sondern - wie ich bereits schrieb - als ein Ausgleichen des zuvor oftmals benebelten Bewußtseins bzw. als eine Art 'Realitätsabgleich'. Ein Wieder-zu-sich-Kommen sozusagen. Denn unterschätzt wird wohl oft die Verdrängung 'echter' Gefühle während des Langzeitkonsums von THC. Insofern: Wenn der Stoff nun nicht mehr zur Verfügung steht, beschäftigen dich plötzlich wieder deine wahren Gefühle. Was zur Folge hat, dass du dich (leicht) überfordert fühlst und die eine oder andere Nacht schlechter schläfst.

Und auch die auffällige Appetit-Verlagerung, dass sich allmählich vom klareren Geiste zum Körper hin die Bedürfnisse verändern bzw. bewußter werden, ist in erster Linie eine nicht-physische Gewohnheitsveränderung.

Beim Zigaretten-Rauchen ist es etwas anderes. Nikotin ist eine Substanz, nach der vor allem der Körper schreit, wenn er sich daran gewöhnt hat.
Abhängigkeitserkrankung besteht ein Leben lang. Egal, wovon man abhängig ist. Wenn du jetzt also sagst, das sei bei Cannabis anders, sagst du damit indirekt, Cannabis hat kein Suchtpotential.
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe nur psychische von physischen Abhängigkeiten unterscheiden wollen. Und es sind vor allem die (auch) körperlichen Abhängigkeiten, die ein Leben lang währen. Beim Spielsüchtigen oder beim Cannabiskonsumenten hängt es allein von der Konstitution seiner Psyche ab. Wenn letzterer aufhört und einige Jahre später wieder anfängt zu kiffen, wird das nicht zwangsläufig wieder zum unkontrollierten Konsum führen, wenn sich inzwischen seine Psyche stabilisiert hat, wenn er einen befriedigenden Lebensinhalt gefunden hat usw. ...
'rückfällig' mit diesen Anführungszeichen bedeutet, dass ich eigentlich gar nicht rückfällig werden kann, da ich ja nicht wirklich süchtig bin?
Du bist sehr empfindsam für Anführungszeichen.
Wie ich das meine erklärt sich aus dem Absatz hierüber. Also: Rückfällig magst du nur zum unkontrollierten Konsum werden, wenn es dir nicht gelingt, den Mangel an Sinn in deinem Leben konstruktiv mit Interessen zu füllen. Gelingt es dir, wirst du künftig auch einen 'gesünderen' Umgang mit Marihuana finden.
'Süchtig' bist du im Grunde nur im Hinblick auf die Kompensation, durch die eben etwas anderswo Fehlendes ausgeglichen werden soll.
Du warst süchtig nach dem Cannabis-Rausch aber nicht nach der Substanz? Das musst du mir aber mal näher erklären… bitte! Der Rausch ist ohne die Substanz doch gar nicht möglich.
Wenn du in der Logik argumentierst, muß ich dir natürlich Recht geben.
Aber meine obige Antwort (im Sinne meiner Logik) impliziert ja bereits auch die Antwort auf diese Frage.

By the way: Man darf ja (und soll doch auch) Substanzen konsumieren, um einen Rausch oder etwas anderes herbeizuführen. Wer das hin und wieder maßvoll tut, ist längst nicht süchtig oder abhängig. Die Übertreibung jedoch, die Maßlosigkeit liegt in jedem selbst begründet. Und daran läßt es sich arbeiten.
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maybe
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Beitrag Di., 04.09.2012, 19:47

Hallo Passat!

Unterschiede in der Suchtausprägung… klar, die gibt es. Das Suchtpotential von Heroin ist natürlich viel größer als das von Cannabis z.B. Nichtsdestotrotz kann Cannabis süchtig machen. Und zwar m.E. eindeutig süchtig und nicht süchtig in Anführungszeichen.

Und ich bin mir da persönlich ganz sicher: Ich hab ein Abhängigkeitssyndrom bzw. bin suchtkrank und werd das mein Leben lang bleiben. Auch wenn ich mir diese Krankheit "nur" durch Cannabis erworben hab.

Rückfällig magst du nur zum unkontrollierten Konsum werden, wenn es dir nicht gelingt, den Mangel an Sinn in deinem Leben konstruktiv mit Interessen zu füllen. Gelingt es dir, wirst du künftig auch einen 'gesünderen' Umgang mit Marihuana finden.
'Süchtig' bist du im Grunde nur im Hinblick auf die Kompensation, durch die eben etwas anderswo Fehlendes ausgeglichen werden soll.
Das würde doch (wenn es denn stimmen würd…) genauso für Alkoholabhängigkeit gelten, oder? Die alleinige Tatsache, dass THC keine körperliche Abhängigkeit erzeugt, macht da keinen entscheidenden Unterschied. Wieso auch? Ob ich diesen "Mangel an Sinn in meinem Leben" nun mittels Kiffen oder Saufen oder Zocken kompensiert hab, spielt da doch im Endeffekt keine Rolle.

Aber aufgrund meiner eigenen Erfahrung würde ich obige Symptome nicht als Entzugssymptome deuten, sondern - wie ich bereits schrieb - als ein Ausgleichen des zuvor oftmals benebelten Bewußtseins bzw. als eine Art 'Realitätsabgleich'.
Es sind Symptome, die auftraten, als ich den THC-Konsum von heute auf morgen einstellte, also als ich vom THC entzog. Folglich sind's Entzugsymptome (die übrigens bei sehr vielen stark Dauerkonsumierenden ähnlich auftreten). Es sind keine Symptome einer körperlichen Abhängigkeit, das seh ich auch so. Ich seh das als "psychosomatische Symptome", also der Psycho-Stress des Entzugs äußert sich in diesen körperlichen Erscheinungen.

Beim Zigaretten-Rauchen ist es etwas anderes. Nikotin ist eine Substanz, nach der vor allem der Körper schreit, wenn er sich daran gewöhnt hat.
Nein. Da hat man viel mehr mit der psychischen Abhängigkeit zu kämpfen, dem craving, als mit körperlichen Symptomen. Nach dem Nikotin schreit die Psyche, der Körper nur sehr wenig (deswegen gibt es beim Nikotin-Entzug auch kaum körperliche Beschwerden. Meist weniger als beim Cannabis-Entzug eines Dauerkiffers).

Und es sind vor allem die (auch) körperlichen Abhängigkeiten, die ein Leben lang währen.
Wie kommst du denn da drauf?? Das ist das erste, was ich höre.

Du bist sehr empfindsam für Anführungszeichen.
Ja, wenn sie zum Runterspielen von Cannabisabhängigkeit dienen.

By the way: Man darf ja (und soll doch auch) Substanzen konsumieren, um einen Rausch oder etwas anderes herbeizuführen. Wer das hin und wieder maßvoll tut, ist längst nicht süchtig oder abhängig.
Aber Hallo! Das würd ich jederzeit unterschreiben. Recht auf Rausch – keine Frage. Sucht ist dann aber ein anderes Thema.

Die Übertreibung jedoch, die Maßlosigkeit liegt in jedem selbst begründet. Und daran läßt es sich arbeiten.
Ich arbeite daran, seit Jahren. Und ein Ergebnis meiner Arbeit ist, dass ich eingesehen hab, dass für mich ein kontrollierter Umgang mit Cannabis nicht mehr möglich ist. Jetzt arbeite ich daran, diese Abstinenz zu leben.

Grüße
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FreudsLeiden
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Beitrag Di., 04.09.2012, 20:48

Was soll dieser Thread eigentlich????? *lol*
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Passat
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Beitrag Di., 04.09.2012, 21:10

FreudsLeiden hat geschrieben:Was soll dieser Thread eigentlich????? *lol*
Warum fragst du das?
"Alles entsteht durch den Konflikt" (Heraklit)

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maybe
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Beitrag Di., 04.09.2012, 21:17

FreudsLeiden hat geschrieben:Was soll dieser Thread eigentlich????? *lol*
Er bietet Möglichkeit zum Austausch zum Thema Cannabis - Sucht - Konsum. Wer hätte das gedacht

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FreudsLeiden
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Beitrag Di., 04.09.2012, 21:23

Ich bin ja nur unter anderem Cannabiskonsument, und das ist auch gut so - na und ? "
@Passat
wegen solcher Aussagen zum Beispiel... wenn sich jemand dem Kiffen verschrieben hat, meinetwegen, aber was haben die bunten Texte von Wortschatz mit Psychotherapie zu tun? Dazu gibt es doch genügend Hanf-Enthusiasten samt Medien und Foren, Demos, Aktivismus...

Und mir persönlich sind die bunten Texte mit verschiedenen Schriftgröße echt eine Warnung falls ich wieder einmal Lust haben sollte. Sie erinnern mich an die dumpfe Berauschtheit, die dieses Zeuch auslöst. Immer wenn ich im bekifften Zustand etwas dachte, dann kam mir das so wichtig vor, ....ich war die Königin der Welt und hatte ein großes Geheimnis entdeckt, auch wenn es schon auf jedem Kalenderblatt stand. Nüchtern betrachtet sind die Erkenntnisse aus der Bewusstseinserweiterung erbärmlich. Bekifft glaube ich ich, ich hätte magic pills genommen, die mich die Wahrheit erkennen lassen.

So das war mein Beitrag. Nüchtern.

danke, maybe. Habs geschnallt.
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Passat
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Beitrag Di., 04.09.2012, 21:46

Hallo maybe,
Und ich bin mir da persönlich ganz sicher: Ich hab ein Abhängigkeitssyndrom bzw. bin suchtkrank und werd das mein Leben lang bleiben.
Wenn du dir das einredest (weil es dir in der Klinik so gesagt wurde?), ist es wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Oder ein quasi ins Gegenteil gewendeter Placebo-Effekt. Wenn diese Einsicht für dich zum unbedingten Gesetz wird, oder gar zur Lebensmaxime, wird es auch nicht anders kommen.

Schade. Denn ich habe in dem Zusammenhang festgestellt, dass mein Glaube an einen positiven Umgang mit Marihuana in gewisser Weise von einem 'konstruktiven' Placeboeffekt begleitet oder sogar begünstigt wird. Ob du seine Wirkkraft nun für möglich hälst oder nicht. Es ist so.

Falls du eine Skeptikerin bist, was den Placebo-Effekt angeht, wirst du aber vielleicht für möglich halten, dass wir im Sinne der Verantwortung für uns selbst, uns möglichst positiv bestärken, in dem was wir tun (oder auch denken). Oder eben negativ.

Ich weiß, dass einst mein Konsum in gewisser Weise ein 'psychosomatisches' Verlangen befriedigen sollte. Das was du im Zusammenhang mit THC Sucht nennst. Ja, dieses Verlangen mag eine Sucht gewesen sein - aber keinesfalls eine chronische und lebenslang anhaltende, so wie das völlig anders z. B. bei Alkoholikern der Fall ist. Sie müssen trocken bleiben. Sonst sind sie ganz schnell wieder dabei.

Süchte verlagern sich übrigens auch. Ich z. B. rauche Zigaretten.
Ob ich diesen "Mangel an Sinn in meinem Leben" nun mittels Kiffen oder Saufen oder Zocken kompensiert hab, spielt da doch im Endeffekt keine Rolle.
Sucht ist immer eine Kompensation! Der Mangel ist die Ursache. Aber wie gesagt: die Ausprägung und die Art der Sucht ist jeweils eine andere. Auch Internet- oder Spielsucht ist nicht chronisch, wenn die Betroffenen ihr Problem erkennen - und an die Stelle des Zockens und Surfens einen konstruktiven Sinn in der Lage sind zu setzen. Dann bleibt von der vorherigen Sucht bzw. des Verlangens eines bestimmten Impulses nichts zurück.
Aber Hallo! Das würd ich jederzeit unterschreiben. Recht auf Rausch – keine Frage. Sucht ist dann aber ein anderes Thema.
Gelegentlicher, bewußt herbeigeführter, als etwas Besonderes und eher Seltenes wahrgenommener genußvoller Rausch ... ist legitim. Es sollte sich nur nicht umkehren. Denn das Leben ist dazu da, es größtenteils nüchtern zu bestehen.
Und ein Ergebnis meiner Arbeit ist, dass ich eingesehen hab, dass für mich ein kontrollierter Umgang mit Cannabis nicht mehr möglich ist. Jetzt arbeite ich daran, diese Abstinenz zu leben.
Wie gesagt: wenn du während deiner Abstinenz immer im Hinterkopf hast, dass du es nie wieder tun darfst, weil du dann erneut abhängig sein wirst, hat das sicherlich keinen günstigen (Placebo-)Effekt. So stehst du mehr als nötig unter Druck. Vielleicht wirst du irgendwann einmal überrascht sein, wie besonders und ungefährlich ein gelegentlicher Joint sein kann.
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Beitrag Di., 04.09.2012, 21:56

FreudsLeiden hat geschrieben:Und mir persönlich sind die bunten Texte mit verschiedenen Schriftgröße echt eine Warnung
Und mir persönlich sind sie sympathisch. Man kann daran erkennen, wie kreativ THC-Rauchen auch machen kann.
Und Wortschatz`Wort- und Satzkonstruktionen sind ebenfalls kreativ, und alles andere als stumpf oder dumpf. Außerdem wirkt er ausgeglichen und äußerst friedlich.
FreudsLeiden hat geschrieben:Nüchtern betrachtet sind die Erkenntnisse aus der Bewusstseinserweiterung erbärmlich.
Streng genommen sollte man natürlich ganz ohne Hilfe von Drogen zu seiner Wahrheit kommen. Aber ich muß sagen, dass mir die Bewußtseinserweiterung dank THC sehr dabei geholfen hat.
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FreudsLeiden
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Beitrag Di., 04.09.2012, 23:42

schön, dass du sagen musstest, passat
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Beitrag Di., 04.09.2012, 23:45

FreudsLeiden hat geschrieben:schön, dass du sagen musstest, passat
Wie meinen?
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Beitrag Mi., 05.09.2012, 17:12

! Entkriminalisierung ! = gleich ! = ?"Entschlimmisierung" ? von Drogen ?


[center]Entkriminalisierung bedeutet nicht eine Entschlimmisierung und Verharmlosung !

Entkriminalisierung bedeutet keine Freisprechung per se vor/von der Gesellschaft und nicht Drücken vor deiner / meiner / unserer Verantwortung ![/center]


Entkriminalisierung, das bedeutet für mich als Konsument konsequent
die Akzeptanz, die Wahrung und die Achtung und die Wiederherstellung
meiner Privatsphäre, Bürger- und Menschenrechte, freie Entfaltungsrechte.
Mein Bauch gehört mir ! Und alles andere an mir auch. Kein Bolzplatz für die Polizei !

Ich bin wie ich bin, und so wie ich bin, bin ich nun mal, ?, zu bunt, zu blass, ?!
bin ich wohl des einen Freud, und offensichtlich auch des anderen Leid, @Freudsleiden,



Eigentlich vertrete ich hier ganz konservative Ansichten, ganz ehrlich jetzt, finde ich,
das glaube ich, was die Liberalisierung und Legalisierung von Cannabis angeht, hier was
zum wichtigsten Beispiel für das *Sternchen* hinter dem UnWort Entkriminalisierung* nämlich,
gleich als erstes diese Erläuterung hinterher geschrieben, kurz und knackig, in 5 Punkten:

01. Der Kinder- und Jugendschutz ?
er gilt weiterhin strengstens und verschärft, beim Cannabis wie beim Alkohol.

Bist Du unter 18 ? Hier halte ich meine Meinung nicht hinter Berg oder Deich:
Kein Cannabis an Jugendliche unter 18 Jahren. Lasse es, lasse das nicht zur Gewohnheit werden, oder warte ab ab 18.
Das Gleiche gilt ähnlich für Zigaretten, Alkohol, Zucker, Zocken und McDoof -
denn weniger bis gar nichts ist manchmal wirklich eben mehr. Bild dir deine Meinung.


02. Drogenhandel / Dealen und Drogen-Schmuggel
bleiben verboten und gehören gegebenenfalls hart bestraft.

03. Fahren unter Drogenkonsum
= bleibt wie Alkoholkonsum und Alkoholeinfluss am Steuer verboten.


04. Kiffen in der Öffentlichkeit =
Bleibt tendenziell verboten !

Polizei greift z.B. ein bei Belästigung, bei Erregen eines öffentlichen Ärgernisses.

Hierbei wird dann kein Kriterium für Straftatbestand erfüllt, aber eine Ordnungswidrigkeit ist ahnbar.

Belästigung fängt dann für mich an, wenn andere Menschen ungewollt
Rauch/Qualm abkriegen - also, wo offensiv gekifft wird. Offensives Kiffen gehört verboten,

schon allein aus Gründen des Kinder- und Jugendschutzes !

Anderes Gegen-Beispiel für Ausnahmen: Auf einem Reggae-Festival dürfte 'türlich gekifft werden, weil es da zur (Sub-)Kultur gehört.


Die Belästigung der Öffentlichkeit hört für mich letztlich da auf,
wo defensiv gekifft wird.


05. Kiffen auf der Arbeit:
Wie beim Alkohol verbleiben bei Cannabis die gleichen oder ähnlichen Sanktionierungen.



.
Unter diesen 5 Punkten / Einschränkungen setzte ich gerne meine Unterschrift,
unter diesen 5 Punkten lasse ich gerne viel Platz zum Unterschreiben, zum Gegenprüfen,
und/oder dafür, um sichtlich und betont sowas nicht zu unterzeichnen... .



MfG,
gezeichnet

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